Didim
Didim | |
Provinz | Ionien |
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Einwohnerzahl | 85.055 (2018) |
Höhe | |
Didim |
Didim ist eine Stadt in der Region Ege in der Türkei. Neben dem wachsenden Badetourismus ist die Stadt vor allem für die antike Stätte Didyma bekannt.
Hintergrund
BearbeitenLaut Herodot soll hier schon im 2. Jahrtausend vor Chr. eine karische Kultstätte gestanden haben. Diese konnte aber bisher archäologisch nicht nachgewiesen werden. Der Sage nach hat die Geliebte des Zeus hier vom Selben ihren Sohn Apollon empfangen. Ein Hirte namens Branchos soll um 1000 v. Chr. hier eine Vision gehabt haben, in der ihm Apollon erschien. Von Ihm wurde die Erbfolge der Branchiden abgeleitet, die zunächst die Oberpriester stellten. Im Zuge der Einwanderung der Ioner wurde hier eine der wichtigsten religiösen Zentren der Antike gegründet. Überregionalen Ruf ereilte bald das Orakel, welches neben dem in Delphi sicherlich das wichtigste seiner Zeit war. Der Lyderkönig Kroisus war hier genauso Stammkunde, wie einige ägyptische Pharaonen. Im 5. Jahrhundert v. Chr. began man mit einem konmpletten Neubau des Tempels. Es werden in der Geschichtsschreibung dazu zwei unterschiedliche Erläuterungen geliefert: In der ersten Variante legt der persische König Dareios 494 v. Chr. als Strafaktion nach Niederschlagung des Ionischen Aufstandes den alten Tempel in Schutt und Asche und in der zweiten Variante ist es der persische König Xerxes I., der nach der verlorenen Griechenlandinvasion zur Strafe dieses religiöse Zentrum plünderte und niederbrannte. Bisher konnte keine dieser Varianten bestätigt werden. Gesichert ist nur das ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. der Tempel neu geplant und gebaut wurde. Auch die Hohenpriesterschaft änderte sich. Das Geschlecht der Brachiaden wurde durch Vertreter der Oberschicht in Milet ersetzt. Die Stätte stand eh schon unter der Schirmherrschaft dieser Stadt und war mit Milet über eine Prozessionsstraße verbunden. Der Neubau kannte kaum seines gleichen und nur ein eigener Marmorsteinbruch im Gebiet des jetzigen Bafa Gölüs konnte überhaupt soviel Marmor liefern um eine Chance auf die Fertigstellung zu haben. Die finanzielle Seite stimmte, denn fast alle römischen Kaiser fanden Gefallen am Orakel. Mit Einzug des Christentums nahm aber die Bedeutung des Ortes ab. Zwar wurde auch Didyma noch Bischofssitz, aber das konnte den Niedergang nicht verhindern. Schließlich führte im 15. Jahrhundert ein Erdbeben zur Aufgabe der Siedlung. Der Tempel war freilich noch immer nicht fertiggestellt. Im 18. Jahrhundert entstand hier eine neue Siedlung. 1955 wurde nach einem Erdbeben hier die neue Stadt Didim gegründet. Schnell wandelte sich der Ort aufgrund des örtlichen Sandstrandes zu einem touristischen Zentrum.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenDer nächst gelegene Flughafen ist in Bodrum zu finden. Von dort geht es auf der Straße weiter.
Mit dem Bus
BearbeitenDie Kleinstadt Söke hat gute Busverbindungen zum Beispiel mit Kuşadası. Von Söke aus gibt es eine regelmäßige Dolmuşverbindung mit dem Badestrand von Altınkum. Wer zur Tempelanlage möchte, dem hilft diese Verbindung auch, da der Dolmuş kurz vorher etwa 300 Meter vom Tempel entfernt auf Wunsch hält.
Auf der Straße
BearbeitenVon Süden kommend fährt man die D525 von Milas in Richtung Izmir oder Söke. Kurz hinter dem Bafa Gölü weist ein Hinweisschild in Richtung Didim und Didyma links ab. Dieser Ausschilderung folgt man dann ungefähr 20 km bis zum Ziel. Dabei ist sowohl Didyma und Altınkum ausgeschildert. Von Norden her gilt derselbe Weg als der schnellste.
Mit dem Schiff
BearbeitenMobilität
BearbeitenSehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Didyma. Sicherlich die Touristenattraktion in Didim. Viele der Touristen die Didyma besuchen, werden nie erfahren, dass diese archäologische Stätte auf dem Gebiet der Stadt Didim liegt, da sie mit einer der zahlreichen Rundreisen über die Route Priene, Milet und Didyma anreisen und nach der Besichtigung die Rückreise in Ihr Hotel in Touristenhochburgen wie Kuşadası antreten. Diverse Grabungen haben hier zwar ein Theater, ein Stadion und weitere Tempelanlagen nachgewiesen, doch diese sind größtenteils zugebaut, nicht ausgegraben und/oder nicht zugänglich. Zugänglich sind eigentlich nur der Artemis Tempel und der Apollon Tempel. Der Artemis Tempel liegt nördlich des Atatürk Boulevards und zu finden sind hier im wesentlichen noch ein paar Fundamente und Grundmauern. Doch das Bedeutendste Monument der Stätte, der Apollon Tempel, liegt südlich des Atatürk Boulevards hat die Jahre in einem bemerkenswerten Zustand überlebt. Und wenn es sich hier auch "nur" um einen Tempel handelt, so gibt es hier soviel zu sehen, wie bei einigen antiken Städten nicht. Direkt über den Atatürk Boulevard betritt man hier für 5 TL (2012) das kostenpflichtige Gelände. Rund um den Tempel sind viele Bruch und Fundstücke sortiert zu sehen. Die schönsten sind sofort nach betreten des Geländes zu sehen. Dabei sind wohl auch die meist fotografierten antiken Bruchstücke in der Türkei. Zwei große Bruchstücke zeigen so genannte Medusen. Angeblich versteinert jeder sofort, der mit böser Absicht in die Augen dieser schaut. Der eigentliche Tempel wird von Osten her über eine Freitreppe betreten. Der Tempel ist durch eine doppelte Reihe von Säulen umringt. Insgesamt 116 Säulen mit einer Höhe von je fast 20 Metern waren alleine nur für die Einfassung notwendig. Drei Säulen stehen nur noch, doch auch die Säulenstümpfe sind alleine beeindruckend. Abgeschlossen wurde die Riesensäulen durch einen umlaufenden Fries auf dem neben Ornamente eben die bekannten Medusengesichter zu sehen waren. Die Dachkonstruktion darüber konnte vielleicht nie begonnen werden, aber auf jeden Fall nie abgeschlossen werden. In der Vorhalle, die weitere 12 Säulen hatte mussten dann all die Frage und Bittsteller auf ihre Resultate warten, denn von hier gelangte man nicht weiter in den Tempelbereich. Zugänglich war der innere Tempelbereich nur über zwei Tunnel links und rechts, die so auch noch erhalten sind. Der Innere Hof ist ganz von hohen Wänden eingefasst und war nur den hohen Priestern zugänglich. Im Westen ist das Fundament eines kleinen Gebäudes zu sehen, das zum Schutz einer Süßwasserquelle errichtet wurde. Dieser Quelle wurde wahrscheinlich ein kultischer Zusammenhang zugeordnet. Was hier über Jahrhunderte vor sich ging und zu Orakelsprüchen führte ist nicht bekannt und bleibt der Phantasie des Besuchers überlassen.
- Altınkum. Dieser Stadtteil stellt das zweite Highlight des Ortes da. Übersetzt bedeutet dieses in etwa goldener Sand und das stimmt auch, denn hier senkt sich ein feiner goldener Sandstrand langsam in das Mittelmeer. Doch leider ist das kein Geheimtipp mehr. Und so belegen während der Hauptsaison tausende Badegäste diesen Strand und übernachten in den direkt dahinter stehenden Beton-Betten-Bunkern.
Aktivitäten
Bearbeiten- Entdecken
- Baden
Einkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenDie meisten Angebote findet man in Altınkum. Die Ausrichtung ist zwar häufig hauptsächlich einer türkisch/britischen Klientel gewidmet, aber satt wird man auch hier. Auch am Tempel gibt es einige wenige Essensmöglichkeiten, diese sollte man aufgrund von Wucherpreisen meiden. Eine kurze Fahrt von 2 Kilometern bis Altınkum hilft der Geldbörse hier sicherlich.
Nachtleben
BearbeitenAm Badestrand von Altınkum finden sich einige Bars und Diskotheken
Unterkunft
BearbeitenDirekt am antiken Tempelgelände gibt es zwei Übernactungsnöglichkeiten:
- Medusa House Hotel, Next Apollon Temple / Didim / Aydın / Turkey. Tel.: +90 (256) 8110063, Mobil: +90 (536) 7676734, Fax: +90 (256) 8111596, E-Mail: medusa@medusahouse.com.
- Oracle Pension, Next Apollon Temple / Didim / Aydın / Turkey. Tel.: +90 (256) 811 02 70. Merkmal: Pension.- Älteste Pansion mit 8 kleinen Zimmern und Terasse mit toller Aussicht
Weitere Übernachtungen finden sich direkt am Strand Altınkum. Hier steht ein großer Hotelbunker neben dem anderen.
Gesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenAusflüge
BearbeitenLiteratur
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEine offizielle Webseite ist nicht bekannt.