Abū el-ʿAuwāf

archäologische Stätte in der ägyptischen Senke Siwa
Grabkapelle in Abū el-ʿAuwāf
Abū el-ʿAuwāf · أبو العواف
GouvernementMaṭrūḥ
Einwohnerzahl
Höhe−8 m
Lagekarte des Gouvernements Matruh in Ägypten
Lagekarte des Gouvernements Matruh in Ägypten
Abū el-ʿAuwāf

Abu el-Auwaf (auch Abu el-Awwaf, arabisch: أبو العواف, Abū al-ʿAuwāf) ist eine archäologische Stätte im Südosten der Stadt Siwa östlich des Salzsees Birkat ez-Zeitūn.

Hintergrund

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Abū el-ʿAuwāf ist der Friedhof reicher Landbesitzer aus ez-Zeitūn aus griechisch-römischer Zeit.

Georg Steindorff (1861–1951) ließ in der Zeit vom 5. bis zum 8. Januar 1900 auf diesem Friedhof mit elf einheimischen Leuten graben. Das hoch anstehende Grundwasser hatte aber bereits einen Teil der Grabausstattung, insbesondere die Holzgegenstände zerstört. Der ägyptische Ägyptologe Ahmed Fakhry (1905–1973) besichtigte den Friedhof 1938.

Eine erneute Untersuchung des Friedhofs erfolgte im März 2009 durch Michael Heinzelmann mit seinem Grabungsteam von der Universität Köln.

Für die Anreise kann man die Asphaltstraße von Siwa über den Zeitūn-See nach ʿAin Ṣāfī benutzen. Den restlichen Weg zum antiken Friedhof muss man über Pisten zurücklegen.

Den Friedhof muss man zu Fuß ergründen.

Sehenswürdigkeiten

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Grab mit Vorhof in Abū el-ʿAuwāf
Gräbergruppe mit Vorhof in Abū el-ʿAuwāf

Abū el-ʿAuwāf ist eine ausgedehnte 1 Nekropole (29° 10′ 15″ N 25° 48′ 12″ O). Die Felsengräber sind meist in niedrigen Kalksteinhügeln angelegt. Es gibt sowohl rechteckige Grabgruben als auch im Fels angelegte Grabkammern. Die Eingänge zu den Grabkammern besaßen meist eine Hohlkehle. Vereinzelt waren die Grabkammern mit Kalksteinblöcken verkleidet. Den Grabkammern vorgelagert sind kleine Höfe.

Die Leichname waren in Gipssärgen bestattet worden, die bemalt, vergoldet oder mit Glasmosaiken überzogen wurden. Die Dekoration mit Rosetten und Götterfiguren folgte ägyptischem Brauch. Zusätzlich wurden diese Särge in Holzkästen untergebracht. Die Grabbeigaben wie Weinkrüge, Keramiktöpfe und Glasgefäße waren aber griechischen Ursprungs. Fakhry schlägt die spätgriechische Zeit als Datierung vor.

Vier Gräber ragen heraus: sie besitzen eine eigene, monumentale Grabkapelle aus sorgfältig gefügten Kalksteinquadern, die über Felsengräbern errichtet wurden. Datiert werden sie in die ptolemäische Zeit. Diese Kapellen sind undekoriert. Deren Wände wurden später von arabischen Reisenden mit Graffiti versehen.

Die 2 größte dieser Kapellen (29° 10′ 12″ N 25° 48′ 13″ O) misst außen etwa 9,20 × 8,70 Meter. Einziger Bauschmuck sind Pilaster an den Ecken des Baus. Der Eingang im Norden führt zu einem etwa 8 × 5,5 Meter großen Vorraum, an dessen Rückseite sich drei etwa 2 Meter breite und 1,7 Meter tiefe Räume für Bestattungen anschließen.

Die anderen drei Kapellen bestehen aus zwei hintereinander liegenden Räumen und sind etwa 6 Meter breit und 8 bis 10 Meter lang.

Restaurants gibt es in der nahe gelegenen Stadt Siwa. Eine kleine Raststätte gibt es auch in Abū Schurūf am Quellsee.

Unterkunft

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Unterkünfte gibt es in der nahe gelegenen Stadt Siwa.

Ausflüge

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Den Besuch der archäologischen Stätte lässt sich mit dem von ʿAin Qureischat, Abū Schurūf, ez-Zeitūn und ʿAin Ṣāfī verbinden.

Literatur

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  • Steindorff, Georg: Durch die Libysche Wüste zur Amonsoase. Bielefeld [u.a.]: Velhagen & Klasing, 1904, Land und Leute: Monographien zur Erdkunde; 19, S.132f., Abb. 85–87 auf S. 114–117.
  • Fakhry, Ahmed: Siwa Oasis. Cairo: The American Univ. in Cairo Pr., 1973, The oases of Egypt; 1, ISBN 978-977-424-123-9 (Nachdruck), S.132, Abb. 33f. auf S. 133f. (in Englisch).
  • Heinzelmann, Michael; Buess, Manuel: Untersuchungen zur Siedlungsstruktur der Oase Siwa in hellenistisch-römischer Zeit: Vorbericht zu einer ersten Forschungskampagne am Birket Zaytun 2009. In: Kölner und Bonner Archaeologica (KuBA), ISSN 2191-6136, Bd.1 (2011), S.65–76, insbesondere S. 73f.
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