Dodona
Dodona | |
Präfektur | Ioannina |
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Höhe | |
Dodona |
Dodona ist eine archäologische Stätte in der Region Ioannina in der griechischen Provinz Epirus. Sie liegt in Sichtweite des Ortes Dodoni, griech: Δωδώνη, der am Fuß des Tomaros-Gebirges liegt.
Hintergrund
BearbeitenBereits im 3. Jahrtausend v.Chr., Dodona ist eine der wenigen Fundplätze von früh- mittelbronzezeitlichen Funden im Epirus, entstand in Dodona eine der frühesten griechischen Orakelstätten, hier wurde zunächst die Mutter Erde-Gottheit Gaia angebetet. Mit der Niederlassung thesprotischer Griechen im frühen 2. Jhtsd. wurde hier der griechische Zeus Naios angebetet; als chthonische Gottheit wurde der Mutter-Erde-Kult mit der Anbetung von Dione weitergeführt: Kultstätten waren heilige Eichen und offene Heilige Bezirke. Aus dem Rauschen der Blätter der heiligen Eiche und dem Gurren der Tauben in ihren Nestern sowie derem Flug versuchten die Dione - Priesterinnen, den Willen der Götter zu ergründen. Ursprünglich war die Heilige Euche des Zeus von einem Kreis von ehernen Dreifusskesseln umgeben die angeschlagen und zum Tönen gebracht wurden, erst später wurde in dem Heiligen Bezirk, Temenos, ein kleiner Tempel bestehend aus Vorraum und Cella errichtet. Die prophetische Töne kamen dann von einer Kinderstatue, die eine Peitsche in der Hand hielt, deren Ketten bei Wind gegen einen grossen Bronzekessel schlugen - da in Dodona fast dauernd Wind ging, wurde die "Peitsche der Kerkyräer" zu einem Ausdruck für dauernd schwatzende Menschen.
Nach Kontakten mit Kolonisten aus Mykene und Korinth gelangte die Heilige Stätte von Dodona im 4./5. Jhdt. unter die Herrschaft des bedeutendsten Stammes des Epirus, der Molosser. Zur Zeit der epirotischen Allianz und unter König Pyrrhos entstanden die meisten Bauten im Heiligen Bezirk im 3./4. Jhdt. v.Chr.; es wurden Tempel der Dione, der Aphrodite (als Tochter der Dione ebenfalls verehrungswürdig), der chthonischen Gottheit Themis und des Herakles als mythischem Ahnherrn des makedonischen Königsgeschlechts errichtet.
Mit dem Einmarsch der Römer um 167/8 v.Chr. wurde das Heiligtum geplündert und später in bescheidenerem Rahmen wiedererrichtet, in der Zeit des augustäischen Friedens wurde die Bautätigkeit wieder aufgenommen und auch das Orakel wurde weiterhin befragt.
Nach der Christianisierung im 4. Jhdt. verfiel die Bedeutung der Orakelstätte, 391/392 wurde die heilige Eiche gefällt und Dodona wurde ein byzantinischer Bischofssitz und eine Basilika wurde errichtet; nach Barbareneinfällen und Erdbebenschäden wurde der Ort im 6. Jhdt. verlassen.
Vom Briten C. Lincoln wurde der Ort 1832 identifiziert und 1875 von K. Karapanos noch unter den Osmanen erste archäologische Untersuchungen durchgeführt, seit 1920 wird der Ort systematisch ausgegraben und 1959/60 wurde das Theater rekonstruiert. Die Diskussionen um die Bedeutung der Gebäude ist noch bei weitem nicht abgeschlossen, die Bautätigkeit war auch gering, da Zeus mit der Heiligen Eiche vorwiegend in der Natur verehrt wurde und lange auf Tempelbauten verzichtet wurde.
In der griechischen Mythologie hat Dodona seinen Platz: Iason, der Anführer der Argonauten, brachte am Bug seines Schiffes einen Zweig der heiligen Eiche des Orakels an; In der Ilias wird berichtet, wie Achilles den Zeus von Dodona anruft und auch in der Odyssee kommt der Held Odysseus nach Dodona, um das Orakel zu Fragen, ob er allen erkenntlich oder heimlich in seine Heimat Ithaka zurückkehren soll.
Anreise
BearbeitenDodona liegt an der Autobahn Egnatia Odos östlich von Igoumenitsa und etwa 20 km vor Ioannina, die Ausfahrt ist einem braunen Wegweiser gut gekennzeichnet. Das archäologische Gelände wird auf der Landstrasse EO17 erreicht und liegt östlich der modernen Ortschaft Δωδώνη.
Mobilität
Bearbeiten- 1 Archäologische Stätte von Dodoni, Dodoni 455 00. Tel.: +30 2651 082287. Geöffnet: 8:30 - 15:00h. Preis: 6 €.
Die Anlage ist zwar etwas weitläufig, aber recht eben und kann gut zu Fuß erkundet werden.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- 2 Theater (2). Das antike Theater aus dem 3. Jhdt. v.Chr. mit einer sehr guten Akustik bot etwa Platz für 17.000 Personen. Es wurde wohl unter König Pyrrhos für die alle vier Jahre stattfindenden Festspiele der Naia errichtet. In römischer Zeit wurden die ersten Sitzreihen entfernt und durch Steinplatten ersetzt, so konnten Kämpfe mit wilden Tieren ohne Gefahr für das Publikum durchgeführt werden.
- Neben dem Theater gab es ein 3 Stadion (3)
- 4 Bouleuterion (4), das Versammlungsgebäude, wurde am Hang erbaut, so dass die Ratsherren des epirotischen Rats bei ihren Tagungen auf den Stufen bequem zum Redner hinabblicken konnten. Eine Stoa, eine Säulenhalle, war dem Gebäude vorgelagert.
- 5 Prytaneion (6) war Sitz der Priesterschaft von Dodona und später der epirotischen Verwaltung.
- 6 Tempel der Aphrodite (8) und nebenan der Themis (10)
- 1 Zeus-Tempel (Sacred Building). Das Zeusheiligtum war der Mittelpunkt des Kultes. Erhalten bzw. restauriert sind die Grundmauern, an originaler Stelle wurde eine Eiche gepflanzt. Der ursprüngliche Orakelbaum stand vor dem Tempel, er geriet erst bei den späteren Umbauten ins Innere der Umfriedung der Tempelanlage.
- 2 Tempel der Dione (12), ein älterer und ein neuerer Tempel der Dione
- 3 Byzantinische Basilika (16) mit drei Apsiden; das byzantinische Gebäude wurde teils über einem älteren Herakles- Tempel (14) errichtet.
- 7 Akropolis (1). Größe und Lage der Oberstadt sind bekannt, es wurden nur geringe Ausgrabungen vorgenommen und einige Häuserfundamente und Zisternen entdeckt.
Aktivitäten
Bearbeiten- Besichtigung des archäologischen Geländes (ca. 60 Min.)
Einkaufen
Bearbeiten- am Shop beim Ticketverkauf werden Führer in mehreren Sprachen und einige Andenken verkauft.
Küche
Bearbeiten- 1 Andromachi Dodoni liegt gleich ausserhalb des archäolog. Geländes, schöne Terrasse
Praktische Hinweise
BearbeitenAusflüge
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Dodona, Schriftenreihe des Kulturministeriums, 2001, ISBN 960-214-328-2 (griech., engl., deutsch; vor Ort erhältlich, ca. 6 €)