Madurai ist eine Millionenstadt im südindischen Tamil Nadu.

Madurai
BundesstaatTamil Nadu
Einwohnerzahl1.561.129 (2015)
Höhe101 m
Lagekarte des indischen Bundesstaates Tamil Nadu
Lagekarte des indischen Bundesstaates Tamil Nadu
Madurai

Hintergrund Bearbeiten

 
Karte von Madurai

Madurai ist über die Jahrtausende eine wichtige Stadt im Süden Indiens. So wird die Stadt bereits vom griechischen Historiker Megasthenes im 3. Jahrhundert vor Christus erwähnt. Der Besuch des großen Minakshi-Tempels ist sicherlich eines der Highlights einer Südindienreise. Aber die Stadt und das Umland weisen noch weitere Sehenswürdigkeiten auf, so dass ein mehrtägiges Verweilen in Madurai sinnvoll ist.

Anreise Bearbeiten

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Der 1 Flughafen Madurai (IATA: IXM) liegt etwa 10 km südlich der Stadt. Hier gibt es hauptsächlich innerindische Verbindungen und solche nach Colombo.

Mit der Bahn Bearbeiten

Der 2 Bahnhof Madurai Junction befindet sich 1 km westlich des Minakshi-Tempels und knapp 500 m nordöstlich vom Periyar-Busbahnhof.

Mit dem Bus Bearbeiten

 
Ausfahrt des Mattu Thavani Bus Stand

Das Bussystem mit seinen vielen Busbahnhöfen mag auf den ersten Blick komplex aussehen. Jedoch bedienen die Busbahnhöfe im wesentlichen die Städte, die in der gleichen Richtung liegen wie sie selbst (vom Stadtzentrum aus gesehen). In der Praxis kann man sich einfach entweder zu dem Busbahnhof bewegen, der am nächsten liegt oder der in Richtung der Stadt liegt, in die man fahren möchte. Dort fragt man nach einem Bus und, falls der entsprechende Bus an einem anderen Busbahnhof losfährt, nimmt einfach einen der vielen Stadtbusse, Minibusse oder Shared Rikschas, die zwischen der Busbahnhöfen pendeln. An den Überlandbusbahnhöfen fahren auch immer Stadtbusse los. Oftmals ist ein richtiger Stadtbusbahnhof angeschlossen.

Es gibt folgende Busbahnhöfe:

  • Palanganatham Bus Stand für den Verbindungen von und nach Süden, z. B. nach Tirunelveli oder Kanyakumari.
  • Arapalayam (auch Arappalayam geschrieben) Bus Stand für die Verbindungen von und nach Westen und Nordwesten, z. B. nach Theni, Bengaluru, Coimbatore, Salem oder Dindigul. Aber man kann von Arapalayam auch nach Tirupparamkunram (s. Ausflüge) fahren, obwohl das im Südwesten liegt.
  • 3 Mattuthavani Bus Terminus für Verbindungen von und nach Osten und Nordosten, z. B. nach Trichy, Tanjore, Pudukottai oder Karaikudi (Busabfahrtzeiten und Bushäufigkeiten).
  • Anna Bus Stand ist der zentrale Busbahnhof für die Stadtbusse.
  • Periyar Bus Stand ist ebenfalls ein wichtiger Busbahnhof für Stadtbusse und für private Buslinien. Es wird auch viel Verkehr Richtung Süden und Südwesten über ihn abgewickelt. Der Periyar Bus Stand liegt weniger als 500 m vom Hauptbahnhof entfernt in südöstlicher Richtung.

Auf der Straße Bearbeiten

Mobilität Bearbeiten

Neben dem weiter oben beschriebenen System aus Überland- und Stadtbussen gibt es die in Indien üblich Palette aus Transportmitteln: Minbusse (Tum-Tum, Tempo), Rikschas und Taxis.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel Bearbeiten

 
Minakshi-Tempel im Zentrum von Madurai
 
Der Mariamman-Teppakulam-See mit Tempelinsel in der Mitte
 
Dargah mit Sultansgrab. Blick ins Mausoleum.
  • 1 Minakshi-Tempel (मीनाक्षी सुन्दरेश्वर मन्दिर) . Der Hindu-Tempel ist Minakshi, der lokalen Erscheinungsform der Göttin Parvati, und Sundareshvara (Shiva) gewidmet. Überlieferungen zufolge haben die beiden in Madurai geheiratet. Einige praktische Hinweise:
    • Der Tempel kann zu den Öffnungszeiten 4.00 bis 12.30 Uhr und 16.00 bis 21.30 Uhr besucht werden.
    • Taschen müssen in einem Aufbewahrungsraum abgegeben werden.
    • Es werden flughafenähnliche Kontrollen durchgeführt. Es kann sein, dass auch harmlose, aber den Kontrolleuren nicht geläufige Gegenstände beanstandet werden. Der Autor dieser Zeilen wurde z. B. aufgefordert, einen Kompass in der Gepäckaufbewahrung abzugeben. Alle derartigen Gegenstände sollten daher schon vorher in die abgegebenen Taschen gesteckt werden.
    • Die Schreine im Tempel können leider von Nicht-Hindus nicht besucht werden. Doch auch das, was man zu sehen bekommt, ist atemberaubend interessant.
    • Im Tempel ist in der herrlichen 1000-Pfeiler-Halle mit herrlichen Darstellungen von Göttern, Rischis, Wolpertingern und Reitern ein Museum eingerichtet mit einer wunderbaren Sammlung alter Bronzen.
    • Der Tempel zieht täglich eine riesige Zahl an Pilgern an. Man kann durch Beobachtung vieles über die hinduistische Religionspraxis lernen, wenn man sich Zeit dazu nimmt.
    • Hin und wieder spielen Tempelmusiker auf mit den traditionellen Instrumenten der südindischen Tempelmusik: dem oboenartigen Nadaswaram und der Tavil genannten Fasstrommel.
    • Gegenüber vom Ostgompura des Meenakshi-Tempels ist der mit aufwendigen Steinmetzarbeiten verzierte Pudu Mandapa. Tagsüber wird er sehr weltlich, nämlich von einer Vielzahl von Schneidern genutzt.
    • Der Tempel ist ein Touristenmagnet mit den damit in Indien verbundenen Begleiterscheinungen: So wird man immer wieder von Leuten angesprochen, die einen irgendwohin führen wollen oder solchen, die einem ausländischen Reisenden angeblich das Geschäft seines Lebens ermöglichen wollen.
  • Der von einem Teich umgebene 1 Vandiyur Mariamman Teppakulam-Tempel liegt im Osten der Stadt. Man gelangt nicht auf die Tempelinsel, sondern kann nur vom Ufer herübersehen.
  • Nördlich der AV Bridge am Nordufer des Flusses, der die Stadt trennt liegt die 2 Sultan Allaudin Dargah. Bei den Einheimischen fragt man am besten einfach nach Dargah. Eine Dargah ist ein Schrein oder Mausoleum von einem oder mehreren sehr verehrten muslimischen Würdenträgern zusammen mit den zugehörigen karitativen Einrichtungen. Hier ist das muslimische Zentrum Madurais. Um die Gräber sind viele Menschen in Gebete vertieft. Es herrscht eine friedlich-freundliche Atmosphäre. Hier verirrt sich so gut wie nie ein westlicher Reisender und die Anwesenden sind erfreut darüber und freundlich. Ende 2014 war ein Wunderheiler oder wegen einer anderen Fähigkeit bewunderter und häufig konsultierter älterer Herr zu beobachten, der eine feste Einrichtung der Dargah zu sein schien. Seine Patienten ließ er vor sich sitzen, sprach ein paar Sätze, bespritzte dann dreimal ihr Gesicht nass und gab ihnen dann aus einem Becher zu trinken.

Burgen, Schlösser und Paläste Bearbeiten

  • Thirumalai Nayak-Palast. Mit Museum. Es ist nicht viel mehr als die Durbar Hall und das sogenannte Theater erhalten. Die Durbar Hall wird auch von Tauben sehr geschätzt und besprenkelt. Sie ist ein eindrucksvolles, wenngleich nicht sehr filigranes Beispiel indosarazenischer Baukunst, basierend auf italienischem Barock und Renaissance. Es sind einige mittelmäßige Steinskulpturen und Inschriften ausgestellt. Hin und wieder finden Sound & Light Shows und Musik- und Tanzdarbietungen statt. Geöffnet: 9.00 – 13.00 Uhr + 14.00 – 17.00 Uhr.

Museen Bearbeiten

  • 1 Gandhi Memorial Museum (गाँधी मेमोरियल संग्रहालय) . Das Museum sticht aus der Vielzahl von Gandhi-Museen, die über den Subkontinent verteilt sind, heraus. Einerseits machen es das schöne Kolonialgebäude und andererseits die überraschend interessante Darstellung von Gandhis Leben, der Kolonialzeit in Indien sowie des Freiheitskampfes interessant.
    .
  • Government-Museum. Mit sehr schönen Bronzen und sehr alten Steinskulpturen, Instrumenten, Schattentheaterfiguren, Alltagsgegenständen und einer neolitischen Sammlung liegt direkt gegenüber vom Gandhi-Museum.

Aktivitäten Bearbeiten

Einkaufen Bearbeiten

Küche Bearbeiten

Günstig Bearbeiten

  • Fleischesser kommen im muslimischen Viertel in der Nähe der Dargah (s.o.) auf ihre Kosten. Tipp: halbes Hendl mit Rota essen!
  • An der Straße, die nördlich am Arappalayam Bus Stand entlang läuft, kann man in einem winzigen, simplen Lokal Koel – ein elsterngroßer Vogel – probieren.

Mittel Bearbeiten

Gehoben Bearbeiten

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Günstig Bearbeiten

  • Ein gutes und günstiges Hotel ist etwa 100 m westlich des Arappalayam Bus Stand an der Nordseite der Puttuthoppu Road, an der der Busbahnhof liegt. Nachteil: Die Rezeption weigert sich, nach Auschecken das Gepäck für wenige Stunden aufzubewahren.

Mittel Bearbeiten

Gehoben Bearbeiten

Lernen Bearbeiten

Arbeiten Bearbeiten

Sicherheit Bearbeiten

Gesundheit Bearbeiten

Praktische Hinweise Bearbeiten

Ausflüge Bearbeiten

 
* Tiruparankundram Sannthi Street, die auf den Murugan-Tempel zuläuft in Tiruparankundram. Um zum Aufstieg zur Pancha-Pandava-Cave zu gelangen, muss man nach rechts etwa 1/3 um den Berg gehen.
 
Jain-Reliefs am Felsen Yanaimalai
  • 65 km nordnordwestlich liegt die Stadt Dindigul mit einem sehenswerten Felsfort.
  • Tiruparankundram. Diese Stadt ist bekannt für ihren Murugan-Tempel. Sie ist leicht per Bus von Madurai erreichbar und liegt 7 km südwestlich.
    • 3 Murugan-Tempel. Der Tempel ist ähnlich wie der Menakshi-Tempel gestaltet, natürlich viel kleiner. Allerdings darf auch ein Nicht-Hindu überall hin, auch ins Allerheiligste. Man kann ein Special Darshan Ticket kaufen und muss dann nicht Schlange stehen. Das kann auch den Charme haben, einen sich aufdrängenden Führer loszuwerden. Der innerste Raum des Tempels ist in den Berg gehauen. Es gibt auch einen kleinen Tempelelefanten.
    • 2 Pancha-Pandava-Cave. Gefühlt ist fast jede zweite Höhle Indiens nach den 5 Pandavas aus dem Mahabarata benannt. Diese hier ist eigentlich ein überkragender Felsen, in den Jains vor langer Zeit bettartige Strukturen geschlagen haben. Ein Pfad beginnt am ASI-Tor. Dann kommt eine Treppe und dann in Stein gehauene Stufen, die bei Regen gefährlich sind. Sie sind nur etwas für schwindelfreie Menschen. Die Höhlen sind nichts besonderes, nur schön auf dem Granitfelsen gelegen. Der Platz lädt zum Verweilen ein. Man hat gute Sicht über den See, den Bahnhof und einige Straßen. Es weht meist ein warmer Wind.
  • 20 km nordöstlich von Madurai ist der Tempel Alagarkoil (auch: Alagar Kovil) am Fuß der Alagar-Berge. Man gelangt am besten vom Periyar Bus Stand in Madurai dorthin. Hierher kommen relativ viele Pilger. Auch dieser Tempel ähnelt stilistisch dem Meenakshi-Tempel, ist aber kleiner. Er hat einen schönen Mandapa. Südlich vom großen Hauptgopura steht ein unvollendeter Gopuram aus dem 13. Jahrhundert. Man kann einen alten Pilgerweg und später die Straße zum oberhalb gelegenen Waldtempel gehen, der selbst aber recht uninteressant ist. Der Weg durch den Wald ist aber schön. Allerdings sollte man sich vor den diebischen Affen in Acht nehmen.
  • 7 km nordöstlich von Madurai liegt 3 Yanaimalai (Elefantenberg, denn von Westen aus gesehen sieht man eine elefantenartige Struktur). Es handelt sich um einen riesigen monlithischen Granitfelsen. Man kann von der Westseite aufsteigen zu einer kleinen Höhle, die als Shiva-Tempel verehrt wird. Da der Berg als heilig angesehen wird, muss man auf halbem Weg die Schuhe ausziehen und barfüß zur Höhle gehen, die sich etwa auf halber Höhe befindet. Weiter sollte man lieber nicht gehen, da der Felsen recht hohes Gefälle bekommt und für den Nicht-Inder die Erfahrung des Barfußlaufens in schwierigem Gelände fehlt. Man geht also wieder hinunter. Dann kann man an der Nordwestseite des Felsens entlang gehen, bis man an einen Weg kömmt, der zu einigen Jain-Reliefs führt. Bei einem der Reliefs sind sogar bunte Malereien erhalten. Man kann noch weiter an der Nordwestwand entlang Richtung Nordosten gehen, bis man an den 4 Narasimha-Tempel, der teilweise in den Felsen hereingetrieben wurde, gelangt.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
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