Dalton Highway
Einwohnerzahl
Höhe

Der Dalton Highway (offiziell: Alaska Route 11, S11) ist eine in Alaska von Nord nach Süd verlaufende Fernstraße, die Fairbanks mit Prudhoe Bay verbindet und dabei 666 km zurücklegt.

Hintergrund

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Der Dalton Highway ist nach dem Ingenieur James W. Dalton (1913–1977) benannt, der mit der Geschichte der Ölexploration und Ölförderung im Norden Alaskas eng verbunden war.

Geschichte

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Der damalige Gouverneur Alaskas, Walter J. Hickel, vergab im Jahre 1966 den Auftrag, Alaskas Norden für Explorationen freizugeben. Um einen Transportweg zu schaffen, begann man im November 1968 mit dem Bau eines Highways in Nord-Süd-Richtung. Die Bauarbeiten wurden auch den Winter hindurch bis März 1969 fortgesetzt.[1] Der Oberbau erfolgte unmittelbar auf dem Permafrostboden, der ab Mai 1968 auftaute und die Naturstraße in einen unpassierbaren Wasserkanal verwandelte. Auch Verzögerungen des Baus der meist parallel zum Highway verlaufenden Trans-Alaska-Pipeline verursachten die vorläufige Einstellung der Baumaßnahmen.[2]

Die Arbeiten am Highway wurden erst am 29. April 1974 wieder aufgenommen.[3] Die Eröffnung des Highway fand nach weiterer fünfmonatiger Bauzeit am 29. September 1974 statt[4], rechtzeitig vor Einbruch des nächsten Winters. Durch die Trans-Alaska-Pipeline floss am 20. Juni 1977 erstmals Öl.[5] Die ursprünglich „Hickel-Highway“ oder „North Slope Haul Road“ genannte Piste wurde 1979 in Dalton Highway umgetauft und erst 1981 für die Öffentlichkeit freigegeben.

Reiseplanung

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Der ganzjährig offene Dalton Highway führt über den nördlichen Polarkreis, so dass er von Touristen nur zwischen Mai und September befahren werden sollte. Zu berücksichtigen ist – auch während dieses Zeitraums –, dass es sich um eine raue Schotterpiste handelt, die erhebliches Wellblechprofil (englisch: corrugations) aufweist und auf der die Schwertransporte keine Rücksicht auf Touristen nehmen müssen. Viele kleine Orte am Highway haben im Sommer eine größere Einwohnerzahl als im Winter, was jedoch die Versorgungsmöglichkeiten nicht verbessert.

Nur vier Mietwagenfirmen erlauben in Fairbanks die Fahrt über Schotterpisten, so dass eine vorherige ausdrückliche Nachfrage erforderlich ist und eine zusätzliche Versicherung abgeschlossen werden muss. Ist der Highway lediglich Teil einer Reise (etwa über den Alaska Highway) und die Vermietung ist früher (etwa in Calgary oder Edmonton) erfolgt, sollten diese Probleme nicht auftauchen. Bei der Fahrt über den Dalton Highway sind die verminderten Versorgungsmöglichkeiten (Proviant, Benzin, Reparaturen) zu berücksichtigen, weil die Ortschaften teilweise über 250 km voneinander entfernt liegen. Es gibt lediglich drei Tankstellen, medizinische Versorgung steht nicht zur Verfügung. Eine Fahrt sollte nur tagsüber erfolgen, wobei das Abblendlicht während der Fahrt eingeschaltet bleiben muss. Nicht an oder auf Brücken, Bergen und in Kurven anhalten. Bei Gegenverkehr ist wegen Steinschlaggefahr die Geschwindigkeit zu verringern. Der Handy-Empfang auf dem Highway ist kaum möglich. Die sich schnell verändernde Wetterlage wirkt sich sofort auf den Straßenzustand des Highways aus. Selbst im August können sich Sonne, Regen, Schnee, Nebel und der erste Frost in Kürze abwechseln. Die aktuellen Straßenbedingungen können auf 511 Alaska.gov abgerufen werden.

Streng genommen beginnt der Dalton Highway nördlich von Fairbanks in Livengood am Elliott Highway ( ) und endet (für Touristen) 5 km südlich von Prudhoe Bay in Deadhorse. Der Zugang zu Prudhoe Bay ist nur für Fahrzeuge der Ölindustrie gestattet (Sondergenehmigung). Die Anreise erfolgt über den internationalen Flughafen von Fairbanks oder per Auto/Bus über die Verlängerung des bis nach Delta Junction führenden Alaska Highway ( ) über 152 km.

Streckenverlauf

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Der Dalton Highway verläuft über subpolare Tundra auf Permafrostboden zunächst bis zum nördlichen Polarkreis (englisch: Arctic Circle), der am Milepost 115 (184 km von Livengood) erreicht wird. Er folgt dabei mehr oder weniger nahe der Transalaska-Pipeline, die vom Highway aus oft sichtbar ist und gewartet wird. Nun steigen die Entfernungen bis zum nächsten Ort mit verminderten Versorgungsmöglichkeiten.

Übersicht

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E. L. Patton Yukon River Bridge über den Yukon River

Die Zufahrt zum Dalton Highway erfolgt über Fairbanks bis nach Livengood (128 km).

Ortschaft Entfernung
in mi
Entfernung
in km
Elliott Highway 000 000
Hess Creek 021 034
Yukon River 034 054
Kanuti River 052 083
Fish Creek 007 012
Nördlicher Polarkreis 001 002
Bonanza Creek 015 024
Jim River 010 016
Koyukuk River 017 028
Coldfoot 018 029
Wiseman 014 022
Chandalar Shelf 009 015
Atigun Pass 059 081
Deadhorse 157 266
gesamt 414 666

Der Highway ist eine Schotterpiste mit vielen scharfkantigen Steinen, tiefen Schlaglöchern und Unebenheiten, wobei sich trockene Phasen mit Matschphasen innerhalb kürzester Zeit abwechseln können. Der durch den Schwerlastverkehr verursachte Staub behindert die Sicht auf reifenschädigende Steine oder Schlaglöcher.

Einzelheiten

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Karte von Dalton Highway
  • 1 Fairbanks . liegt mit knapp 33000 Einwohnern am Chena River und ungefähr im Zentrum von Alaska. Nach Süden über die Alaska Route 3 ( ) sind es 203 km zum Denali National Park und weitere 576 km nach Anchorage.
  • 2 Livengood . hat 40 unentwegte Einwohner. In der Nähe wurde am 24. Juli 1914 Gold gefunden durch Jay Livengood, nach dem der Ort benannt ist.
  • 1 Hess Creek . ein 145 km langer Nebenfluss des Yukon River mit einer nördlichen und südlichen Gabelung.
  • 2 Yukon River . ein 3185 km langer Fluss, der im kanadischen Yukon entspringt und in das Beringmeer mündet. Der Dalton Highway führt hier über die im Oktober 1975 eröffnete und 689 Meter lange E. L. Patton Yukon River Bridge. Hier befindet sich eine Tankstelle.
  • 3 Kanuti River . ein 282 km langer linker Nebenfluss des Koyukuk River.
  • 4 Fish Creek . Brücke über den Fish Creek.
  • Arctic Circle . Der Polarkreis liegt auf 66° 33′ 55″ (digital: 66,565°). Hier befindet sich ein Monument mit Rastplatz.
  • 5 Bonanza Creek . mehrere Brücken führen über die beiden Quellflüsse des Bonanza Creek.
  • 6 Jim River . drei Brücken führen hintereinander über die südliche Gabelung des Koyukuk River.
  • 3 Prospect Creek . ist ein unbewohntes Camp.
  • 7 Koyukuk River . nach der südlichen Gabel folgen noch die mittlere und nördliche Gabel (englisch: fork) des Koyukuk River.
  • 4 Coldfoot . ist ein altes Goldgräberdorf mit 34 ständigen Einwohnern am Koyukuk River. Übernachtung möglich.
  • 5 Wiseman . die Ansiedlung mit 5 ständigen Einwohnern ist durch eine 5 km lange Zufahrt vom Highway aus zu erreichen. Übernachtung möglich.
  • 6 Chandalar Shelf . nach der Brücke beginnt die Lawinenzone mit rund 40 Lawinenhängen.
  • 7 Atigun Pass . ist ein 1444 Meter hoher Bergpass in der Brooks Range.
  • 8 Deadhorse . ist mit 25 Einwohnern der Endpunkt auf dem Dalton Highway für Touristen, Tankstelle und geringe Versorgungsmöglichkeiten sind vorhanden, Übernachtung ist möglich. Touristen treten von hier aus wieder die Rückfahrt an.
  • 9 Prudhoe Bay . ist die größte Ansiedlung am Highway mit 1310 ständigen Einwohnern und Endpunkt des Dalton Highway für Fahrzeuge mit Sondergenehmigung. Eine Besichtigung des Ortes ist für Touristen mit einem Shuttle-Bus möglich.

Wildbeobachtungen

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Entlang des Highways oder oft auch auf ihm sind Bären (Schwarz- und Grizzlybären), Elche, Füchse, Karibus, Koyoten oder Wölfe zu beobachten. Es handelt sich um unberechenbare Wildtiere, so dass man zur Beobachtung im Fahrzeug verbleiben sollte. Kreuzen diese Tiere die Straße, muss ein gesicherter Halt am Straßenrand gesucht werden. Wildtiere sind auch bei den verschiedenen Campingmöglichkeiten entlang des Highways zu berücksichtigen.

Sicherheit

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Der Dalton Highway gilt als die schwierigste Straße in den USA. Der Schwerlastverkehr hat hier Vorfahrt, so dass Touristen Rücksicht nehmen müssen. Die widrigen Straßenverhältnisse können zu Reifenpannen oder anderen technischen Problemen führen. Zugleich ist die Versorgungssicherheit gering, so dass in Fairbanks für ausreichend Proviant gesorgt werden muss.

Literatur

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  • Serine Reeves, The MILEPOST 2024: Alaska Travel Planner, 76. Auflage, Morris Communications, 2024; ISBN 978-1892154583.

Einzelnachweise

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