In den letzten Jahren in Mannheim etwas entstanden, das selbst für einige Einheimische im Verborgenen liegt: Kunst im öffentlichen Raum, farbenfroh gestaltete großformatige Wandgemälde (Murals), freigegebene Graffitiflächen mit vielfältigen Motiven. Die ersten Motive wurden in den 1990-er Jahren gemalt. 2013 wurde dann das Stadt.Wand.Kunst Projekt gegründet, das die großformatige Kunst seitdem fördert. Durch dieses und andere Projekte entstanden mittlerweile knapp 100 Murals, Graffiti und auch kleinere (Wand)gemälde in der Stadt.

Murals, also großflächige Wandgemälde, werden seit 2013 vor allem vom Projekt Stadt.Wand.Kunst gefördert. Dazu werden im Frühjahr und Sommer nationale unter internationale Künstler nach Mannheim eingeladen, um Kunstwerke an Hauswände zu gestalten. Aus grau wird bunt. Viele der Häuser gehören der GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, die das Projekt zusammen mit Kulturschaffenden der Alten Feuerwache und Montana-Crans in Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim gegründet hat. Die Murals werden mittlerweile von der Stadt als Open Urban Art Museum Mannheim touristisch beworben.

Seit 2013 wurden 51 Murals erschaffen, davon sind 46 noch erhalten. Fünf Häuser wurden abgerissen (das war auch meist schon bei der Erstellung bekannt). Auch das gehört dazu: Stadt.Wand.Kunst ist ein lebendiges Projekt, die Kunst ist vergänglich und abhängig vom zugrundeliegenden Objekt, der Hauswand.

Das erste Mural von Stadt.Wand.Kunst war My Superhero Power is Forgiveness von Herakut. Seitdem kommen jährlich etwa fünf neue Murals hinzu. Die Termine werden vorher auch auf der Website bekanntgegeben, so dass man bei der Gestaltung zuschauen kann.

Die Murals sind in den Quadraten konzentriert, aber es entstehen auch außerhalb dieser welche, beispielsweise im Herzogenried, der Neckarstadt oder der Gartenstadt. Das größte Wandgemälde Deutschlands entstand 2016 an einem einem Hochhaus in Vogelstang: Vera von Hendrik ECB Beikirch.

Doch längst nicht alle Murals entstehen im Rahmen von Stadt.Wand.Kunst. Ein weiter Projekt ist Kunst am Bau im Herzogenried. Weiterhin gibt auch private Projekte.

Graffiti

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Abgesehen von Murals gibt es in Mannheim auch einige Graffiti. So gibt es rund um den Schlosspark und im Jungbusch einige freigegebene Flächen, die mit Graffiti bemalt werden können. Diese Kunstwerke sind manchmal recht kurzlebig, da sie jeder übermalen darf. Und ob das Gebot, "das neue Graffito muss besser sein als das vorherige", eingehalten wird, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Schmuddelige Unterführungen werden so zu Freiluftkunst.

Stadtteile

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Im Folgenden sind die Street Art Kunstwerke per Stadtteil aufgeführt. Der Großteil davon sind Murals. Die Stadtteile sind dabei nach ihrer Anzahl von Kunstwerken sortiert.

Es sind jeweils die Orte angegeben und, wenn vorhanden, auch ein Foto des Kunstwerkes darunter. Eine Übersicht aller Street Art Kunstwerke findet sich in der Karte rechts.

Wer sich etwas beschränken möchte, kann sich nur die Kunstwerke in den Quadraten und der Neckarstadt anschauen. Beide Viertel kann man je bei einem Nachmittagsspaziergang erlaufen, ohne dass einem die Sohlen glühen. Und wer eine Pause einlegen möchte: Cafés und Restaurants gibt es dort genug.

 
Karte von Streetart

Quadrate und Jungbusch

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  • 1 Susanna Weber, Wanda Stokwisz u.A.: Streetart in der Beilstraße (1993-2012)
  • 2 Famedrang: Welcome to the Jungbusch (2007)
  • 3 TeeJay: Lady (2012)
  • 4 Herakut: My Superhero Power is Forgiveness (2013)
  • 5 Case Maclaim: Rheinvorlandspeicher (2013)
  • 6 Julie Humpfer: Spiral (2014)
  • 7 Aske: The Modern Thinker (2014)
  • 8 Stohead: Rhythm (2015)
  • 9 Benjamin Burkhard: Die Propellerwächterin (2015)
  • 10 BEZT: Europe (2016)
  • 11 Benjamin Burkard: Systema Naturae (2016)
  • 12 Schüler der Kepler-Schule (2016)
  • 13 Yazah Halwani: The inevitability of leaving things behind (2017)
  • 14 Low Bros: New Wave (2017)
  • 15 Sourati: Abschied und Neubeginn (2018)
  • 16 The London Police: 900 dogs by a chocolate factory (2018)
  • 17 Aaron Diesbach, PRSNRART: Untitled (2018)
  • 18 Demsky: Nyx Hotel Mannheim (2019)
  • 19 Sourati: Silence (2020)
  • 20 Akut: Gegen das Vergessen (2020)
  • 21 Hombe suk: Load (2020)
  • 22 The Caver: Feel Like Home (2020)
  • 23 Seth the globepainter: L’école buissonnière (2020)
  • 24 Mohee: Klimt-Motive
  • 25 Studio 68
  • 26 Mohee: Untitled
  • 27 Karl-Weiss Heim
  • 28 Parkring
  • 29 Hombre: There is always hope
  • 30 Kera: Ohne Titel (2021)
  • 31 Isakov: жаба (2021)
  • 32 Nychos: Primal Truth (2021)
  • 33 Zoer: Avancée sur la mer (2021)
  • 34 Aryz: El entreacto (2022)
  • 35 Gizem Erdem: Flower shop (2022)
  • 36 Hera: Imagination is my favorite nation (2023)
  • 37 Stützpfeiler am Parkring
  • 38 Graffitiwand #1
  • 39 Graffitiwand #2
  • 40 Graffitiwand #3

(*) Auf freigegebenen Flächen. Wird möglicherweise übermalt.

Neckarstadt

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  • 41 Satone: Insomnia (2015)
  • 42 Sobekcis: Motion (2015)
  • 43 Sainer: Baseball Sketch (2016)
  • 44 Alexey Luka: Untitled (2017)
  • 45 Waone Intersni Kazki: Jump Through time (2018)
  • 46 Frau Isa: Aesculap (2018)
  • 47 1010: Focus On The Good (2018)
  • 48 Case Ma'Clain: Pied Piper (2019)
  • 49 Diverse: Underwater World (2019)
  • 50 Peeta: Untitled (2019)
  • 51 Ruben Sanchez: Multicultural Balance (2019)
  • 52 Bond Truluv: Stairway to heaven (2020)
  • 53 Schaukel (2021)
  • 54 Golden Green: Readme! (2023)
  • 55 Diverse, unter der Jungbuschbrücke

Herzogenried

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  • 56 Karsten Kruse: Farbklecks (2009)
  • 57 Mohee: Willkommen im Herzogenried (2009)
  • 58 Mohee: Am Brunnengarten (2010)
  • 59 Bahaiden: Nations in Peace (2013)
  • 60 Mohee u.a.: Fishes (2017)
  • 61 Mohee: Happy wall (2017)
  • 62 Nevercrew: Propagating Machine (2017)
  • 63 Okuda: Girl's love (2019)
  • 64 Mädchen mit Pusteblume
  • 65 Diverse: beim JUZ Friedrich Dürr
  • 66 Thomas Stolz: Student
  • 67 Hombre, Mike Arthur: Ärztehaus (2007)
  • 68 Aurele Mechler: Ancient Waterway (vor 2008)
  • 69 Aurele Mechler: Pyramid of Gizeh (vor 2008)
  • 70 Aurele Mechler: Tower to Babel (vor 2008)
  • 71 Aurele Mechler: Maya Pyramid (vor 2008)
  • 72 Hombre für Pro Waldhof: Wir sind alle Mannheimer Jungs (2014)
  • 73 Unknown
  • 74 Aurele Mechler: Jungle
  • 75 SATR: Whisper (2022)

Schönau

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  • 76 Rick Riojas: Löwen (2020)
  • 77 Rick Riojas: Familie ist alles (2020) bis Juni 2023 (das Haus ist mittlerweile komplett abgerissen)
  • 78 Rick Riojas: Mannheim - eine Stadt eine Liebe (2020)
  • 79 Rick Riojas: Berglandschaft (2020)

Schwetzingerstadt

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  • 80 Herakut: Old can learn from the young can learn from the old (2012)
  • 81 Jens Richter: Unterwegs (2019)
  • 82 Basco, TeeJay, Herc: Haus des Jugendrechts
  • 83 am Kinderhaus Wespin

Käfertal

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  • 84 Quintessenz: Square (2019)
  • 85 Lupo: Jumping
  • 86 Andreas Huber: Piepmatz one
  • 87 Czolk (2018), Bäckerweg, 68309 Mannheim.
  • 88 Sweetuno: Writing without letters – Part 5 (2022)
  • 89 Meiner: Franklin (2022)
  • 90 Perkup: Ohne Titel (2023)

Neckarau

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  • 91 Schüler der Neckarauer Schulen (2010-2012)
  • 92 Gonzalo Maldonado Morales:Ein Augenblick des Glücks (Part 2) (2012)

Vogelstang

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  • 93 Hendrik ECB Beikirch: Vera (2016). Da das Mural so groß ist, schaut man es sich am besten aus einiger Entfernung an. Dafür bietet sich das Neubaugebiet Franklin an, beispielsweise Platz der Freundschaft.

Abgerissen oder überstrichen

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Kunst ist vergänglich. Bei einigen Gemälden war bereits beim Entstehen klar, dass die Häuser abgerissen werden. Die Künstler hatten Raum zum experimentieren. Bei Graffiti ist das Überstreichen Teil der Kunst.

Literatur

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  • Isabel Torres: Das Buch – Street Art Guide Mannheim
  • Claudia Henzler: Ausgerechnet Mannheim. In: Süddeutsche Zeitung, Sonntag, 12. Juli 2020.
  • Booklet der Stadt Mannheim zum Thema Street-Art Legal (2016)

Weblinks

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