Abidjan
Abidjan | |
Provinz | Elfenbeinküste |
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Einwohnerzahl | 4.980.000 (2016) |
Höhe | 18 m |
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Abidjan |
Abidjan ist die ausufernde, wichtigste Stadt der Elfenbeinküste in Westafrika.
Hintergrund
BearbeitenNach Bau eines neuen Hafens durch die französiche Kolonialmacht 1931 wurde der Ort schnell wichtiger. Ab 1933 hatte hier die Kolonialverwaltung der Elfenbeinküste ihren Sitz. Diese Hauptstadtfunktion behielt Abidjan offiziell bis 2002, als der Bau einer neuen Hauptstadt in Yamoussoukro beschlossen wurde. Der Regierungssitz verblieb zunächst hier. Sie ist weiterhin die wirtschaftlich wichtigste Stadt des Landes. Wie in den meisten afrikanischen Kapitalen hat die Infrastruktur mit dem massiven Bevölkerungswachstum nicht Schritt gehalten. Immerhin gibt es so etwas wie mittelfristige Stadtplanung unter dem Gouverneur. Dabei hilft nicht, dass die zehn „Gemeinden” seit 2002 unabhängiger voneinander agieren. Inklusive Umland lebten in Abidjan 1969 360.000, 1988 1,93 Mio. 2005 3,58 Mio. und 2014 4,4 Mio. Menschen.
Die besseren Wohnlagen sind in Cocody, im Nordosten. Abobo im Norden ist das Armenviertel voller Zuwanderer vom Lande.
Straßen haben, außer den Boulevards, keine Namen sondern Nummern, wie C 17. Hausnummern verwendet man nicht.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenDie Metro-Anbindung soll Ende 2023[veraltet] ihren Betrieb aufnehmen.
Mit der Bahn
BearbeitenMit dem Bus
BearbeitenVon/nach Abidjan kann man per Bus in die Hauptstädte der Nachbarländer gelangen. Typische Preise mit GH Express im Aug. 2018 waren: nach Accra (Ghana) 18.000 CFA, Lomé (Togo) 27.000 CFA, Cotonou (Benin) 30.000 CFA; UTB ist nicht ganz zehn Prozent teurer.
Eine Preis- und Linienübersicht bietet das Portal Mtick.
Die Fernbusbahnhöfe der meisten Unternehmen liegen im Stadtviertel d'Ajamé. U.a.:
- 3 Gare GTI Man d'Adjamé (Fernbusbahnhof). Preis: 2018 z. B. nach Abengourou 2500 CFA ohne, 3500 mit Klimaanlage.
- 4 Gare de la Guinée, C 17 / C 21.
- 5 Gare UTB d'Ajamé, Avenue 13.
- Im Bereich zwischen Blvd. de Gaulle, Avenue 13 und C34 sind die Standplätze von:
- SBTA
- CITR
- Sama
- STIF
- JM
- CSAF
- Grande Gare routière
- Nouvelle gare des mini-cars (Gbaka) inter-urbain
Wer frühmorgens mit dem Bus abfährt, dürfte im 1 Hôtel de la Gare (Rue 80 / Avenue 13, Adjame Lot 432; ☎ +225 20 37 18 56) ab 15.000 CFA (2018) günstig aufgehoben sein.
Auf der Straße
BearbeitenDie A3 ist die einzige autobahnähnliche Straße im Lande, auf ihr gelangt man in knapp drei Stunden von Yamoussoukro nach Abidjan (236 km). Auch andere Hauptstraßen sind geteert und für afrikanische Verhältnisse in ordentlichem Zustand. Auf dem Land gibt es die bekannten Pisten, die während der Regenzeit schwer zu passieren sein können.
Mit dem Schiff
BearbeitenSiehe im Landesartikel.
Mobilität
Bearbeiten- U-Bahn
Ende 2017 wurde der Bau einer U-Bahn, vollständig finanziert mit französischer Entwicklungshilfe, begonnen. Die 37 km lange Linie 1 soll nach mehreren Verzögerungen nun 2023[veraltet] den Betrieb aufnehmen und mit 20 Halten Anyama über Treichville mit Aérocité (Port-Bouët) verbinden. Hierbei wird die bestehende Meterspurstrecke der Fernbahn ausgebaut. Der südliche Ast soll später Richtung Osten bis Grand Bassam weitergeführt werden.
Ein Querverbindung zwischen Bingerville über Codoby nach Youpoungan ist geplant.
- Busse
Vergleichsweise moderne (klimatisierte) Busse betreibt Sotra, der große Teil des öffentlichen Nachverkehrs wird jedoch wie überall in Westafrika mit Kleinbussen abgewickelt.
Die Preise bei Sotra sind serviceabhängig, 2018 kosten Einzelfahrten im Monbus und Monbato 200 CFA, Express 500 CFA sowie Wibus 300-500 CFA. Aufladbare Magnet- bzw. Dauerkarten (mit Foto) wurden ebenfalls eingeführt.
- Taxi
Taxen sind in einem ins karmin spielenden Rot lackiert. Die Grundgebühr liegt 2017 bei 500 CFA, jeder weitere Kilometer kostet 400-500 CFA. Es gibt sogar Taxameter (die aber nicht unbedingt funktionieren). Kurzstreckentaxis Wôrô-wôrô in anderen Farben dürfen nur im jeweilgen Ortsbereich verkehren. Auch diese haben zentrale Standplätze. Hier ist üblich, dass andere Passagiere mitgenommen werden.
Japanische Kleinwagen mit gelbem Dach sind Fahrzeuge des staatlichen FDTR, alias ivoire taxi. Die schwarzen Taxen von Africab können telefonisch bestellt werden (☎ 9955).
- Fähren
Vom 8 Ableger hinter dem Busbahnhof Gare Sud gibt es, zwischen ca. 5.00 und 22.00 Uhr, regelmäßige Boote zum 9 Quai de Treichville, 10 Gare Lagunaire Sotra de Blockhauss sowie 11 Gare Lagunaire d'Abobo-Doumé.
Alle Fähranleger haben Busanschluss.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten1 St.-Pauls-Kathedrale, entworfen vom Italiner Aldo Spirito [sic]. Ursprünglich die zweitgrößte Kirche Afrikas, diente sie Tausenden als Zuflucht im Bürgerkreieg 2010.
Die beiden verbreitesten Glaubensrichtungen sind Katholizismus und Islam, wobei hier im Lande ein Süd-Nord-Gefälle besteht. Das bedeutet auch, dass man Moscheen eher in den ärmeren Vierteln findet, da hier die meisten rezenten Zuwanderer aus dem Norden leben. Die neue 2 Zentralmoschee (Mosquée du Plateau), an der Av. Crosson Duplessis, baulich nicht übermäßig interessant, darf von Ungläubigen besucht werden.
Aktivitäten
BearbeitenEinkaufen
BearbeitenAufgrund der politisch gewollten starken Überbewertung des CFA-Franc, sind Preise generell für die gebotenen Qualität zu hoch.
Eine Flasche einheimisches Bier kostet im Laden 350-500 CFA (2018), eine Schachtel Zigaretten 700-800 CFA.
Seinem Namen gerecht wird der 1 Grand marché, Kumasi auf dem ab 5.30 Uhr afrikanischer Betrieb reinsten Wassers herrscht. Auch in anderen Stadtteilen gibt es „große Märkte.“
Küche
BearbeitenEin einfaches Mittagessen ist 2018 für 2000 CFA zu haben. Zu zweit abends ohne Getränke sollte man in einem besseren Restaurant für drei Gänge mit 20000 CFA rechnen.
Ein Überbleibsel französischer Kolonialzeit sind einige asiatische (sprich vietnamesische) Restaurants. In der Rue des Jardins sind mehrere u.a. 1 Nuit de Saigon (12.00-14.00, 19.00-21.30; Ecke J74) und das einfachere 2 Nem Saïgon (8.00-21.00; Ecke J56), Baie d'Along (9.00-22.00) oder das gehobenere Viet Pho (11.00-23.00).
Nachtleben
BearbeitenEin Bierchen in einer von Einheimischen besuchten Bar (maquis) kostet unter 1000 CFA (1 Liter); in Nachtklubs nimmt man 2500 CFA (oder mehr) für eine kleine Flasche.
Die Gegend entlang der 1 Rue Princesse ist seit 2013 durch vermehrte Gewaltverbrechen unsicherer geworden. Etliche Kneipen wurden geschlossen.
Am lebhaftesten ist heute der 1 Bezirk Marcory Zone 4. Als bevorzugter Treffunkt auch von Expats, etwa teurer.
Prostitution ist in der Elfenbeinküste legal, entsprechende „Hilfsdienste“ (Zuhälterei, Bordelle) nicht. Besonders auffällig sind „Bordsteinschwalben,“ sogenannte «Serpents», in der 2 Rue Pierre et Marie Curie. Wegen der hohen HIV-Infektionsrate (2016 unter „Professionellen“ 11 %, Tendenz fallend) scheint es sinnvoll, von entsprechenden Aktivitäten abzusehen.
- Spielbank
Unterkunft
BearbeitenHotels in der Preisklasse € 30-50, findet man fast nur im Ortsteil Youpugon. In Cocody solte man € 60-120 veranschlagen.
Gehoben
BearbeitenLuxus
BearbeitenPreise für ein Standardzimmer, normalerweise über 100.000 CFA (2018):
- Hôtel Ivoire (Sofitel Accor), Boulevard Hassan II 08.
- Golf Hotel, beim innerstädtischen Golfplatz.
- Hôtel Tiama, Boulevard de le République.
- Pullmann (Accor), Rue Abdoulaye Fadiga 1.
- Raddison Blu, am Flughafen.
Sicherheit
BearbeitenGewaltkriminalität ist hoch, variiert aber nach Stadtteil. Überfälle und Erpressungen sind möglich. Seit Anfang 2017 haben Schmiergelforderungen von Militärs stark zugenommen.[1]
Gesundheit
BearbeitenRegenzeiten sind am stärksten März bis Juli (Mai und Juni mit je 20 Regentagen) und weniger heftig September bis Dezember. Trockene Monate sind Januar, Februar und August. Letzterer ist auch temperaturmäßig etwas moderater, wobei die tägliche Tageshöchsttemperatur ganzjährig ⌀ zwischen 27,5 und 31,5 °C schwankt. Auch nachts wird es nur seltenst unter 22 °C kühl. Unter achtzig Prozent fällt die Luftfeuchte nicht.
In Abidjan ist die medizinische Versorgung im Vergleich mit anderen Ländern Westafrikas recht gut. Es finden sich auch Fachärzte (in privater Praxis).
Praktische Hinweise
BearbeitenDas zentral beim südlichen Busbahnhof am Place De La République gelegene Fremdenverkehrsamt 1 Côte d'Ivoire Tourisme (Mo.-Fr. 7.30-16.00 Uhr) ist im selben Gebäude wie das Buchungsbüro der Flugesellschaft Aire Côte d'Ivoire.
Post
BearbeitenKonsulate
Bearbeiten- 5 Ambassade de la République Fédérale d'Allemagne, 39, Boulevard Hassan II (Boulevard de la Corniche). Tel.: +225 22 44 20 30, Fax: +225 22 44 20 41. Notfallnummer +225 07 08 23 43. Hier dürfte auch die sinnvollste Anlaufstelle für Österreicher in Schwierigkeiten sein. Deren nächstgelegene Vertretung ist Dakar. Geöffnet: Mo.-Fr. 9.00-12.00, 14.00-16.00.
- 6 Ambassade de Suisse, Rue du Bélier (en face de la Résidence de France Cocody Ambassades). Tel.: +225 22 44 79 89, Fax: +225 22 44 11 66. Konsulatsbereich erstreckt sich auch auf Burkina Faso, Guina, Liberia und Sierra Leone. Die dortigen Honorarkonsuln haben nur eingeschränkte Befugnisse. Geöffnet: Mo., Mi., Do. 8.30-11.30; telefon. Auskunft 13.00-16.00.
- Nachbarländer
- 7 Ghana, J 95. Tel.: +225 77 82 79 76.
- 8 Consulat Général du Burkina Faso, Avenue Terrasson de Fougères. EU-Bürger können auch an den Landgrenzen ein Visa-on-arrival erhalten, es ist aber mit 94000 CFA (2018) für eine Einreise doppelt so teuer wie in Berlin. Wer über Land reist, kann eventuell auch einen Antrag beim Generalkonsulat in Bouaké stellen.
- Liberia, Rue Mgr. Kouassi. Tel.: +225 20 00 01 88. Beachte: die alte Dienststelle Rue Lagarosse/Ave. Delafosse wurde geschlossen. Geöffnet: Mo.-Do. 9.00-16.00, Fr. bis 14.00.
- Guinea, 2 Plateaux Valons Rue des Jardins (derriere Super Marché Hayat). Tel.: +225 224 425 20. In derselben Straße ist auch die Botschaft von Benin, für das nur noch eVisa ausgestellt werden.
Ausflüge
BearbeitenGrand Bassam
BearbeitenGrand Bassam, etwa 43 km von der Hauptstadt entfernt, ist ein beliebter Naherholungsort mit 84000 Einwohnern (2014). Die Altstadt wurde wegen der Kolonialarchitektur 2012 teilweise UNESCO-Welterbe.
Zentral in der Neustadt ist der Kreisverkehr am Place de la Paix. Um diesen ist das Krankenhaus, die Busstation, Geschäfte und keine hundert Meter in Richtng zur N100 linker Hand Postamt und daneben Polizei. In entgegengesetzter Richtung kommt man zum Leuchtturm (Phare), Baujahr 1914/5.
- Anfahrt
Von Abidjan per Bus oder Auto auf der N100. Vom 12 Minibus-Standplatz Abidjan-Treichville kann man den Ort leicht erreichen.
- Sehenswürdigkeiten
Abgesehen vom Sandstrand gibt es ein Centre de Céramique, Musée de costume und einige mehr oder weniger verfallende kolonialzeitliche Bauten in Ancien Bassam, einem Ortsteil auf einem Haff vor der Lagune. Dies ist die alte Kolonialstadt im französischen Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts, seit 1893-6 hatte die Verwaltung hier ihren Hauptsitz. Die örtliche 1897 erbaute Landungsbrücke war die erste der Kolonie. Bis zum Ausbau Abidjans ab 1931 war hier der einzige Tiefseehafen. Nach der Unabhängigkeit verfiel der bedeutungslos gewordenen Ort endgültig, bis man in den 1970ern das touristische Potential entwickelte.
Parc National des Îles Ehotilés
BearbeitenNoch einmal gut 25 Straßenkilometer weiter östlich liegt die Lagune des 3 Îles Ehotilés. Auch hier gibt es an der Küste haff-ähnliche Landstreifen mit Sandstränden, an denen es Hotels stehen. Diese konzentrieren sich im Ortsbereich 2 Assinie-Mafia, einer Kleinstadt mit gut 16000 Einwohnern.
Eine Möglichkeit der Anfahrt ist es vom 13 Bonoua-Minibus-Standplatz in Abidjan-Treichville zunächst in Richtung Bonoua zu fahren um in diesen Ort Anschluß Richtung Meer zu erhalten.
Literatur
Bearbeiten- Courrèges, Georges; Grand-Bassam & les comptoirs de la côte: Assinie, Jacqueville, Grand Lahou, Fresco, Sassandra, San Pedro; Clermont-Ferrand 1987 (L'Instant Durable)
- Gabriella Baumann-von Arx, eine Schweizerin hat mehrere Bücher über ihre Zeit als Helferin (als Lotti, la blanche) in Sterbeklinik in einem Armenviertel von Abidjan verfasst.
Weblinks
Bearbeiten- www.districtabidjan.ci – Offizielle Webseite von Abidjan
- Nationale Tourismusseite (engl., halbkommerziell)