Alaska Railroad

US-amerikanische Eisenbahngesellschaft
Alaska Railroad
Länge 573 Kilometer

Die Alaska Railroad ist ein Eisenbahnunternehmen, das in Alaska den Güter- und Personenverkehr durchführt.

Hintergrund

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Von Relevanz ist für diesen Artikel, dass die Alaska Railroad Corporation überwiegend zwar Güterzüge betreibt, aber vier verschiedene Touristenzüge anbietet, die Anchorage mit Fairbanks und anderen Städten verbinden und Sehenswürdigkeiten anfahren.

Geschichte

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Ein Erlass des US-Kongressen vom 12. März 1914 ermächtigte zur Errichtung und zum Betrieb einer Eisenbahngesellschaft in Alaska[1], wobei die Strecke so geführt werden sollte, dass mehrere Hafenstädte des Pazifiks, schiffbare Flüsse und Kohlefelder wegen des Transportbedarfs für die Armee miteinander verbunden werden. Erste Landvermessungen hierfür erfolgten ab Mai 1914, wobei Stützpunkte für Baumaterial in Seward, Anchorage und Fairbanks vorgesehen wurden. Am 4. März 1915 genehmigte der Kongress erste Finanzmittel, im Mai 1915 begannen die Bauarbeiten, bis Ende 1915 waren die ersten Gleise für knapp 21 km von Anchorage bis Eagle River gelegt. In jenem Jahr wählte der damalige US-Präsident Woodrow Wilson Talkeetna als Hauptquartier für den Bau der Eisenbahn aus.

Wegen der Unterbrechungen in den harten Wintermonaten und der schwierigen Geländebedingungen (Permafrost, Sumpfgebiete) konnten die Gleise erst im Juni 1923 vollständig gelegt werden. Der nachfolgende US-Präsident Warren Harding schlug den „goldenen Nagel“ am 15. Juli 1923 in Nenana ins Gleisbett.[2] Damit konnte die heutige Hauptstrecke von Fairbanks nach Seward (752 km) dem Verkehr übergeben werden.[3] 1943 kam eine Strecke von 19 km nach Whittier hinzu, so dass sich die heutige Gesamtstrecke auf 771 km beläuft. Zwischen 1944 und 1966 wurden die Dampfloks sukzessive durch Dieselloks ersetzt. Im Januar 1985 erwarb der Staat von Alaska das Eigentum an der Gesellschaft. Das neue Train Depot in Fairbanks eröffnete im Mai 2005.

Reiseplanung

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Es gibt vier Panoramazug-Angebote („Denali Star“, „Coastal Classic“, „Glacial Discovery“ und „Hurricane Turn“), die in der Sommersaison stark frequentiert sind. Nur im Winter fährt der „Aurora Winter Train“ auf der Strecke des „Denali Star“. Dabei ist zu bedenken, dass im alaskanischen Winter tagsüber die Sichtverhältnisse sehr eingeschränkt sind, weil es kaum hell wird. Der „Coastal Classic“ fährt zwischen Anchorage und Seward, der „Glacial Discovery“ zwischen Anchorage und Whittier.

Die Strecken werden zwar ganzjährig befahren, die Hauptsaison für Touristen liegt jedoch zwischen Mitte Mai und Mitte September mit besonders langer Tageszeit. In der Hauptsaison müssen die Reisen mit dem Zug im Voraus gebucht werden, wobei die im Internet erworbenen Tickets am Abfahrbahnhof in analoge Tickets eingetauscht werden.

 
Die Alaska Railroad kreuzt die Alaska Route 3

Per Flugzeug kann die Anreise über die internationalen Flughäfen von Anchorage oder Fairbanks erfolgen. Eine Zugfahrt kann auch als „Nebenprodukt“ einer Autoreise etwa auf dem Alaska Highway ( ) dienen; dann eignen sich die kanadischen Städte Calgary oder Edmonton als Anreiseflughäfen oder auf der Alaska Route 3 (auch George Parks Highway genannt;  ), die parallel zum Zug verläuft.

Sehenswürdigkeiten und Bahnhöfe

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Auf der Südstrecke („Coastal Classic“) befinden sich Bahnhöfe in Seward, Grandview, Spencer, Portage, Whittier, Girdwood und Anchorage; gehalten wird nur in Anchorage, Girdwood und Seward. Von Anchorage aus wird die Nordstrecke („Hurricane Turn“) in Wasilla, Talkeetna, Hurricane, Denali, Healy und Fairbanks bedient. Das „Flaggschiff“ der Alaska Railroad ist der „Denali Star“, der bei 12 Stunden Fahrtdauer über 573 km Fahrtstrecke von Fairbanks oder Anchorage zum Denali National Park, nach Talkeetna und Wasilla zurücklegt und damit die längste Strecke fährt. 17 % der Parkbesucher kommen mit dem Zug.

Haltebahnhöfe des „Denali Star“ sind ab Fairbanks Richtung Süden aufgezählt und jeweils verlinkt mit den Bahnhöfen (und zusätzlich mit den Sehenswürdigkeiten), außerdem werden geografische Objekte auf der Strecke erwähnt:

 
Karte von Alaska Railroad
  • 1 Fairbanks . hat 33000 Einwohner und wurde bereits 1901 gegründet. Von Osten ist die Stadt über die Fortsetzung des bis Delta Junction führenden Alaska Highway ( ) über 152 km vom Richardson Highway ( ) zu erreichen. Nach Norden führt der Dalton Highway ( ) über 666 km bis nach Prudhoe Bay.
  • 2 Alaska Railroad Fairbanks Depot . Abfahrt um 08:15 Uhr ab Alaska Railroad Fairbanks Depot.
  • 3 Mears Memorial Bridge . im Februar 1923 fertiggestellte, 397 m lange und 210 m hohe Eisenbahnbrücke über den Tanana River.
  • 4 Denali Depot / Denali Nationalpark . empfehlenswert sind drei Übernachtungen in vorgesehener Lodge/Hotel im Denali National Park nach der Ankunft gegen 12:10 Uhr. Um 12:30 Uhr ist die Abfahrt am vierten Tag vom Denali Depot[4].
  • 5 Denali National Park . im 1917 gegründeten und 24585 qkm großen Nationalpark liegt der höchste Berg Nordamerikas, der 6190 Meter hohe Mount Denali. Im Nationalpark gibt es eine 136 km lange Stichstraße, die seit 1972 nur von Bussen der Parkverwaltung befahren werden darf und die von Besuchern kostenlos genutzt werden können. Mietwagen dürfen lediglich die ersten 24 km der Straße befahren. Die Besucherzahlen des Denali National Parks nahmen durch die Alaska Route 3 enorm zu. Waren es im Jahr der Eröffnung der Straße noch 58000 Besucher, stiegen die Zahlen auf 306000 (1972), 514000 (1980) und überschritten 1 Million im Jahre 1986.[5]. Er ist heute der meist besuchte aller elf Nationalparks in Alaska.[6]
  • 6 Hurricane Gulch Bridge . ist mit 279 m Länge und 90 m Höhe die zweitlängste und zweithöchste Eisenbahnbrücke der Strecke. Sie überbrückt den Hurricane Gulch und wurde im August 1921 für den Bahnverkehr freigegeben.
  • 7 Curry . der Ort wurde 1957 durch Feuer zerstört und liegt auf der Hälfte der Eisenbahnstrecke.
  • 8 Talkeetna Train Station . zwischen Ankunft und Abfahrt liegen 15 Minuten Halt, wo Passagiere ein- und aussteigen können.
  • 9 Talkeetna . 1000 Einwohner zählt die 1919 gegründete Gemeinde. Ihre Gründung ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass sie 1915 vom damaligen US-Präsidenten Woodrow Wilson als Hauptquartier für den Bau der Eisenbahnstrecke ausgewählt wurde.
  • 10 Wasilla Railroad Depot . Das alte Wasilla Railroad Depot stammt aus 1917. Ein Halt dauert 15 Minuten.
  • 11 Wasilla . Der Ort mit 9000 Einwohnern wurde 1917 gegründet. Hier befindet sich das Hauptquartier des berühmtesten Schlittenhundenrennens Iditarod, das jährlich im März stattfindet und über 1850 km von Anchorage nach Nome führt. Die Alaska Route 3 zweigt östlich von Wasilla vom Glenn Highway ab.
  • 12 Alaska Railraod Depot Anchorage . um 20:00 Uhr ist Ankunft im Alaska Railraod Depot Anchorage. Die von dort nach Norden führende Reise beginnt um 08:15 Uhr und erreicht Denali um 15:40 Uhr, Fairbanks um 20:00 Uhr.
  • 13 Anchorage . ist mit 295000 Einwohnern die größte Stadt Alaskas und wurde 1914 gegründet. Von hier aus fahren andere Touristenzüge der Alaska Railroad beispielsweise nach Seward. Die Alaska Route 1 (Glenn Highway; ( ) führt über 301 km nach Glennallen.

Der „Denali Star“ startet täglich in beiden Richtungen zur selben Uhrzeit, so dass sich die Züge etwa auf halber Strecke begegnen. Hier sind Ausweichgleise vorhanden. Vor Reiseantritt kann auch ein – nicht so selten vorkommender – außerfahrplanmäßiger Halt (englisch: flag stop) an der Strecke vereinbart werden.

Zugkategorien

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Beim „Denali Star“ gibt es zwei Klassen, den 2005 eingeführten Gold Star Service (zweistöckige Panoramawaggons, oben die Aussichtssitze, unten Küche, Speiseraum und Toiletten) und den Adventure Class Service (einfache Personenzug-Waggons). Im Fahrpreis für den Gold Star Service sind Frühstück, Mittag- und Abendessen enthalten, beim Adventure Class Service können bestimmte Speisen gegen Bezahlung im Zug erworben werden.

Technische Daten

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Pro Zug werden zwei Dieselloks, zwei Gepäckwagen, drei Eagle Star-Waggons, insgesamt maximal neun Waggons zusammengestellt. Die Geschwindigkeit beträgt maximal 60 mph (96 km/h), der Zug fährt für Sightseeing-Zwecke jedoch erheblich langsamer. Bei der Sicht auf den Mount Denali hält er an.

Literatur/Medien

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  • Helmut Kropp, Immer am Gleis – Mit der Bahn unterwegs: Bahnfahren in Europa und Amerika, Books on Demand, 2015, S. 79 ff.; ISBN 978-3734743665.
  • Die Alaska Railroad – allerdings ein Güterzug – erscheint prominent im Kinofilm Runaway Train (Mai 1986).
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Einzelnachweise

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