Eichsfeld

Region in Deutschland

Das Eichsfeld liegt südlich des Harzes in Niedersachsen und Thüringen und seit der Wiedervereinigung im Jahre 1990 im Herzen von Deutschland. Der nördliche und größtenteils zu Niedersachsen gehörende Teil wird auch als Untereichsfeld bezeichnet, der zu Thüringen gehörige Teil als Obereichsfeld.

Blick ins Leinetal bei Uder
 
Karte von Eichsfeld

Touristisch interessante Orte im Eichsfeld:

  • 1 Dingelstädt -
  • 2 Duderstadt (Niedersachsen) - "Hauptstadt" des Eichsfeldes mit historischer Fachwerkaltstadt.
  • 4 Lengenfeld unterm Stein - mit Viadukt der Kanonenbahn (Wahrzeichen des Dorfes) und der Drasinenstrecke auf der Kanonenbahn

Weitere Ziele

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  • Ohmgebirge - Das kleine Mittelgebirge ist nordöstlich von Worbis zu finden. Höchste Erhebung ist mit 533 m der "Birkenkopf" nördlich von Kaltohmfeld. Hier stand bis zur Wende eine Russische Militäreinrichtung mit Radarstation. Von der Kaserne sind noch Reste erhalten. Gipfelpunkt des Birkenkopfs auf dem Gelände und gleichzeitig des Ohmgebirges ist hier wohl die Bodenplatte der ehemaligen Radarstation bei 51° 27′ 45″ N 10° 24′ 11″ O Vom Gelände, das in der freien Feldgemarkung liegt hat man an klaren Tagen Fernsichten über die Höhen des Eichsfelds, zum Brocken im Harz, zum Thüringer Wald und in das Nordhessische Bergland.
Sehenswert ist auch der Blick von den Hauröder Klippen, die im Nordabfall des Ohmgebirges bei 51° 28′ 59″ N 10° 25′ 40″ O zu finden sind. Etwa 1,5 km westlich der Hauröder Klippen finden man mit der "Wilden Kirche" eine weitere Muschelkalkformation.
  • Goldene Mark - Fruchtbare Beckenlandschaft zwischen Duderstadt, Seeburg und Gieboldehausen mit dichtem Radwegenetz.
  • Dün - Höhenzug zwischen Heilbad Heiligenstadt im Westen und der Hainleite im Osten. Sehenswert sind die Burg Scharfenstein, das ehemalige Kloster Reifenstein und der Aussichtspunkt am Keulaer Rondel.
  • Südeichsfeld - Abwechslungsreiche Landschaft im südlichen Eichsfeld mit der Gobert (höchste Erhebung im Eichsfeld), dem Hülfensberg, dem Eichsfelder Westerwald und der Kanonenbahnstrecke bei Lengenfeld unterm Stein.


Hintergrund

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Landesherren des Eichsfeld waren seit dem Mittelalter die Erzbischöfe von Mainz, die in ihrem Gebiet die protestantische Reformation unterdrückten. Daher ist das Eichsfeld bis heute stark katholisch geprägt, es gelten abweichend von den übrigen Teilen der Bundesländer die katholischen Feiertage. Erst mit dem Wiener Kongress kam es zur Teilung des Eichsfeld es in einen preussischen Teil (Obereichsfeld) und einen hannöverschen Teil (Untereichsfeld), eine Teilung, die mit der Annektion Hannovers durch Preussen 1866 wieder obsolet wurde. Es blieb die verwaltungstechnische Teilung der Zugehörigkeit zur Provinz Sachsen bzw. Provinz Hannover, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs zur Zuordnung das Untereichsfeld zur britischen Besatzungszone und damit der BRD und des Obereichsfeld zur sowjetischen Besatzungszone und damit DDR führen sollte.

Das Eichsfeld wird aufgrund der kulturellen Einheit bei Wikivoyage als eine bundeslandübergreifende Region behandelt, da dies aus Sicht des Reisenden sinnvoll ist. Daher gibt es keine weitere Untergliederung in die Teilregionen Untereichsfeld in Niedersachsen und Obereichsfeld in Thüringen.

 
Flugplatz Göttingen-Heilbad Heiligenstadt bei Günterode, links verläuft die A38

Mit dem Flugzeug

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Die nächstgelegenen Verkehrsflughäfen sind Flughafen Hannover (IATA: HAJ) und Flughafen Frankfurt (IATA: FRA) . Mit dem Zug bestehen gute Verbindungen ins Eichsfeld mit Umstieg in Göttingen oder Kassel-Wilhelmshöhe. Auch der Flughafen Leipzig Halle (IATA: LEJ) ist gut erreichbar, hat aber weniger Flugverbindungen als die beiden erstgenannten Flughäfen.

Privatflieger auch mit größeren Maschinen können den Flugplatz Göttingen-Heilbad Heiligenstadt ansteuern.

Mit der Bahn

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Die Halle-Kasseler-Eisenbahn quert das Eichsfeld in Ost-West-Richtung mit Halten in Heilbad Heiligenstadt und Leinefelde. Auf der Strecke verkehren Regionalexpresszüge der Relationen Halle/Saale Hbf. bzw. Erfurt - Fernbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe (ICE-Anschluss) (Achtung, besonders zu Tagesrandzeiten starten/enden einige Züge auch in Kassel Hbf.).

Als Nord-Süd-Verbindung besteht die Regionalexpress-Linie Göttingen–Heiligenstadt–Leinefelde-Mühlhausen–Erfurt–(Jena–Glauchau). Mit dieser Linie im Zweistundentakt wird der Anschluss zu den ICE-Bahnhöfen Göttingen und Erfurt hergestellt. Nächster ICE-Bahnhof zum Untereichsfeld ist der Bahnhof Göttingen, zum Obereichsfeld liegt der Bahnhof in Erfurt meist günstiger.

Auf der Straße

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Die Südharzautobahn A 38 von Kassel/Göttingen nach Halle an der Saale quert das Eichsfeld in West-Ost-Richtung. Seit 2009 kann die Strecke durchgängig befahren werden. Parallel dazu verlaufen die Bundesstraßen 27, 89 und 446. In Nord-Süd-Richtung durchquert die B 247 die Region.

Mit dem Fahrrad

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Der Europa-Radweg Eiserner Vorhang durchquert auf seiner Strecke vom norwegischen Nordpolarmeer an die Schwarzmeerküste auch das Eichsfeld. Die Strecke verbindet den Harz mit dem Werratal und führt dabei auch durch Duderstadt.

Mobilität

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Sehenswürdigkeiten

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Grenzlandweg am Grenzlandmuseum Eichsfeld
  • Bärenpark in Worbis: Im Bärenpark leben Bären aus verschiedener Herkunft - zum Teil aus ehemaligen Zirkusbeständen - unter möglichst artgerechten Bedingungen: Die Bären teilen sich mit einem Rudel Wölfe eine 40.000 m² große Freianlage, durch die die Besucher in einem Gittertunnel gehen können.

Wallfahrtsorte

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Große Wallfahrt in Germershausen

Das katholische Eichsfeld hat zahlreiche Wallfahrtsorte, deren Wallfahrten nach wie vor einen hohen Stellenwert im religiösen Brauchtum der Region haben.

  • Zum Gnadenbild Maria in der Wiese in Germershausen pilgern am ersten Juli-Sonntag Tausende von Menschen. Weitere bedeutende Wallfahrten sind am ersten Sonntag im Mai die Frauenwallfahrt und am ersten Sonntag im September die Männerwallfahrt.
  • Die Wallfahrtskirche der 14 Notheiligen auf dem Höher Berg bei Wollbrandshausen wurde 1856 geweiht. Von der Kuppe des 242 hohen Berges hat man eine gute Sicht auf den Harz, den Göttinger Wald und das Ohmgebirge, vor allem aber in alle Richtungen über das Untereichsfeld. Zahlreiche Bänke und schattige Plätze ermöglichen eine Rast auf dem Berg, der u.a. von Wollbrandshausen und Bodensee aus zu erreichen ist.
 
Wallfahrtskapelle Etzelsbach
  • Die Wallfahrtskirche Etzelsbach, ein Marien-Wallfahrtsort bei der Wüsting Etzelsbach in der Nähe des thüringischen Ortes Hundeshagen, ist spätestens seit dem Besuch von Papst Benedikt XVI. am 23.09.2011 weit über die Grenzen des Eichsfeldes hinaus bekannt.
  • Der Hülfensberg im südlichsten Zipfel des Landkreis Eichsfeld, an der Grenze zu Hessen. Die Pilgerwege zum Hülfensberg waren teilweise durch den deutsch-deutschen Grenzstreifen unterbrochen, auch unterlagen die Wallfahrten selbst in den 40 Jahren der deutschen Teilung starken Restriktionen.
  • Kerbscher Berg in Dingelstädt. Im ehemaligen Franziskanerkloster auf der Anhöhe hat heute ein Familienzentrum des Bistums Erfurt seinen Sitz.
 
Wallfahrt zum Klüschen Hagis
  • Klüschen Hagis in der Nähe von Dingelstädt, hier findet unter anderem an Christi Himmelfahrt die Männerwallfahrt statt, die 1957 begründet wurde und als eine der größten Glaubenskundgebungen in der DDR galt. Eine weitere Wallfahrt ist die Klüschen-Wallfahrt an Mariä Heimsuchung (2. Juli, abweichende Termine möglich).

Weitere Wallfahrtsorte sind u.a. die Antoniuskirche in Worbis, die Marienkirche in Dingelstädt, die Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung in Breitenholz bei Leinefelde. Außerdem gibt es die Kreuzwallfahrt nach Kreuzebra, die Josefswallfahrt nach Renshausen und die Marienwallfahrt in Beberstedt. Ein wichtiger Wallfahrtsort für das Eichsfeld, insbesondere das Obereichsfeld ist schließlich der Dom zu Erfurt, dem Sitz des für das Obereichsfeld zuständigen Bischofs (während das Untereichsfeld dem Bistum Hildesheim angehörig ist).

Schlösser und Burgen

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Burg Bodenstein
  • Burg Bodenstein, mittelalterliche Burganlage oberhalb von Witzingerode, heute Familienerholungsstätte
  • Burg Großbodungen
  • Burg Scharfenstein, renoviert, mit extrem steiler Zufahrt von Beuren aus und einer bei gutem Wetter großartigen Fernsicht bis zum Harz; Selbstbedienungscafé und -restaurant

Burgruinen

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  • Burg Altenstein bei Mackenrode (Landkreis Eichsfeld)

Aktivitäten

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Draisinenfahrten auf der Kanonenbahn

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Unterwegs auf der Kanonenbahn
 
Mit der Fahrraddraisine über das Lengenfelder Viadukt nach Großbartloff

Im südlichen Eichsfeld kann man ab Lengenfeld unterm Stein einen attraktiven Teil der Kanonenbahn per Draisien erfahren. Es gibt zwei Routen, die Hin und zurück befahren werden können. Besonders interessant ist Route 1, da es über ein großes Viadukt und durch 5 Tunnel geht:

  • Route 1: 13 km bergauf mit immerhin 124 m Höhenunterschied (Ausflug ist dann 26 km lang mit 4 Stunden Fahrzeit, zurück geht es dann meist bergab); Strecke: Bahnhof Lengenfeld unterm Stein - Lengenfelder Viadukt (244 m lang und 24 m hoch) - Entenbergtunnel (288 m), Haltepunkt Großbartloff - Heiligenbergtunnel (198 m) Haltepunkt Rottenbach, Mühlberg Tunnel II (343 m), Haltepunkt Effelder, Mühlberg I Tunnel (198 m), Haltestelle Luttergrund, Haltepunkt Hübental, Küllstedter Tunnel (1530 m) Bahnhof Küllstedt (Wendepunkt)(Streckenstand 11-2010; Der Förderverein bzw. die gemeinnützige Gmbh setzen die Erlöse übrigens zum Erhalt der Kanonenbahn ein).
  • Route 2: Schnupperroute für Einsteiger: Bahnhof Lengenfeld unterm Stein - Bahnhof Gesimar (7km hin und zurück)

Besondere Spezialität ist die Eichsfelder Mettwurst, Kälberblase, Feldkieker und Stracke.

  • Eichsfelder Feldgieker ist eine grob gekörnte, schnittfeste Rohwurst, ähnlich der italienischen Salami. Sie wird aus magerem Schweinefleisch und groben Speck hergestellt und mit Nitritpökelsalz, Pfeffer, Honig und Himbeersaft gewürzt. Nach dem Abfüllen reift die Wurst noch mehrere Tage und wird dann für einen Tag kalt geräuchert. Häufig wird die verzehrfähige Wurst dann noch für einige Wochen bis zu einem Jahr aufgehängt, bis der erwünschte Härtegrad erreicht ist. Der Eichsfelder Feldkieker bzw. Feldgieker hat den Status als g.g.A. - geschützte geografische Angabe.
  • Die Eichsfelder Kälberblase besteht aus Schweinefleisch, dass in eine Blase vom Kalb eingefüllt wird, die der Wurst eine kugelige Form gibt. Nach sechs Monaten der Reifung ist die, ohne Konservierungsstoffe hergestellte, Eichsfelder Kälberblase noch monatelang haltbar. Meist wird die Eichsfelder Kälberblase auf Mischbrot mit sauer eingelegten Gurken verzehrt,
  • Weckewerk In Nordhessen und im Eichsfeld gibt es die Wurstspezialität Weckewerk oder Weckewurst. Sie wird aus gekochten Schwarten und Gehacktem vom Schwein und Fleisch- oder Wurstbrühe hergestellt. In manchen Fällen werden auch gekochte Fleischstücke, Blut oder Innereien mit verarbeitet. Die Besonderheit ist, dass die Wurst mit altbackenen Brötchen gestreckt wird, daher kommt auch der Name, mit „Wecke“ werden in Nordhessen traditionelle die Brötchen bezeichnet. Die durch den Fleischwolf gedrehten Zutaten werden sofort gegessen oder in Schweinedärme (Weckewurst) abgefüllt. Um die Wurst länger haltbar zu machen wird sie im großkalibrigen Kunstdarm gekocht oder in Gläsern konserviert. Weckewerk wird in der Pfanne gebraten, oder auch kalt gegessen. Als Beilagen sind Pellkartoffeln, eingelegte Gurken, Rote Bete oder grüner Salat mit Schmand Soße beliebt. Ein ehemaliger Oberbürgermeister von Kassel mochte Weckewerk fast angebrannt, seitdem wird diese Zubereitungsform auch nach Bürgermeisterart genannt.
  • Die Eichsfelder Garwurst ist eine Blutwurst. Sie gibt es im Darm oder im Glas zu kaufen.
  • Außerdem hat der Schmandkuchen im Eichsfeld einen hohen Stellenwert, und als Auswärtiger wird man sich vielleicht wundern, wenn man einen "Eisenkuchen" von der Speisekarte bestellt und auf dem Teller das vorfindet, was man selbst schlichtweg "Waffel" nennen würde.

Nachtleben

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Das Nachtleben ist zumeist eher ländlich geprägt und findet in den Kneipen und Gasthäusern der kleineren Ortschaften statt. Es gibt jedoch auch über die Grenzen der Region hinaus bekannte Institutionen, wie das Glashaus in Worbis und die Musikwerkstatt in Duderstadt, in denen Partygänger garantiert auf ihre Kosten kommen.

Nicht verpassen sollte man als Besucher die vielen Feste im Jahreskreis, die meist bis tief in die Nacht gefeiert werden: Im Karneval die vielen lokalen Karnevalsparties, oft "auf dem Saal" eines Gasthofs, daneben natürlich die Schützenfeste, die im Eichsfeld meist große Events auch in den kleinsten Orten sind.

Sicherheit

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Ausflüge

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Literatur

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  • Wolfgang Dahms: Spazieren gehen, wandern, einkehren. 39 Ausflüge in der Umgebung von Göttingen, zwischen Weser, Harz und Eichsfeld. Mecke-Verlag.
  • Uwe Gerig (Herausgeber): Eichsfeld: Historie, Heimat, Humor. Ruth Gerig Verlag, Königsstein/Taunus 1991. ISBN 3-928275-08-9.
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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.