Prag/Hradschin

Stadtteil von Prag

Der Hradschin (Hradčany) ist das historische Viertel auf dem Burgberg von Prag. Es wird dominiert von der Prager Burg (Pražský hrad), in deren Zentrum der Veitsdom steht. Der Hradschin ist bei weitem die größte und leider oft überlaufene touristische Attraktion der Stadt. Beim Besuch der Sehenswürdigkeiten sollte mit Wartezeiten gerechnet werden. Günstige Besuchszeiten sind am frühen Morgen, wenn das Schloss gerade öffnet, oder auch am späten Nachmittag, wenn viele Touristengruppen das Burgviertel wieder verlassen haben. Dann erscheint auch die Stadt durch die untergehenden Sonne in einem goldenen Licht.

Blick vom Petřin zum Hradschin

Hintergrund

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Planskizze der Prager Burg

Die Geschichte des Hradschin reicht zurück bis ins 9. Jahrhundert, als eine erste Burg auf diesem Bergsporn oberhalb der Moldau errichtet wurde. Inzwischen sind mehr als 1000 Jahre vergangen, und aus der kleinen mit Erdwällen geschützten Burg entwickelte sich die größte Burganlage der Welt. Im Lauf der Zeit wohnten hier Könige und Kaiser, etliche böhmische Adlige ließen hier prächtige Paläste errichten, und auch die Prager Bischöfe ließen sich auf dem Hradschin nieder. Das Burgviertel zieht jährlich rund 1,5 Millionen Touristen an, ihr Besuch gilt in erster Linie der Burg, die auch Amtssitz des tschechischen Staatspräsidenten ist. Seit 1992 gehört der Hradschin zusammen mit der Prager Altstadt zum Weltkulturerbe.

 
Übersichtsplan

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

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1 Metrostation Malostranská der Metrolinie A. Von hier weiter mit der Straßenbahnlinie 22 Richtung Bílá Hora (Weißer Berg) bzw Vypich, bis zur Haltestelle 2 Pražský hrad (zwei Stationen), der Weg führt über die Pulverbrücke über den Hirschgraben direkt in den zweiten Burghof. Auch von der Haltestelle 3 Brusnice gelangt man zur Burg. Der Weg führt vorbei an einem Grundstück, das durch eine hohe Mauer umgeben ist. Durch das Tor hat man die Sicht auf ein äußerlich schlicht wirkendes Bauwerk, es ist die 1 Villa Lumbe, sie ist seit 2004 der Wohnsitz der tschechischen Präsidenten (seit 2013: Miloš Zeman). Ein Stück weiter gelangt man zum Hradschiner Platz (Hradčanské náměstí).

Eine etwas weitere, aber schöne Alternative ist die Fahrt mit der Straßenbahn, Linie 22 bis zur 4 Pohořelec Haltestelle Pohořelec (Brandplatz, vierte Station), der Weg führt dann durch die Loretánská (Loretogasse) über den Hradschiner Platz und zum Haupteingang am ersten Burghof.

Ausgesprochen ungünstig liegt trotz seines für Besucher irreführenden Namens der U-Bahnhof Hradčanská. Er befindet sich am Bahnhof Dejvice nördlich des Verteidigungsministeriums.

 
Schlossstiege
  • Von der Metrostation Malostranská führt ein Fußweg über die alte Schlossstiege (staré zámecké schody) hinauf zur Bastei am Schwarzen Turm
  • Von der Nikolaus-Kirche am Kleinseitner Ring (Malostranské Namestí)
    • über die Schlossgasse (Zámecká) gelangt man über die ausgeschilderte (neue) Schlossstiege zum Hradschiner Platz und zum Haupteingang
    • oder die Nerudagasse (Nerudova) hinauf zur Ke Hradu und weiter zum Haupteingang

Sehenswürdigkeiten

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Ansicht Burg vom Hradschiner Platz

Prager Burg

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2 Prager Burg ist ganzjährig für Besucher geöffnet, von April bis Oktober sind die Burgtore zwischen 5:00 und 24:00 Uhr offen, im Winter schließen die Burgtore eine Stunde früher. Der Eintritt zum Burggelände ist frei, für die Besichtigung einiger historischen Innenräume muss man Eintrittskarten erwerben. Diese Räume sind in den Sommermonaten zwischen 9:00 und 17:00 geöffnet, in den Wintermonaten zwischen 9:00 und 16:00. Ausstellungen sind in der Regel zwischen 10:00 und 18:00 geöffnet.

Zur Besichtigung der Burg gibt es zwei Arten von Eintrittskarten:

  • kleiner Burgrundgang, 250 CZK, er umfasst die Veits-Kathedrale, den alten Königspalast, die Georgsbasilika und das Goldene Gässchen mit dem Dalibor-Turm. Bei der Prag-Card ist diese Tour im Preis inbegriffen. Der Rundgang dauert etwa zwei Stunden
  • großer Burgrundgang, 350 CZK, er umfasst zusätzlich die Ausstellung "Geschichte der Prager Burg", die Gemäldegalerie der Prager Burg, den Rosenberger-Palast und den Pulverturm. Für diese Tour sollte man vier Stunden einplanen.

Die Eintrittskarten gelten am Tag des Erwerbs sowie am folgenden Tag. Zum Fotografieren innerhalb von Gebäuden ohne Blitz und Stativ benötigt man eine Lizenz für 50 CZK, in den Ausstellungen ist Fotografieren generell untersagt. In den Informationszentren gibt es Audioguides für die wichtigsten europäischen Sprachen, Leihgebühr für 3 Stunden 350 CZK.

 
Böhmische Kronjuwelen

Burghöfe

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  • Erster Burghof: Vom Hradschiner Platz gelangt man in den Ehrenhof der Burg. Hier findet tagsüber zu jeder vollen Stunde eine Wachablösung statt. Die Zeremonie um 12 Uhr wird mit Fanfaren und Trommeln angekündigt, wer das Schauspiel sehen möchte, sollte sich bereits früher um einen Platz kümmern. Auch an den anderen Eingängen der Burg gibt es Wachablösungen.
  • Zweiter Burghof: Durch das 1614 erbaute Matthiastor gelangt man in den zweiten Hof, in dessen Mitte sich ein Brunnen befindet. An der Südseite ist die Heilig-Kreuz-Kapelle, in ihr wird der St.-Veit-Domschatz ausgestellt. Der Flügel auf der Nordseite beherbergt die Gemäldegalerie der Burg, darunter ist ein Durchgang, durch den man von der Straßenbahnhaltestelle Pražský hrad in die Burg gelangt. In diesem Hof gibt es auch eine Information.
  • Dritter Burghof: Ein Durchgang führt vom zweiten Hof direkt vor die mächtige Hauptfassade des Veitsdoms. Rechts davon nochmals Informationszentrum, Geldautomat und Wechselstube. Die Gebäude auf der Südseite des Hofs sind für Besucher nicht zugänglich. Das Gebäude neben dem Veitsdom ist die alte Probstei, auf dem Hof stehen eine Reiterstatue des Hl. Georg und ein Obelisk. Der alte Königspalast ist an der Ostseite des Hofes, hier gibt es auch eine Treppe zu de Gartenanlagen des Paradiesgartens.
  • Georgsplatz: Vom dritten Burghof gelangt man zwischen Veitsdom und Königspalast zum Georgsplatz, auf dessen Ostseite die Georgsbasilika und das ehemalige St.-Georgs-Kloster stehen. Auf der Nordseite steht die Neue Probstei, hier gelangt man zum Pulverturm. Richtung Osten gelangt man auf die Georgsgasse (Jiřská ulice) und zum östliche Ausgang der Burg
  • Vierter Burghof: er befindet sich außerhalb an der Nordseite zwischen Burg und Erzbischöflichem Palais am Basteigarten.

Alter Königspalast

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Vladislav-Saal

Der Königspalast (Královsky palác) war bis ins 16. Jahrhundert Herrschersitz der böhmischen Fürsten und Könige. Prächtigster Raum ist der um 1500 erbaute Vladislavsaal mit seinem gotischen Netzgewölbe, er hat eine Länge von 62 m, ist 16 m breit und 13 m hoch. In diesem Saal wurden Könige gewählt, Sitzungen abgehalten und selbst Ritterturniere veranstaltet. In unserer Zeit wird in diesem Saal der tschechische Präsident vereidigt. Die angrenzende Allerheiligenkapelle kann in der Regel nicht betreten werden. In dem Gemäuer des Palastes ist befand sich auch eine Kanzlei, ihre Wände sind mit Wappen verziert, hier wurde in den Landtafeln Rechtsgeschäfte erfasst. In einer Vitrine sind auch Kopien der böhmischen Reichskleinodien.

Einer der wenig spektakulären Nebenräume ist von besonderem geschichtlichen Interesse. Es ist ein Kanzleiraum im Ludwigsflügel. Aus dem Fenster dieses kleinen Sitzungssaal wurden 1618 die kaiserlichen Statthalter in den Burggraben geworfen. Dieser sog. Zweite Prager Fenstersturz war der Anlass für den Dreißigjährigen Krieg.

In den gotischen Räumen des Königspalastes befindet sich die Ausstellung zur Geschichte der Prager Burg

St.-Georgs-Basilika

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St.-Georgs-Basilika

Die St.-Georgs-Basilika (Bazilika svatého Jiří) wurde um 920 errichtet und ist das älteste erhaltene Gotteshaus in der Prager Burg. Sie wurde im romanischen Stil erbaut, 1142 und 1541 durch Brände verwüstet und danach wieder renoviert. Ihre heutige Fassade im Barockstil stammt von 1670. Die Kapelle der hl. Ludmilla auf der Südseite ist neben dem Chorraum, beim Ausgang ist die Johannes-von-Nepomuk-Kapelle aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Direkt neben der Basilika ist das ehemalige St.-Georgs-Kloster, in seinen Räumen ist eine ständige Ausstellung der tschechischen Malerei des 19. Jahrhunderts.

Goldenes Gässchen

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Goldenes Gässchen, Hradschin
 
Kafka wohnte in Haus Nr 22

Im Ostteil der Burg befindet sich zwischen Burggrafenamt und nördlicher Burgmauer eine der größten Attraktionen der Prager Burg: das goldene Gässchen (Zlatá ulička). Seinen Namen erhielt es wahrscheinlich von den Alchimisten, die im Auftrag von Kaiser Rudolf II. mit ihren Künsten Gold machen sollten. Wenn man die Gasse betritt, sind rechter Hand eine Reihe von pittoresken Häuschen, die förmlich an der Wehrmauer kleben, sie sind seit dem Ende des zweiten Weltkriegs nicht mehr bewohnt. Einige wurden liebevoll zu kleine Museen ausgestattet, sie zeigen Wohnungen oder Handwerksstuben. Eines dieser Häuschen gehörte offensichtlich einem Goldschmied. Die anderen sind stilvolle Souvenirläden. Besonders bekannt ist das Haus Nummer 22, in den Jahren 1916/17 lebte hier Franz Kafka. Im oberen Teil der Gasse gibt es auch ein Cafe, und im Turm ganz am Ende der Gasse ist eine Alchemistenstube eingerichtet. Eine Treppe höher geht es zum Wehrgang, in ihm sind Rüstungen, Waffen, Folterwerkzeuge, aber auch wenig authentische Exponate. Der Ausgang der Gasse ist rechts unten, er führt vorbei am Dalibor-Turm zur Georgsgasse (Jiřská ulice) beim östlichen Ausgang der Burg.

Rosenberger Palast

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Der Palast im Südosten der Burg entstand nach dem Brand von 1541 unter der Herrschaft der Herren von Rosenberg. Er diente ehemals als Institut der Edelfrauen, etwa weibliches Pendant zu einem Chorherrenstift. Etwa dreißig adlige Damen durften hier unter der Aufsicht einer Äbtissin ihre Erziehung genießen, nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Stift aufgelöst. Das Palais ist im Rahmen der großen Burgtour zu besichtigen.

Palais Lobkowicz

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Das Palais im Osten der Burg wurde ursprünglich um 1550 errichtet und trug den Namen der Herren von Pernštejn. In der Zeit der ČSSR gehörte es dem tschechischen Staat, seit einigen Jahren ist es wieder im Privateigentum der Familie Lobkowicz. In dem Palais ist eine Kunstsammlung, eine Sammlung historischer Musikinstrumente und Partituren.

Palais Lobkowicz, The Lobkowicz Palace Prague Castle Jiřská 3 119 00 Prague 1 (In der Prager Burg). Tel.: +420 233 312 925. Geöffnet: geöffnet täglich 10-18 Uhr. Preis: Eintritt 275 CZK.

. Das Palais ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Sitz der deutschen Botschaft in der Kleinseite.

Pulverturm

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Der Pulverturm (Prašná věž) oder auch Mihulka steht an der Nordseite der Prager Burg. Er wurde im 15. Jahrhundert erbaut und diente einige Zeit als alchimistische Werkstatt. Zur Zeit befinden sich in dem Turm Exponate zur Palastwache und zum tschechischen Militär.

Verschiedenes

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  • Spielzeugmuseum in der Burg

Veitsdom

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Im Veitsdom
 
Veitsdom: Hauptschiff

Der 1 Veitsdom ist wohl das bekannteste Wahrzeichen von Prag. Er beherrscht mit seinen Türmen die Silhouette der Stadt wie kein anderes Bauwerk. Sein volle Name ist (Katedrála svatého Víta, Václava a Vojtěcha), er ist demnach den Heiligen Veit, Wenzel und Adalbert gewidmet. Mit seinem Bau wurde im Jahr 1344 begonnen, nachdem Prag zum Sitz eines Erzbistums ernannt wurde, musste ein repräsentativer Bischofssitz die vorhergehende kleine Kirche ersetzen. Allerdings dauerte es bis zur Fertigstellung rund 600 Jahre: erst im Jahr 1929 wurde der Westteil der Kathedrale fertiggestellt, die Türme sind also neugotisch. Dafür ist es der größte und imposanteste Bau auf dem Gelände des Hradschin: 124 m lang, bis zu 60 m breit. Das Mittelschiff erreicht eine Höhe von 60 m. Der Südturm mit seiner Haube im Stil der Renaussance ist 99 m hoch, er kann in den Sommermonaten bestiegen werden. Dort hängt auch die 13,5 Tonnen schwere Sigismundglocke.

Der Veitsdom ist für Besucher von Montag bis Sonnabend von 9 bis 17 Uhr geöffnet, in den Wintermonaten schließt er um 16 Uhr. Sonntags öffnet der Dom generell um 12 Uhr, dann bilden sich vor dem Eingang an der linken Seite des Westprotals lange Schlangen. Der Eintritt in das hintere Viertel des Doms ist frei, Tickets zum Burgrundgang berechtigen zur Besichtigung des gesamten Gotteshauses. Im rückwärtigen Raum der dreischiffigen Basilika sind die Glasfenster ein besonderer Blickfang, sie sind zum Teil um 1930 entstanden.

Die gotische Wenzelskapelle wurde im 14. Jahrhundert errichtet, sie befindet sich neben dem Portal an der Südseite. Sie ist mit ca. 1.300 Halbedelsteinen prächtig ausgeschmückt. Von hier gelangt man auch zur Kronkammer, in der die Originale der böhmischen Kroninsignien aufbewahrt werden, die Tür des Raums ist mit sieben Schlössern gut gesichert.

In der Krypta liegen die meisten böhmischen Könige begraben, ebenfalls ist dort der Sarkophag von Kaiser Karl IV. zu sehen. Der Zugang ist über die Heiligkreuz Kapelle möglich.

Von den zahlreichen Details an der Außenfassade verdient die Goldene Pforte neben dem Südturm eine besondere Beachtung. Über ihr ist ein Mosaik, es stellt das Jüngste Gericht dar. Und die Eisengitter an der Tür zeigen wenig christliche Motive: man findet die 12 Tierkreiszeichen und darunter typische Handwerker bei der Arbeit: unter anderem Bauern, Zimmerleute und Metzger.

Hradschiner Platz

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Palais Schwarzenberg

3 Hradschiner Platz (Hradčanske náměstí) liegt vor dem Haupteingang der Burg. Die ihn umgebenden Bauwerke und der Blick über die Prager Altstadt machen ihn zu einem der schönsten Plätze in Europa.

  • Ostseite: Blick zum Schloss mit dem Ersten Burghof, den Skulpturen der kämpfenden Titanen und dem Matthiastor.
  • Nordseite: Erzbischöfliches Palais, Palais Sternberg, Palais Martinický
  • Westseite: Toskanischer Palast
  • Südseite: Kirche St. Benedikt, Karmeliten-Kloster, Palais Schwarzenberg, Palais Salmovsky, daneben eine unbebaute Stelle mit dem Zugang zur Burg und einem schönen Blick über Prag
  • Auf dem Platz: Barocke Pestsäule, errichtet anlässlich der Epidemie von 1726. Gusseiserne Kandelaber aus dem 19. Jahrhundert

In den 4 Palais Sternberg, 5 Palais Schwarzenberg und 6 Palais Salmovsky sind Sammlungen der Nationalgalerie untergebracht.

Königsgarten

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Tram: Linie 22 Stationen Královský letohrádék oder Pražský hrad

Der 1 Königsgarten liegt nördlich der Prager Burg entlang des Hirschgrabens. Er ist in den Sommermonaten der Öffentlichkeit tagsüber frei zugänglich. Bei der Station Královský letohrádék ist das Lustschloss Belvedere, es ist nur zu Ausstellungen geöffnet. In seiner unmittelbaren Nähe steht der singende Brunnen, das auf eine Bronzeschale rieselnde Wasser erzeugt einen Klang im Rhythmus der Tropfen, mit etwas Phantasie kann man es auch hören.

 
"Santa-Casa": Loreto-Heiligtum
Tram: Linie 22 Haltestelle Pohořelec
2 Loreto Prag, Loretánské nám.7, 118 00 Praha. Das Heiligtum am Loretoplatz ist ein Wallfahrtsort der Marienverehrung, wie er im 15. Jahrhundert in Italien entstand. Gegründet wurde er 1626 von der Adelsfamilie Lobkowicz, er wurde nach und nach erweitert. Die Fassade der Kirche ist im Barockstil. Das Innere ist üppig ausgemalt. Vor der Kirche steht das Heilige Haus der Maria, es ist ein Abbild des Hauses, in dem Maria die Geburt Jesu verkündet wurde. Im Obergeschoss des Kreuzganges ist die Schatzkammer mit etlichen Kultgegenständen, besonders erwähnenswert sind die Monstranzen. Bekannt ist auch das Glockenspiel, dessen Mechanismus seit 1695 an Feiertagen unterschiedliche Stücke spielt. Geöffnet: Apr-Okt 9-12:15 Uhr und 13-17 Uhr, Nov-Mrz 9:30-12:15 Uhr und 13-16 Uhr. Preis: Eintritt 130 CK, Fotoerlaubnis (kein Blitz, nicht gewerblich 100 CK).

Das 7 Palais Černín liegt gegenüber der Loreta-Kirche. Das repräsentative Gebäude im klassizistischen Stil wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Der Palast ist seit 1930 Sitz des Außenministeriums, nur während des zweiten Weltkriegs war hier der Sitz des „Reichsprotektorats“.

Kloster Strahov

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Kloster Strahov
 
Blick zum Kloster Strahov
Tram: Linie 22 Haltestelle Pohořelec. Das Kloster Strahov gehört offiziell nicht mehr zum Burgviertel, ist aber von hier aus am besten zu erreichen.

Das 3 Prämonstratenser-Kloster wurde um das Jahr 1140 gegründet und im romanischen Stil erbaut. Im Laufe seiner Geschichte wurde es mehrfach stark beschädigt und danach wieder aufgebaut. Sein heutiges Aussehen im barocken Stil erhielt es um das Jahr 1740. Der Innenraum der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt ist im Barockstil ausgemalt. In dem sehenswerten Gotteshaus ist fotografieren untersagt. Bekannt ist das Kloster hauptsächlich wegen seiner Bibliothek im ersten Obergeschoss eines Nebengebäudes. Sie ist aufgeteilt in eine theologische und eine philosophische Halle. In ihrem Vorraum findet man eine bunte Sammlung von Muscheln, Schnecken und anderem Getier. Die Bibliothek ist geöffnet täglich von 9-12 Uhr und von 13-17 Uhr, Eintritt 80 CK, Fotoerlaubnis 100 CK.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Strahov-Galerie über dem Kreuzgang im Inneren des Klosters sowie die Kapelle St. Rochus im Klosterhof. Die dem hl. Norbert gewidmete Säule war auch Namensgeberin für die klostereigene Brauerei, die mit ihrem Biergarten und Restaurant auch beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen ist.

Aktivitäten

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  • Spazierengehen im Hirschgraben: Wenn man von der Tram-Haltestelle Brusnice zur Vila Lumbe geht, führt ein schmaler Pfad hinunter in eine Schlucht, den "Oberen Hirschgraben" (Horní Jelení příkop). Einst wurde hier auch Wild gehalten und gejagt. Folgt man dem Weg auf dem Grund des Hirschgrabens nach Osten, so gelangt man durch eine Tunnelröhre in den "Unteren Hirschgraben" (Dolní Jelení příkop). Von dort führt ein Pfad links hoch zur Pulverbrücke und weiter zum Hintereingang der Burg. Der Hirschgraben ist im Winter nicht zugänglich.

Einkaufen

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Innerhalb der Prager Burg gibt es alle paar Meter Gaststätten, die auf Touristengruppen eingestellt sind. Aber auch außerhalb der Burg wird man fündig. Nur wenige Meter vom Haupttor entfernt ist das Palais Salmovsky, in seinem Untergeschoss ist ein nettes Café, und von der Terrasse hat man einen herrlichen Blick über die Prager Kleinseite und die Altstadt.

  • Kloster-Bierbrauerei Strahov (Klášterní pivovar Strahov), Strahovské nádvoří 301, Praha 1, 118 00. Die Brauereigaststätte und das Restaurant "St. Norbert" liegen innerhalb der Mauern des ehemaligen Klosters Strahov. Die Lokale sind auch bei Einheimischen recht beliebt.

Nachtleben

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Unterkunft

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Vila Lumbe, Wohnsitz des tschechischen Staatspräsidenten. Von der Straße sieht man nicht besonders viel.

Das Prager Burgviertel kann man getrost als eine exquisite Gegend betrachten. Zum einen ist es eine historisch bedeutende Stätte, die zum Weltkulturerbe zählt, zum anderen bietet die Fülle der sehenswerten Bauwerke eine unvergessliches Ambiente. Hier hat der tschechische Staatspräsident seinen Amtssitz und seine Wohnung, hier ist das Außenministerium, und in dem Viertel befinden sich einige Botschaften. So kann es nicht verwundern, dass die hier ansässigen Hotels überwiegend zur gehobenen Kategorie gehören.

Praktische Hinweise

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Literatur

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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.