Tour de Chattengau
Die Tour de Chattengau ist ein 36 km langer Radwanderweg im Chattengau. Jährlich am 2. Sonntag im September findet ein Radwandertag auf der als Rundkurs ausgelegten Radroute mit vielen Aktionen und Attraktionen statt. Der Radweg selbst ist jedoch ganzjährig ausgeschildert, aber nur in eine Richtung, nämlich gegen den Uhrzeigersinn.
Streckenprofil
Bearbeiten- Länge: 36 km
- Markierung: Die Tour de Chattengau ist einem stilisierten Radreifen während der Fahrt markiert.
- Ausschilderung: Mittelgroße Separate Schilder, oft auch mit Kilometerangaben, die durch Wegweiser weiterer Radwege unterstützt werden. Zur Sicherheit sollten Ortsunkundige immer eine entsprechende Karte dabei haben.
- Steigungen: In die unten beschriebene und beschilderte Fahrtrichtung ist neben dem Anstieg hinauf zum Gudensberger Nacken nur der bewaldete Pass bei Gestecke zwischen Besse und Metzte zu erwähnen.
- Wegzustand: Die Tour de Chattengau verläuft größtenteils über asphaltierte Wege, nur selten auch über geschotterte Wege, die aber allesamt auch mit dünneren Fahrradreifen gut zu befahren sind.
- Verkehrsbelastung: Mäßig, da immer wieder auch über längere Zeit Kreis- und Landesstraßen mit benutzt werden, nämlich zwischen Besse und Metze, sowie bei Kirchberg.
- Geeignetes Fahrrad: Tourenrad mit 7 Gang Nabenschaltung ist ausreichend, besser sind aber mehr Gänge.
- Familieneignung: Nein, die Tour de Chattengau ist nicht für Familien mit kleineren Kindern geeignet.
- Inlinereignung: Die Radroute ist nicht durchgehend mit Inlinern befahrbar, sonder nur in Teilen.
Hintergrund
BearbeitenAls Chattengau wird die meist offene und durch bewaldete Basaltkuppen geprägte Landschaft zwischen Kassel und Fritzlar bezeichnet. Im Osten und Süden wird sie durch die Eder, im Westen und Norden durch größere Wälder begrenzt. Heute werden im Chattengau meist Getreide, Raps, Zuckerrüben (Zuckerfabrik in Wabern) und Kohl (Firma Hengstenberg in Fritzlar) angebaut.
Anreise
BearbeitenMit Öffentlichen Verkehrsmitteln
BearbeitenDer am besten erreichbare Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln entlang der Tour de Chattengau ist Gudensberg. Hier verkehren die Buslinien 54, 402 und 500, bedient durch die BKW Bad Wildungen und HLB Hessenbus. In der Regel nehmen die Busse auch 1-2 Fahrräder kostenlos mit, sofern es die Betriebslage zulässt. Der nächste Bahnanschluss besteht in Edermünde-Grifte (KBS 620). Von Grifte kann man auf der ehemaligen Bahntrasse der Kleinbahn Grifte-Gudensberg zur Tour de Chattengau radeln, die Strecke beträgt einfach drei Kilometer.
Mit dem Fahrrad
BearbeitenDurch den Chattengau verlaufen neben der Tour de Chattengau noch die beiden Radwanderwege Chattengau-Fulda-Weg und Chattengauweg, auf denen man von zum Beispiel Fritzlar, Felsberg oder Baunatal zur Tour de Chattengau fahren kann. Oft verlaufen diese Radrouten auch längere Zeit zusammen mit der Tour de Chattengau.
Mit dem Auto
BearbeitenDa die Tour de Chattengau ein Rundkurs ist, kann man auch mit dem eigenen Auto anreisen. Dazu fährt man zum Beispiel von Kassel oder Fritzlar über die Bundesautobahn 49 nach Gudensberg, wo man auch größere Parkplätze direkt an der Radroute findet. Gudensberg eignet sich weiter als Start- und Endpunkt, da es hier auch mehrere Restaurants und Cafés gibt.
Streckenbeschreibung
BearbeitenDie Tour de Chattengau ist ein Rundkurs durch die drei Gemeinden Gudensberg, Edermünde und Niedenstein im Chattengau. Der Radweg ist zwar ganzjährig beschildert, aber nur in eine Richtung, nämlich gegen den Uhrzeigersinn. Fährt man die Radroute andersherum, muss man also besonders auf die Wegweiser achten und sozusagen ein wenig umdenken, was aber auch möglich ist. Für eine detaillierte Radwanderkarte bitte einfach auf die POI's klicken, die einen sofort an die beschriebene Position leiten.
Gudensberg - Edermünde - Niedenstein (20 km)
BearbeitenVom Rathaus von Gudensberg mit 1 Gudensberg Rathaus Rathaus (Linien 54, 402 und 500) fährt man auf der Bahnhofstraße an einem Edeka vorbei bis zum alten Bahnhof, wo man nach rechts auf die alte Bahntrasse abbiegt. Hier beginnt der Bahntrassenradweg, auf dem man zunächst an Gärten vorbei bis zum Kasseler Kreuz radelt, wo sich auch ein Parkplatz befindet. Man überquert die Kreisstraße 6 und fährt durch ein kleines Wäldchen bergab auf dem auch für Inliner geeigneten asphaltierten Radweg auf der Bahntrasse vorbei an einer 2 Wassertretstelle Wassertretstelle mit Schutzhütte und Barfußpfad, einem der wenigen Rastplätze an der Tour de Chattengau. Dieser führt dann weiter an den Ortsrand von Dissen, überquert die 3 B 254 Bundesstraße 254 in der Nähe der Ost (Linien 402 und 500) und verläuft immer weiter bergab bis zu einem kleinen Wäldchen. Seit Frühling 2014 ist der Bahntrassenradweg bis Haldorf durchgehend asphaltiert, sodass man auch mit Inlinern auf der Tour de Chattengau bis Besse fahren kann. Am Ortseingang von Haldorf 4 Abzweig Eder-Radweg trifft man auf den Eder-Radweg, der von Wolfershausen die Straße hinauf kommt und weiter auf der Bahntrasse hinab nach Grifte. Gut zu wissen: Auf der anderen Seite der Kreuzung befindet sich ein kleiner Rastplatz mit Schutzhütte. Die originale Ausschilderung der Tour de Chattengau zweigt aber eigentlich schon kurz vor Haldorf von der Bahntrasse ab, um dann über einen 5 Originale Streckenführung geschotterten Weg, der Verlängerung des Berliner Platzes Haldorf zu erreichen. Beide Varianten führen dann aber wieder auf der Wolfershäuser Straße bergauf an einem Edeka und in der Nähe der Dissener Straße (Linie 402) vorbei und über die Holzhäuser Straße aus Haldorf hinaus. An letzterer verläuft parallel ein separater Fuß- und Radweg bis oberhalb der Ernst-Reuter-Schule. Genau wo dieser endet 6 Abzweig Ernst-Reuter-Schule/K5 , biegt man nach links ab, überquert die Kreisstraße 5 und radelt auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg erst geradeaus, dann nach rechts über die Brückenhofstraße nach Holzhausen am Hahn, einem Ortsteil von Edermünde, hinein. Bei der Mitte (Linien 50, 65 und 402) biegt man nach rechts ab und folgt der Hauptstraße unter der Autobahnbrücke der Bundesautobahn 49 hindurch bis zur 7 Haltestelle BAB-Brücke BAB-Brücke (Linien 50, 65 und 402). Ab hier zusammen mit dem Chattengauweg über eine Verkehrsinsel, bevor man nach rechts in einen geteerten Weg abbiegt. Dieser führt bald darauf nach links, sodass man über eine lange Gerade mal bergauf, mal bergab nach Besse, einen Ortsteil von Edermünde, radelt. Am 8 Ortseingang Besse biegt man nach rechts bergauf in die Danziger Straße ab und folgt dieser und der Dresdener Straße am östlichen Ortsrand entlang. Auf dem Enger Weg dann kurz tiefer in den Ort hinein, dann nördlich der Besser Kirche über die Klappgasse und Gänseweide zum Röderweg. Diesem wiederum folgt man nach links und weiter auf der Raiffeisenstraße bis zur Gudensberger Straße (Linien 50, 65 und 402), wo man nach rechts der Gudensberger Straße aus dem Ort hinaus folgt. Der nachfolgende, circa vier Kilometer lange Wegführung über den Pass Gestecke verläuft komplett auf der 9 L 3218 Landesstraße 3218, die man besonders im Berufsverkehr meiden sollte und auch sonst nicht für kleinere Kinder meisterbar ist. Alternativ könnte zur Landesstraße 3218 kann man von Besse auf dem Röderweg nach Westen auf einer asphaltierten Zufahrtsstraße bis zum Waldrand fahren und dann von diesem auf dem Wanderweg "umgekehrtes T" an diesem zunächst entlang und dann durch den Wald hindurch bis Gestecke. Der Wanderweg ist allerdings nicht befestigt, während Mountainbiker diesen problemlos befahren können müssen Fahrradfahrer mit dünneren Reifen absteigen und schieben. Die Landesstraße 3218 steigt von Besse gemächlich bergan, zwischendurch gibt es kleine Kurven, bevor der Anstieg im Wald stärker wird und man die Passhöhe bei 10 Passhöhe Gestecke Gestecke erreicht. Bei Gestecke befindet sich ein Parkplatz mit Rastplatz und man radelt weiter nun leicht bergab durch die offene Landschaft des Chattengaus nach Metze. Am Ortseingang aber nicht weiter der Gudensbergers Straße folgen, sondern hinter einer Scheune scharf nach rechts abbiegen. Nun fährt man auf 11 Asphaltierte Wirtschaftswege asphaltierten Wirtschaftswegen auf einem gut ausgeschilderten Teilstück der Tour de Chattengau leicht bergauf nordwestlich bis nach Wichdorf, überquert zwischendurch die Kreisstraße 88 und erreicht den Ortsteil von Niedenstein schließlich über die Goethestraße. Am Ortseingang befinden sich mehrere 12 Ortseingang Wichdorf Supermärkte und die Goethestraße (Linien 54 und 401), hinter welcher man erst nach links über die Schulstraße bergab fährt und dann vor der Wiehoffstraße nach rechts auf der gleichnamigen Straße bergab nach Niedenstein hinein.
Niedenstein - Dorla - Gudensberg (16 km)
BearbeitenNachdem man die Wichdorfer Straße bei der 13 Bushaltestelle Tannenweg Tannenweg (Linien 54 und 401) überquert hat, fährt man über die Straße Auf der Stichel aus dem Wohngebiet heraus und über geteerte Wege durch die Felder. Zwischendurch mal links und mal rechts, biegt man dann endgültig nach links ab und radelt immer nach Süden mit leichten Kurven bis zur 14 Landesstraße 3220 Merxhäuser Straße (Landesstraße 3220). Man überquert diese und fährt nun zusammen mit dem Chattengau-Fulda-Weg auf einem geteerten Weg nach Süden, bis man nach rechts in einen geschotterten Weg abzweigt. Das nun folgende Teilstück hinab zur Weißenthalsmühle hat die schlechteste Wegqualität der gesamten Tour de Chattengau. Zunächst geht es nämlich auf einem Schotterweg am 15 Schlechte Wegqualität Waldrand entlang und bald teilweise steil bergab auf einem geschotterten Weg mit mehreren Querrillen, wo Fahrradreifen mit einem etwas größerem Profil durchaus von Vorteil sein können. Aber auch mit einem normalen Tourenrad kommt man schließlich unten im Emstal heraus. Vorbei am 16 Weißenthalsmühle Campingplatz Weißenthalsmühle und dem Wanderparkplatz Wiesentahlmühle radelt man weiter auf der asphaltierten Zufahrtsstraße idyllisch im Emstal bis zu einem Bauernhof, ab welchem man auf der Rieder Straße vorbei an der 17 Jausenstation Kirchberg Jausenstation Kirchberg nach Kirchberg hineinfährt. Unterhalb der Kirche biegt man nach rechts ab und fährt auf der Emstaler Straße vorbei an der An der Ems (Linie 401) unterhalb des Wartbergs aus dem Ort hinaus, immer entlang der Ems. Nach vorsichtiger Überquerung der 18 Landesstraße 3218 Landesstraße 3218 radelt man nun auf einem gut zu fahrenden asphaltierten Wirtschaftsweg an einem Bauernhof durch das Emstal und in Kurven durch die Felder nach Dorla, einem Ortsteil von Gudensberg. Über die Brunnenstraße fährt man an der Dorla (Linie 402) vorbei auf einer Brücke über die Bundesautobahn 49 und kommt zur 19 Abzweig Dorla Abzweig Dorla (Linie 500), wo man auch auf den Chattengauweg trifft. Man verlässt nun den Chattengau-Fulda-Weg und fährt zusammen mit dem Chattengauweg auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg hinauf auf dem Gudensberger Nacken. Vom Radweg oder vom Gipfel des Berges mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal hat man eine schöne Aussicht in den Chattengau. Nachdem die schöne Aussicht genossen wurde, fährt man auf einer 20 Gudensberger Nacken langen Geraden an mehreren Kunstwerken des ARS Natura Wanderwegs und am Golfpark Gudensberg vorbei zur Kreisstraße 10. Diese überquert man und trägt sein Fahrrad über ein paar Treppenstufe auf den tieferliegenden Fuß- und Radweg, welchem man links nach Gudensberg hinein folgt. Über den Nacker Weg, vorbei an der Sportplatz (Linien 402 und 500) und über die Fritzlarer Straße erreicht man die Ortsmitte von Gudensberg mit der 21 Gudensberg Rathaus Rathaus (Linien 54, 402 und 500). Wer will kann nun noch einen Abstecher zur Obernburg hoch über Gudensberg machen, von welcher man noch einmal eine wunderschöne Aussicht in die umliegende Region, den Chattengau hat.
Literatur
Bearbeiten- Rad- und Wanderkarte Naturpark Habichtswald - Maßstab 1:35 000, ISBN 978-3-86973-031-8, 4,50 €, herausgegeben von der Kartographischen Kommunalen Verlagsgesellschaft mbH (2011).
- HR Naturpark Habichtswald / Reinhardswald - Topographische Freizeitkarte 1:50 000, ISBN 978-3-89446-319-9, 9,50 €, gemeinschaftlich herausgegeben vom Hessisch-Waldeckischen Gebirgs- und Heimatverein e.V. und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (2012).
- KB Kurhessisches Bergland Schwalm-Eder-Kreis - Topographische Freizeitkarte 1:50 000, ISBN 978-3-89446-296-3, 9,50 €, gemeinschaftlich herausgegeben vom Touristik Service Kurhessisches Bergland e.V., Kreisausschuss des Schwalm-Eder-Kreis und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (2008).
- Flyer der Tour de Chattengau - Einzig in dem Flyer und auf OpenStreetMap ist die Tour de Chattengau eingezeichnet. Die oben genannten Wanderkarten zeigen zwar das Gebiet, die Radroute selbst ist aber nur als normaler Radweg eingezeichnet, oft aber auch gar nicht. Sogar im Radroutenplaner Hessen fehlt die Radroute mit Stand 05/2014 noch. Das liegt wohl daran, dass sie eigentlich nur für den Aktionstag jeden zweiten Sonntag im September konzipiert wurde, was aber nichts daran ändert, dass die Tour de Chattengau ein offizieller Radweg ist, der ganzjährig ausgeschildert ist.