Banff-Nationalpark

Nationalpark in der kanadischen Provinz Alberta
Banff-Nationalpark

Fläche 6.641 km²
Banff-Nationalpark
ProvinzAlberta
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Kanada
Lagekarte von Kanada
Banff-Nationalpark

Der Banff-Nationalpark ist der älteste Nationalpark Kanadas mit einer Fläche von 6.641km² in der Provinz Alberta. Seine alpine Topografie kann über die Panoramastraße des Icefields Parkway erschlossen werden.

Hintergrund

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In seinem Gebiet liegt der Touristenort Banff, nach dem er benannt wurde. Er umfasst weite Teile der kanadischen Rocky Mountains, konkret Alberta’s Rockies. Obwohl Wintersport in alpinen Regionen normalerweise dominiert, wird der Banff-Nationalpark vom Sommertourismus beherrscht, der aber in extremeren Höhenlagen auf Schnee nicht verzichten muss.

Geschichte

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Im August 1858 erreichte die British North American Exploring Expedition unter James Hector und John Palliser die Gegend zwischen Bow River und North Saskatchewan River. Bill Peyto überquerte am 21. September 1896 den Bow Pass.[1] Im November 1883 wurde der Ort Banff gegründet[2], während das nördlich gelegene Jasper erst 1913 entstand.[3]

Seine einzigartige Topografie führte am 25. November 1885 zur Gründung des Banff-Nationalparks. Zunächst unternahm 1904 der Bergführer Jim Brewster von Lake Louise aus Expeditionen bis hin zu den Castleguard Meadows ungefähr entlang der späteren Straße.[4] Am 4. September 1907 wurde sein nördlich gelegenes Pendant Jasper-Nationalpark eingerichtet.

Baubeginn des Icefields Parkway als Verbindungsstrecke zwischen beiden Nationalparks war im Jahr 1931, wobei für den Bau der ursprünglichen Schotterstraße während der herrschenden Weltwirtschaftskrise knapp 1000 Arbeitslose eingesetzt wurden.[5] Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1939. Die lange Bauzeit von neun Jahren hing zusammen mit dem schwierigen Terrain und der kurzen Sommersaison zwischen Mai und September.[6] Die Eröffnung fand am 1. Juli 1940 statt. Zunächst hieß er „Wonder-Trail“, danach „Banff-Jasper Road“. Diese wurde 1961 asphaltiert und gleichzeitig in „Icefields Parkway“ umbenannt.[7]

Der Nationalpark wurde 1984 von der UNESCO als Teil der Canadian Rocky Mountain Parks zusammen mit dem Jasper-, dem Kootenay und dem Yoho-Nationalpark zum Welterbe erklärt.[8] Bei diesem Park handelt es sich um ein Schutzgebiet der IUCN-Kategorie II. 1990 tagte das World Heritage Committee in Banff. Drei Skigebiete, unter anderem das von Lake Louise, liegen trotz dieses Schutzstatus' innerhalb der Grenzen des Banff-Nationalparks.

Reisevorbereitung

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Die beste Reisezeit ist zwischen Mai und September, weil in den Wintermonaten viele touristische Fazilitäten nicht zur Verfügung stehen; der Parkway ist jedoch geöffnet. Mietwagen können auch in Banff oder Jasper übernommen werden, doch sollte dies bereits vor Reiseantritt in Deutschland gebucht werden. Von beiden Touristenorten gibt es zahlreiche Reisebusfahrten mit Führung, vor allem mit dem Busunternehmen Brewster, in die Gegend. Ausrüstung zum Wandern, für Kanufahrten und andere Aktivitäten können in zahlreichen Outfitter-Läden erworben werden.

Banff und Jasper verfügen nicht über internationale Flughäfen. Die kürzeste Anreise erfolgt deshalb über Calgary mit dem

1 Calgary International Airport (IATA: YYC) . Merkmal: WLAN.

Mit dem Auto kann die Anreise auf dem Trans-Canada Highway (H1) von Vancouver oder wieder von Calgary erfolgen. Eine Möglichkeit per Zug ist der Luxuszug Rocky Mountaineer, der sowohl Banff als auch Jasper anfährt, die Via Rail hält regelmäßig lediglich in Jasper.

Attraktionen

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Der 1 Banff-Nationalpark hat jährlich 4 Mill. Besucher und kann am besten auf der 233km langen und nach Jasper führenden Panoramastraße Icefields Parkway erkundet werden. Wichtigste Attraktionen sind die alpine Landschaft beiderseits der Straße mit bis zu 3612m hohen Bergen (Mount Forbes), Gletscherseen, Wasserfällen und die subpolare Fauna (Dallschafe, Dickhornschafe, Elche, Grizzlybären, Wapitis) und Flora (Wälder: hauptsächlich Douglas-Fichten, Zitterpappeln und Küsten-Kiefern).

Karte
Karte von Banff-Nationalpark
  • 1 Banff . hat 8300 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1383m; hervorragende Aussicht vom Sulphur Mountain (2451m). Am Bahnhof hält der Luxuszug Rocky Mountaineer, der die Bergwelt Westkanadas erschließt. Von Banff aus führt der Trans-Canada Highway (H1) zunächst in nördlicher Richtung aus der Stadt, bevor der Icefields Parkway hiervon in Höhe des Lake Louise Ski Resort abzweigt.
  • 2 Lake Minnewanka . ist mit 142m der tiefste See aller glazialen Seen in beiden Nationalparks, nur hier sind Motorboote zugelassen; im Hintergrund der Cascade Mountain (938m).
  • 3 Moraine Lake . der 1884m hoch liegende und 14m tiefe Gletschersee ist lediglich 0,5km² groß und wurde 1894 durch Samuel Allen entdeckt.
  • 4 Castle Mountain . ein 2766m hoher, tafelbergähnlicher Berg direkt an der Kreuzung des Icefield Parkway mit dem Trans-Canada Highway.
  • 5 Mount Forbes . mit 3612m der höchste Berg im Nationalpark.
  • 6 Emerald Lake (Yoho Np Emerald Lake) . wurde 1882 durch Thomas Edward Wilson entdeckt. Im Hintergrund befinden sich Mount Burgess (2588m) und Emerald Peak (2545m). Der See liegt am Trans-Canada Highway nördlich von Field. Die Emerald Lake Lodge stammt aus 1902.
  • 7 Lake Louise . wurde 1882 entdeckt und ist ein 1731m hoher malerischer Gletschersee, 2,4km lang und 1,2km breit (0,8km² groß) mit dem 1911 erbauten Luxushotel Chateau Lake Louise.
  • 8 Herbert Lake . mit dem Mount Temple (3547m) im Hintergrund.
  • 9 Bow Lake . liegt 1937m hoch und ist 3,21km² groß. Ihm entspringt der 587km lange Bow River. Am Gletschersee Bow Lake liegt die Num-Ti-Jah-Lodge.
  • 10 Bow Pass . der Bow Summit ist mit 2088m der höchste Bergpass des Icefields Parkway; der Bow Mountain ist 2115m hoch.
  • 11 Peyto Lake . der 1880m hoch liegende, 2,8km lang gezogene Gletschersee wurde nach Bill Peyto benannt und misst 5,3 km². Ihm entspringt der Mistaya River. Besser als vom Parkway ist der Ausblick nach einem kurzen Fußmarsch zum oberhalb des Sees gelegenen Aussichtspunkt.
  • 12 Mount Chephren . ist 3266m hoch. An ihm liegt der Waterfowl Lake.
  • 13 Mistaya Canyon . ausgedehnte Wanderwege im vom Mistaya River gebildeten Tal.
  • 2 Saskatchewan River Crossing . liegt am North Saskatchewan River und ist der Abzweig des Alberta Highway 11 (auch David Thompson Highway; H11) Richtung Osten nach Rocky Mountain House und Red Deer. Die kleine Ansiedlung ist die einzige Möglichkeit, zwischen den beiden Endpunkten des Parkways Proviant und Benzin zu erwerben.
  • 14 Cirrus Mountain . vom 3270m hohen Berg stürzt mit dem.
  • 15 Bridal Veil Fall . ein vom Huntington Glacier gespeister Bach, in vier Stufen über insgesamt 370m Fallhöhe.
  • 16 Sunwapta Falls . Hier stürzt der Sunwapta River in zwei Stufen 18m hinab.
  • 17 Sunwapta Pass . ist mit 2030m der zweithöchste Pass des Icefields Parkway und bildet die Grenze zwischen den beiden Nationalparks. Obwohl der Name des Passes etwas anderes vermuten lässt, liegt dieser jedoch nicht am 3317m hohen Sunwapta Peak, sondern am 3490m hohen Mount Athabasca.

Ausflüge

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Banff
  • 1 Banff Gondola, 100 mountain avenue . eine Seilbahn auf den.
  • 18 Sulphur Mountain . 2451m hoher Berg mit der Aussicht auf Banff und Umgebung. Auf dem Berg befindet sich die.
  • 2 Sulphur Mountain Cosmic Ray Station . eine Wetter- und Strahlungsmess-Station.
Icefields Parkway
  • 19 Columbia Icefield . Der Athabasca-Gletscher, einer von sechs Eiszungen des 325km² großen Columbia Icefield, liegt bereits im Jasper-Nationalpark. Die Eisfläche ist 16km breit und 24km lang und 600 bis 900m dick. Das Columbia-Eisfeld gibt dem Parkway seinen Namen. Dieses ist eines der größten nicht-polaren Eisfelder weltweit. Blick auf die den Gletscher flankierenden Mount Athabasca und Mount Kitchener (3480 m), im Hintergrund der Mount Columbia (3747 m). Im Icefield Discovery Centre können Touren auf den Gletscher mit dem „Ice Explorer“ gebucht werden. Auch eine geführte Wandertour ist möglich. Von eigenen Unternehmungen auf dem Gletscher außerhalb der Markierungen wird ausdrücklich gewarnt, denn es besteht akute Lebensgefahr. Warme Kleidung und festes Schuhwerk sind Pflicht.
  • 20 Athabasca Falls . 23m hohe Wasserfälle mit dem Mount Edith Cavell (3363m) im Hintergrund. Der Icefields Parkway wird ab dem Columbia Icefield bis nach Jasper von Flüssen begleitet. Auf dieser Strecke müssen die Flüsse, zuerst der Sunwapta River und anschließend der Athabasca River, einen Höhenunterschied durch zwei große Wasserfälle überwinden. Nach den Athabasca Falls folgt 27km vor Jasper ein kurzer Wanderweg zum Horseshoe Lake.
  • 21 Patricia Lake . liegt 1176m hoch und befindet sich in der Nähe von.
  • 3 Jasper . (4800 Einwohner) liegt 1058m hoch und wird vom Whistlers Mountain (2464m) dominiert, von dem ein guter Ausblick auf die Region möglich ist. Der Ort ist Ende/Anfang des Icefields Parkway, der im Yellowhead Highway (H16) aufgeht. Am Bahnhof halten der Rocky Mountaineer und die Via Rail. Die Stadt liegt im Jasper-Nationalpark, dem mit 10.920km² größten kanadischen Nationalpark.

Mobilität

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In Banff können Autos (auch Camper), Motorräder und Fahrräder gemietet werden. Eine Vielzahl von Reisebuss-Unternehmen bietet ab Banff Bustouren zu den bekannten Sehenswürdigkeiten an.

Aktivitäten

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Wandern und Hiking ist auf einem gut ausgeschilderten Netz von Wanderwegen quer durch den Park möglich. Ausrüstung kann bei Outfittern in Banff gemietet oder gekauft werden. Der Wanderer muss sich unbedingt mit den Verhaltensregeln beim Zusammentreffen mit Bären (englisch: encounter) befassen. Bären sind sogar im belebten Banff gesehen worden. Kanufahrten sind auf dem Bow River und den größeren Seen möglich, vor Ort gibt es Vermieter.

Unterkünfte

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In Banff gibt es 1493 Hotels und Lodges aller Kategorien, im Nationalpark selbst gibt es drei Unterkünfte:

  • 1 Banff Springs Hotel, 405 Spray Avenue . Luxushotel am Bow River, 1888 gegründet, 757 Zimmer.
  • 2 Chateau Lake Louise . Luxushotel direkt am Lake Louise, 1911 gegründet, 539 Zimmer. Merkmal: ★★★★.
  • 3 Num-Ti-Jah-Lodge . 1940 durch den Bergführer Jimmy Simpson (1877–1972) erbaut und einzige Übernachtungsmöglichkeit zwischen Banff und Jasper; 16 Zimmer.

Siehe auch: Kanada#Küche
Nur in Banff – und nicht im Nationalpark – sind neben der nordamerikanischen Küche auch die typischen europäischen Schnellgerichte wie Nudeln und Pizza im Angebot.

Sicherheit

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Siehe auch: Kanada#Sicherheit
Der Banff-Nationalpark ist ein waldreiches und menschenleeres Gebiet mit hoher Wahrscheinlichkeit von Wildwechseln (Bären, Wapitis, Elche, Dall- und Dickhornschafe). Auch wenn Wildtiere die Möglichkeit haben, den Icefields Parkway durch Tierbrücken (englisch: wildlife crossings) zu überqueren, so betreten sie dennoch den Parkway sehr häufig. Dann ist rechts auf den Seitenstreifen zu fahren und gegebenenfalls anzuhalten. Es besteht die Gefahr von Schnee- oder Geröll-Lawinen und teilweisen Überschwemmungen der Straße. Zulässige Höchstgeschwindigkeit ist 90 km/h, was bei plötzlichem Wildwechsel zu schnell ist. Es gibt viele Parkplätze, Rastplätze und Aussichtsplattformen. Die wenigen Bergpässe werden durch bequeme Serpentinen überwunden. Da sich der Verkehr auf den Zeitraum zwischen Mai und September konzentriert, kann das Verkehrsaufkommen manchmal hoch sein. Das Columbia Icefield Centre ist von Mitte April bis Mitte Oktober geöffnet.

Es gibt wenige Tankstellen entlang der Strecke. Deshalb ist es ratsam, vor Antritt der Fahrt jeweils vollzutanken.

An allen Parkplätzen bei Wasserfällen etc. wird eindringlich auf Schildern vor Dieben gewarnt; Wertsachen also stets mitnehmen.

Bei Wanderungen in den entlegenen Gebieten kann die Orientierung nicht verloren gehen, wenn man stets die gut beschilderten Wanderwege benutzt. Diese dürfen wegen der sensiblen Flora ohnehin nicht verlassen werden.

Literatur

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  • National Geographic Deutschland (Hrsg.), National Geographic Reiseführer Kanada Nationalparks, 2020; ISBN 978-3955593018.

Einzelnachweise

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  1. Emerson Sanford/Janice Sanford Beck, Life of the Trail 3: The Historic Route from Old Bow Fort to Jasper, Rocky Mountain Books, 2009, S. 86
  2. James H. Marsh (Hrsg.), The Canadian Encyclopedia, McClelland & Stewart, 2000, S. 187
  3. James H. Marsh (Hrsg.), The Canadian Encyclopedia, McClelland & Stewart, 2000 S. 1208; ISBN 978-0771020995
  4. L Dyan Cross, High Peaks Engineering: Rocky Mountain Marvels, Heritage House Publishing, 2014, S. 125 f.
  5. Elizabeth Wilson, Portrait of Canadian Rockies, Rocky Mountain Books, 1999, S. 28; ISBN 978-1897522196
  6. Ted Stone, Alberta History Along the Highway, Red Deer, 1996, S. 257; ISBN 978-0889951334
  7. Emerson Sanford/Janice Sanford Beck, Life of the Trail 3: The Historic Route from Old Bow Fort to Jasper, Rocky Mountain Books, 2009, S. 89; ISBN 978-1897522417
  8. UNESCO / World Heritage Committee (Hrsg), Canadian Rocky Mountain Parks
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