Augusta (Sizilien)

italienische Gemeinde
(Weitergeleitet von Megara Hyblaea)
Welt > Eurasien > Europa > Südeuropa > Italien > Sizilien > Syrakus (Provinz) > Augusta (Sizilien)

Augusta ist eine Stadt in der Provinz Syrakus an der Südostküste von Sizilien.

Augusta (Sizilien)
RegionSizilien
Einwohnerzahl34.658 (2023)
Höhe15 m
Tourist-Info0931 98 08 61
Lagekarte von Sizilien in Italien
Lagekarte von Sizilien in Italien
Augusta

Hintergrund Bearbeiten

 
Karte von Augusta (Sizilien)

Nachdem wohl schon zuvor eine Siedlung auf der der Küste vorgelagerten Halbinsel bestanden hatte, wurde die Stadt Augusta im Jahre 1232 unter Friedrich II von Hohenstaufen gegründet und ein Kastell erbaut. Nach dem Tod des letzten Staufferkönigs ging die Herrschaft an die Angioviner über, nach den Kämpfen des Sizilianischen Vesper um die Vorherrschaft über Sizilien wurde auf dem Kastell die Fahne des Hauses Aragon gehisst. Augusta ging als Lehen an die Familie Moncada, im Kampf gegen einen Versuch einer türkischen Invasion wurden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Festungsbauwerke verstärkt. Viele der Gebäude des Stadtzentrums wurden beim Erdbeben von 1693 mit Epizentrum im Val di Noto schwer beschädigt und mussten neu errichtet werden.

Neben der Bedeutung als Hafenstadt wurde 1918 ein Luftschiffhangar und ein Landeplatz für Wasserflugzeuge eingerichtet, 1943 war die Stadt Ziel alliierter Bombardements und Landeoperationen. Eine enorme Veränderung ergab sich in der durch Fischerei und Landwirtschaft geprägten Region durch die Ansiedlung der ersten Erdölraffinerie im Jahre 1949, die Auswirkungen der Ansiedlung der petrochemischen Industrie hat die Küstenregion um Augusta nachhaltig verändert.

Geschichte Bearbeiten

Von historischer Bedeutung ist die von Syrakus aus um 728 vor Christus gegründete griechische Kolonie von Megara Hyblaea, deren Ruinen im Süden der heutigen Stadt als grüne Oase zwischen verschiedenen Industrieanlagen liegen. Unter dem Tyrannen Gelo wurde die Stadt 481 vor Christus zerstört, aber wieder besiedelt. Zur definitiven Zerstörung von Megara Hyblaea kam es durch die Römer im zweiten punischen Krieg um 213 vor Christus.

Anreise Bearbeiten

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Catania (IATA: CTA) . Vom Flughafenbahnhof Stazione Catania Aeropuerto Fontanarossa, etwa 500 Meter vom Flughafenterminal in Fussgängerentfernung, ist Augusta mit Regionalzügen umsteigefrei erreichbar. Auch verkehren täglich mehrfach Busse zwischen dem Flughafen und Augusta.

Mit der Bahn Bearbeiten

Die Bahnstation 1 Stazione di Augusta der Linie Catania - Siracusa der Trenitalia liegt auf dem Festland, unweit der Altstadt.

Mit dem Bus Bearbeiten

Busverbindungen bestehen u.a. durch die Autolinee Scionti nach Catania direkt und über Lentini, und durch die AST in Richtung Syrakus.

Auf der Straße Bearbeiten

Von der Autobahn   Catania - Syrakus ist Augusta über die   als Zubringer erreichbar, zur Insel mit der Altstadt führen zwei Brücken, die alte Brücke, welche durch die Porta Spagnola führt und das moderne Viadotto Federico II di Svevia weiter östlich.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Augusta verfügt über einen Kriegs-, Handels und auch Jachthafen, Fährverbindungen nach Salerno und Malta stehen bisher nur für den Warenverkehr zur Verfügung.

Mobilität Bearbeiten

Von der AST wird ein Stadtbusnetz in Augusta unterhalten.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Augusta: Porta Spagnola
 
Augusta: Castello Svevo
 
Augusta: Chiesa Madre
 
Augusta: Luftschiffhangar

Straßen und Plätze Bearbeiten

Der Hauptzugang auf die Altstadt auf der seit dem 16. Jahrhundert vom Festland abgetrennten Insel erfolgt über die Brücke zur Porta Spagnola, die Via Giovanni Lavaggi führt vorbei am Staufferkastell und biegt beim Hafen nach Osten in die Via Garibaldi ein. Der Corso Umberto I führt entlang an der Chiesa Madre längs durch die Altstadt bis nach Süden.

Kirchen und sakrale Bauten Bearbeiten

  • die 1 Chiesa Madre Maria SS. Assunta an der Piazza Duomo wurde 1680/90 erbaut und musste nach dem Erdbeben von 1693 neu aufgebaut werden, nach weiteren Beschädigungen in den Erdbeben von 1848 und 1990 wurde die Kirche nach der letzten Restaurierung im Dez. 2000 wieder ihrer Bestimmung übergeben.
  • die 2 Chiesa di Maria SS. Annunziata wurde auf Ruinen eines Baus aus dem 14. Jhdt. nach 1693 im Barockstil wieder aufgebaut, nach erneuten Beschädigungen im Erdbeben von 1990 wird die Kirche seit 2009 restauriert.
  • die 3 Chiesa di San Domenico mit dem anschließenden Konvent musste nach Zerstörung durch die Belagerung durch die Türken 1551 und nach dem Erdbeben von 1693 neu aufgebaut werden, im Erdbeben von 1990 nahm die Kirche erneut Schaden und konnte 2007 wieder eröffnet werden, das Fest zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt, dessen Statue in der Kirche steht, wird alljährlich am 24. Mai durchgeführt.
  • die einschiffige 4 Chiesa di San Giuseppe wurde nach dem Erdbeben von 1693 neu aufgebaut, nach erneuter Beschädigung durch das Erdbeben von 1990 wurde die Kirche nach langwierigen Restaurationsarbeiten 2009 wieder eröffnet, sehenswert ist u.a. ein Altar aus mehrfarbigem Marmor aus dem 18. Jhdt.
  • die 5 Chiesa del Carmine wurde 1565 nach der türkischen Belagerung erbaut und musste nach dem Erdbeben von 1693 neu aufgebaut werden. Nach erneuter Beschädigung im Erdbeben von 1990 wurde die Kirche 2008 nach einer sorgfältigen Restauration neu eröffnet. Mit der Schliessung der religiösen Orden wurde das angebaute Karmeliterinnenkonvent dem Staat übergeben, der das Gebäude heute noch als Carabinieri - Kaserne nutzt.
  • die 6 Chiesa delle Anime Sante aus dem 15. Jhdt. wurde ebenfalls nach 1693 im Barockstil wieder aufgebaut und musste nach dem Erdbeben von 1990 renoviert werden, im Innern finden sich zahlreiche Skulpturen und Gemälde aus dem 18. Jhdt.
  • die Chiesa delle Grazie wurde 1630/53 erbaut und musste ebenfalls nach dem Erdbeben von 1693 neu errichtet werden, im Innern findet sich ein Kruzifix aus dem 17. Jhdt. und ein Gemälde der "Madonna mit dem Kind".
  • die 7 Chiesa San Francesco di Paola wurde nach dem Erdbeben von 1693 neu errichtet, das angebaute Franziskanerkonvent wurde nach 1861 vom Staat übernommen und dient bis heute als Kaserne der Guardia di Finanza.
  • die 8 Chiesa di San Sebastiano wurde 1719 auf den Ruinen eines älteren Gotteshauses erbaut und wurde nach Beschädigungen im Erdbeben von 1990 bis 2002 renoviert, konnte aber noch nicht wieder eröffnet werden.
  • der eigenartige Rundbau der 9 Chiesa della Madonna del Perpetuo Soccorso wurde 1700 errichtet, die einfache Kirche wird heute von den Kapuzinern betreut.

Palazzi, Burgen und militärische Anlagen Bearbeiten

  • im 1 Palazzo Città an der Piazza duomo ist auch das Museo della Piazzaforte Augusta untergebracht, momentan stehen noch Umbauarbeiten an.
  • die 2 Porta Spagnola als Stadttor zeugt von der Herrschaft der Burbonen in Sizilien und wurde 1681 eingeweiht, zu diesem Zeitpunkt wurde auch die schmale Landbrücke, welche die Halbinsel von Augusta bis dahin mit dem Festland verbunden hatte, durchbrochen, was die Stadt zur Insel werden ließ. Nach Schäden durch das Erdbeben von 1990 wurde das Tor zwischenzeitlich restauriert.
  • das 3 Castello Svevo wurden von den Stauffern 1231/42 errichtet, es erlitt grösseren Schaden, als der Nordostturm mit dem Pulvermagazin 1693 explodierte, nachdem beim Erdbeben eine Öllampe einen Brand ausgelöst hatte. Das weitgehend schmucklose Gebäude wurde 1886 - 1978 als Gefängnis genutzt, nach dem Erdbeben von 1990 standen Stabilisationsmassnahmen an.
  • die runde Festung 4 Torre Avalos mit einem Durchmesser von 280 m an der Südspitze der Insel wurde 1570 nach den Angriffen der Türken erbaut und schützte über Jahrhunderte die Hafeneinfahrt. Die Festung wurde beim Erdbeben von 1693 stark beschädigt, der Leuchtturm wurde durch einen höheren ersetzt. Die italienische Marine und dann die Hafenmeisterei nutzten das Gebäude bis in die letzten Jahre, nachdem es verlassen wurde, ist die Zukunft ungewiss, die Festung ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
  • die Festungen 5 Forte Garçia und Vittoria wurden 1557 nach weiteren befürchteten Angriffen der Türken aus Malta im Nordwesten des Hafens auf zwei Felseneilanden erbaut. 1743 dienten die Festungen als Isolationslazarett in der Pest- und 1836 in der Choleraepidemie, um 1850 als Marinespital und später als Gefängnis. Die Gebäude wurden nach Rückgabe an die Marine als Magazine genutzt und vierzigjährigem Verfall der Stadt übergeben, welche mit Restaurationsmassnahmen begonnen hat, um die Festungen als Wahrzeichen der Stadt zu erhalten.
  • am Festland wurde 1918 ein enormer 6 Luftschiffhangar aus Stahlbeton errichtet, welcher heute als Zeugnis der italienischen Luftschifffahrt restauriert wird.

Museen Bearbeiten

Aktivitäten Bearbeiten

Einkaufen Bearbeiten

Küche Bearbeiten

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Gesundheit Bearbeiten

  • das 1 Ospedale E. Muscatello liegt auf dem Festland

Praktische Hinweise Bearbeiten

Ausflüge Bearbeiten

  • Besuch des 8 Castello Brucoli an der Küste im Norden der Stadt im Ortsteil Brucoli

Area Archeologica di Megara Hyblaea Bearbeiten

 
Megara Hyblaea
 
Megara Hyblaea - Hauptweg

Die 9 Megara Hyblaea - Ruinen der 728 v.Chr. von Syrakus aus gegründeten griechischen Kolonie . Sie sind im Industriegebiet von Augusta am Festland im Westen zu besichtigen:

  • Area Archeologica e Antiquarium di Megara Hyblaea, Contrada Megara Giannalena. Tel.: 09314508211. Geöffnet: 09.00-18.00. Preis: 4.00/2.00€.

Anfahrt Bearbeiten

Von der Autobahn   Catania - Siracusa   Melilli und dann auf der   ExSS114 Siracusa - Augusta, wovon aus die Ausfahrt zum Parco archeologico beschildert ist.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Beim Eingang befindet sich ein Antiquarium.
  • Aus der Archaischen Zeit finden sich auf der Agora noch Reste einer Säulenhalle. 10 Porticus. Westlich davon finden sich der 11 Heroon (Reste). Der Weg nach Westen führt weiter zu einem 12 Tor in den Befestigungen aus hellenistischer Zeit, als die Stadt bereits einen wesentlich kleineren Grundriss hatte.
  • Nördlich des Hauptwegs: 10 hellenistischer kleiner Tempel
  • südlich des Hauptwegs liegen die Resten der 13 hellenistischen Thermen.
  • Es folgen: 14 Prytaneion (Ruinen). Dort wurden Ratsversammlungen abgehalten. Reste eines weiteren Tempels liegen auf der Ostseite des nach Süden führenden Hauptwegs.
  • Weiter westlich aus archaischer Zeit : 15 Befestigungen.
  • 16 Reste von zwei arch.Tempeln
  • weiter westlich der archaischen Ringmauer existieren Spuren einer 17 Nekropole, eine weitere wurde südlich außerhalb der Stadtmauer entdeckt.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
Dieser Artikel ist in wesentlichen Teilen noch sehr kurz und in vielen Teilen noch in der Entwurfsphase. Wenn du etwas zum Thema weißt, sei mutig und bearbeite und erweitere ihn, damit ein guter Artikel daraus wird. Wird der Artikel gerade in größerem Maße von anderen Autoren aufgebaut, lass dich nicht abschrecken und hilf einfach mit.