Car Sharing

gemeinschaftliche Nutzung von Autos

Car Sharing (engl. car = Auto, to share = teilen) ist die organisierte gemeinschaftliche Nutzung von Automobilen. Das Car Sharing konkurriert mit dem öffentlichen Nahverkehr. Die neuen Typen des Car Sharing setzen keine festen Anmiet- und Abgabestellen für die Autos mehr voraus; man kann stattdessen die Fahrzeuge quasi von der Straße weg anmieten und an beliebiger Stelle innerhalb des vom Anbieter definierten Stadtgebiets wieder abstellen. Car Sharing beginnt sich seit ca. 2011 in deutschen Großstädten zu etablieren und spielt eine wichtige Rolle in der Mobilität der Zukunft.

Anbieter

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Geparkter Mini in Köln, mit Drive Now-Dekoration
 
Zweisitziges car2go-Fahrzeug, hier in Austin (Texas), designgleich wie in deutschen Städten

Die größten deutschen Anbieter des Stations-ungebundenen Car Sharing sind Car2Go (Mercedes-Benz) und Drive Now (BMW) mit Netzen in mehreren Großstädten. Wer sich in einer Stadt registriert, kann die Fahrzeuge in den anderen Städten nutzen. In der Regel sind Städteübergreifende Nutzungen nicht möglich, das heißt z. B., einen in Köln angemieteten Wagen kann man zwar nach Düsseldorf fahren, darf ihn jedoch dort nicht abgeben, obwohl Düsseldorf zum Operationsgebiet des Anbieters gehört. Der Volkswagenkonzern betreibt sein Car Sharing-System Quicar nur in Hannover.

Mietvorgang

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Car Sharing-Dienste werden heute nur noch selten telefonisch und meist über das Internet gebucht. Sie basieren auf dem Satellitensystem GPS, wodurch der Betreiber stehts weiß, wo sich die einzelnen Fahrzeuge befinden. So findet auch der Kunde, am lokalen PC oder unterwegs am Smartphone, die in der Nähe verfügbaren Fahrzeuge. Man kann sie ohne Stornokosten für eine kurze Zeit reservieren, sodass sie so lange für andere Interessenten gesperrt sind.

Am Auto angekommen, legitimiert man sich an der Windschutzscheibe von außen über einen RFID-Chip, der sich auf einer Chipkarte oder in einem Aufkleber im Führerschein befindet. Der Wagen wird dann automatisch entsperrt. Nach Eingabe eines Passworts – einer vierstelligen PIN-Nummer – kann man losfahren.

Das Zwischenparken, etwa vor einem Supermarkt, ist mit typischer Weise 9 Cent preisgünstiger als die normale Fahrminute (29 Cent). Das Auto kann auch in Zonen mit Parkautomaten kostenlos abgestellt werden. Die Betreiber haben dazu mit den Stadtverwaltungen Verträge abgeschlossen. Das Ausloggen erfolgt wieder über den RFID-Chip, worauf sich das Fahrzeug automatisch verschließt und für den nächsten Mieter bereitsteht. Spritkosten entstehen nicht, sie sind im Preis mit eingerechnet. Die Abrechnung erfolgt im Minutentakt und ist nicht abhängig von den gefahrenen Kilometern. Klassische Stadtauto-Car Sharing-Dienste dagegen rechnen nach Kilometern ab, gekoppelt mit Stunden- oder Tagespauschalen.

Die Car Sharing-Fahrzeuge der flexiblen Dienste sind weitgehend Neuwägen; vor und nach der Benutzung gibt man deren optischen Zustand (sauber, Kratzer etc.) im Bordcomputer an. Drive Now setzt, unter anderem über soziale Netze wie Facebook, auf eine emotionale Kundenbindung und gibt den Fahrzeugen Namen wie zum Beispiel „Caesar“. Die Autos (Minis und 1er BMWs bei Drive Now, Smarts bei Car2Go) dienen zudem als Werbung für einen eventuellen Neuwagenkauf. Beide genannten Betreiber stellen die Fahrzeuge selbst her.

Taxi und Bike Sharing

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Im weiteren Sinn gehört zum Car Sharing auch das Taxi Sharing, wo sich übers Internet mehrere Interessenten zu bestimmten Fahrten zusammentun, um Taxikosten zu sparen. Der Kritik, dass dieses Verfahren die Taxibranche schwächt, steht das Argument gegenüber, dass die gemeinschaftliche Nutzung eines Automobils Umweltschäden durch CO2-Ausstoß verringert.

Die Idee des Car Sharing versucht, an den Erfolg des Bike Sharing anzuknüpfen, wo Fahrräder flexibel innerhalb von Städten angemietet und frei abgestellt werden.

Car Sharing für Deutschlandreisende

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Für Menschen, die häufig mit Bahn oder Flugzeug von Stadt zu Stadt in Deutschland reisen, lohnt sich die Teilnahme an Car Sharing-Angeboten, um lokal zu ihrem Ziel zu kommen. In Laufnähe der Bahnhöfe findet sich fast immer ein solches Fahrzeug. Allerdings sind die Flughäfen noch nicht angebunden. Wenn das eingeführt wird, entsteht den Flughafentaxis eine Konkurrenz.

Das Car Sharing gehört zu einem immer komplexer verwobenen Mobilitätsmix, der erst durch GPS, Apps auf Smartphones, das Internet und elektronische Zahlungsmittel möglich wurde.


 
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