Ismailia

ägyptische Stadt am Suez-Kanal
Altstadt von Ismailia, Salah Salim St.
Ismailia · el-Ismāʿīlīya · الإسماعيلية
GouvernementIsmailia
Einwohnerzahl429.465(2021)
Höhe14 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Ismailia

Ismailia oder el-Isma'iliya (auch Ismailia, Isma'iliya, Ismaileya, arabisch: الإسماعيلية, al-Ismāʿīlīya) ist eine recht junge ägyptische Stadt am Westufer des Sueskanals mit 293.000 Einwohnern (2006).[1] Die unmittelbare Lage am Timsāḥ-See macht die Stadt zu einem wichtigen Ferienort. Die europäisch anmutende Innenstadt strahlt mediterranes Flair aus. Sie ist großzügig mit Parks ausgestattet und besitzt ein bedeutendes archäologisches Museum.

Hintergrund

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Lage und Bedeutung

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Die recht junge Stadt Ismailia befindet sich am Nordufer des Timsāḥ-Sees (بحيرة التمساح, Buḥairat at-Timsāḥ, „Krokodilsee“), etwa auf halber Strecke zwischen Port Said und Sues. Die Entfernung zu beiden Städten beträgt etwa 75 Kilometer, die nach Kairo etwa 120 Kilometer. Die Stadt verdankt ihre Bedeutung und Errichtung einzig der Anlage des Sueskanals. Der Timsāḥ-See, Teil des Sueskanals, nimmt etwa eine Fläche von 14 Quadratkilometern ein.

Vor der Verbindung mit dem Kanal war der Timsāḥ-See eher ein kleiner See mit brackigem Wasser, an dessen Ufer Schilf wuchs. Im Norden des Sees führten in Vorzeiten Karawanenrouten von Syrien nach Ägypten.

Geschichte

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Ursprünglich wurde Ismailia als Wohnstadt der Kanalarbeiter, Ingenieure und Beamten, die meist aus Frankreich, Großbritannien und Griechenland stammten, angelegt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. April 1862 durch den Generalinspektor der Suez Canal Company und erhielt anfänglich den Namen Dorf Timsāḥ (قرية التمساح, Qaryat at-Timsāḥ). Nach der Thronbesteigung des Chediven (Vizekönigs) Ismāʿīl Pascha am 18. Januar 1863 wurde diese Siedlung in Ismailia umbenannt und Hauptstadt des Kanal-Gouvernements. Während der Kanalarbeiten war sie die wichtigste Stadt entlang des Sueskanals und Hauptquartier der Suez-Kanal-Gesellschaft. Um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, wurde zwischen 1861 und 1863 der Süßwasserkanal, auch Ismāʿīlīya-Kanal genannt, von französischen Ingenieuren vom Nil in Schubrā el-Cheima durch das Wādī eṭ-Ṭumīlāt nach Ismailia angelegt.

1864 gab es in der Siedlung bereits mehrere Straßen mit Wohngebäuden, einem zentralen Platz und einem Regierungsgebäude. 1868 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz. Glanz und Bedeutung der Stadt gingen jedoch so schnell verloren wie sie gekommen waren. Nach dem Abschluss der Kanalarbeiten und der Eröffnung des Kanals am 17. November 1869 wurde nämlich der Großteil der Arbeiter nach Port Said umgezogen.

Zwischen 1870 und 1890 lebten hier etwa 3.000 Einwohner. In der Folgezeit nahm die Bevölkerungsanzahl stetig zu. 1928 wurden hier bereits 15.507 Einwohner[2] und 1950 etwa 50.000 Einwohner gezählt. Dies waren vorwiegend Ausländer. Bis zum Abzug der Briten 1954 nutzten sie Ismailia auch als Garnisonsstadt. Hier war das Hauptquartier des britischen Militärs und das zivile Verwaltungszentrum der Kanalzone angesiedelt. Die Truppen waren hauptsächlich im südwestlichen Vorort Moascar (المعسكر, al-Muʿaskar, „das Truppenlager“) stationiert. Seit dem Zweiten Weltkrieg besaßen die Briten hier, 4 Kilometer westnordwestlich der Stadt, auch einen Militärflughafen, das Royal Air Force Ismailia Airfield, der heute vom ägyptischen Militär genutzt wird.

Namensgeber der Stadt: Chedive Ismāʿīl Pascha

Seit Oktober 1951 kam es immer häufiger zu Auseinandersetzungen zwischen den britischen Truppen und der örtlichen ägyptischen Polizei. Der Höhepunkt wurde am 25. Januar 1952 erreicht, als bei einem sechsstündigen Gefecht zwischen beiden Kräften 41 ägyptische Polizisten getötet wurden. Der 25. Januar wurde später zum Ehrentag der ägyptischen Polizei. Einen Tag später gelangte diese Nachricht nach Kairo, wo es zu massiven Ausschreitungen gegen die britische Besatzung und Brandschatzungen kam. Dieser Tag, an dem große Teiler der Kairoer Innenstadt zerstört wurden, ging als „schwarzer Samstag“ in die Geschichte ein.

1916 gelangte Abbas Effendi Baha’u’llah (1844–1921), der älteste Sohn des Religionsstifters Baha’u’llah, nach Ismailia und gründete im Umfeld der Stadt ein Baha’i-Zentrum. 1928 gründete der Grundschullehrer Ḥasan el-Bannāʾ (1906–1949) die Muslimbruderschaft. El-Bannāʾ trat schon seit 1926 als Prediger in den hiesigen Cafés auf. Anfänglich wurde die Bruderschaft noch von der Suez-Kanal-Gesellschaft unterstützt, damit hier eine Schule und eine Moschee gegründet werden konnte. Die Muslimbruderschaft verhinderte jedoch die Ausbreitung der Religion der Baha’i.[3] Die Bruderschaft wuchs sehr rasch. Zu Beginn der 1940er-Jahre entstand der geheime militärischer Flügel der Bruderschaft. Die Feindlichkeit der Bruderschaft gegenüber den Briten wurde immer sichtbarer. Sie führten antibritische Anschläge durch und unterstützten die Palästinenser im sich abzeichnenden Nahostkonflikt im damaligen Mandatsgebiet Palästina. Der Kampf der Bruderschaft gegen die Briten führte am Ende der 1940er-Jahre zu einem regelrechten Kleinkrieg, und die Bruderschaft unterstützte dann auch den Umsturz der „Freien Offiziere“ im Juli 1952.

Heute ist Ismailia Sitz der Suez Canal Authority, die durch Gesetz am 26. Juli 1956 gegründet wurde. Seit 1963 ist die Stadt Hauptstadt des Gouvernements Ismailia, das durch Teilung aus dem Kanal-Gouvernement hervorgegangen ist.

Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 verließen zahlreiche Einwohner die Stadt oder wurden evakuiert. Am 6. Oktober 1973 überschritten ägyptische Streitkräfte an fünf Stellen entlang des Sueskanals, so auch im Norden der Stadt, den Sueskanal und leiteten somit den Jom-Kippur-Krieg, in Ägypten Oktober-Krieg genannt, ein. Am 24. Oktober 1973 wurde der von der Uno erreichte Waffenstillstand ausgerufen. Ismailia war in dessen Folge von August 1974 bis Juli 1979 das Hauptquartier der United Nations Emergency Force (UNEF II). Auch heute sind noch Militärbeobachter der United Nations Truce Supervision Organization hier vor Ort stationiert. Die Einwohner sind aber nach dem Waffenstillstand nur zum Teil in die Stadt zurückgekehrt.

Seit 1976 ist Ismailia Universitätsstadt. Die in mehreren Städten vertretene Sueskanal-Universität richtete hier zwölf der 28 Fakultäten ein. 2006 lebten in der Stadt etwa 293.000 Einwohner, im Großraum Ismailia etwa 750.000 Einwohner.

Die Strände des Timsāḥ–Sees in Ismailia und Fāyid sind heute wichtige Voraussetzung für den Erholungstourismus.

Architektonisches Konzept

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Namen von Straßen und Plätzen in Ismailia
neu alt
Mīdān GumhūrīyaPlace Champillion
Mīdān Muṣṭafā KāmilPlace Leibnitz
Aḥmad ʿUrābī St.Avenue de l’Impératrice
el-Thawra St.Sultan Hussein St.
el-Ḥurrīya St.
el-Taḥrīr St.
Sa'ad Zaghlūl St.
el-Geish St.Rue Negrelli
Ṣalāḥ Sālim St.Quai Mohammed Ali

Ursprünglich war geplant, in der Siedlung vier identische quadratische Areale bzw. Quartiere von Westen nach Osten anzulegen. Davon wurden zwei realisiert, die auch bis heute in dieser Form sichtbar sind. Innerhalb dieser Areale sollten je drei Straßen von Norden nach Süden und von Westen nach Osten sowie zwei in den Diagonalen angelegt werden. Im Zentrum sollte es einen quadratischen Platz geben. Eine ähnliche Struktur war anfangs auch für das Gebiet nördlich der Eisenbahnlinie angedacht, ein vergleichbares Vierte mit der zentralen Moschee wurde auch angelegt. Die beiden östlichen Quartiere der Innenstadt wurden in dieser Form angelegt, das im Westen folgende besaß aber schon keinen Zentralplatz mehr.

Im äußersten Westen befand sich das Araberviertel. Die nun im Osten folgenden beiden Quartiere waren europäisch und das östlichste ein griechisches Quartier. Es waren ursprünglich zwei griechische Quartiere geplant.

Die Häuser sollten lediglich über zwei Geschosse verfügen und wurden aus Stein, Ziegeln und Holz errichtet. Im Südosten des griechischen Quartiers befand sich einst der zweigeschossige Palast des Vizekönigs.

Orientierung

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Die Eisenbahnlinie teilt die Stadt in zwei Teile, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Im Süden, im el-Afrang-Distrikt (حي الأفرنج, Ḥaiy al-Afranǧ), befindet sich das alte, mediterrane Ismailia mit kolonialzeitlichen Häusern im südeuropäischen Stil, das im Süden durch den Süßwasserkanal begrenzt war. Nördlich der Eisenbahnlinie wurde die moderne Stadt mit ihren Betonbauten angelegt.

Vor dem Bahnhof befindet sich der Mīdān ʿUrābī (ميدان عرابي, Orabi Sq., Orabi-Platz). Von diesem Platz führt nach Osten bzw. Westen die Schāriʿ el-Ḥurrīya (شارع الحرية, El Hurriya St.). Vom Bahnhof führt nach Süden die breite Schāriʿ ʿUrābī (شارع عرابي, Orabi St.), die einstige Avenue de l’Impératrice, zum Süßwasserkanal. Über eine Hängebrücke führt sie weiter nach Süden bis zum Timsāḥ-See. In der Mitte der Schāriʿ ʿUrābī führt die Schāriʿ Saʿd Zaghlūl (شارع سعد زغلول, Sa'ad Zaghlul St.) nach Osten zum Mīdān el-Gumhūrīya (ميدان الجمهورية, Gomhoriya Sq., Republik-Platz), dem einstigen Place Champollion. Nördlich der Schāriʿ Saʿd Zaghlūl verläuft die Schāriʿ Taḥrīr (شارع تحرير, Tahrir St.), südlich die Schāriʿ el-Geisch (شارع الجيش, El Geish St.). Nördlich des Süßwasserkanals befindet sich die Schāriʿ Ṣalāḥ Sālim (شارع صلاح سالم, Salah Salim St.), der einstige Quai Mohammed Ali, mit dem Haus des Ferdinand de Lesseps (1805–1894) und dem großen Verwaltungsgebäude der Suez-Kanal-Gesellschaft. Weiter östlich befindet sich an der Nordseite der Schāriʿ Ṣalāḥ Sālim das archäologische Museum mit altägyptischen Artefakten, die beim hauptsächlich Bau des Sueskanals gefunden wurden, die aber auch aus Tell el-Masc̲h̲ūṭa und von der Mittelmeerküste des Sinai stammen.

Das europäische Quartier wird vom griechischen durch die Schāriʿ el-Thaura (شارع الثورة, El Thawra St.), der einstigen Schāriʿ Sulṭān Ḥusein (شارع ساطان حسين, Sultan Hussein St.), getrennt. In der Mitte dies griechischen Quartiers befindet sich der Mīdān Muṣṭafā Kāmil (ميدان مصطفى كامل, Mustafa Kamil Sq.).

Zum Teil werden von den Bewohnern immer noch die alten Straßennamen benutzt. Insbesondere ist für sie die Schāriʿ el-Thaura immer noch die Schāriʿ Sulṭān Ḥusein. Egal, wie man sie nennt, befinden sich in der Schāriʿ Sulṭān Ḥusein zwei Hotels und mehrere Restaurants.

Karte
Stadtplan von Ismailia

Auf der Straße

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Ismailia ist über die Autobahn 4 an Kairo angebunden, die im Nordwesten die Stadt passiert. Die Entfernung nach Kairo beträgt etwa 130 Kilometer. Die Autobahn führt weiter über el-Qanṭara (44 Kilometer) nach Port Said (80 Kilometer). Von der 1 Autobahnabfahrt (30° 33′ 54″ N 32° 11′ 44″ O) geht es nach Osten weiter über die Fernverkehrsstraßen 49 und 31, und man erreicht die Stadt im Süden.

Eine alternative Route stellt die Verbindung über die Fernverkehrsstraße 45 nach Bilbeis, weiter über die Fernverkehrsstraße 41 nach Abū Ḥammād und die Fernverkehrsstraße 49 nach Ismailia dar.

Im Süden der Stadt führt die Autobahn 24 nach Sues.

Etwa vier Kilometer östlich der Stadt Ismailia verkehrt die 2 Autofähre Nimra Sitta (30° 35′ 25″ N 32° 18′ 34″ O), Nummer 6, die das West- mit dem Ostufer des Sueskanals entlang der Fernverkehrsstraße 31 verbindet. Die Fähren können natürlich nur dann fahren, wenn gerade keine Schiffe auf dem Kanal unterwegs sind. Die nächste Brücke gibt es in el-Qanṭara im Norden und einen Tunnel in Sues unter dem Kanal.

Die Stadt lässt sich über einen Straßenring umfahren.

Mit dem Bus

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Schiffsverkehr auf dem Sueskanal an der Fähre 6
Bahnhof von Ismailia

Der 3 Busbahnhof (30° 36′ 58″ N 32° 16′ 19″ O) der Stadt befindet sich im äußersten Norden der Stadt, etwa drei Kilometer nördlich der Bahnlinie, südlich der Ringstraße und der Suez Canal University, an der Shibin El Kom St., etwa in Verlängerung der Sultan Hussein St. (El Thawra St.). Von hier aus kann man mit einem Taxi (etwa LE5–10, Stand 3/2007) oder Mikrobus (etwa LE1, Stand 3/2007) weiter in das Stadtzentrum fahren.

Linienbusse fahren von/nach Kairo, Busbahnhof Turgoman, im halbstündlichen Takt zwischen 6:30 bis 20:30 Uhr. Die Fahrtzeit beträgt zwei Stunden. Von Ismailia gelangt man auch nach Suez und Port Said, jeweils etwa stündlich zwischen 6:30 bis 18 Uhr, anderthalb Stunden Fahrtzeit.

Weitere Busverbindungen gibt es nach Hurghada, el-ʿArīsch und Alexandria. Mit Bussen und Service-Taxis gelangt man auch nach Scharm esch-Scheich. Mit Service-Taxis ist auch die Grenzstadt Rafaḥ erreichbar.

Mit der Bahn

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Der 4 Bahnhof Ismailia (30° 35′ 35″ N 32° 16′ 13″ O) befindet sich an der Nordseite des Orabi Sq. Es verkehren täglich sechs Zugpaare von und nach Kairo. Die Fahrt dauert drei bis fünf Stunden. Westlich des Bahnhofsgebäudes gibt es eine Überführung über die Gleisanlagen zu den neueren Stadtteilen in Ismailia.

Zugverbindungen gibt es auch nach Sues, Port Said und Alexandria. Für diese Fahrten muss man etwas Zeit mitbringen.

Mit dem Schiff

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Im Süden des Stadtzentrums gibt es Schiffsanlagestellen.

Mit dem Flugzeug

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Ismailia besitzt keinen zivilen Flughafen. Der Flugplatz Al Ismailiyah Air Base im Nordwesten wird von der ägyptischen Luftwaffe betrieben. Nächst gelegener Flughafen ist der 5 Flughafen Kairo International (IATA: CAI) .

Mobilität

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Die Straßen sind gut ausgebaut. Taxis kosten etwa LE5–10 (Stand 3/2007).

Sehenswürdigkeiten

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Archäologisches Museum von Ismailia

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Außenansicht des archäologischen Museums
Blick in die Querhalle des Museums
Schrein von el-ʿArīsch
1 Archäologisches Museum von Ismailia (متحف الآثار, ​Matḥaf al-Āthār), Salah Salem St. Tel.: +20 (0)64 391 2749, Fax: +20 (0)64 391 2749 . Das Museum ist für viele Touristen die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Den Schwerpunkt des Museums bilden regionale griechisch-römische Funde, die beim Bau des Sueskanals gefunden wurden, aber auch aus Tell el-Masc̲h̲ūṭa, das einstige, spätzeitliche Pithom, des Haus des Atum, im Wādī eṭ-Ṭumīlāt und vom Nordsinai stammen. Mit weiteren Exponaten, die teilweise Leihgaben Kairoer Museen sind, wird der Zeitraum vom Mittleren Reich bis in frühislamische Zeit abgedeckt. Das Museum besitzt etwa 4.000 Stücke, darunter zahlreiche kleine Exponate wie Skarabäen und Amulette. Es gibt keinen Katalog. Geöffnet: täglich außer freitags 9:00–16:00. Freitags und im Ramadan verkürzte Öffnungszeiten von 9:30-12:00, 13:30-16:00. Preis: LE100, für ausländische Studenten LE50 (Stand 11/2024). (30° 35′ 35″ N 32° 17′ 1″ O)

Vor dem Museum befindet sich ein Garten mit hohen Bäumen, einer Hecke und verschiedenen Sträuchern. Die einst hier aufgerichteten Stelen wurden in das Nationalmuseum von Port Said verbracht. Übrig geblieben ist nur eine Granit-Sphinx Ramses’ II., der die ursprünglich für Amenemhet III. gefertigte Sphinx für sich „überarbeiten“ ließ. Gefunden wurde die Sphinx in Tell el-Masc̲h̲ūṭa.[4]

Die Fassade des zweigeschossigen, U-förmigen Museums nimmt in sich altägyptische Architekturelemente auf. Die Fassade wird von Säulen ohne Kapitelle eingenommen. Oberhalb der Säulen wurden Skarabäen und darüber eine Hohlkehle angebracht. Im Erdgeschoss befinden sich zur Linken und zur Rechten Längshallen, die mit einer breiten Querhalle verbunden sind. Der erste Entwurf für das Museum stammte vom Architekten Louis-Jean Hulot (1871–1959) aus dem Jahr 1930. Eingeweiht wurde das Museum am 13. Februar 1934.

Man betritt das Museum auf der linken Seite über eine Treppe. Der Großteil der Funde wird in der sich anschließenden Längshalle und der folgenden Querhalle in Vitrinen zu beiden Seiten ausgestellt. Aus pharaonischer Zeit stammen zahlreiche Götterstatuen, viele aus Bronze, Würfelhocker (Würfelstatuen), Kalksteinstelen, Ibis-Statuen, Spiegel, Amulette, Sistren, Kanopenkrüge und Uschebtis. Dazu gehört z. B. in der Längshalle der Oberteil eines Würfelhockers des Priesters der Bastet, We-ka-ra-men, aus dunkelrotem Sandstein aus der 22. Dynastie aus Tell el-Masc̲h̲ūṭa. Auf seinem Kopf trägt der Priester einen Skarabäus. Weitere Exponate sind der hölzerne, spätzeitliche Ibis-Sarg aus Tūna el-Gebel und eine Büste aus Asyūṭ aus der 12. Dynastie. Die Votifstele der Götterfamilie, der Göttertriade, des Osiris mit seiner Ehefrau Isis und seinem Sohn Horus stammt aus der 26.–30. Dynastie, nimmt aber stilistische Elemente aus dem Alten Reich in sich auf. Osiris trägt auf seinem Kopf die Atefkrone.

Aus griechischer (ptolemäischer) Zeit stammen u. a. Keramikgefäße, Basaltköpfe, Büsten- und Statuenfragmente, Bes-Statuen sowie Münzen. Der vollständige Würfelhocker des Amun-Priesters Anch-ef-en-Chons wurde in Karnak gefunden. Des Weiteren erblickt man den Torso eines Mannes, den Sarkophag des Djedhor und den Kopf der Kleopatra VII. Zu den Funden gehört der Granitnaos aus el-ʿArīsch, der hier 1887/1888 gefunden wurde. Der etwa 1,2 Meter hohe und 80 Zentimeter breite Naos verjüngt sich leicht nach oben, besitzt eine flache pyramidenförmige Spitze und war einst mit einer zweiflügeligen Holztür verschlossen. Die Darstellungen und Inschriften im Inneren und auf den Außenseiten sind stark verwittert. Im Inneren des Naos sind Gottheiten, heilige Tieren und religiöse Symbolen zu sehen. Die rechte und die Rückseite enthalten eine umfangreiche Inschrift, in der die heiligen Plätze in Hut-nebes (At Nebes, dem „Platz der Sykomore“), einem Heiligtum in der altägyptischen Hauptstadt Per Sopdu – heute Ṣafṭ el-Ḥinna – des 20. unterägyptischen Gaues in der biblischen Landschaft Goschen sowie die hier verehrten Götter, der Sonnengott Re, der Schöpfer- und Himmelsgottheit Atum, der Luftgott Schu, und der Gott des Himmels und der Ostwüste Sopdu, genannt werden.[5]

Aus römischer Zeit stammen eine Büste des Kaisers Septimius, Glasgefäße, Goldschmuck, Ketten, zum Teil bemalte Mumienmasken und -porträts aus Gips und Stein, Urnen, Terrakotten, Amulette, Beinschnitzereien und Münzen.

Der Höhepunkt der Artefakte aus dieser Zeit und des gesamten Museums sind aber zwei Fußbodenmosaiken aus esch-Scheich Zuweid (الشيخ زويد), möglicherweise das antike Bitylion, an der Mittelmeerküste des Sinai, die hier 1913 in einem Gebäude unbekannter Zweckbestimmung gefunden wurden.[6] Das Gebäude, wohl eine Villa, gehörte zu einer römischen Festung, die unter den Kaisern Trajan oder Hadrian errichtet wurde. Die beiden Mosaiken stammen wohl aus dem 4. Jahrhundert. Das kleinere Mosaik mit geometrischen Darstellungen befindet sich am Treffpunkt von Längs- und Querhalle. Das große, mythologische Mosaik bildet nun das Zentrum der Querhalle.

Das große Mosaik mit seinen Darstellungen aus dem Theseus- und Dionysos-Sagenkreis, das zu den schönsten und besterhaltenen in ganz Ägypten zählt, ist von einem Schmuckband umgeben und besitzt zwei große Bildfelder. Am oberen Ende des Mosaiks befindet sich der Aufruf in griechischer Sprache: „In den Tempeln sollte man aufstellen Nestor, der das Schöne liebt.“[7] Darunter erblickt man Phaidra (Phädra), die zweite Gattin des Theseus, in ihrem Palast. Sie hatte gerade einen Liebesbrief an ihren Stiefsohn Hippolytos, in den sie sich nach der Verzauberung durch Aphrodite verliebt hatte, geschrieben. Auf Geheiß des Eros sollte ihre Amme den Brief überbringen. Rechts neben Hippolytos sind die Jäger, die Kynagoi, und das Gefolge des Hippolytos zu sehen. Wie man aus der Tragödie Der bekränzte Hippolytos[8] des griechischen Dramatikers Euripides (um 480 bis 406 v. Chr.) erfahren kann, wurde ihre Liebe aber nicht von Hippolytos erwidert. Sie beging Selbstmord. In ihrem Abschiedsbrief schilderte sie ihrem Mann Theseus noch das Geschehene. Theseus verfluchte seinen Sohn bei Poseidon. Ein Meerungeheuer scheuchte die Pferde des Hippolytos, woraufhin er fast zu Tode kam. Darunter, etwa in der Mitte befindet sich die zweizeilige Inschrift: „(1) Komm und sieh freudig die Anmut, welche uns die Kunst bereitet hat, indem sie die Mosaiksteine an ihrem Ort befestigte. (2) Wünsche oft, dass der Neid und die Augen der Scheelsucht [Missgunst] sich von der frohen Kunst fernhalten mögen.“[7]

Das untere Bildfeld ist zweigeteilt. Oben erkennt man den Triumphzug des Dionysos. Der Gott sitzt zur Linken in einem Wagen, der von Eros gelenkt und von einem Kentaur und einer Kentauerin gezogen wird. Davor reitet ein alter Satyr auf einem Esel. Am rechten Rand tanzt eine Mänade zu den Kastagnetten einer anderen. Im unteren Bildstreifen wird vor den Gefahren des Weingenusses gewarnt. Zur Linken stützt sich der betrunkene Herakles, mit einer Keule in der anderen Hand, auf einen Satyr. Davor befindet sich ein Löwe, der aus einer Weinschale trinkt. Es folgen der tanzende Pan mit einer Weintraube und einer Rassel, ein Horn blasender Satyr und wiederum eine tanzende Mänade mit einem Stab und einer Trommel. Das untere Ende des Mosaiks bildet eine vierzeilige Inschrift, die von zwei Reihen unterschiedlicher Vögel eingerahmt wird und mit der der Hausherr seine Gäste begrüßt: „Mensch, wenn du mich liebst, betritt freudig dieses Gemach und freue dich an den Künsten wie denen, mit welchen uns einst Kypris [Aphrodite] mit zarten Mosaiksteinen das liebliche Gewand der Grazien gewebt hat, wobei sie viel Anmut hineinlegte.“[7]

Aus christlicher Zeit stammen Textilfragmente, das Modell eines Hauses, Kalksteinstelen aus Bāwīṭ, Papyrusfragmente, Öllampen und Flakons zu Ehren des hl. Menas.

Zu den Exponaten aus islamischer Zeit gehören Lampen, Pfeifenköpfe zur Aufnahme des Tabaks, Tonfilter von Wasserbehältern, Kerzenständer, Beinschnitzereien und Münzen.

Moscheen

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Abu-Bakr-Moschee
Kirche hl. Markus
  • 1 Abu-Bakr-Moschee (مسجد ابو بكر الصديق, ​Masǧid Abū Bakr aṣ-Ṣadīq). 1999 im Norden des Gumhiriya Sq. errichtete Moschee mit zwei 91 Meter hohen Minaretten. Der Gebetsraum wird von einer großes Kuppel überdacht. In den Ecken des Umgangs befinden sich vier kleinere Kuppeln. (30° 35′ 32″ N 32° 16′ 22″ O)
  • 2 Chalid-ibn-el-Walid-Moschee (مسجد خالد بن الوليد, ​Masǧid Chālid bin al-Walīd, ​auch Sultan-Husein-Moschee). Moschee im Südosten der El Thawra St. (30° 35′ 27″ N 32° 16′ 37″ O)
  • 3 El-Abbasi-Moschee (الجامع العباسي, ​al-Ǧāmiʿ al-ʿAbbāsī). 1898 (1316 AH) im arabischen Viertel errichtete Moschee im osmanischen Stil mit einem Minarett in der Südost-Ecke. Sie ist die älteste Moschee der Stadt. (30° 35′ 15″ N 32° 15′ 54″ O)
  • 4 El-Isma'ili-Moschee (المسجد الاسماعيلي, ​al-Masǧid al-Ismāʿīlī). Moschee nördlich der Bahnlinie. (30° 35′ 48″ N 32° 16′ 17″ O)
  • 5 Kirche hl. Markus. Die koptisch-katholische Kirche wurde 1929 vom Architekten Louis-Jean Hulot (1871–1959) als Kirche des hl. François-de-Sales errichtet. Sie befindet sich an der östliche Seite der Ahmed Orabi St. (30° 35′ 29″ N 32° 16′ 17″ O)
  • 6 Kirche hl. Menas, el-Imam Ali St. Diese griechisch-orthodoxe Kirche wurde zwischen 1921 und 1935 errichtet. Die dreischiffige, farbig ausgemalte Kirche besitzt eine steinerne Ikonenwand. (30° 35′ 37″ N 32° 16′ 39″ O)
  • 7 Kirche hl. Georg. Diese einfache Kirche wurde als erste griechisch-orthodoxe Kirche um 1865 errichtet. (30° 35′ 36″ N 32° 16′ 39″ O)
  • 10 Evangelische Kirche (الكنيسة الإنجيلية, ​al-Kanīsa al-Inǧīlīya). Kirche unmittelbar südlich des Süßwasserkanals im Bereich der Ahmend Orabi St. (30° 35′ 17″ N 32° 16′ 16″ O)
  • 11 Pauluskirche (كنيسة الانبا بولا, ​Kanīsat al-Anbā Būlā). Die moderne Kirche mit ihren beiden hohen Glockentürmen befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Commonwealth War Cemetery. Südlich der Kirche befindet sich ein ausgedehnter christlicher Friedhof. (30° 35′ 42″ N 32° 15′ 50″ O)

Bedeutende Plätze im Stadtzentrum sind der 2 Mīdān el-Gumhūrīya, vormals Place Champillion, ميدان شمبليون, Mīdān Schambuliyūn, und der 3 Mīdān Muṣṭafā Kāmil, ميدان مصطفى كامل, vormals Place Leibnitz. Sie markieren die Zentren des europäischen bzw. griechischen Quartiers. Nördlich des Bahnhofs mit seinem Vorplatz, dem 4 Mīdān ʿUrābī, befindet sich ein vergleichbares Zentrum, in dem sich die el-Ismāʿīlī-Moschee befindet.

Weiter östlich befindet sich der 5 Mīdān ʿAbd el-Munʿim Riyāḍ, ميدان عبد المنعم رياض. Auf dem Platz steht ein Denkmal, das an den „Sieg über Israel“ erinnert. Etwas weiter westlich befindet sich ein Denkmal für den ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sādāt mit einem Hinweis auf seinen Friedensnobelpreis. Der Platz selbst ist nach dem ägyptischen General ʿAbd el-Munʿim Riyāḍ (1919–1969) benannt, der während einer Inspektion der ägyptischen Formationen am 9. März 1969 bei einem israelischen Mörserangriff tödlich verwundet wurde.

Wasserbauten und Parks

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Zugbrücke über dem Süßwasserkanal
Malāḥa-Park

Das Stadtzentrum wird im Süden durch den Süßwasserkanal begrenzt. Über den Kanal führen Zugbrücken, die vom Ende des 19. Jahrhunderts stammen und grün gestrichen sind. Zischen dem Kanal und der Salah Salim St. erstreckt sich ein weiträumiger Park aus ausgedehnten Rasenflächen.

Weiter östlich befindet sich der 1 Malāḥa-Park, حديقة الملاحة, Ḥadīqat al-Malāḥa, „Garten der Schönheit“. Auf etwa 210 Hektar wurden seltene Pflanzen- und Baumarten sowie Palmen angepflanzt.

Profanbauten

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Haus des Ferdinand de Lesseps
Neues Verwaltungsgebäude
Schaubild zur Eröffnung des Sueskanals
Wohngebäude eines Angestellten

In der Salah Salim St., dem einstigem Muhammed Ali Quai, kann man eine Reihe bedeutender Wohn- und Verwaltungsbauten beschauen.

Beginnen wir am Ende der Ahmed Orabi St. und setzen wir unseren Weg nach Osten fort. Da ist zuallererst das 6 Haus des Ferdinand de Lesseps. Das Haus wurde 1862 als zweigeschossiges Gebäude mit einem Balkon im Obergeschoss errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gebäude 1902, als es im Osten erweitert wurde. Das Haus ist als kleines Museum eingerichtet, das aber üblicherweise nicht zugänglich ist. Man benötigt für eine Besichtigung die Genehmigung der Suez-Kanal-Behörde. Es können das Wohn- und Schlafzimmer sowie der Salon mit Schreibkommode besichtigt werden. Außerdem werden die Kutsche von Lesseps und persönliche Gegenstände ausgestellt.

Unmittelbar westlich daneben befindet sich das sog. 7 neue Verwaltungsgebäude, das in grün, braun und weiß gestrichen ist. Es wurde in den 1920er-Jahren vom Architekten Paul Albert errichtet. Weiter östlich befindet sich das alte Verwaltungsgebäude der Suez-Kanal-Gesellschaft in Form eines eingeschossigen Pavillons aus dem Jahr 1862, das später mehrfach umgebaut wurde. Das neue 8 Gebäude der Suez-Kanal-Gesellschaft befindet sich einen knappen Kilometer weiter südöstlich.

Weiter östlich, jenseits des Mercure Hotels, befindet sich unmittelbar am Sueskanal das Krankenhaus der Sueskanalgesellschaft. Der Krankenhauskomplex wurde zwischen den 1920er- bis Anfang der 1950er-Jahren angelegt. Hier befinden sich zwei- bis viergeschossige Gebäude. Das viergeschossige Hauptgebäude wurde 1935 vom Architekten Paul Nelson gestaltet.

Zum Komplex des Krankenhauses gehören die 12 Kapelle der hl. Agatha und die 13 esch-Schifā-Moschee, مسجد الشفاء, Masǧid asch-Schifāʾ, „Moschee der Heilung“. Die erste Agatha-Kapelle wurde 1888 angelegt. Ihr heutiges Erscheinungsbild stammt aus dem Jahr 1925. Die Moschee mit ihrem hohen Minarett wurde 1956 errichtet.

Westlich der Ahmed Orabi St. erinnert ein großes 9 Schaubild an die Eröffnung des Sueskanals. Nur wenige Schritte weiter westlich finden sich noch Beispiele von Wohngebäuden der Angestellten. Sie stammen etwa aus der Zeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Dies sind häufig zweigeschossige Villen mit umlaufendem hölzernen Balkon. Das Viertel wird durch die Talatini St. im Westen begrenzt. Nun folgt das arabische Viertel, dessen bedeutendstes Gebäude die el-Abbasi-Moschee ist.

Im europäischen und griechischen Viertel gibt es weitere mehrgeschossige Villen z. B. entlang der Tahrir St.

Strand am Timsāḥ-See

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Weiter südlich befinden sich die Strände des Timsāḥ-Sees. Hier lassen sich u. a. an den Ufern Fischerboote und einzelne mit Fischen bemalte Häuser finden. Herausstechend sind aber die großen Gebäude der Clubs wie z. B. das des 10 Segelclubs, des Nādī esch-Schirāʿ, نادي الشراع.

Weitere Sehenswürdigkeiten

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Oktoberkriegsdenkmal
  • 11 Commonwealth War Cemetery. Friedhof im Nordwesten der Stadt für die 661 gefallenen Soldaten und 291 Zivilpersonen des Commonwealth aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Geöffnet: Sonntags bis donnerstags von 07:30 bis 14:30 Uhr. (30° 35′ 46″ N 32° 15′ 46″ O)
  • 12 Polizeimuseum (im Gebäude des Sicherheitsdiensts). Im Museum, das an das Gefecht zwischen britischen Militärs und ägyptischen Polizisten vom 25. Januar 1952 erinnert, werden Uniformen und Waffen aus verschiedenen Zeiten gezeigt. (30° 35′ 26″ N 32° 16′ 28″ O)
  • Im Bereich des Mercure Hotels oder der Autofähre Nimra Sitta kann man, wenn man etwas Zeit mitbringt, auch den Schiffsverkehr auf dem Sueskanal beobachten.
  • In geringer Entfernung von der der Autofähre Nimra Sitta befindet sich auf dem Ostufer das 13 Oktoberkriegsdenkmal, das gestalterisch an den Vorderteil einer Maschinenpistole mit aufgestecktem Bajonett erinnert. Zum 1992 eingeweihten Denkmal gehört ein kleines Museum.

Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt werden im Abschnitt Ausflüge behandelt.

Aktivitäten

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Festivals

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  • Um Ostern wird das Schamm en-Nasīm, das Frühlingsfest, gefeiert. Hierzu werden Autos geschmückt, und unter den Kindern wird eine Miss Strawberry gewählt.
  • Eine Woche später findet das Limbo-Festival mit der Verbrennung einer großen Puppe statt. Das Fest ist nach dem verhassten Gouverneur Limbo Bey benannt.
  • März: Kamelrennen, 20 Kilometer südlich von Ismailia.
  • August September: Jährlich veranstaltetes Folklorefestival mit Teilnehmern aus verschiedenen afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Ländern.

Im Osten der Altstadt gibt es ein großes 4 Fußballstadion . Hier trägt eine der besten ägyptischen Fußballmannschaften, der 1924 gegründete Ismaily SC (نادي الإسماعيلي, Nādī al-Ismāʿīlī), seine Heimspiele aus. Die Mannschaft war bereits dreimal ägyptischer Fußballmeister (1967, 1991 und 2002).

Am Timsah-See gibt es mehrere Badestrände. Im Forsan Hotel sind Wasserski, Windsurfing und Tennis möglich.

Einkaufen

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Eine beliebte Einkaufsstraße ist die El Geish St. (شارع الجيش, Schāriʿ al-Gaisch). Sie ist ruhig gelegen, und es gibt hier kaum Verkehr.

Siehe auch unter Nachtleben.

Nachtleben

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  • 1 George’s (Chez George), 9 El Thawra St. Tel.: +20 (0)64 391 8327. Das Restaurant einschließlich besteht seit 1950 und ist nach seinem ursprünglichen griechisch-ägyptischen Eigentümer benannt. Man ist sichtlich stolz darauf, dass das Restaurant noch nie geschlossen war, auch nicht während der Evakuierung der Stadt in den 1970er-Jahren. Neben den Getränken werden internationale und Fischgerichte angeboten. Der Preis beträgt etwa LE50 bis LE80 (Stand 3/2007). Geöffnet: Täglich 11:30–24 Uhr. (30° 35′ 28″ N 32° 16′ 36″ O)

Unterkunft

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  • 8 Mercure Forsan Island (فندق ميركيور, ​Funduq Mīrkyūr), P.O.Box 77, Ismailia. Tel.: +20 (0)64 391 6316, (0)64 391 6317, Fax: +20 (0)64 391 8043, E-Mail: 4-Sterne-Hotel zwei Kilometer östlich der Stadt mit 137 zumeist Zweibettzimmern, zwei Restaurants und eine Bar. Mit zwei Tennisplätzen, Pool, Strandabschnitt am Timsah-See. Verschiedene Wassersportmöglichkeiten wie z. B. Wasserski. Pferdedroschken fahren ab dem Hotel. Die Preise für Einzel- und Doppelzimmer betragen 88 bzw. 108 € (Stand 3/2007). Es werden alle Kreditkarten akzeptiert. (30° 35′ 9″ N 32° 17′ 17″ O)
  • 9 Sport Support Resort (فندق سبورت صبورت, ​Funduq Sbūrt Ṣubūrt, ​Sport Support Hotel), El Belagat Rd., Gabal Mariam, Suez Canal Road. Tel.: +20 (0)64 336 3334, Fax: +20 (0)64 363 4133, E-Mail: 4-Sterne-Hotel mit 48 zumeist Zweibettzimmern. (30° 31′ 22″ N 32° 19′ 38″ O)

Weitere Hotels befinden sich in der etwa 20 Kilometer südlich gelegenen Stadt Fāyid.

In Ismailia ist die Hauptniederlassung der 1 Suez-Kanal-Universität, جامعة قناة السويس, Ǧāmiʿat Qanāt as-Suwais, angesiedelt. Sie ist an den Standorten Ismailia und el-ʿArīsch vertreten. Die früheren Zweige in Port Said und in Sues bilden seit 2010 bzw. 2012 eigenständige Universitäten. In Ismailia gibt es dreizehn Fakultäten, nämlich für Natur-, Wirtschafts-, Geisteswissenschaften, Pädagogik, Ingenieurwesen, Landwirtschaft, Pharmazie, Tourismus, Informatik, Medizin, Zahnheilkunde, Veterinärmedizin und Krankenpflege, in el-ʿArīsch drei Fakultäten. An der gesamten Universität werden etwa 50.000 Studenten von 2.500 Mitarbeiter ausgebildet. Der Campus befindet sich im Norden der Stadt, nördlich der Ringstraße.

Gesundheit

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Es gibt zahlreiche Apotheken in der Stadt.

Praktische Hinweise

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Touristik-Information

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Das Tourismus-Büro, das aber nicht unbedingt eine Tourist-Information ist, befindet sich im neuen 2 Gebäude der Gouvernementsregierung. Täglich außer freitags und samstags von 9–14 Uhr geöffnet.

Die Touristenpolizei ist unter +20 (0)64 391 6910 erreichbar.

Passstelle

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Tankstellen

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Eine 6 Tankstelle befindet sich in der Ahmed Orabi St., südlich der Saad Zaghlul St., auf der östliche Straßenseite.

Ausflüge

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Nördlich von Ismailia

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El-Firdan-Eisenbahnbrücke
Denkmal des unbekannten Soldaten

Weiter nördlich, zwölf Kilometer von Ismailia entfernt, befindet sich die 14 El-Firdan-Eisenbahnbrücke , auch El-Ferdan-Eisenbahnbrücke, كوبري الفردان, Kūbrī al-Firdān. Sie ist die längste Eisenbahndrehbrücke der Welt. Sie überspannt den Sueskanal auf einer Länge von 340 Meter. An den 60 Meter hohen Pylonen sind je zwei 13 Meter breite Kragarme befestigt. Einer reicht 170 Meter zum Kanal, der andere 150 Meter auf das Festland. Die heutige Brücke wurde 2001 fertiggestellt. Ihr Vorgänger aus dem Jahr 1963 wurde 1967 im Sechs-Tage-Krieg zerstört.

Südlich von Ismailia

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Drei Kilometer südlich von Ismailia befindet sich das 15 Panzerschlachtmuseum von Abū ʿAṭwa (30° 33′ 37″ N 32° 15′ 17″ O), in dem mit den hier ausgestellten Panzern an die hiesige Panzerschlacht während des Oktoberkrieges (Jom-Kippur-Krieg) 1973 gedacht wird.

Sieben Kilometer südlich von Ismailia befindet sich auf dem Gebel Maryam das 16 Denkmal des unbekannten Soldaten (30° 32′ 46″ N 32° 18′ 22″ O), auch Denkmal der Verteidigung des Sueskanals, das an die Opfer des Ersten Weltkrieges bzw. der Verteidigungsschlacht von ägyptischen, britischen, französischen und italienischen Streitkräften gegen die türkische Streitmacht von 1915 erinnert. Vor zwei gewaltigen, 40 Meter hohen Pylonen stehen zwei acht Meter hohe und 13 Meter lange geflügelte Engel aus sardinischem Rosengranit, die eine Fackel bzw. einen Olivenzweig halten. Die Passage zwischen den beiden Pylonen repräsentiert den Sueskanal. Der Entwurf wurde 1925 von den Architekten Louis-Jean Hulot (1871–1959), Michel Roux-Spitz (1888–1957) und Jacques Gréber (1882–1962) erarbeitet. Das Denkmal wurde zwischen 1925 und 1930 vom Bildhauer Raymond Delamarre (1890–1986) ausgeführt und am 3. Februar 1930 eingeweiht.

Zwischen Ismailia und Sues befinden sich zudem der 2 Große Bittersee, البحيرة المرة الكبرى, al-Buḥaira al-Murra al-Kubrā, und der 3 Kleine Bittersee , البحيرة المرة الصغرى, al-Buḥaira al-Murra aṣ-Ṣaghrā, östlich und südöstlich von Fāyid.

Literatur

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Allgemein

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  • Baer, G.: Ismāʿīliyya. In: Donzel, Emeri Johannes van (Hrsg.): The Encyclopaedia of Islam: Second Edition; Bd. 4: Iran - Kha. Leiden: Brill, 1978, ISBN 978-90-04-05745-6, S.206. Kostenpflichtiger Zugriff

Architektur

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  • Piaton, Claudine (Hrsg.): Ismaïlia: architectures XIXe – XXe siècles. Le Caire: Institut Français d’Archéologie Orientale, 2008, Bibliothéque générale/ Institut Français d'Archéologie Orientale; 34, ISBN 978-2-7247-0522-5.
  • Brandl, Helmut: Ismailia und sein Archäologisches Museum. In: Kemet: das schwarze Land; Ägypten; eine Zeitschrift für Ägyptenfreunde, ISSN 0943-5972, Bd.15,4 (2006), S.52–56.
  • Wenzel, Gabriele; Brandl, Helmut: Ein Kleinod des ägyptischen Historismus: Das archäologische Museum von Ismailia. In: Antike Welt: Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte, ISSN 0003-570X, Bd.48,5 (2017), S.86–89.
  • Porter, Bertha; Moss, Rosalind L. B.: Lower and Middle Egypt: (Delta and Cairo to Asyûṭ). In: Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, statues, reliefs, and paintings; Bd.4. Oxford: Griffith Inst., Ashmolean Museum, 1934, ISBN 978-0-900416-82-8, S.1 (el–ʿArisch), 52–55; PDF.
  • Naville, Edouard: The store-city of Pithom and the route of the Exodus. London: Trübner, 1888 (3.Auflage), Memoir of the Egypt Exploration Fund/ Egypt Exploration Society; 1. Insbesondere S. 1–5, Tafeln 1–12
  • Clédat, Jean: Notes sur l’Isthme de Suez. In: Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l’archéologie égyptiennes et assyriennes (RecTrav), Bd.31 (1909), S.113–120; Bd. 32 (1910) 193–202; Bd. 36 (1914) 103–112; Bd. 37 (1915) 33–40.
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Einzelnachweise

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  1. Egypt: Governorates, Major Cities & Towns. In: Citypopulation.de, abgerufen am 17. Dezember 2014.
  2. Baedeker, Karl: Ägypten und der Sûdan: Handbuch für Reisende. Leipzig: Baedeker, 1928 (8.Auflage), S.183.
  3. Piaton, Ismaïlia, a.a.O., S. 77 f.
  4. Sourouzian, Hourig: Le roi, le sphinx et le lion: Quelques monuments mal connus de Tell el-Maskhouta. In: Guksch, Heike; Polz, Daniel (Hrsg.): Stationen: Beiträge zur Kulturgeschichte Ägyptens; Rainer Stadelmann gewidmet. Mainz: von Zabern, 1998, S.407–423.
  5. Griffith, Francis Llewellyn: The antiquities of Tell el Yahûdîyeh, and miscellaneous work in lower Egypt during the years 1887-88. In: Naville, Edouard (Hrsg.): The Mound of the Jew and the City of Onias: Belbeis, Samanood, Abusir, Tukh el Karmus, 1887. London: Paul, Trench, Trübner, 1890, S.70–74, Tafeln XXIII–XXVI.
  6. Clédat, Jean: Fouilles à Cheikh Zouède (janvier-février 1913). In: Annales de Service des Antiquités de l’Egypte (ASAE), ISSN 1687-1510, Bd.15 (1915), S.15–48, Tafeln I–VI.
  7. 1 2 3 Merkelbach, Reinhold; Stauber, Josef: Steinepigramme aus dem griechischen Osten; Bd. 4: Die Südküste Kleinasiens, Syrien und Palästina. München [u.a.]: Saur, 2002, ISBN 978-3-598-73007-8, S.450–453.
  8. Hippolytos, deutsche Übersetzung im Projekt Gutenberg.
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