Gyaros
Gyaros ist eine kleine unbewohnte Insel und gehört zu den Kykladen.
Gyaros | |
Region | Südliche Ägäis |
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Einwohnerzahl | 0 (2021) |
Höhe | 489 m |
Gyaros |
Hintergrund
BearbeitenGyaros hat eine Fläche von ca. 20 km² und ist recht gebirgig, der höchste Punkt liegt 460 m über dem Meeresspiegel. Die Insel ist ziemlich trocken und hat keinen natürlichen Hafen. Heute ist die Insel unbewohnt und wird nur gelegentlich von Schäfern und Hirten mit ihren Herden besucht.
Trotz seiner Nähe zum Festland war Gyaros nie stark besiedelt. Es gab in der Antike ein kleines Dorf, in dem überwiegend Purpurfischer lebten. In römischer Zeit war die Insel ein gefürchteter Verbannungsort.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Insel zunächst als Gefängnis für politische Gefangene des Griechischen Bürgerkriegs, auch während der Militärdiktatur war sie bis 1974 ein Internierungslager. Danach war die Insel Übungsziel der griechischen Marine und daher Sperrgebiet. Inzwischen ist sie zwar wieder freigegeben, jedoch touristisch völlig uninteressant. Zum Betreten benötigt man eine schriftliche Genehmigung.
Die Insel wird zusammen mit dem sie unmittelbar umschließenden Meer unter dem Namen Nisos Gyaros kai thalassia zoni als Natura 2000 Schutzgebiet ausgewiesen.
Es gibt keine touristische Infrastruktur.
Anreise
BearbeitenEinmal im Jahr besuchen ehemalige Inhaftierte diese Insel, ansonsten gibt es keine Reisemöglichkeiten nach Gyaros. Es ist für private Boote/Yachten nicht gestattet, sich näher als 200 m zu nähern. Zum Betreten benötigt man eine behördliche Genehmigung von der Gemeinde Ermoupolis (Syros).
Mobilität
BearbeitenSehenswürdigkeiten
Bearbeiten- 1 Ruinen der ehemaligen Gefangenensiedlung
- 2 Gedenkstätten an die Gefangenen. Das zentrale Gefängnis der Insel ist ein nüchterner Bau aus rotem Backstein, funktional und kühl. Die umstehenden Wachtürme und die öde, unbarmherzige Landschaft deuten darauf hin, dass hier niemand unbemerkt fliehen konnte. Über den Hang verstreut finden sich die Überreste alter Mauern – stille Zeugen der Vergangenheit. Diese Ruinen, die aus verschiedenen Jahrhunderten stammen, erzählen die lange Geschichte der Verbannung, die die Insel geprägt hat.