Wandern in Zypern
Auf der Insel Zypern können tolle Wanderferien geplant werden. Dank des warmen Klimas unterscheidet sich die Wandersaison von Mitteleuropa - in den zum Wandern geeignetsten Monaten Oktober und November und März - Mai liegt in Mitteleuropa in höheren Lagen schon Schnee. Auf der Insel begegnet der Wanderer nur vergleichsweise wenigen natürlichen Gefahren. Quer durch die Insel führt der Fernwanderweg E4, dazu wurden meist unter Mitwirkung der Nationalen Forstverwaltung Nature Trails bezeichnet. Diese Wanderwege sind - für den Mittelmeerraum nicht ganz typisch - meist recht gut ausgeschildert, oftmals sind Pflanzen, Sträucher und Bäume mit Schildern bezeichnet. Auf den zahlreichen teils der Brandbekämpfung dienenden Forststraßen kann auch ohne ausgeschilderte Wanderwege gewandert werden.
In diesem Artikel wird vorwiegend auf die Situation in der Republik Zypern eingegangen.
Die wichtigsten Hinweise zur Planung einer Wanderung sind in der folgenden Checkliste zusammengefasst. Man beachte auch die Hinweise im Abschnitt Sicherheit.
Vorbereitungen
BearbeitenCheckliste
Bearbeiten- besorge geeignetes Kartenmaterial oder hole Informationen bei Rangern oder Tourismusinformationen ein, teilweise finden sich an den Ausgangspunkten von Nature Trails einfache Pläne mit den markierten Wegen.
- beachte die Wetterprognosen und wähle entsprechende Bekleidung
- nimm ausreichenden Wasservorrat auf die Tour mit, üblicherweise findet man auf dem Weg keine Trinkwasserstellen.
- plane bei längeren Touren die Möglichkeiten Verpflegung zu kaufen ein.
Wanderkarten
BearbeitenWander- / Tourenkarten
BearbeitenAuf Zypern gibt es keine flächendeckenden topographischen Karten; britische Militärkarten sind für die Öffentlichkeit nicht verfügbar.
Von einigen ausgewählten Wandergebieten sind Papierkarten beim Kartographos Verlag erhältlich.
Online - Ressourcen
Bearbeiten- die Karten der OpenStreetMap sind für Zypern auf einem recht guten Stand, allerdings wird entsprechend der Konventionen nur der Layer mit Beschriftungen in der Landessprache angezeigt, d. h. minimale Griechischkenntnisse sind hilfreich, um die Ortsbezeichnungen lesen zu können.
- wesentlich hilfreicher ist die Version des deutschen Servers der OpenStreetMap, hier werden aufgrund eines unterschiedlichen Rendering die englischsprachigen Bezeichnungen von Orten und Straßennamen angezeigt.
- mit der App OsmAnd werden für das Smartphone die OpenStreetMap-Karten mit wählbaren Sprachlabels angezeigt. Da für alle Orte die englischsprachigen Bezeichnungen als Tags hinterlegt sind, ist OsmAnd ein Weg, die OSM-Karten mit englischer Beschriftung lesen zu können.
Wanderwegnetz
Bearbeiten- Schotterstraßen, welche mit Offroadern, Quads oder Mountain Bikes befahren werden können, sind mit grünen Wegweisern bezeichnet. Sie sind nur ausnahmsweise mit dem Privatwagen mit ausreichender Bodenfreiheit befahrbar.
- Routenmarkierung: die Routen sind relativ spärlich und in der Regel mit Blechschildern bezeichnet. Man tut gut daran, eine Route im Voraus auf das Wandernavi oder die entsprechende SmartphoneApp zu laden, um sich im Gelände beispielsweise an Kreuzungen zu orientieren. Mit Schildern markierte Bäume oder Sträucher machen klar, dass man weiter auf der richtigen Route geht.
- Fernwanderweg E4: Zusätzlich zu den normalen markierten Nature Trails gibt es den Fernwanderweg E4, der ganz (Süd)Zypern von West nach Ost durchquert. Oft sind Etappen auf dem Fernwanderweg auch als lokale Nature Trails ausgezeichnet. Häufige Markierung ist eine Raute E4 an einer gelb-weißen Metallstange.
Schwierigkeitsgrade
BearbeitenDa der Schwierigkeitsgrad oft rein vom Kartenmaterial her schwer abzuschätzen ist und doch in die Tourvorbereitung gehört (Anpassung an die Zusammensetzung der Teilnehmer und deren Fitness), wird in den Ortsartikeln oft der Schwierigkeitsgrad angegeben. Die auf Wikivoyage eingesetzte Einteilung der Schwierigkeitsgrade basiert auf der SAC-Klassifikation, die vom Schweizerischen Alpen-Club (SAC) entwickelt. Die Schwierigkeiten, denen man auf Touren begegnet, sind im mediterranen Raum anders, als im Alpenraum, für den die Einteilung des SAC geschaffen wurde.
Die Schwierigkeitsgrade der von der Deoartment of Forests angelegten Nature Trails werden in drei Kategorien eingeteilt:
Zu beachten ist, dass die Schwierigkeitsgrade nicht linear ansteigen: Ein T2 ist etwa doppelt so schwierig wie ein T1, ein T3 etwa doppelt so schwierig wie ein T2, ein T4 etwa doppelt so schwierig wie ein T3.
Wetter
BearbeitenIn Zypern sind die Sommer heiß und die Winter kühl, allerdings werden im Sommer wie im Winter keine Extremwerte erreicht. Vor allen längeren Touren empfiehlt es sich, die Wetterprognosen des Cyprus Meteorological Service zu konsultieren und sich entsprechend den meteorologischen Bedingungen auf die Tour vorzubereiten.
Im Winter, und auch gelegentlich im Spätherbst und Frühjahr, ist ab und an mit Regenfällen zu rechnen. Im September tröpfelt es höchstens einmal kurz, November bis Februar können mit heftigen Gewittern und Regengüssen einhergehen, bis April regnet es noch gelegentlich und im Mai wird man von den wenigen Regentropfen kaum einmal richtig durchnässt. Die Regenfälle sind meist gut erträglich und es braucht keine speziell wetterfeste Bekleidung, allerdings kann man auch einmal von heftigen Regengüssen bis auf die Knochen durchnässt werden. Es regnet oftmals nur 2 bis 4 Tage hintereinander, dann folgen wieder einige trockene - und oft auch im Winterhalbjahr warme - Tage, selten hält Regenwetter einmal länger an.
Wenn kein Regen fällt, kann es im Winterhalbjahr doch empfehlenswert sein, einen Anorak oder Windjacke zu tragen - wenn man zügig wandert, kann es einem bei einer Steigung doch rasch einmal zu warm werden. So empfiehlt es sich, eine Bekleidung mit mehreren Schichten von Funktionsbekleidung zu wählen, so dass man beim Rasten die warme Windjacke anlegen kann, und Steigungen in trockener Witterung mit einem kurzärmligen T-Shirt bewältigen kann. Wenn es regnet (oder wenn man kurz nach ergiebigen Regenfällen auf eine Tour geht), empfehlen sich wasserfeste Schuhe und Bekleidung, oder zumindest kurze Hosen, welche sich nicht mit Schlamm und Wasser vollsaugen. Schnee ist auf Zypern selten, regelmäßiger Schneefall kommt nur auf dem Olympos, dem höchsten Gipfel des Troodos-Gebirges vor, dort findet sich auch das einzige Skigebiet der Insel.
Informationsquellen
BearbeitenNaturschutzgebiete
Bearbeiten- In den Naturschutzgebieten darf kein offenes Feuer gemacht werden. Allerdings gibt es an verschiedenen Orten Picknickplätze mit Grillstellen, diese bestehen oft aus einem hüfthohen betonierten Sockel mit einem Schutzdach über der mehrere Meter großen Grillstelle. Selbstverständlich ist darauf zu achten, dass keine Glutresten sich auf den Boden neben der Feuerstelle verirren.
- 1407 ist die Notfallnummer zum Melden von Waldbränden. Die Feuerwehr ist in den Sommermonaten auf verschiedenen Aussichtsposten postiert und hält nach verdächtigem Rauch Ausschau. Die Wälder sind oft von Brandschutzschneisen durchzogen, auf denen mit Feuerwehr mit Allradfahrzeugen und Traktoren zum Brandort gelangen kann.
- In den Naturschutzgebieten ist die Jagd verboten; daneben dürfen keine Blumen gepflückt oder Pflanzen ausgegraben werden.
- In Geschützten Strandabschnitten ist in der Regel höchsten Fischen mit der Angel, nicht mit dem Netz gestattet. Das Baden ist gestattet, man darf aber keinerlei Strandinfrastruktur aufbauen, d. h. keine Liegen und Sonnenschirme, kein Picknicktisch und auch keine Radio / MP3-Player - Beschallung.
- Etliche Sandstrände werden in den Sommermonaten von Meeresschildkröten zur Eiablage aufgesucht. Oftmals werden die Gelege der Meeresschildkröten von Freiwilligen gekennzeichnet, gegen Zerstörung mit einem Kunststoffschutz gesichert und in der Schlüpfzeit auch bewacht. In der "Turtle Station" von Lara Beach in der Akamas-Halbinsel kann man die Schildkrötenschützer besuchen. Allerdings ist der Pavillon natürlich nur in den Zeiten der Brut und vor allem des Schlüpfens der Meeresschildkröten besetzt; wer außerhalb dieser Zeit kommt, findet die "Turtle Station" verlassen vor.
Vorbereitungen
BearbeitenWasser
Bearbeiten- Leitungswasser hat auf Zypern Trinkwasserqualität.
- ob Wasser aus natürlichen Vorkommen getrunken werden kann, ist oft fraglich; an den meisten Wasserstellen ist bezeichnet, ob das Wasser trinkbar ist, oder nicht.
- Üblicherweise finden sich an den Wanderrouten nur selten Trinkwasserstellen
- wer nicht mit den Wetterverhältnissen in Zypern vertraut ist, soll sich bei erfahrenen Wanderern erkundigen, wie viel Wasser mitgenommen werden soll. Hier einige Faustregeln: Für Reisende aus den kühlen Gegenden Mitteleuropas mag das viel erscheinen, die Bedürfnisse unterscheiden sich je nach Situation stark.
- an kalten Tagen oder wenn der Großteil der Strecke im Schatten liegt, rechne mit mindestens 3 l Wasser pro Person und Tag
- an kühlen Tagen im Herbst, Winter und Frühling, wenn es nicht richtig kalt ist, rechne mit 4,5 l Wasser täglich
- an warmen Tagen (ohne extreme Hitze), rechne mit 6 l täglich pro Person
Die Ranger raten vom Trinken von koffeinhaltigen Getränken (und dazu gehört auch Coca Cola) ab, da diese leicht diuretisch wirken, was heißt, dass sie die Niere stimulieren, mehr Wasser auszuscheiden. Bei großem Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen muss immer auch an den damit einhergehenden Salzverlust gedacht werden, auf ausreichende Salzzufuhr (beispielsweise durch Bouillon oder Cracker mit Salzanteil) muss geachtet werden.
Verpflegung
Bearbeiten- Es empfiehlt sich, immer genügend Bargeld zum Einkauf von Lebensmitteln mitzuführen, meist kann allerdings auch in kleineren Lebensmittelläden mit der Kreditkarte bezahlt werden.
- Evtl. empfiehlt es sich, einen Gaskocher mitzuführen, um sich bei einer Rast einen warmen Tee oder Kaffee zu kochen.
- Es ist zu berücksichtigen, dass die meisten bekannten Wanderwege durch Naturschutzgebiete führen und somit offene Feuer verboten sind, Gaskocher sind aber erlaubt.
Bekleidung
Bearbeiten- zur Wahl der Bekleidung, informiere man sich über die zu erwartenden Temperaturen anhand der Wetterprognosen oder oben im Abschnitt Wetter.
- Sonnenschutz ist ein Muss für alle Wanderungen in Zypern . Reisende aus Mitteleuropa sind sich der Auswirkungen längerer Sonnenexposition in subtropischen Regionen nicht bewusst, vor allem, wenn man im Frühling ohne vorangegangene Gewöhnung an die Sonnenexposition ins dann schon hochsommerliche Zypern reist. Vor allem Besucher mit hellem Hauttyp werden - ohne ausreichenden Sonnenschutz - unweigerlich einen heftigen Sonnenbrand erleiden. Dieser ist nicht nur für mehrere Tage schmerzhaft sondern erhöht auch das Risiko von Hauptproblemen bis hin zum erhöhten Hautkrebsrisiko bei wiederholter übermäßiger Sonnenexposition.
- Sonnenschutzcrème ist in Apotheken und - in der Sommersaison - in den meisten Supermärkten erhältlich; es soll ein Produkt mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 gewählt werden.
- Aus demselben Grund, vor allem aber auch um einen Hitzestau ("Hitzschlag") zu vermeiden, empfiehlt es sich einen Hut zu tragen. Beliebt sind vor allem Modelle mit guter Abdeckung der Ohren und der Nackenregion.
- Wähle das Schuhwerk den Bodenverhältnissen auf der geplanten Tour entsprechend. Für die meisten Wanderungen werden Wanderschuhe empfohlen. Die Schuhe sollen am besten bereits daheim gut eingelaufen sein, mit neuen Wanderschuhen in der Hitze riskiert man Blasen.
- Viele beliebte Wanderrouten verlaufen in Strandnähe, also empfiehlt es sich, Badehosen mitzuführen.
- Etliche Touren führen an religiösen Stätten vorbei. Wenn man plant, die griechisch orthodoxen Kirchen oder Klöster zu besuchen, empfiehlt es sich körperbedeckende Kleidung zu tragen resp. mitzuführen.
weitere Überlegungen
Bearbeiten- während oder nach starken Regenfällen sollte die Tour nicht über steile Anstiege oder Kletterabschnitte an Schluchtwänden oder Klippen führen
- vermeide lange Abschnitte auf stark befahrenen Hauptstraßen
Übersicht der Wanderregionen
BearbeitenWestzypern
BearbeitenTroodos
BearbeitenSüdzypern
BearbeitenOstzypern
BearbeitenNordzypern
BearbeitenSiehe Artikel zur Türkischen Republik Nordzypern
Weitwanderrouten
Bearbeiten- E4 Zypern, ein Abschnitt des Europäischen Weitwanderwegs E4
Sicherheit
BearbeitenEntlang der "Green Line", der faktischen Grenze zwischen der Republik Zypern und der türkisch besetzten Türkischen Republik Nordzypern, besteht über weite Strecken eine von UN Einheiten bewachte Pufferzone. Hier ist Touristen der Aufenthalt verboten. Immer noch sind Gebiete in Grenznähe vermint, Warnschilder müssen unbedingt ernst genommen werden.
In der über lange Jahre als militärisches Übungsgelände genutzten Akamas-Halbinsel warnen Schilder davor, militärische Gegenstände und Munitionsreste zu berühren.
Notfallnummern
BearbeitenZwei Telefonnummern, die lebensrettend sein können, lohnt es sich zu merken (oder abzuspeichern):
- 112 (europäischer Notruf) oder 199 – beide Notrufnummern erreichen die Polizei und dienen auch zum Aufgebot der Ambulanz bei Unfällen und medizinischen Notfällen
Giftige Tiere
BearbeitenIn Zypern leben keine bedrohlichen Großtiere, wie Bären oder Löwen. Die Bedrohung durch gefährliche Tiere ist weniger offensichtlich, aber - in Ausnahmefällen - nicht weniger tödlich.
Giftschlangen: eine ganze Anzahl verschiedener Schlangen ist auf Zypern heimisch, davon drei giftige Spezies. Die gefährlichste und bei ungünstiger Konstellation tödlich giftige Schlange Zyperns ist die Levanteotter oder "Cyprian blunt-nosed viper", sie wird bis 1.5 m lang und ist an der von vorn gesehen dreieckigen Schädelform mit aufgeworfener Nase erkennbar. Schlangenbisse sind selten, am höchsten ist die Giftkonzentration nach der Winterruhe - je nach Giftmenge kann ein unbehandelter Schlangenbiss für ein Kind oder vorerkrankte ältere Menschen tödlich enden. Die Grundfarbe ist grau, die Rückenzeichnung zwei versetzte Reihen von Querbändern. Die Levanteotter lebt in warmen trockenen Gegenden, gern an zu Wasserläufen hinabziehenden Abhängen mit Weinstöcken oder Gemüsepflanzungen.
Giftig, aber für Menschen nicht todbringend ist die Europäische Katzennatter (Telescopus fallax, resp. "European cat snake"), die dämmerungs-/nachtaktive Schlange ist grau oder gelblichgrau / graubraun mit dunklen rechteckigen Flecken auf dem Rücken und wird 70 (- 100) cm lang. Ebenfalls giftig, aber für den Menschen nicht bedrohlich, ist die Östliche Eidechsennatter (Malpolon insignitus). Die bis zwei Meter lange Schlange ist einfarbig grau oder graugrünlich gefärbt, lebt in trockenem Buschland und ist ein flinker Jäger. Sie beißt schmerzhaft zu, wenn sie ergriffen wird.
Harmlos ist die vergleichsweise häufige Pfeilnatter (Dolichophis jugularis resp. "Black Whip Snake"), eine der größten Schlangen Europas. Die in der Jugend graue Schlange mit kleinen dunklen Flecken nimmt ab einem Alter von 5 - 6 Jahren die typische schwarze Farbe an. Sie sonnt sich gern und kann blitzschnell Eidechsen, kleine Vögel und Insekten erwischen. Sie kann in die Enge getrieben zubeißen, verfügt aber nicht über Gift. Harmlos sind ebenfalls die seltene zyprische Ringelnatter (Natrix natrix cypriaca), die sich gern am oder im Süßwasser aufhält und die ebenfalls seltene scheue Hierophis cypriensis ("Cyprus Whip snake"), die bis in große Höhen vorkommt.
Nach einem Schlangenbiss soll sich das Opfer sofort hinlegen und ruhen, bis Hilfe eintrifft, am besten mit etwas nach unten hängender Gliedmaße. Falls es möglich ist, soll die Schlange photographiert werden (ohne Versuch, sie einzufangen...).
Skorpione: In Zypern kommt nur eine endemische Skorpionart, der Mesobuthus Cyprus vor. Er versteckt sich vor der Tageshitze gern unter Felsbrocken und in Asthäufen, weshalb man dort nicht einfach darunter fassen sollte; auch in Schuhen können sich Skorpione verkriechen. Die Stiche sind ähnlich einem Wespenstich unangenehm und können zu Schwellungen und pochendem Schmerz führen, sind aber - außer im Fall einer Allergie - in der Regel nicht lebensbedrohlich.
Giftige Spinnen: Von den sechzig Spinnenarten in Zypern kommen auch einige Giftspinnen vor, wenn auch Spinnenbiss selten sind. Die Zyprische Schwarze Witwe hat einen schwarzen Körper mit einem orangen Mal und wird 10 - 15 mm gross. In der Regel kommt es nur zu lokaler Schwellung und Schmerzen, lebensgefährlich sind die Bisse kaum. Eindrücklicher sind die Europäische Tarantel mit 25 - 40 mm Länge und die noch furchteinflößendere "Wolf spider" oder Zyprische Tarantel können zu unangenehmen Stichen führen. Die Eusparassus walckenaeri gehört zu den Riesenkrabbenspinnen und kann bis 15 cm gross werden und ebenfalls zu schmerzhaften Bissen führen, die aber nicht lebensgefährlich werden.
Nach einem Biss durch eine Spinne empfiehlt es sich, falls dies möglich ist, zu versuchen, die Spinne zu photographieren (hier leisten die modernen Mobiltelefone gute Dienste) und die Bissstelle gut zu desinfizieren, im lokalen Wundinfekt liegt die Hauptgefährdung.
Insekten: Auch in Zypern wurde die Tigermücke eingeschleppt, die schwarz-weiss gemusterte Stechmücke gilt als Überträgerin etlicher Krankheiten, da sie für eine Eiablage mehrere Blutmahlzeiten hintereinander benötigt. Sie ist tagaktiv mit einem Schwerpunkt in der Morgen- und Abenddämmerung. Schützende Bekleidung und Repellentien kommen gegen die lästigen Stechmücken zum Einsatz. Malaria kommt auf Zypern nicht vor.
Giftige Fische: Als invasive Arten kommen in den Gewässern um Zypern Feuerfische ("Lionfish") und Petermännchen ("Weaver Fish"), die im Sand halb vergraben auf Beute lauern und beim Darauftreten durch ihre Stacheln schmerzhafte Stiche verursachen können. Lebensgefahr besteht allerdings nur bei der seltenen Allergie, meist bleibt es bei anhaltenden Schmerzen und Schwellungen der Füße. Ebenfalls kommen in den Gewässern um Zypern Seeigel vor, deren Stacheln sich durch die Haut bohren, dann abbrechen und zu schmerzhaften Infektionen führen können, wenn die Stachelreste nicht rasch entfernt werden.
Insektenübertragene Erkrankungen
BearbeitenZeckenbisse: Zeckenbisse können in Zypern vorkommen, das Land ist frei von FSME, allerdings kann Borreliose ("Lyme disease") übertragen werden.
Sandmücken übertragen die Leishmaniose: Die Sandmücke oder "Sandfly" ist von einer normalen Mücke kaum zu unterscheiden. Sie gilt als Überträgerin der Leishmania, eines Parasiten, von dem vor allem Hunde, aber auch Katzen, im Mittelmeerraum befallen werden. Die Leishmaniose mit den sich durch Befall der Haut ausbildenden schlecht heilenden Hautgeschwüren. Ärztliche Behandlung ist angeraten, zurück in Mitteleuropa muss der Arzt über die Reise in den nahen Osten informiert werden.