ʿAin Saʿaf
ʿAin Saʿaf · عين سعف | |
Gouvernement | Neues Tal |
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Einwohnerzahl | |
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ʿAin Saʿaf |
'Ain Sa'af (auch Ain Saaf, Ain Zaaf, arabisch: عين سعف, ʿAin Saʿaf, „Palmwedelquelle“) ist eine archäologische Stätte aus frühchristlicher Zeit im Norden der ägyptischen Senke el-Chārga nördlich des Friedhofs el-Bagawāt und des ehemaligen Klosters von ʿAin Muṣṭafā Kāschif.
Hintergrund
BearbeitenDie archäologische Stätte von ʿAin Saʿaf ist ca. 3 Kilometer nördlich des Friedhofs el-Bagawāt unmittelbar am Westhang des Gebel eṭ-Ṭeir in der Ebene gelegen. Zur Stätte gehören zwei Siedlungsgebiete und eine allein stehende Kapelle.
Das Gebiet wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren durch den hiesigen Antikendienst (Egyptian Antiquites Organization) untersucht. Von dessen Mitarbeitern stammt auch der moderne Name, ʿAin Saʿaf, auch deshalb, weil der antike Name unbekannt ist. In den Jahren 2002 und 2003 führten Mitglieder der Australischen Archäologischen Mission hier Ausgrabungen durch.
Anreise
BearbeitenMit dem Auto
BearbeitenMan verlässt die Stadt el-Chārga im Westen und umfährt den Friedhof Gabbānat el-Bagawāt im Westen. Vom Turm Ṭāḥūnat Hawā abgesehen, lassen sich alle Stätten mit einem üblichen Auto erreichen. Um zum Ṭāḥūnat Hawā zu gelangen, braucht man ein geländegängiges Fahrzeug (4×4) oder man muss den Weg zu Fuß bewältigen.
Zu Fuß
BearbeitenWenn man einmal in Gabbānat el-Bagawāt ist, ist es mit vertretbaren Aufwand möglich, das Gelände auch zu Fuß zu erkunden. Am einfachsten ist es, den Friedhof el-Bagawāt im Norden zu verlassen und das Ticket nicht zu verlieren, wenn man wieder hierher zurückkommen will, und auf dem Bergrücken entlang bis zum Kloster von ʿAin Muṣṭafā Kāschif zu laufen. Im Norden des Klosters führt ein Weg abwärts in das Wadi. Von hier aus kann man nach ʿAin Saʿaf gelangen. Man kann auch den Friedhof Gabbānat el-Bagawāt im Westen umrunden und ist dann gleich im Wadi.
Mobilität
BearbeitenTeilweise lässt sich das Gelände nur zu Fuß ergründen.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenUngefähr einen Kilometer nördlich des Klosters ʿAin Muṣṭafā Kāschif erreicht man die 1 Siedlung ʿAin Saʿaf (25° 30′ 23″ N 30° 32′ 57″ O), zu der eine Kirche gehörte. Die Kirche besteht aus einer quer verlaufenden Säulenhalle, einem quer verlaufenden Chor und dem Allerheiligsten in Form einer Apsis.
80 Meter südlich des Nordteils der Siedlung befinden sich weitere 2 Lehmziegelbauten (25° 30′ 21″ N 30° 32′ 56″ O).
Vom Nordteil der Siedlung aus erreicht man nach ca. 100 Metern in nordöstlicher Richtung eine 3 Kapelle aus dem späten 5. Jahrhundert (25° 30′ 28″ N 30° 33′ 3″ O).
Der 11 Meter hohe, viergeschossige römische Wachturm, als 4 Ṭāḥūnat Hawā (25° 30′ 30″ N 30° 32′ 34″ O), arabisch: طاحونة هواء, Ṭāḥūnat Hawāʾ, „Windmühle“, bezeichnet, ist von 'Ain Sa'af sichtbar, aber nur mit einem geländegängigen Fahrzeug oder zu Fuß zu erreichen, weil er von Sanddünen umgeben ist. Die Entfernung zwischen der Siedlung ʿAin Saʿaf und dem Turm beträgt etwa 650 Meter in westnordwestlicher Richtung. Der Turm ist 6,5 mal 5 Meter groß und besitzt seinen Eingang im Süden.
Ein weiterer Turm, der auch 5 Burg el-Ḥammām (25° 30′ 57″ N 30° 32′ 35″ O) genannt wird, befindet sich 850 Meter weiter nördlich. Die Stelle wird auch ʿAin Chūṣa (arabisch: عين خوصة) genannt. Der Turm ist größer, aber weniger gut erhalten. Im oberen Teil besitzt er Taubenlöcher, hatte also sicher keine militärische Aufgabe.
Der Felsen an der Ostseite ist mit zahlreichen Gräbern, meist aus römischer Zeit, versehen.
Küche
BearbeitenRestaurants gibt es in der Stadt el-Chārga und im Eingangsbereich zum Friedhof von el-Bagawāt.
Unterkunft
BearbeitenEine Unterkunft wird üblicherweise in der Stadt el-Chārga gewählt.
Ausflüge
BearbeitenDer Besuch von ʿAin Saʿaf lässt sich mit dem von ʿAin Muṣṭafā Kāschif und des Friedhofs el-Bagawāt verbinden.
Literatur
Bearbeiten- Buried history : quarterly journal of the Australian Institute of Archaeology, ISSN 0007-6260, Bd. 39 (2003), S. 37–43. : Ain Sa'af, Kharga Oasis Egypt Preliminary Survey, 2002-2003. In:
- Deux voyages archéologiques dans l’oasis de Khargeh. In: Bulletin de l’Institut français d’archéologie orientale (BIFAO), ISSN 0255-0962, Bd. 79 (1979), S. 1–20, Tafeln I–VI, insbesondere S. 13 f. :
- Sites militaires romains de l’oasis de Kharga. In: Bulletin de l’Institut français d’archéologie orientale (BIFAO), ISSN 0255-0962, Bd. 99 (1999), S. 377–396, insbesondere S. 381, 394. :