Behramkale
Behramkale | |
Provinz | Çanakkale |
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Behramkale |
Behramkale ist eine Stadt in der Türkei die in der Antike als Assos bekannt war.
Hintergrund
BearbeitenIn der Bronzezeit liessen sich hier die ersten Siedler nieder, so dass es im frühen 1. Jahrtausend zur Stadtgründung kam. Beflügelt wurde diese von Vertriebenen von der Insel Lesbos. Im vierten Jahrhundert v. Chr. erfolgte ein rascher Aufstieg der Stadt, als Aristoteles hier eine philosophische Schule gründete. Doch der Aufschwung war nur von kurzer Dauer, denn schon bald lief Alexandria Troas Assos den Rang ab. Im Jahre 58 n. Chr. wurde die Stadt von Paulus besucht, danach verging der Ruhm der Stadt. Bis in das 5. Jahrhundert war Assos zumindest noch ein Bischofssitz. Durch die zunehmend unsichere Lage verlegte man die Stadt von der der See zugewandten Seite des Berges zu der dem Meer abgewandten Seite. Im Laufe der Jahrhunderte wurde aus der Stadt ein Dorf abseits des weltgeschichtlichen Geschehens. Im 19. Jahrhundert fanden unter amerikanischer Leitung erste Ausgrabungen statt. Die Funde kamen in Museen in Boston, Paris und Istanbul unter. Seit 1981 finden nun Ausgrabungen unter türkischer Leitung statt. Die Funde sind im Museum von Çanakkale zu sehen.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenDie nächsten Flughäfen sind sicherlich in Çanakkale und Edremit zu finden. Von hier aus geht es auf der Strasse weiter.
Mit der Bahn
BearbeitenMit dem Bus
BearbeitenZwischen Izmir und Çanakkale verkehrt regelmäßig ein Bus. Diesen verlässt man in Ayvacik. Von hier aus gibt es mehrmals täglich Dolmuşverbindungen nach Assos.
Auf der Straße
BearbeitenWer aus dem Norden (z. B. aus Çanakkale) kommt, fährt auf der D550 bis nach Ayvacık und biegt in den Ort ab und durchquert den Ort in Richtung Söğütlü und Paşaköy. Im letzteren biegt man im Ort in Richtung Behramkale ab.
Aus dem Süden kommend (z. B. aus Edremit) fährt man ebenfalls die D550 bis nach Ayvacik um dann in Richtung Behramkale abzubiegen.
Mit dem Schiff
BearbeitenIm Sommer verkehrt täglich ein Schiff zwischen Ayvalik und Behramkale
Mobilität
BearbeitenVom kleinen Platz (mit 1 Parkplatz) in der Nähe des Denkmals des Aristoteles führt eine kleine Straße zum kostenpflichtigen archäologischen Bereich rund um den Athena-Tempel. Dieser Bereich ist bequem zu Fuß zu erreichen. Rechts von der Statue führt eine enge Straße den Berg herunter zum Hafen. Im Hafen gibt es eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wer gut zu Fuß ist, kann diesen Weg auch gehen. Als Belohnung wartet hier auf halbem Weg das Theater mit schöner Aussicht.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Sehenswürdigkeiten gruppieren sich fast alle um und auf einem 234 Meter hohen Felsen, der schon von weitem sichtbar ist. Erreicht man den Ort über die Straße gelangt man an eine Kreuzung an der eine Statue des Aristoteles zu sehen ist. Fährt man gerade aus erreicht man den heutigen Ort Behramkale. Ein kleiner zentraler Platz bietet kostenlose Parkplätze und ein paar kleine Geschäfte. Von hier aus führt ein Weg aufwärts, der gesäumt von Souvenirläden und Cafés die Moschee und das eingezäunte kostenpflichtige Tempelareal auf dem Gipfel des Berges erreicht. Das Eintritt ins Tempelareal kostet 8 TL und ist bei gutem Wetter ein Muss.
- 1 Osmanische Moschee - Auf dem Weg zum Athenatempel befindet sich zur Linken am Dorfrand eine kleine Moschee. Häufig wird diese von Touristen übersehen. Sie wurde von Murat I. im 14. Jahrhundert gebaut und gilt als eine der ersten osmanischen Moscheen. Diese wurde unter Verwendung von byzantinischen Steinen gebaut. Und diese sind immer noch zu sehen.
- 2 Athenatempel - Dieser Tempel wurde im Jahre 530 bis 520 v. Chr. errichtet und ist der bisher einzig bekannte archaische Tempel dorischer Ordnung in Kleinasien. Einige Säulen konnten wieder aufgestellt werden, doch wesentliche Teile des Tempels befinden sich in Museen in Paris und Boston. Das stört aber nur auf den ersten Blick, denn das eigentliche Highlight ist die Kombimation der Ruine mit dem Ausblick über das Meer und die Insel Lesbos.
Fährt oder läuft man an der Statue rechts in Richtung Hafen (İskele) so führt dieser Weg an der Stadtmauer und dem Theater vorbei. Über das Theater erhält man Zugang zu weiteren Ruinen. Alle natürlich mit schöner Aussicht. Der Weg ist eng und steil und für ungeübte Fahrer nicht zu empfehlen. Parkplätze gibt es auf halbem Wege, kurz vor dem Hafen (in Sichtweite) und eine handvoll im Hafengelände, die aber meist zu einem Restaurant oder Hotel gehören.
- 1 Historische Stadtmauer - Von allen historischen Gebäuden ist diese noch am besten erhalten. Schöne Teile dieser Mauer sind zum Beispiel an der Straße zum Hafen zu sehen. Einst war sie 3 km lang und umschloss die ganze antike Stadt.
- 2 Theater - Das aus dem 4. Jhr. v. Chr. stammende Theater ist im typisch griechischen Stil so an einen Hang gebaut, dass das Puplikum im Hintergrund der Bühne ein phantastisches Panorama betrachten konnte. Die Bühne ist mit umlaufenden Regenrinnen versehen worden. In der römischen Periode wurde die erste Sitzreihe entfernt und durch Balustraden ersetzt um hier Gladiatorenspiele stattfinden lassen zu können. Inschriften an einigen Sitzplätzen zeugen von Reservierungen für die Gilden der Schmiede, Gerber und Steinmetze sowie der Anhänger des Kults des Sarapis. Schon im Jahre 1881 wurden hier durch amerikanische Archäologen Ausgrabungen durchgeführt. Im Jahre 1980 wurden zuletzt Untersuchungen unter türkischer Leitung durchgeführt.
- 3 Römische Therme - Diese liegt zwischen Agora und Theater und wurde erst während der römischen Periode errichtet. Als Wasserquelle wurden hier die Zisternen unter der Agora genutzt.
- 4 Agora - Diese ist oberhalb des Theaters und des Bades zu finden und war im antiken Assos der zentrale Lebensmittelpunkt der Stadt. Hier florierte der Handel, wurden Feste gefeiert oder man traf sich um zu debattieren. Der wichtigste Beamte, der jeweils für ein Jahr gewählte Agoranomos, hatte hier seinen Sitz und wachte über Ordnung, Sicherheit und Handel. Der über 4000 Quadratmeter umfassende Komplex wurde im Norden und Süden von je einer Stoa begrenzt. Die nördliche Stoa war 115 Meter lang, 12,5 Meter breit und verfügte bei einer Gesamthöhe von 11,5 Metern über zwei Stockwerke. Das Obergeschoss wurde von 37 Säulen gestützt. Insgesamt war die nördliche Stoa so etwas wie eine wettergeschützte Flaniermeile mit zahlreichen Händlern, sozusagen der Vorläufer eines Einkaufszentrums. Die Rückwand der Stoa wurde komplett in den Fels geschlagen und mit Steinen verkleidet. Noch heute sind deutlich die Löcher zur Aufnahme der Querbalken des Fußbodens für das Obergeschoss zu erkennen. Die südliche Stoa ist mit einer Länge von 69 Metern und einer Breite von 12 Metern etwas kleiner. Doch aufgrund der Hanglage konnte dieses relativ einfach unterkellert werden. Das oberste Stockwerk überragt die Agora und war zur See komplett offen und daher eher eine überdachte Terrasse mit Ausblick. Das Stockwerk darunter hatte viele Räumlichkeiten. Da hier Wasserinstallationen gefunden wurden und sich darunter einige Zisternen befanden, geht man im allgemeinen von einem Bad aus. Am Fuße der Südstoa wurde ein Grab gefunden. In einer hier entdeckten Inschrift werden die Bürger Kallistenos und Aristias erwähnt, die hier aufgrund ihrer Verdienste um die Stadt ihr Grab erhalten haben. Im Westen der Agora befand sich der kleine Agora-Tempel von dem nur noch das 17 Meter mal 15 Meter große Fundament erhalten ist. Wahrscheinlich wurde dieser später in eine Kirche umgewandelt. Im Osten befand sich das Buleuterion(Rathaus). Hier tagten 150 Abgeordnete um die politische Richtung von Assos zu lenken. Von dem Gebäude ist nicht viel übrig geblieben. Lediglich zwei Säulen des inneneren Bereiches konnten bei Ausgrabungen gefunden werden.
- 5 Gymnasion - Das Gymnasion findet sich zwischen Nekropole und Agora. Hier stand früher ursprünglich die von Aristoteles gegründete Lehranstalt. Im 2. Jhr. v. Chr. wurde das alte Gebäude durch ein größeres ersetzt, welches neben vielfältigen Klassenräumen auch Trainingsplätze, ein Schwimmbad und durch eine Zisterne eine eigene Wasserversorgung bieten konnte. Im 1. Jhr. n. Chr. wurde der Komplex nochmals erweitert. Als die Stadt im 5. und 6. Jhr. n. Chr. Zug um Zug unter Einwohnerschwund zu leiden hatte, wurde das Gymnasion erst aufgegeben und dann zu einer Kirche umgebaut.
- 6 Nekropole - Auf dem Weg zum Westtor läuft man durch die alte Nekropole der Stadt. Das Gräberfeld war lange Zeit mit Sand verschüttet und so in einem ausgezeichneten Zustand als es im Jahre 1881 freigelegt wurde. Leider war es danach 100 Jahre allen Umwelteinflüssen ausgesetzt, so dass sich die volle Pracht erst nach genauerem Hinsehen präsentiert. Bemerkenswert sind vor allem die Sarkophage, für die Assos lange berühmt war und die als begehrte Exportartikel in ganz Kleinasien zu finden sind.
- 7 Hafen (İskele) - Dieser basiert auf dem antiken Hafen und ist dank eindeutiger Ausschilderung zum Glück nicht zu verfehlen. Hier sind viele Steinhäuser gut restauriert um den kleinen Fischereihafen postiert. Aufgrund der malerischen Atmosphäre wundert es einen nicht, dass sich fast in jedem ein Restaurant und ein Hotel findet. Da die Restaurants trotz dieser außerordentlichen Lage gute Küche zu guten Preisen bieten, ist das ein Tipp für den Mittagstisch (siehe Küche). Für Badebegeisterte gibt es hier noch einen kleinen Strand, und von hier führt ein Wanderweg quer durch die Ruinen zum Gipfel. Schweißtreibend, aber lohnenswert.
- 8 Osmanische Brücke - Diese Bogenbrücke stammt aus dem 14. Jahrhundert n. Chr.
Aktivitäten
Bearbeiten- Entdecken. Gerade die Stadtmauer mit ihren vielen gut erhaltenen Türmen und die wenig freigelegten Ruinen laden zum Entdecken ein. Dabei wird jede Unternehmung ständig begleitet von einem atemberaubenden Panorama.
- Wandern. Der Klassiker ist zweifellos vom Hafen zum Athena-Tempel aufzusteigen oder der umgekehrte Weg. Letztere Variante hat den Vorteil, dass man nach getaner Wanderung gut essen kann.
- Baden. Neben dem Hafen gibt es einen kleinen Strand. Dieser ist im Sommer aber reichlich frequentiert. Wer es ruhiger mag, der findet in den angrenzenden Buchten, z. B. dem Kardiga-Strand, die gewünschte Abwechslung.
- Essen. Gerade am Hafen kann man gut köstigen. Manche Touristen nutzen den Ort gar nur zur guten Mittagspause auf der Durchreise.
Einkaufen
BearbeitenDas große Einkaufsparadies ist Behramkale nicht gerade. Einen Supermarkt sucht man vergeblich. Doch wer Souveniers aller Art sucht der braucht nicht lange Zeit zu suchen, denn der Aufstieg zum Athenatempel ist gesäumt von kleinen Souvenierständen.
Küche
BearbeitenDie meisten Hotels und Pensionen haben bieten nur Halbpansion oder Vollpansion an. Von daher ergibt sich für die meisten Touristen nicht die Notwendigkeit ein Restaurant aufzusuchen. Wer dennoch etwas sucht der ist im Hafen richtig. Hier stehen einige Hotelrestaurants nebeneinander. Alle bieten gute Türkische Küche und natürlich Fisch zu vernünftigen Preisen an.
Nachtleben
BearbeitenUnterkunft
Bearbeiten- Assos Park Hotel, Kadırga Koyu Behramkale (Assos) No:8 Ayvacık-Çanakkale / Türkiye. Tel.: +90 (0)286 721 71 63, E-Mail: info@assospark.com.
- Assos Kervansaray Otel, Ayvacık – Behramkale Köyü Antik Liman (Assos) Çanakkale / TÜRKİYE. Tel.: +90(0286) 721 70 93, +90 (0286) 721 70 98, +90 (0286) 721 71 98, Fax: +90 (0286) 721 72 00, E-Mail: info@assoskervansaray.com. _ Hotel am Hafen mit Pool und Sauna. Preis: DZ ab € 90,00.
- Assos Nazlihan Hotel, Assos-İskele Mevkii Behramkale Ayvacık / ÇANAKKALE. Tel.: +90 (0286) 721 73 85 - 86, Fax: +90 (0286) 721 73 87, E-Mail: info@assosedengroup.com.
- Assos Behram Hotel, Behramkale Köyü İskele Mevkii Ayvacık/Çanakkale/TÜRKİYE. Tel.: +90 (0)286 721 70 16, Fax: +90 (0)286 721 70 44, E-Mail: info@assosbehramhotel.com.
- Yildiz Saray Hotel. Fax: +90 (0) 286 721 7169, E-Mail: yildiz@assos.de. - Gleich zweimal vorhanden. Direkt am Hafen mit Restaurant und einmal am Kardiga Strand etwa zehn Minuten entfernt.
- Timur Pansiyon, Assos – Ayvacık - Çanakkale. Tel.: +90 (0)286 721 7449, E-Mail: sema_ina@yahoo.com. - Direkt im Zentrum des Dorfes in der nähe des Eingangs zum archäologischen Bereich gelegen. Hat nur vier Zimmer (unbedingt vorher reservieren) und eine Terrasse mit phantastischem Ausblick.
Gesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenBanken oder Geldautomaten sind hier Mangelware. Deshalb sollte bei einem Besuch ausreichend Türkische Lira mitgeführt werden.