Fanesgruppe

Gebirgsgruppe der Dolomiten
Gadertal vorne und Fanes dahinter (Kreuzkofelgruppe)

Die Fanesgruppe, oft auch nur "Fanes", ist eine Untergruppe der Östlichen Dolomiten, sie liegen überwiegend in Südtirol und zum Teil auch im Belluno in Venetien. Die Sagenwelt der Fanes steht stellvertretend für den Mythos der Dolomiten.

Regionen

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Untergruppen der Fanes sind:

  • Kreuzkofel mit dem Heiligkreuzkofel, der Neunerspitze, der Zehnerspitze und der Fanesalpe.

Weitere Ziele

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  • Naturpark Fanes-Sennes-Prags: der Naturpark ist mit fast 26.000 Hektar Fläche eines der größten geschützten Gebieten Südtirols und umfasst große Anteile an den Gebirgsgruppen der Pragser Dolomiten und der Fanesgruppe. Der Naturpark verteilt sich in der Fläche auf die Gemeinden Abtei, Enneberg, Olang, Wengen, Toblach und Prags. Das Naturparkhaus befindet sich in St. Vigil.

Hintergrund

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Fanessagen

Der Sagenzyklus der Fanes handelt in seinen einzelnen Episoden von Helden, Zwergen und alten Bergbewohnerinnen, auch Anguanes genannt, von Zaubereien und Hexen und den kriegerischen Konflikten rund um die Prinzessin Dolasila.

Das Volk der Fanes war ein friedliches und weises Volk, die Murmeltiere waren ihre Verbündeten. Prinzessin Dolasila war die Tochter der Faneskönigin und wurde als Pfand für das Bündnis gegen ein kleines Murmeltier getauscht. Die Prinzessin lebte zunächst beim Volk der Murmeltiere, wo sie zum Kampf erzogen wurde. Die unglückliche verlaufende Liebe von Dolasila zum feindlichen Prinzen Ey de Net führte zu Krieg, Verrat und zum Untergang des Dolomitenreichs der Fanes und auch der wichtigsten Personen in der Sage.

Die Fanessagen entstanden lange vor heutiger "Fantasyliteratur" und wurden über die Jahrhunderte nur mündlich überliefert, sie waren somit verschiedensten kulturellen Einflüssen ausgesetzt. Ältere und gesicherte schriftliche Quellen gibt es nicht. Erstmals schriftlich zusammengestellt wurden sie vom Volkskundler Karl Felix Wolff (1879—1966), der seine Sammlung 1957 veröffentlichte. Die Fanesasagen sind heute Teil wissenschaftlicher Untersuchungen, auch hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes einer Legende, sie wurden in ladinischer Sprache verfilmt und auch vertont (Musikschauspiel).

Die Fanes liegt überwiegend in Südtirol und zum kleineren Teil auch im Belluno in Venetien.

Die Fanesgruppe liegt zentral in den Dolomiten und wird im Westen vom Gadertal (lad. Badia, ital. Val Badia) gegen die Westlichen Dolomiten abgegrenzt, im Norden ist das Rautal (Valle di Rudo) die Grenze, im Nordosten berühren die Fanesberge die Pragser Dolomiten. Im Süden gilt die Linie Arabba Passo Campolongo als Grenze.

Die Fanesgruppe grenzt sich vor allem kulturell von den Pragser Dolomiten ab, weil zum ladinischsprachigen Kulturraum gehörend. Die Sage vom Reich der Fanes ist wichtiger Teil des Dolomitenmythos und gilt als das Nationalepos der Ladiner.

Es wird überwiegend ladinisch gesprochen, deutsch ist aber oft etwas geläufig.

Die einfachste Anreise erfolgt über das Gadertal (Abteital, Val di Badia) mit Zufahrt von Norden über das Pustertal mit Abzweig bei St. Lorenzen.

Mobilität

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Sehenswürdigkeiten

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Aktivitäten

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Allgemeine Ausführungen zum Bergwandern und Bergsteigen und zum Verhalten im Gebirge siehe auch im Themenartikel.

Anstiege auf die Gipfel siehe bei den Bergen vor.

Weitwanderwege

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Der Dolomiten Höhenweg 1 startet am Pragser Wildsee und führt über Etappen von 9 bis 13 Tagen und auf einer Streckenlänge von 150 km (Luftlinie 60 km) auch durch die Fanesgruppe und bis in das Belluno.

im Winter

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Die Fanes ist im Winter bei Skitourengehern, Schneeschuh- und Winterwanderern äußerst beliebt und vielbesucht.

Im Sommer bewirtschaftete Almen, keine reguläre Unterkunft:

Nachtleben

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Unterkunft

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Unterkunft im Tal siehe bei den Ortschaften

Die Berghütten in der Fanesgruppe sind Privathütten und gelten daher als etwas teurer als die Alpenvereinshütten.

  • 1 Faneshütte (Rifugio Fanes, ​2.060 m , Privat), Fanesalm 3, 39030 St. Vigil in Enneberg-San Vigilio di Marebbe. Tel.: +39 474 501097. Die Berghütte zählt zu den schönsten und komfortabelsten Alpen-Stützpunkten und hat Hotelcharakter. Geöffnet: von Anfang Juni bis Mitte Oktober und von 26. Dezember bis Mitte April..
Ausstattung: 70 Übernachtungsplätze (Zimmer und Lager).
Einfachster Zustieg: Abzweig aus dem Gadertal (Tamores) in das Rautal und weiter bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz bei Pederü (1.548 m, 4 €/Tag). Aufstieg auf einer Fahrstraße in ca. 2 Stunden bis zur Hütte. Jeeptransport zur Faneshütte ist nach Rücksprache mit dem Hüttenwirt möglich.

Allgemeine Ausführungen siehe im Abschnitt Klima im Artikel zu den Dolomiten.

Die Fanesgruppe liegt bereits etwas südlich des Hauptkamms und ist durch die nördlicheren Pragser Dolomiten vor den kalten Fallwinden aus dem Norden geschützt.

Es herrscht das etwas mildere kontinental-alpine Gebirgsklima der zentralen Dolomiten.

  • Lawinenwarndienst für Tirol

Literatur

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  • Heide Göttner-Abendroth: Frau Holle - Das Feenvolk der Dolomiten. Die großen Göttinnenmythen Mitteleuropas und Alpen. Königstein: Ulrike-Helmer-Verlag, 2005, ISBN 3-897411-67-9. 24,95 €

Gebietsführer

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  • Franz Hauleitner: Bergwanderungen in den Dolomiten, Bd.3, Gadertal: Von Bruneck bis Corvara. 54 ausgewählte Wanderungen und Spaziergänge. Bergverlag Rother, 2012 (5. Auflage), ISBN 978-3763340606; 160 Seiten. 14.90 €
  • Naturparkkarte Fanes, Sennes, Prags: Wanderkarte, 1:25000. Tabacco Editrice, 2008, Wanderkarte Tabacco, ISBN 978-8883150746 (italienisch). 8.90 €
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