Waterton-Lakes-Nationalpark

Welt > Amerika > Nordamerika > Kanada > Alberta > Waterton-Lakes-Nationalpark
Waterton-Lakes-Nationalpark

Fläche: 525 km²

Der 525 km² kleine Waterton-Lakes-Nationalpark ist ein im Süden der kanadischen Provinz Alberta liegender Nationalpark direkt an der Grenze zum US-Bundesstaat Montana, wo seine Fortsetzung Glacier National Park heißt.

Hintergrund

Bearbeiten

Der kanadische Nationalpark grenzt unmittelbar an den südlich gelegenen US-amerikanischen Glacier National Park und bildet mit ihm zusammen den Waterton-Glacier International Peace Park, der 1995 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Beide Parks sind ein Teil der Rocky Mountains. Er erhielt seinen Namen von den im Park befindlichen drei Waterton Lakes.

Geschichte

Bearbeiten

Erste Bewohner der Gegend waren die Kootenai und Blockfoot-Stämme, bevor ein Teil des heutigen Parks als Waterton Lakes Forest Park und danach als Kootenai Forest Reserve unter Naturschutz gestellt wurde.[1] Die Gründung als Nationalpark am 20. Mai 1895 machte ihn nach dem Banff-Nationalpark zum zweit ältesten Nationalpark in Kanada. Sein US-Pendant wurde am 11. Mai 1910 zum Nationalpark erklärt. Hierdurch entstand ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet.[2] Der Waterton-Nationalpark wurde 1914 erweitert, 1921 zu seiner heutigen Größe verringert. Das im heutigen Park befindliche 37m hohe und mit 7 Etagen ausgestattete Prince of Wales Hotel eröffnete am 25. Juli 1927. Im Jahre 1979 erhob die UNESCO den Park zum Biosphärenreservat[3], seit 1995 hat er den Status als Weltnaturerbe.

Reisevorbereitung

Bearbeiten

Siehe auch: Vereinigte Staaten von Amerika#Einreisebestimmungen
Wird der Park in Kombination mit dem südlich in den USA gelegenen Glacier National Park besucht, sind die strengen Einreisebestimmungen der USA vor Reisebeginn zu erfüllen. Da im Waterton-Nationalpark kein Grenzübertritt in die USA möglich ist, kann dieser nur auf dem außerhalb des Parks befindlichen Highway vorgenommen werden.

Klima, Flora und Fauna

Bearbeiten

Im Gegensatz zum Banff- und Jasper-Nationalpark gibt es im Waterton-Nationalpark keine Gletscher, so dass die Seen reine Bergseen darstellen. Die Sommer sind kurz und angenehm kühl mit möglichen Hitzewellen von 35 *C, die langen Winter sind relativ mild (+10 *C). Der Park gilt als einer der wärmsten Orte in Alberta, obwohl es auch zu Kälterekorde kommen kann (-40 *C).

Trotz der für kanadische Verhältnisse relativ geringen Größe des Parks gibt es hier 60 Säugetierarten, 255 Vogelarten, 24 Fischarten, und etwa zehn Arten von Reptilien und Amphibien wurden bisher nachgewiesen[4]. Von den nachgewiesenen Vogelarten kommen nur 37 das ganze Jahr über vor und 149 nisten im Park. Die Seen des Gebietes sind ein wichtiges Rastgebiet für wandernde Vogelarten.

Die vielfältige Landschaft bietet allen einheimischen Raubtieren (Grizzly- und Schwarzbär, Puma, Vielfraß oder Wolf) ein Habitat. An großen Huftieren kommen Elche, Bisons, Dickhornschafe, Maultier-, Wapiti- und Weißwedelhirsche sowie Schneeziegen vor.

Im Februar 2021 siedelte Parks Canada sechs Prärie-Bisons aus der Herde vom Elk Island National Park hier im Park wieder an, nachdem im September 2017 alle Bisons wegen eines Waldbrandes evakuiert werden mussten.[5]

Von Calgary aus sind es 235km auf dem Alberta Highway H2 Richtung Süden zur Ortschaft Cardston. Von hier aus wird auf den Alberta Highway H5 Richtung West abgebogen, der nach 42km in den Nationalpark hineinführt.

Die einzige direkte Zugangsmöglichkeit von Kanada in den US-Glacier-Nationalpark zu gelangen, ist der Alberta Highway H5 (auch Chief Mountain Highway genannt). Hier gibt es eine US-Grenzstation, welche die Einreiseformalitäten in die USA prüft.

Streckenverlauf

Bearbeiten

Der Nationalpark verfügt lediglich über einen Osteingang, in dessen Nähe die Ortschaft Cardston liegt. Der von hier aus in Richtung Westen führende Alberta Highway 5 setzt sich im Park fort und heißt hier Red Rock Parkway.

Übersicht

Bearbeiten

Vom Visitor Center führt der Alberta Highway H5 direkt in den Park.

Ort Entfernung
in km
Park Entrance0
Akamina Lake16
Park Entrance0
Blakiston Falls15
Gesamtstrecke31

Einzelheiten

Bearbeiten
Karte
Karte von Waterton-Lakes-Nationalpark

Der 1 Waterton Lakes National Park wird von einer Asphaltstraße durchquert.

  • 2 Lower Waterton Lake . gehört ausschließlich zu Kanada, ist 1,5 km² groß und liegt 1274m hoch. Alle drei Seen sind durch schmale Fahrrinnen miteinander verbunden, und zwar den „Dardanelles“ zwischen Lower und Middle Waterton Lake und dem „Bosporus“ zwischen Middle und Upper Waterton Lake.
    Südlich vom Lower Waterton Lake teilt sich die Parkstraße in zwei asphaltierte Abschnitte auf, den nordwestlich verlaufenden Red Rock Parkway und den südwestlich verlaufenden Akamina Parkway.
Akamina Parkway
  • 3 Lonesome Lake . kann durch einen Rundwanderweg erschlossen werden.
  • 4 Linnet Lake . kann durch einen Rundwanderweg erschlossen werden.
  • 5 Middle Waterton Lake . die Middle und Upper Waterton Lakes haben eine Gesamtfläche von 10,1 km². Letzterer liegt teilweise in den USA.
  • 1 Prince of Wales Hotel . das historische Hotel liegt am „Bosporus“ zwischen Middle und Upper Waterton Lake.
  • 6 Mount Crandell . 2381m hoher Berg.
  • 7 Vimy Peak . 2385m hoher Berg.
  • 1 Waterton Park . 1280m hoch gelegene Ortschaft im Park mit guter touristischer Infrastruktur. Zwischen Mai und September verkehrt ein Ausflugsschiff über den Upper Lake zur Goat Hunt, einer Rangerstation auf der US-Seite des Sees. In der Nähe des Informationszentrums beginnt der 1,5km lange Anstieg zum.
  • 8 Bears Hump . mit Blick auf die Ortschaft und die Waterton Lakes.
  • 9 Cameron Falls . eines der meist fotografierten Objekte des Nationalparks.
  • 10 Upper Waterton Lake . der größte der drei Waterton Lakes und mit 157m der tiefste Bergsee in den Rocky Mountains, von dem ein Teil zum Glacier-National Park/USA gehört.
  • 11 Hell-Roaring Falls . ein 2km langer Wanderweg führt zu den Wasserfällen, die einen „Höllenlärm“ machen.
  • 12 Lineham Lakes . Der Rowe Creek Trail führt mit höherem Schwierigkeitsgrad vom Akamina Parkway über 27km zum Mount Lineham (2438m).
  • 13 Mount Alderson . 2692 m hoher Berg.
  • 14 Upper Rowe Lake . kleiner Bergesee am Ende des Akamina Parkways.
  • 15 Cameron Lake . vom 1662m hohen See beginnt der 19km lange und mit höchstem Schwierigkeitsgrad versehene Carthew-Alderson Trail, der zurück bis zur Ortschaft führt.
  • 16 Akamina Lake . 1728m hoch. Hier endet der Akamina Parkway, auf dem auch die Rückfahrt angetreten werden muss.
  • 1 Crypt Lake Trail . ist ein 18km langer und populärerer Wanderweg mit hohem Schwierigkeitsgrad, der mit einem von der Ortschaft fahrenden Schiff nach Crypt Landing führt zum.
  • 17 Crypt Lake . einem nahe der US-Grenze liegender See.
Red Rock Parkway
  • 1 Red Rock Canyon . auf dem Red Rock Parkway erlebt man den Landschaftswechsel von der Prärie in die alpine Landschaft. Die tatsächlich roten Felsen beinhalten einen hohen Gehalt an Eisenoxid.
  • 18 Mount Crandell . 2381m hoher Berg.
  • 19 Blakiston Falls . 15 Meter tiefe Wasserfälle, gebildet durch den.
  • 20 Mount Blakiston . mit 2920m der höchste Berg im Nationalpark. Hier endet der Red Rock Parkway, die Rückfahrt muss auf ihm erfolgen.

Unterkunft

Bearbeiten

Unterkünfte sind sehr begrenzt. Im Park befinden sich das Prince of Wales Hotel sowie drei weitere Unterkünfte in der Ortschaft und 14 Campsites; außerhalb des Parks listet die Webseite Booking.com lediglich sechs Hotels/Lodges auf.

Aktivitäten

Bearbeiten

Ausgedehnte Wanderungen teilweise mit hohem Schwierigkeitsgrad für erfahrene Bergsteiger, Angeln, Bergsteigen, Bootsfahrten, Mountainbiking und Skisport sind möglich. Ausstattungen für die einzelnen Aktivitäten können in den vorhandenen Outfitter-Shops erworben werden.

Sicherheit

Bearbeiten

Siehe auch: Sicher reisen
Siehe auch: Alberta#Sicherheit
Beste Reisezeit ist zwischen Mai und Oktober, aber auch im Winter ist der Park geöffnet. Der Akamina Parkway kann auch im Winter befahren werden. Die gebirgigen Wanderwege weisen alle Schwierigkeitsgrade auf, so dass festes Schuhwerk vonnöten ist.

Literatur

Bearbeiten
  • Erik Molvar, Hiking Glacier and Waterton Lakes National Parks, Globe Pequot Press, 2018; ISBN 978-1493031498.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
Vollständiger Artikel
Dies ist ein vollständiger Artikel, wie ihn sich die Community vorstellt. Doch es gibt immer etwas zu verbessern und vor allem zu aktualisieren. Wenn du neue Informationen hast, sei mutig und ergänze und aktualisiere sie.