Gadertal
Das Gadertal (lad. Badia, italienisch: Val Badia) ist ein zentrales Talsystem in den Dolomiten in Südtirol. Der Taleinschnitt ist die nördliche Grenze zwischen den Westlichen Dolomiten und den Östlichen Dolomiten und Kernregion des seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörenden Teils der Dolomiten.
Regionen
BearbeitenEigentlich handelt es sich um ein Talsystem mit dem Haupttal und einigen Nebentälern:
- Abteital, auch Alta Badia ist die Bezeichnung für den breiten, südlichen und höher gelegenen Teil des Gadertals;
- Enneberger Tal (Val die Marebbe)
- Rautal (Val dei Tamersc)
- Campilltal (Val di Longiarù)
Orte
Bearbeiten- 1 St. Vigil , Bergdorf und Tourismuszentrum mit Wintersport (Kronplatz) im Enneberger Tal und seinen beiden Fraktionen Enneberg und Wellschellen;
- 2 St. Martin in Thurn (1135 m lad.: "S.Martin de Tor", ital.: "S.Martino in Badia") mit den Gemeindeteilen 3 Untermoi (1515 m, lad.: "Antermëia") und Campill (1398m, lad.: "Lungiarü");
- Die Gemeinde Abtei (lad. Badia) besteht aus den beiden Ortschaften 6 St. Leonhard und 7 Pedratsches .
Weitere Ziele
BearbeitenHintergrund
BearbeitenDas Gadertal zieht sich mit rund 35 km Länge von 9 St. Lorenzen im Pustertal nach Süden bis zur Sellagruppe. Im Zugang von Norden ist das Tal recht eng, es weitet sich dann nach Süden aber zusehends auf.
Namensgebend für das Talsystem ist der Fluß Gader, ladinisch Ghaidra oder Gran Ega für „Großes Wasser", die Gader fließt von Süd nach Nord und mündet bei St. Lorenzen in die Rienz im Pustertal.
Älteste archäologische Funde in der Nähe des Grödner Jochs belegen die menschliche Anwesenheit auf den Zeitraum um 5000-7000 Jahre vor der Zeitenwende. Durch weitere archäologische Funde bei "Sotciastél" / St. Leonhard ist die Besiedelung der Region durch eine vorrömischen Urbevölkerung (Kelten) für die Bronzezeit zwischen dem 16. und dem 13. Jh. v. Ch. belegt, es folgte die Herrschaft der Römer.
Ab 1027 gehört die linke Talseite der Gader zum neu gegründeten Bischofsfürstentum von Brixen, die rechte Talseite gehörte zur Pustertaler Grafschaft und damit zu Tirol, ab 1803 gelangte dann das ganze Tal mit Brixen zu Tirol.
Im Ersten Weltkrieg ist die gesamte Region der Dolomiten ein Schauplatz des Stellungskriegs zwischen den Kaiserjägern auf österreichischer / Tiroler Seite und den gegnerischen italienischen Alpini. Nach dem Endes des Krieges wurde das Gadertal 1919 von Italien annektiert an das Trentino angeschlossen.
Durch die abgeschiedene Lage des Gadertals konnte sich die ladinische Sprache, auch Rätoromanisch, sie wird direkt auf das Latein der Römer zurückgeführt, bis in unsere Zeit halten.
Pionier für den modernen Tourismus im Gadertal war der k.u.k.-Major Franz Kostner, ein berühmter Bergführer, der sich in den 30-iger Jahren des letzten Jahrhunderts für den Neubau von Skiliften im Tal einsetzte. Er förderte auch die verkehrtechnische Eschließung des Gadertals durch die von ihm gegründete "Automobilgesellschaft" zum Touristentransport.
Sprache
BearbeitenDas Tal ist mehrsprachig und mit dem Grödner Tal eines der beiden ladinischen Täler in Südtiol: im Nordteil wird noch deutsch bzw. südtirolerisch gesprochen, als Sprach- und Kulturgrenze gilt der Gasthof Palfrad, südlich davon wird ladinisch gesprochen. Im ladinischsprachigen Teil ist das Ladinische auch die regionale Behörden- und Schulsprache, deutsch wird aber meist einigermaßen verstanden.
Anreise
Bearbeiten- Die Zufahrt von Norden erfolgt am einfachsten über das Pustertal mit Abzweig bei St. Lorenzen.
- Von Westen aus dem Eisacktal aus:
- durch das Villnößtal und über das 1 Würzjoch (2003 m), Wintersperre, auch im Sommer nur für den Leichtverkehr befahrbar, Verbot für Busse;
- durch das Grödner Tal und das 2 Grödnerjoch (2121 m), die Jochstrasse ist im Winter nicht immer offen!
- Verkehrsbericht Berg- und Passstraßen mit aktueller Lage auf www.provinz.bz.it.
Die nächsten Bahnhöfe befinden sich im Eisacktal mit Franzensfeste und Brixen oder im Pustertal mit Bruneck, weiter von da jeweils mit dem Linienbus.
Mobilität
BearbeitenEine Bahnlinie gibt es im Gadertal nicht.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenAktivitäten
BearbeitenIm Winter
BearbeitenDie Skigebiete in Alta Badia gehört zum Skiverbund Dolomiti Superski.
Küche
BearbeitenNachtleben
BearbeitenSicherheit
BearbeitenKlima
BearbeitenAllgemeine Ausführungen siehe im Abschnitt Klima im Artikel zu den Dolomiten.
Literatur
BearbeitenKarten
Bearbeiten- Grödnertal-Val Gardena-Sella-Marmolada, 1:50.000; Bd. WKS 5. freytag & berndt, 2010, Wander + Freizeitkarte, ISBN 9783850847957.
- Alta Badia/Hochabtei 1:25.000; Bd. Blatt 07. Tabacco, Topographische Wanderkarte.
Weblinks
Bearbeiten- Tourismusverband Alta Bdia: www.altabadia.org.
- Geomorphologische Beschreibung zum Fluß Gader auf www.provinz.bz.it.