Kairo/Museum für Islamische Kunst

Museum in Kairo
Fassade des Museums für Islamische Kunst
Museum für Islamische Kunst
متحف الفن الإسلامي
GouvernementKairo
Einwohnerzahl
Höhe
Tourist-Info+20 (0)2 2390 1520
www.miaegypt.org
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Kairo/Museum für Islamische Kunst

Das Islamische Museum (Museum für Islamische Kunst und Bibliothek, arabisch: ‏متحف الفن الإسلامي, Matḥaf al-finn al-islāmī) befindet sich am Mīdān Ahmad Maher (auch Mīdān Bab El Khalq), am Schnittpunkt der Straßen Sh. El-Qala'a und Sh. El-Khaleeg el-Masry, am Südzipfel des Stadtteils Muski (Islamische Altstadt) von Kairo. Überquert man die Sh. El-Khaleeg el-Masry, so ist man bereits im Stadtteil Darb al-Ahmar, überquert man dagegen die Sh. El-Qala'a, so ist man im Stadtteil 'Ābdīn.

Hintergrund

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Das Gebäude des heutigen Museums wurde 1880 als Gebäude für die Staatsbibliothek errichtet und ab 1903 für das 1880 gegründete „Museum der Arabischen Kunst“, heute „Museum für Islamische Kunst“, genutzt. Zuvor war die Sammlung in der el-Hākim-Moschee untergebracht. Mit ca. 70.000 Ausstellungsstücken aus dem 7. bis 19. Jahrhundert aus allen Teilen der islamischen Welt ist dies das bedeutendste Museum seiner Art in der Welt. Zu den Stücken zählen Keramiken und Kacheln, Holzschnitzereien, Glasgegenstände, Metallarbeiten, Manuskripte und Bücher sowie Teppiche und Textilien.

Das Museum lässt sich mit Auto, Taxi oder Bus oder zu Fuß erreichen. Eine nahegelegene Metro-Haltestelle gibt es nicht. Orientieren sollte man sich an der Straßenkreuzung Sh. Al. Azhar und Sh. El-Khaleeg el-Masry.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise:

  • Das Museum ist täglich außer freitags von 09:00 bis 16:00 Uhr, an Freitagen von 09:00 bis 11:00 Uhr und von 13:30 bis 16:00 Uhr geöffnet. Zusätzlich öffnet das Museum samstags von 17:00 bis 21:00 Uhr.
  • Der Eintrittspreis beträgt LE 340, für ausländische Studenten LE 170 (Stand 11/2024).
  • Das Kameraticket kostet LE 50, Smartphones sind frei (Stand 6/2023).

Kontakt:

Sehenswürdigkeiten

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Das Gebäude ist breit, aber mit einer geringen Tiefe, in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. An seinem südlichen Ende befindet sich ein Seitenanbau im spitzen Winkel. Das Museum wird durch seinen Nordeingang betreten, der zentrale Eingang dient ausschließlich offiziellen Empfängen.

Die ersten fünf Säle bieten chronologisch geordnete Exponate, in den weiteren Sälen werden die Stücke thematisch behandelt. Für einen Rundgang beginne man im Saal 1 in der Gebäudemitte am Haupteingang. Der Rundgang folgt den Räumen ihrer Nummerierung nach in Gegenuhrzeigerichtung.

  • Im Saal 1 beeindrucken neben Keramiken aus verschiedenen Zeiten und Regionen (Syrien, Persien und Andalusien) Marmorwasserkrüge auf Marmorständern der Prinzessin Tatar (14. Jahrhundert) und der Messingleuchter des Sultans an-Nasr Mahammad ibn Qalaūn (14. Jahrhundert). Den Saal verlasse man in nördlicher Richtung im Mittelgang.
  • Der Saal 2 ist der Omaijadenzeit (7. bis 8. Jahrhundert) gewidmet. Hier findet man Glasgefäße, Bronzekannen und Fayence. Der mehrfarbige Mosaikfußboden und das marmorne Arkadenregal an der Westwand sind osmanisch (Ägypten, 18. Jahrhundert). Diesen Saal verlasse man in östlicher Richtung.
  • Im Saal 3 findet man Kunstgegenstände aus der Abbasiden- und Tulunidenzeit (8. bis 10. Jahrhundert), die unter dem Einfluss Persiens und Mesopotamiens (Samarra) stehen: Stuck- und Holzplatten (Irak , Fustat Kairo), Keramik mit grüner und kobaltblauer Dekoration, persische Keramik, die chinesische Keramik imitiert, und ein Bronzegefäß, das noch unter römischen Einfluss steht.
  • Die Kunst der Fatimiden- (10. bis 12. Jahrhundert) und Aijubidenzeit (12./13. Jahrhundert) wird im Saal 4 präsentiert. Hierzu gehören Stuck-Freskos, Holzschnitzereien, Wandmalerein aus dem Fustat, Metallarbeiten (Kerzenständer, bronzener Löwe) u.v.m. Eine Besonderheit dieser Epoche ist es, dass man noch figürliche Darstellungen beobachten kann. Der Brunnen in Raummitte stammt vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Beim Durchschreiten des Zugangs zum nächsten Saal findet man zu beiden Seiten mameluckische Glasmosaik-Fenster.
  • Der Saal 5 ist der Mameluckenzeit (13. bis 18. Jahrhundert) gewidmet. Bei den Exponaten handelt es sich z. B. um Bronzegefäße mit Gold- und Silbereinlagen, emaillierte und vergoldete Moschee-Lampen, Keramikgeschirr und eine Holztür mit Messingeinlagen des Sultans Barsbay al-Changa. Im Durchgang zu Saal 6 findet man große Holztüren der (ehemaligen) Madrasa des el-Salih Aijub und aus der al-Azhar-Moschee.
  • Im Saal 6 sind Holzarbeiten aus fatimidischer Zeit ausgestellt, so Holzplanken, die wohl aus einem fatimidischen Palast stammen, und transportable Holz-Mihrabs. Nahe des Nebeneingangs wende man sich nun nach Westen.
  • In den Sälen 7 und 8 werden aijubidische und mameluckische Holz- und Elfenbeinarbeiten präsentiert. So die Doppelflügeltür aus Damietta und mehrere Maschrabiyas (Holzgitterfenster), Türflügel mit Einlegearbeiten, Bein- und Elfenbeinarbeiten u.v.m. An der Decke das Saales 7 befindet sich ein imposanter achteckiger und dreistöckiger Kandelaber aus dem 15. Jahrhundert.
  • Im Saal 9 werden Holz- und Metallarbeiten vorgestellt. Hierzu gehören Möbel mit Einlegearbeiten, Kästen, vergoldete und bemalte Deckentafeln, Türen, Bronze-Kerzenhalter aus Persien, Schüsseln und Spiegel.
  • Im Saal 10, im Mittelgang, befindet sich die Nachbildung eines Empfangsraumes aus osmanischer Zeit mit sehenswerter Holzdecke, Mosaikfußboden, Marmorsäule und Marmorbrunnen.
  • Wieder im Westgang, werden im Saal 11 Metallarbeiten aus mameluckischer Zeit vorgestellt, z. B. Messing-Kandelaber, Leuchter, Schüsseln und Vasen, astronomische Instrumente. An den Motiven lässt sich erkennen, dass einige Gegenstände für Christen bestimmt waren.
  • Der Saal 12 ist der Waffensaal: Schwerter, Feuerwaffen, Kettenhemden und Teilrüstungen, Köcher und eine Kanone des Sultans Selim.
  • Der Saal 13 gegenüber dem Haupteingang ist ägyptischer, vorwiegend der Faiyum-Keramik gewidmet. Dabei versuchten die Künstler, chinesisches Porzellan in Fayence nachzubilden. Weiterhin findet man Töpfersignaturen, Namensschilder von Sultanen, Parfümsprüher, eine Moscheentür, Moscheenlampen, Steingut und Metalltische. Im Oberteil des Saales findet man Wandteppiche aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
  • Nichtägyptische Keramik ist der Gegenstand des Saals 14, sie stammt zumeist aus Kleinasien und Persien. Hierzu gehören Wandfliesen und Gefäße. An der Decke ist ein großer Leuchter aus dem Irak angebracht. Der nachfolgende Rundgang wird im Mittelgang fortgesetzt.
  • In den Sälen 15 und 16 wird weiterhin ausländische Keramik vorgestellt. Hierzu gehören Kacheln, Öllampen, Teller, Krüge, Spielzeugfiguren, Grabsteine und Teppiche.
  • Im Zwickel zum Seitengebäudebefinden sich die LE 17 und 18, in den Textilien bzw. Steinmetzarbeiten präsentiert werden.
  • Im westlichsten, unnummerierten Eckraum des Seitenflügels (auch Bibliothek genannt), werden Münzen und Medaillen ausgestellt. Von hier aus begebe man sich zurück in den südöstlichen Ecksaal des Hauptgebäudes.
  • Schwerpunkt des Saals 19 ist die vorwiegend persische Kalligrafie- und Buchkunst. Hier findet man historische und Qurʾān-Handschriften, die aus dem Besitz des Königs Faruk stammen. Auf den aufgeschlagenen Seiten sind auch Buchmalereien wie z. B. eine Jagszene zu erkennen.
  • Der Saal 20 dient der Präsentation unterschiedlicher Gegenstände, so Fayence- und Keramikgegenstände (Teller und Schälchen, Pilgerflaschen, Vasen, Weihrauchgefäße), Teppiche und Textilien sowie Glasgefäße.
  • Der Saal 21 beherbergt die bedeutendste Sammlung von Moscheenlampen, die zumeist in Syrien hergestellt wurden. Die Inschriften nennen ihre Auftraggeber wie den Sultan Nasir Hassan ibn Qalaun und den Sultan al-Aschraf Scha’aban. In den Vitrinen sind weitere Glasgefäße ausgestellt: Parfümflaschen, Vasen und eine Sanduhr. Abgerundet wird der Saal mit der Zurschaustellung türkischer Gebetsteppiche.
  • Ausschließlich persische Keramik wird im Saal 22 vorgestellt: Gefäße, Fayencen und Tier- und Pflanzenplastiken. An den Wänden befinden sich persische „Herat“-Teppiche.
  • Der Saal 23 dient für wechselnde Ausstellungen. An der Wand befinden sich Keramikfliesen mit der Darstellung der Qaba.

Nur zu Studienzwecken dient die Bibliothek im ersten Stockwerk. Sie enthält Papyri, Urkunden, Miniaturen, Handschriften und Qurʾāne, arabische Bücher usw. aus dem 7. bis zum 19. Jahrhundert.

Einkaufen

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Im Eingangsbereich zur Linken befindet sich ein Buchgeschäft.

Literatur

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