Wallis und Futuna
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Kurzdaten | |
Hauptstadt | Mata-Utu (auf der Insel Uvéa) |
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Staatsform | Französisches Überseeterritorium |
Währung | CFP-Franc |
Fläche | 274 km² |
Bevölkerung | 15.585 (Juli 2002) |
Sprachen | Französisch, Wallisisch |
Religionen | Katholiken 99 % |
Telefonvorwahl | +681 |
Internet TLD | .wf |
Zeitzone | MEZ+11h |
Die Inselgruppe Wallis und Futuna liegt in Ozeanien. Weiter als in dieses französische Überseegebiet kann man sich von Europa kaum entfernen.
Regionen
Bearbeiten- Horn-Inseln - die einzige bewohnte Insel ist die Futuna-Insel (64 km²) mit der Ortschaft Leava. Zwei Kilometer vorgelagert ist Alofi (32 km²), eine primär wegen Süßwasserknappheit nicht mehr dauerhaft bewohnte Insel. Bewohner Futunas haben hier aber noch Gemüsegärten, die sie pflegen.
- Wallis-Inseln - die einzige bewohnte Insel ist die Uvea-Insel (78 km²) mit dem Verwaltungssitz Mata-Utu.
Hintergrund
BearbeitenWallis und Futuna ist seit einer Volksabstimmung im Dezember 1957 integraler Teil Frankreichs. Es gibt, anders als in Neukaledonien keine Unabhängigkeitsbestrebungen, daher hat man seit 2003 den Status einer Collectivité d’outre-mer. Die eine gewisse Selbstverwaltung zugestehende Verfassung von 1961 erkennt drei traditionelle „Königreiche“ an: ʻUvea, Sigave und Alo.
Die Vorfahren der Einwohner von Wallis stammen aus Tonga, die auf Futuna sind aus Samoa zugewandert. Auf beiden Inselgruppen, 230 km voneinander entfernt, nimmt die polynesische Bevölkerung ab. In einem festen Arbeitsverhältnis stehen nur 30% der Einwohner, zwei Drittel von diesen sind im öffentlichen Dienst. Die schlechten Wirtschaftbedingungen förden die Auswanderung besonders nach Neukaledonien. Die lokale Subsistenzwirtschaft versorgt die Bevölkerung nur zu vierzig Prozent mit Lebensmitteln. Der Rest wird durch Importe und Subventionen aus Frankreich gedeckt.
Anreise
BearbeitenTheoretisch ist wie überall in Frankreich die Einreise mit dem Personalausweis möglich, da es jedoch keine Direktflüge gibt wird für die Zwischenaufenthalte ein Reisepass benötigt (für Australien mit Visum). Das Gebiet ist nicht Teil der EU, deren Staatsbürger dürfen bis zu 90 Tage bleiben. Andere Nationalitäten erhalten üblicherweise 30 Tage.
Mit dem Flugzeug
BearbeitenGünstige Flüge ab Frankfurt, etwas über € 2000 retour, bis Nouméa (keine Direktverbindung nach Frankreich) gibt es mit 2018 mit Lufthansa oder Qantas mit Umsteigen in Singapur und an der australischen Ostküste. Mindestens doppelt so teuer sind Air France bzw. Air Calin über Tokyo-Narita. Wegen der Umstiege wird man nicht in weniger als zwei Tagen ankommen.
In den meisten Fällen wird sich aus einem “round the world”-Angebot mit einem in der Region gebuchten Abstecher ein attraktives Angebot schnüren lassen.
Zwischen beiden Inseln verkehrt ein Flug täglich.
Mit dem Schiff
BearbeitenDie Häfen der beiden Inseln wurden seit 2010 mit EU-Fördergeldern ausgebaut. Kommerzieller Fährbetrieb besteht nicht.
Am Pier von Mata-Utu ist der Zoll gleich im ersten Gebäude rechts. Zum Gendarme für den Einreisestempel geht es vor der Kathedrale links, dann am Postamt rechts noch 150 m. Funk auf Kanal 16. Yachten sollen in Wallis wegen Platzmangels vor Mata-Utu im Frachthafen Halalolo fest machen, von dort muss man sich wegen der Formalitäten ebenfalls nach Mata-Utu begeben.
Auf Futuna, das über keine geschützte Lagune verfügt ist der Anleger in der Sigave-Bucht im Westen der Insel.
Mobilität
BearbeitenEs gibt rund 100 km mehr oder weniger schlecht befestigte Straßen, die jedoch nicht beschildert sind. Ebensowenig existieren Straßennamen. Nahverkehr ist auf Schulbusse beschränkt.
Um Wallis führt die Ringstraße RT1. Im Uhrzeigersinn, Richtung Süden geht es von Mata-Utu durch die Dörfer: Tepa, Kolopopo, zum Frachthafen Halalo, Lalolalo-See, Ahoa, Vailala, Vaitupu, Alele und Liku.
Es gibt eine Autovermietung, die französische Kleinwagen im Angebot hat.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenAktivitäten
Bearbeiten- Wassersport: Da Wallis und Futuna von wunderschönen Gewässern umgeben sind, bieten sich verschiedene Wassersportarten an. Schnorcheln, Tauchen, Kajakfahren und Stand-up-Paddleboarding sind beliebte Aktivitäten, um die reiche Meeresfauna und die Korallenriffe zu erkunden.
- Bootstouren: Es gibt Möglichkeiten, Bootstouren zu unternehmen, um die umliegenden Inseln und abgelegenen Strände zu besuchen. Diese Touren bieten oft die Gelegenheit, Delfine und Wale zu beobachten.
- Besuch von traditionellen Dörfern: In Wallis und Futuna können Besucher traditionelle Dörfer besichtigen und mehr über die einheimische Kultur und Traditionen erfahren. Einige Dörfer bieten auch handgefertigte Kunsthandwerksprodukte zum Verkauf an.
- Trekking und Wandern: Für Naturliebhaber gibt es auf den Inseln Wanderwege und Pfade, die zu malerischen Aussichtspunkten, Wasserfällen und anderen natürlichen Schönheiten führen. Diese Aktivitäten bieten die Möglichkeit, die üppige Vegetation und die Landschaft zu erkunden.
- Vogelbeobachtung: Wallis und Futuna beherbergen eine Vielzahl von Vogelarten, darunter seltene und endemische Arten. Vogelbeobachtungstouren ermöglichen es den Besuchern, diese gefiederten Bewohner in ihrer natürlichen Umgebung zu entdecken.
- Entspannung am Strand: Wallis und Futuna bieten zahlreiche schöne Sandstrände, an denen Besucher die Sonne genießen, im türkisfarbenen Wasser schwimmen oder einfach nur entspannen können.
- Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen: Die Einheimischen in Wallis und Futuna feiern ihre Kultur und Traditionen durch verschiedene Veranstaltungen und Feste. Besucher haben die Möglichkeit, an traditionellen Tänzen, Musikdarbietungen und anderen kulturellen Aktivitäten teilzunehmen.
Kaufen
BearbeitenDer hier gültige CFP-Franc ist im Verhältnis 119⅓ fest an den Euro gebunden.
Die Abgelegenheit der Inseln verbunden mit hohen Transportkosten sorgen für hohe Preise. Der einzige Supermarkt ist in Mata-Utu.
Küche
BearbeitenAuch die wenigen Hotels haben angegliederte Restaurants. Die Qualität der Speisen erreicht nicht die des Mutterlandes, dafür sind die Preise gesalzen. Schweinefleisch dominiert.
Wallis
Bearbeiten- Mata-Utu
Im Bereich von 300 m um die Kathedrale befinden sich an der Hauptstraße das Restaurant Pago Togo, die Pizzeria Lelei, das Restaurant Maloccino (französisch). Meerseitig sind Oceania und Te Teone.
Unterkunft
BearbeitenAuf Wallis gibt es vier Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 44 Zimmern und drei Bungalows. Zwei kleine Hotels mit zusammen elf Zimmern befinden sich auf Futuna. Die Preise sind, wie für alles auf den Inseln, gehoben.
- Mata-Utu
- 1 Lomipeau (800m nördlich von der Kathedrale). Tel.: +681 72 20 21. Flughafentransfer und Mietwagen. Pool und Meerblick. Merkmal: ★★★. Preis: Einzel 13000 CFP, Doppel 15000 CFP, m.F.
- 2 Moana Hou (1 km nördlich der Kathedrale). Tel.: +681 72 12 49. 12 Zimmer, Meerblick. Zwei etwas auseinanderstehende Anlagen. Preis: Einzel 6000-8500 CFP, Doppel 10000-12500.
- Ulukula. Tel.: +681 72 17 64. Preis: 4er-Apt. 14000 CFP.
- Albatros (Direkt beim Flughafen). Tel.: +681 72 20 99, E-Mail: hotelalbatros.wf@yahoo.com. Mit Pool und Restaurant.
- Futuna
- 4 Somalama (Bei der Nordspitze der Insel.).
Feiertage
BearbeitenNeben den allgemeinen französischen Feiertagen zu Neujahr 1. Mai, Bastille Day 14. Juli und Ende des ersten Weltkriegs am 11. November, begeht man die üblichen katholischen Feste: Ostern, Mariä Himmelfahrt 15. Aug., Allerheiligen 1. Nov. und Weihnachten.
Lokale Feiertage sind der des Heiligen Pierre Chanel am 28. April und der Territoriums-Tag am 29. Juli.
Gesundheit
BearbeitenDie beiden Krankenhäuser sind nicht auf schwerste Fälle ausgelegt, die fliegt man ggf. nach Neukaledonien oder Australien.
- 1 Hospital De Sia (In Mata-Utu, zwischen Kathedrale und Hotel Lomipeau). Die ärztliche Versorgung ist, auch ohne EU-Versicherungskarte, kostenfrei.
Klima
BearbeitenDas Klima ist tropisch, ganzjährig herrschen Temperaturen von 22-32 °C bei einer hohen Luftfeuchte. Jahresniederschlag deutlich über 3000 mm, regenreichster Monat ist der Oktober, im August ist es am trockensten. Die „heiße“ Regenzeit ist November bis April.
Respekt
BearbeitenEtwa ein Zehntel der Einwohner sind französische Muttersprachler, gut drei Viertel der Erwachsenen verstehen es aber. Ansonsten spricht man die jeweiligen polynesischen Sprachen, das Wallisianische bzw. Futunische. Sprecher beider können sich verstehen.
Konservative, hierarchische Gesellschaftsstrukturen haben sich erhalten, man ist aber weniger borniert als auf den von humorlosen, evangelikalen Missionaren bekehrten Inseln im Pazifik. Matriarchalische Strukturen sichern Frauen einen angemessenen Platz in der Gesellschaft. Die lokalen „Könige“ – ihre Stellung ist nicht erblich, sie werden gewählt – und ihre Minister haben tatsächlich Befugnisse der Lokalverwaltung, wofür sie von der französischen Regierung eine Apanage erhalten.
Praktische Hinweise
BearbeitenPost und Telefon
BearbeitenDas Territorium verfügt über eigene Briefmarken. Seit Februar 2018 gibt es ein nach Samoa weitergehendes Unterseekabel, über das Breitband-Internet zur Verfügung steht.
Als letztes französische Territorium erhielt man 2015 ein Mobilfunknetz, das von Manuia betrieben wird. SIM-Karten, die es nur auf der Post in Wallis gibt, kosten 5000 CFP inkl. 3000 Guthaben und 10 Frei-SMS. Datenpakete (nur 4G) kosten extra. Neu aufzuladen ist innerhalb 90 Tagen.
Vorwahlen: im Festnetz ☎ 72; mobil auf Wallis ☎ 82, Futuna ☎ 83. Bei Auslandsgesprächen wählt man 00 vor.
- Wallis
Postagenturen gibt es in den Häusern der Häuptlinge in den Dörfern Malaefoou (ggü. Kirche St. Joseph) und Vaitupu (ggü. Kirche).
- Futuna
Rundfunk
BearbeitenDer öffentlich-rechtliche pariser Sender Outre-Mer 1ère versorgt auch die Inseln. Ansonsten werden noch sieben weitere Kanäle eingespeist bzw. es gibt Satelittenfernsehen.
Literatur
BearbeitenSelbst einschlägige Südpazifik-Reiseführer handeln die Inseln in wenigen Sätzen ab.
- Deckker, Paul de; L' outre-mer français dans le Pacifique: Nouvelle-Calédonie, Polynésie française, Wallis-et-Futuna; Nouméa 2003 (CDP Nouvelle-Calédonie)
- Jadin, Pierre; Wallis und Futuna: eine aktuelle Landeskunde; Neuendettelsau 1994 (Pazifikinformationsstelle), 9 S.