ʿAin Muṣṭafā Kāschif

archäologische Stätte in der ägyptischen Senke el-Charga
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Kloster ʿAin Muṣṭafā Kāschif
ʿAin Muṣṭafā Kāschif
عين مصطفى كاشف
GouvernementNeues Tal
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte des Neuen Tals in Ägypten
Lagekarte des Neuen Tals in Ägypten
ʿAin Muṣṭafā Kāschif

'Ain Mustafa Kaschif (auch Ain (Ayn) Mustafa Kashif, arabisch: ‏عين مصطفى كاشف, ʿAin Muṣṭafā Kāschif, „Quelle des Kāschifs Muṣṭafā“) oder Deir Mustafa Kaschif (دير مصطفى كاشف) ist eine archäologische Stätte im Norden der ägyptischen Senke el-Chārga ca. 1 Kilometer nördlich des Friedhofs el-Bagawāt. In der Nähe des gleichnamigen Klosters befinden sich weitere archäologische Stätten.

Hintergrund

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Die Quelle ʿAin Muṣṭafā Kāschif ist nach dem Kāschif Muṣṭafā benannt, der hier in mamlukischer Zeit wohnte oder wirkte. Die Amtsbezeichnung Kāschif (arabisch: ‏كاشف, Kāschif, türkisch kâşif) wurde nur in mamlukischer oder osmanischer Zeit verwendet und bezeichnet den Statthalter bzw. Gouverneur einer Region. Zu seinen Aufgaben gehörte u.a. die Verwaltung der Ländereien. Im Wort steckt die Bedeutung von auf- oder entdecken. So wird das türkische kâşifler auch für die Entdecker wie Ibn Battuta oder Marco Polo verwendet.

Die Errichtung der Klöster von Deir Muṣṭafā Kāschif und Deir el-Bagawāt erfolgte etwa zur selben Zeit wie die der christlichen Gräber auf dem Friedhof el-Bagawāt zwischen der Mitte des 5. bis zum Ende des 6. Jahrhunderts am Westhang des Gebel eṭ-Ṭeir. In der Zeit davor haben hier in den einstmals römischen Felsengräbern Eremiten gelebt, die möglicherweise hierher verbannt wurden.

Die weiter nördlich gelegene Kapelle von ʿAin Saʿaf ist möglicherweise das Zentrum eines weiteren Klosters.

Mit dem Auto

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Um das Gelände zu erreichen, muss man die Stadt el-Chārga im Westen verlassen und den Friedhof Gabbānat el-Bagawāt im Westen umfahren.

Wenn man einmal in Gabbānat el-Bagawāt ist, ist es mit vertretbaren Aufwand möglich, das Gelände auch zu Fuß zu erkunden. Am einfachsten ist es, das Friedhof el-Bagawāt im Norden zu verlassen (und das Ticket nicht zu verlieren, wenn man wieder hierher zurückkommen will) und auf dem Bergrücken bis zu Kloster zu laufen. Im Norden des Klosters führt ein Weg in das Wadi. Von hier aus kann man zu den weiteren Stätten, insbesondere nach 'Ain Sa'af, gelangen.

Mobilität

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Koptisches Doppelgrab aus dem 9./10. Jh. n. Chr., ʿAin Muṣṭafā Kāschif
 
Beispiel eines Grabes aus der 6. Dynastie, ʿAin Muṣṭafā Kāschif
 
Im Kloster Muṣṭafā Kāschif, Blick nach Osten
 
Mönchszellen im Kloster Muṣṭafā Kāschif
 
Ostseite des Klosters el-Bagawat
 
Im Inneren des Klosters el-Bagawat
 
Allerheiligstes im Kloster
 
Inschrift im Kloster

Teilweise lässt sich das Gelände nur zu Fuß ergründen.

Sehenswürdigkeiten

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Noch bevor man das Kloster ʿAin Muṣṭafā Kāschif vom Friedhof el-Bagawāt kommend erreicht, stößt man auf ein spätkoptisches Doppelgrab aus dem 9. oder 10. Jahrhundert.

Unterwegs sieht man im Boden vielleicht einige pharaonische Gräber, die der 6. Dynastie zugeordnet werden, im Boden. Sie sind aber noch nicht wissenschaftlich erforscht.

Deir Muṣṭafā Kāschif

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Das Kloster 1 ʿAin Muṣṭafā Kāschif (25° 29′ 37″ N 30° 33′ 14″ O) wurde an der Stelle der Höhle eines Eremiten aus römischer Zeit, die nun sein Grab und das geistige Zentrum des Klosters ist, aus ungebrannten Lehmziegeln im zum Teil eingetieften Fels errichtet: über dem Grab befinden sich das Untergeschoss, das Erdgeschoss, das Obergeschoss und ein heute nicht mehr vorhandenes zweites Obergeschoss. Die massiven Mauern zeigen an, dass das Kloster sich selbst verteidigen konnte. Der Bau datiert in die Mitte des 5. bis ans Ende des 6. Jahrhunderts. Im 7. Jahrhundert wird es durch Brand zerstört, aber wiedererrichtet. Wolfgang Müller-Wiener vermutet, dass das Kloster nach einem Nubiereinfall im 10. Jahrhundert niedergeht. Über den Eingang im Süden erreicht man das Erdgeschoss. Die Raumzuordnung ist schwierig. Viele der Räume mit den Gewölbedecken sind Mönchszellen. Es gibt ein Refektorium. Im Erdgeschoss und in der Südostecke des Obergeschosses Südostecke können Kirchen erkannt werden. Zum Kloster gehören weitere Anlagen im Norden und im Süden. Im Westen wurde das Kloster zu einem späteren Zeitpunkt noch erweitert, was an der Nordseite gut sichtbar ist.

Deir el-Bagawāt

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Das Kloster 2 Deir el-Bagawāt (25° 29′ 39″ N 30° 33′ 4″ O) befindet sich in der Ebene ca. 300 Meter westnordwestlich von ʿAin Muṣṭafā Kāschif entfernt. Der aus Lehmziegeln errichtete Bau ist etwa quadratisch: er besitzt eine Länge von 29 Metern (Norden – Süden) und eine Breite von 27 Metern. Das Gebäude war wohl zweigeschossig, die Räume besaßen Gewölbedecken. Von Norden nach Süden führt ein Korridor. In der südlichen Hälfte, östlich des Korridors befindet sich ein Raum mit einer Apsis, in deren Wand halbrunde Nischen eingelassen wurden. Zwischen den Nischen wurden Säulen angedeutet. Die Apsis war mit Stuckgips überzogen und mit roten Linien dekoriert. In der Apsis und an anderen Stellen des Klostergebäudes befinden sich koptische Inschriften an den Wänden. Im Westen des Klosters befinden sich im Sand begrabene Strukturen, die etwa noch einmal dieselbe Fläche wie das Kloster einnehmen.

Im Felsabhang sind zahlreiche Gräber aus römischer Zeit zu sehen, die heute allesamt leer sind.

Restaurants gibt es in der Stadt el-Chārga und im Eingangsbereich zum Friedhof von el-Bagawāt.

Unterkunft

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Eine Unterkunft wird üblicherweise in der Stadt el-Chārga gewählt.

Ausflüge

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Der Besuch von ʿAin Muṣṭafā Kāschif lässt sich mit dem des Friedhofs el-Bagawāt und ʿAin Saʿaf verbinden.

Literatur

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Wissenschaftliche Darstellungen des Klosters von ʿAin Muṣṭafā Kāschif findet man in:

  • Bok, Vladimir Georgievič [Bock, W. de]: Materīaly po archeologīi christīanskago Egipta: posmertnoe izdanīe = Matériaux pour servir à l’archéologie de l’Égypte chrétienne: édition posthume. St. Pétersbourg: Imprimerie Eugéne Thiele Succ., 1901, S. 34–37, Abb. 37–39.
  • Müller-Wiener, Wolfgang: Christliche Monumente im Gebiet von Hibis (el-Kharga). In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo (MDAIK), Bd. 19 (1963), S. 121–140, Tafeln XXIX–XXX, PDF.
 
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