Carihuairazo, gesehen von Nordwesten
Lage
Lagekarte von Ecuador
Lagekarte von Ecuador
Carihuairazo
Carihuairazo
Daten
Höhe5.018 m
ProvinzTungurahua

Der Carihuairazo (Maxima: 5.018 m) ist der vergletscherte Rest eines ehemaligen Stratovulkans und liegt in der Westkordillere im Hochland von Ecuador.

Eine Ortschaft als Talort unmittelbar am Berg gibt es nicht.

Die nächsten größeren Orte sind die Provinhauptstädte Riobamba (25 km Luftlinie), Ambato (20 km) und Guaranda (30 km).

Hintergrund

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Der Name des Berges "Carihuairazo" (auch Carihuayrazo, Carhuarazo, Cerro Carihuairazo) wird aus dem Quichua abgeleitet wobei "Cari" für "Mann" oder "männlich" steht, "huay" für "starker Wind" und "razu" für "kalt" oder hier für "kalter Schnee".

Der Vulkan liegt im Naturreservat des benachbarten Vulkans Chimborazo ("Reserva de Produccion Faunistica Chimborazo"), das sich auf die drei Hochlandprovinzen Tungurahua, Bolivar und Chimborazo verteilt. Der Carihuairazo liegt dabei in der Provinz Tungurahura.

Der Carihuairazo ist nur der verbliebene Rest des ehemaligen Vulkans, der nach einer Serie von Eruptionen seinen ganzen Überbau verlor, Experten schätzen dass der Berg früher die Höhe seines Nachbarn Chimborazo (6267 m) erreichte. Nach einer Legende geschah diese Eruption im Jahre 1699, die moderne Wissenschaft hält den Vulkan aber seit langem für erloschen.

Die ehemalige Caldera von etwa 2km Durchmesser ist auch heute noch gut erkennbar. Die Gipfelkette des Carihuairazo ist dabei der stark erodierte Südwestrand der Caldera und besteht aus den Teilen "Carihuairazo Central" und dem nordwestlich gelegenen Teil "Carihuairazo Maxima" mit dem markanten Felsmonolith als dem höchstem Punkt.

Rückblick vom Berg in die Aufstiegsroute

Die tatsächliche Erstbesteigung ist etwas unklar. Edward Whymper, Erstbesteiger des Matterhorns (1865) und auch des benachbarten Chimborazo (1880), machte auch am Carihuairazo Station. Dass er den Hauptgrat erreichte ist unumstritten, ob er aber den Hauptgipfel "Maxima" erreicht hat ist, auch unter Einbeziehung seiner eigenen Reisebeschreibung, unter den Experten offen. Gesichert erstmals erreicht wurde der Hauptgipfel "Maxima" im Jahre 1951 von Arturo Eichler, Horacio Lopez Uribe und Jean Morawiecki.

Der Berg ist auch eine Opfer des Klimawandels, er hat von allen Eisbergen Ecuadors am meisten von seinem Gletscher verloren. Während noch vor einigen Jahren das Eis bis zum Gipfel reichte und einen direkten Aufstieg als eine reine Gletschertour ermöglichte, ist der heute freistehende Gipfelgrat eine echte Klettertour geworden und der Hauptgipfel "Maxima" ist als echte Kletterpartie in Fels und Eis der technisch am schwierigsten besteigbare Gletscherberg und auch eine der anspruchsvollsten Normalrouten auf einen Berg in Ecuador überhaupt.

Die einfachste Anreise erfolgt über die Verbindungsstraße Ambato - Guaranda (E491) mit Abzweig (ca. 4065 m, 1° 23′ 1″ S 78° 50′ 4″ W) auf eine Stichstraße rund 50 Streckenkilometer von Ambato aus.

Die Stichstraße wird dann zunehmend zu einer mehr oder weniger ausgespülten, teilweise steilen und kehrenreichen Schotterpiste, sie lässt sich, je nach den Verhältnissen, noch einige Streckenkilometer weiter bis an das Ziel heran verfolgen. Geländegängigkeit des Fahrzeugs und fahrerisches Können wird verlangt, die Wendemöglichkeiten sind stark eingeschränkt. Irgendwann ist dann das Ende der Strecke erreicht (ca. 4300 m, 1° 24′ 22″ S 78° 47′ 52″ W).

Alleine für die Anfahrt in die Region sind rund zwei bis drei Stunden und mehr einzuplanen.

Eintrittsgebühren für die Region um den Carihuairazo werden nicht verlangt.

Sehenswürdigkeiten

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andine Flora
Chimborazo

Sehenswert sind Natur und eine herbe andine Landschaft.

Den Chimborazo im Südwesten und in rund 10 Kilometern Entfernung (Luftlinie) hat man immer deutlich vor Augen.

Mit etwas Glück kann man die Herden von Vicuña, Llama and Alpaca beobachten. Die Tiere im Nationalpark sind allerdings wirklich freilebend und wild und daher dementsprechend scheu.

Bei der spärlichen Vegetation, soweit nach der Höhenlage überhaupt noch vorhanden, handelt es sich um eine Graslandschaft, durchsetzt mit Moosen, andinen Kräutern und auch Blumen.

Aktivitäten

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Allgemeine Ausführungen zum Wandern und Bergsteigen siehe auch im entsprechenden Abschnitt zur Sierra.

Graslandschaft im Hochland am Carihuairazo

Der Berg wird eher selten besucht, außerhalb der Hauptsaison ist man möglicherweise den ganzen Tag über alleine unterwegs.

Die Gegend um den Carihuairazo ist ein ideales Wandergebiet in einem technisch einfachen Gelände als einer Hügellandschaft mit freier und weiter Sicht ringsum.

Wegmarkierungen gibt es allerdings nicht. Im Bereich des Grashochlands gibt es zwischen den bis zu kniehohen Grasbüscheln noch gelegentlich einzelne "eingetretene Wege", die sich aber oft auch wieder einfach verlieren. Teile der Graslandschaft sind auch etwas feucht und leicht sumpfig.

In den Höhenlagen darüber läuft man auf blankem Geröll und Fels.

Besteigung

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Normalanstieg
Ansicht von Nordwesten
Maxima

Der Carihuairazo ist wegen seiner Nähe zum Chimborazo (6310 m) eine beliebte Tour zur Höhenanpassung für die Besteigung des höchsten Gipfels in Ecuador. Auch für die Besteigung des Carihuairazo selber ist eine Höhenanpassung vorab unbedingt erforderlich: man sollte sich schon einige Tage in der Sierra aufgehalten und vorab Höhenlagen bis um die 4000m Höhe und darüber problemlos erreicht haben.

Wegen der entlegenen Position und mangels einer Unterkunft am Berg ist eine sorgfältige Terminplanung erforderlich: Als Tagestour ist frühzeitiger Start erforderlich, als Zweitagestour muss eine Unterkunft (Zelt) mit eingeplant werden.

Für die Anfahrt aus dem Tal sind alleine mindestens zwei bis drei Stunden einzuplanen, für die Wanderung vom höchsten anfahrbaren Punkt an der Stichstraße bis zum Startpunkt der Besteigung an der Nordwestseite des Berges und in rund 4600m Höhe ebenfalls nochmals bis zu drei Stunden Gehzeit.

Der eigentliche Anstieg auf den Hauptgrat erfolgt durch die nordwestseitige Bergflanke über den Gletscherrest. Der Gipfelgrat der "Maxima" wird dann westlich vom Felsmonolith der Gipfelnadel erreicht.

Je nach der Jahreszeit ist der Gipfelgrat unterschiedlich vereist. Der eigentliche Summit und heute frei stehende Gipfelfelsen ist dann eine echte Felskletterei (UIAA V-VI, Kletterausrüstung) und wird nach dem Rückgang des Gletschers nur noch sehr selten bestiegen. Im oberen Teil ist der Anstieg steil und auch steinschlaggefährdet, Aufstiegszeit zum Grat in ca. 1.5 - 2 Stunden (Stand 2012).

Einkaufen

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Am Berg und in dessen Umfeld gibt es keinerlei Infrastruktur / Einkaufsmöglichkeiten, auch nicht für Souvenirs etc. oder gar für Trinkwasser.

Unterkunft

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Eine bewartete Berghütte als Stützpunkt für die unmittelbare Gipfelbesteigung gibt es nicht.

Am Beginn der Zufahrtsstraße (Stichstraße, siehe Anfahrt) gibt es ein ganz einfaches Refugio der Nationalparkverwaltung mit Kochgelegenheit, allen notwendigen Utensilien sowie Duschen (kalt) und Toiletten.

Lama

Allgemeine Ausführungen zum Klima siehe auch im Artikel zur Sierra.

Der Carihuairazo ist ein ganzjähriges Reiseziel, die besten Monate für einen Besuch sind dabei die Monate Mai bis September und auch der Dezember. Wer in den übrigen Monaten kommt, muss mit mehr Niederschlägen rechnen, die, je nach der Höhenlage, auch als Schnee oder Hagel fallen können.

Diese Niederschläge mit Wolken, Nebel und auch Gewitter bei einer stark eingeschränkten Sicht treten dann vor allem ab der Mittagszeit auf und sollten in der Tourenplanung entsprechend berücksichtigt werden.

Literatur

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  • Günther Schmudlach: Bergführer Ecuador. Panico-Alpinverlag, 2009, ISBN 978-3926807823, S.252–257; 298 Seiten. 29,80 €, alle Vulkane und Berge Ecuadors von bergsteigerischem Interesse
  • Whymper, Edward; John Murray (Hrsg.): Travels amongst the great Andes of the equator. Bertrams Print on Demand, 1892, ISBN 978-1904466246; 452 Seiten (englisch).
  • Yossi Brain: Ecuador: A Climbing Guide. Mountaineers Books, 2000, ISBN 978-0898867299, S.84 – 93; 189 Seiten (Englisch).
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Brauchbarer Artikel
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