Fernreisen mit dem Motorrad

Reisen mit dem Motorrad
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Im Kleinen Kaukasus

Fernreisen mit dem Motorrad sind sicherlich das große Abenteuer. Irgendwo zwischen Expedition und Urlaub "erfährt" man die Welt. Eine gute Vorbereitung ist hier die halbe Miete. Ratschläge und Ratgeber gibt es zahlreiche und manchmal fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Vorab sei nur gesagt, es gibt kein ungeeignetes Motorrad, keine ungeeignete Zeit, kein ungeeignetes Alter und auch sonst kein kein. Alles ist eine Frage der Motivation und Willensstärke.

Reiseplanung

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Aus der Idee wird ein Plan, so könnte man diesen Teil des Abenteuers beschreiben. Hat man sich ein Reiseziel gesetzt oder gar eine Weltreise vor, beginnt hier die Detailplanung. Dazu gehören die Formalitäten, die unmittelbar mit der Reise zusammenhängen, wie Visa, Versicherungen und Ausweispapiere, und solche, die nur mittelbar damit zu tun haben. Zu letzteren gehört die Betreuung der heimischen Wohnung inklusive der Post etc. Das alles will bedacht sein. Im Weiteren gilt es dann, je nach Reiseziel und Umfang der Reise, die Route genauer auszuarbeiten und die entsprechenden klimatischen (z. B. Monsun, Schnee) und soziokulturellen (z. B. Ramadan, Wahlen) zu berücksichtigen. Last but not least muß man sich Gedanken über das Budget machen. Dazu gehört vor allem der Spritverbrauch. Während man an der Unterkunft und am Essen Spielraum hat, fehlt dieser beim Treibstoff häufig. Tanken muß man immer.

Formalitäten

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Anders als bei der Urlaubsreise mit dem Flugzeug kommen hier deutlich mehr Anforderungen auf den Reisende zu. Zum einen gilt es die jeweiligen Einreiseformalitäten zu klären, das heißt Visumpflicht und Impfschutz. Daneben gilt es aber noch die erforderlichen Dokumente für das Fahrzeug und das Führen desselbigen zu beschaffen. Als erstes ist da der Führerschein und eventuell der internationale Führerschein, als zweites die grüne Versicherungskarte (z. B. Türkei) oder ein Carnet de Passage. Wichtig ist auch zu klären, ob Fahrzeughalter und Fahrzeugführer identisch sein müssen (z. B. einige osteuropäische Länder) oder ob eine schriftliche Genehmigung vorliegen muss.

Routenplanung

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Hierbei spielen neben den persönlichen Vorlieben und Wünschen vor allem auch die klimatischen und infrastrukturellen Faktoren eine Rolle. So ist Indien im Monsun sicherlich ähnlich spannend wie die Sahara im August. Andererseits ist eine Reise nach Sibirien im Spätfrühling oder Frühsommer nicht ungeschickt, da sich die Temperaturen noch in Grenzen halten, die Flusspegel abgesunken sind und so manche Piste noch nicht völlig aufgeweicht ist.

Sekt oder Selters, Reis oder Kaviar und Zelt oder Hotel sind Fragen, die man selbst beantworten muss. Hiermit läßt sich ein Teil der Kosten kontrollieren. Wie aber eingangs schon erwähnt, gibt es Kosten, die in jedem Fall auftreten, die Benzinkosten. Diese machen, je nach Reisedauer, einen Großteil der Fixkosten aus.

Motorradvorbereitung

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Über kaum ein Thema gibt es vielfältigere Meinungen, Tipps, Tricks und Streitereien als über die richtige Wahl und die richtige Vorbereitung eines Motorrades für eine lange Reise. An dieser Stelle soll der Versuch einer einfachen Annäherung und Hilfestellung unternommen werden.

Hier ist der Reiseweg entscheidend. Während man in Europa, Australien und Neuseeland sowie Nordamerika für nahezu alle Typen ein Werkstattnetz zur Verfügung hat, sieht das in Latein- und Südamerika, Afrika (außer Südafrika und Namibia), Zentral-, Süd- und Südostasien schon anders aus. Moderne Motorräder mit elektronischer Benzineinspritzung und "selbstlernendem" Motormanagement, ABS und Can-Bus sind bei Defekten schnell auf eine Werkstatt angewiesen. Dahingegen sind Vergasermotoren mit einem einfachen Bremssystem und klassischer Transistorzündung nahezu überall zu reparieren. Ein weiterer Faktor ist der erhältliche Treibstoff. Maschinen mit Katalysator sind auf bleifreies Benzin angewiesen. Hier muss gegebenenfalls der Kat raus. Die Oktanzahl ist ein geringeres Problem, hier sind Einspritzer mit Motormanagement ähnlich gut, wenn nicht sogar besser, als Vergasermaschinen. Sie sind auch in größeren Höhen (Altiplano, Himalaya) weniger anfällig. Grundsätzlich gilt auch hier, vor der Reise ist die Auseinandersetzung mit der Technik wichtig, damit man Fehler eingrenzen und gegebenenfalls beheben kann.

Ersatzteile und Werkzeug

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Das mitgelieferte Werkzeug verdient den Namen nicht immer. Hier sollte man mindestens den Werkzeugsatz durch brauchbare Schlüssel und Schraubendreher ersetzen. Bewährt hat sich auch die Methode, einfachere Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst mit dem Bordwerkzeug durchzuführen. So hat man schnell herausgefunden, was ergänzt werden muss. Eine Luftpumpe und Flickzeug, bei Schlauchreifen passende Ersatzschläuche sowie Ersatzlampen (in einigen Ländern vorgeschrieben), Kabelbinder, Draht, Sicherungen und Ersatzbowdenzüge gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Wer sich den Reifenwechsel selbst zutraut, sollte die Montierhebel nicht vergessen. Geht es in Länder mit Schwarzmarktbenzinversorgung, ist ein weiterer Benzinfilter und gegebenenfalls ein feinmaschiger Trichter nicht verkehrt, um den groben Schmutz abzufangen.

Verschleißteile wie Kette und Bremsbeläge können das Portfolio abrunden. Hier gilt es jedoch das nächste Kapitel mit zu beachten, denn all das muss mitgenommen werden und einen Platz auf der Maschine finden.

Beladung

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Wie bei allen Reisen gilt, "Brauche ich das wirklich?". Am besten macht man eine Liste der absolut notwendigen Dinge und belädt dann die Maschine zur Probe und fährt eine Runde. Wenn dann noch Raum für einige "Lieblingssachen" ist, kann man sie mitnehmen. Bei der Beladung gilt es zu beachten, dass der Schwerpunkt der Maschine nicht zu sehr verändert wird. Schwere Dinge möglichst tief und zentriert beladen. Vor allem Werkzeug und Ersatzteile lassen sich in einem Werkzeugfach schwerpunktgünstig anordnen (am Motorschutz o.ä.). Auf das Heck sollten dann die leichteren und schnell erreichbaren Sachen untergebracht werden (z. B. Zelt und Schlafsäcke). Die Regenkombi kann in den Tankrucksack. Der Rest idealerweise in die Seitentaschen/-Koffer. Um den Einkauf für das Abendessen schnell unterzubringen ist ein Gepäcknetz über dem hinteren Gepäck oder dem Tank sinnvoll. Hier lässt sich für kurze Strecken mal schnell was drunterklemmen. Kamera o.ä. sollte im Tankrucksack gepolstert transportiert werden. Dieser Ort ist bei Umfallern in der Regel nicht betroffen. Computer können, wenn man ohne Koffer fährt, zwischen den Schlafsäcken transportiert werden. Hier ist die Polsterung gut und wenn die Tasche auf dem Heckträger ist, passiert auch relativ wenig wenn die Maschine mal umfällt.

 
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