Täuferweg SH

Täuferweg Schleitheim - Hemmental - Merishausen

Der Täuferweg (Schaffhausen) ist eine Wanderroute auf dem Schaffhauser Randen, die drei Abschnitte von Schleitheim, Hemmental und Merishausen treffen sich auf der 1 Zelgli-Wiese.

Tourenprofil Bearbeiten

  • Länge: Drei Teilstrecken von 3.8 - 5.6 km Länge
  • Ausschilderung: Wegweiser mit hellgrünem Quadrat bezeichnet mit "Täuferweg"
  • Wegzustand: Forststrassen und Fusswege

Hintergrund Bearbeiten

 
Schleitheimer Bekenntnis

Der Schaffhauser Täuferweg wurde von der Randenvereinigung gemeinsam im Auftrag der evangelisch - reformierten Landeskirche des Kantons Schaffhausen, den Regionalen Naturpark Schaffhausen und die beteiligten Anstössergemeinden zum Schaffhauser Reformationsjubiläum 2017 ausgebaut und neu beschildert.

Die Täuferbewegung hatte in der Schweiz ihren Ursprung in Zürich, um 1523 kam es zum Bruch zwischen dem Zürcher Reformator Huldrych Zwingli und gläubigen Christen aus seinem Umfeld, wie Konrad Grebel, Felix Manz und Jörg Blaurock, die zunächst das reformatorische Gedankengut mitgetragen hatten, denen aber die Umsetzung als zu wenig am biblischen Vorbild orientiert zu wenig weit ging. Am 18. Januar 1525 erliess der Zürcher Stadtrat nach einer Disputation zwischen den Anhängern der unterschiedlichen Glaubensauffassungen ein erstes Täufermandat, welches die Täufer, welche die Kindertaufe ablehnten, innerhalb von acht Tagen aus dem Gebiet Zürichs verwies, wenig später wurde ein faktisches Versammlungsverbot ausgesprochen.

Zahlreiche Anhänger der neuen Bewegung, welche als "Wiedertäufer" bezeichnet wurden, da sie die in der römisch-katholischen resp. der reformierten Landeskirche vollzogene Kindertaufe nicht akzeptierten, flohen aus Zürich nach Zollikon und liessen sich später im Zürcher Oberland und auch im Norden des Kantons Schaffhausen nieder. Johannes Brötli verliess Zollikon und wirkte in Hallau, wo sich eine Täufergemeinde bildete, die freikirchliche Züge annahm und von den Obrigkeiten wenig später zerschlagen wurde.

Die Täufer zogen sich in die Randenhöhen zurück, wo in Zeiten der Verfolgung eine Flucht über das Flüsschen Wutach in deutsches Reichsgebiet möglich war (und umgekehrt). Am 24. Februar 1527 fand in Schleitheim unter der Leitung von Michael Sattler eine „Brüderliche Vereinigung“ von Täufern statt, hier wurde das Schleitheimer Bekenntnis verfasst. Die Sieben Artikel bilden eine schriftliche Grundlage der frühen Täufergemeinden, eines der zwei bekannten Exemplare konnte vom Museum Schleitheim erworben werden, es ist im "Täuferzimmer" ausgestellt.

Vorbereitung Bearbeiten

 
Karte von Täuferweg SH
  • Karten der eigenössischen Landestopographie 1:25'000, leider liegt der Weg auf der Schnittstelle mehrerer Blätter, an den Ausgangspunkten und bei Schaffhauserlandtourismus ist ein Falt-Flyer mit dem Ausschnitt der Landeskarte 1:25'000 mit eingezeichnetem Wegverlauf erhältlich.

Anreise Bearbeiten

Die drei Wegstrecken des Schaffhauser Täuferwegs treffen sich auf der Wiese "Zegli", man kann eine der Wegstrecken zum Aufstieg, eine zum Abstieg vom Randen begehen, muss aber in jedem Fall auf die Rückkehr zum Ausgangspunkt besorgt sein.

Die Lagerwiese "Zelgli" ist nicht mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar, zwei Parkplätze an der Randenüberfahrt (1 Talisbänkli und 2 Mäserich) sind mit dem Personenwagen gut erreichbar, die Schotterstrassen sind zur Anfahrt mit dem Fahrrad kein Problem.

Öffentliche Verkehrsmittel Bearbeiten

  • nach Schleitheim verkehren Busse der Linie 21 der Verkehrsbetriebe Schaffhausen, am nächsten zum Beginn des Wegs beim Heimatmuseum Schleitheim liegt die 3 Haltestelle Schweizerbund.
  • nach Hemmental verkehrt die Linie 22, Haltestelle 4 Hemmental Dorfplatz
  • nach Merishausen die Linie 23, Haltestelle 5 Merishausen Gemeindehaus

In der Nähe der ÖV - Haltestellen kann man jeweils auch sein Privatfahrzeug abstellen.

Schleitheim - Zelgli (5.6 km)   Bearbeiten

 
Schleitheim

Der Wanderweg beginnt beim Museum Schleitheimertal, in dem im Täuferzimmer die eine der beiden Kopien des Schleitheimer Bekenntnisses ausgestellt ist.

  • Über den "Chilcheraa" (Kirchenrain) gelangt man auf Flursträsschen auf die Anhöhe 1 "Höhi" über dem Dorf, weiter geht es auf einem Schottersträsschen in Richtung Strickhof. Dort biegt man rechts ab und geht ein Stück auf dem asphaltierten Strässchen zum Restaurant Babental.
  • Kurz vor dem2 Babental biegt man links ab und folge dem Chräbsbach; die Kühe auf den Weiden zeugen davon, dass man sich hier im Gebiet der einzigen Alp im Kanton Schaffhausen befindet, wo Vieh gesömmert wird.
  • Der Weg geht nun in den Wald ins Gebiet von "Chälle", hier in der Nähe der Hohlwege hatten in Rodungen die Hütten der letzten Täufer gestanden, die im 17 Jhdt. aus Schleitheim vertrieben wurden. Eine Informationstafel bei einer 3 Schutzhütte informiert an das Geschehene.
  • Der Weg folgt dem Forststrässchen und steigt dann in einem 4 Hohlweg steil in Richtung Randen an.
  • Bald ist die Lagerwiese "Zelgli" mit Feuerstelle, Toilette und einer Schutzhütte erreicht. In den Sommermonaten ist die Wiese bei den Schaffhausern zum Picknick und Spiel ein beliebtes Ausflugsziel.
Eine Informationstafel "Birnen statt Verhaftung" berichtet über eine Episode, wie der Schaffhauser Amtsweibel einer Täuferin Birnenstücke aus Feld brachte, anstatt die vorgesehene Verhaftung zu vollziehen.

Hemmental - Zelgli (3.75 km)   Bearbeiten

 
Hemmental

In Hemmental, das 2009 in die Stadt Schaffhausen eingemeindet wurde, beginnt der Täuferweg bei der Bushaltestelle im Dorfzentrum.

  • Der Weg verlässt den Ort im Westen und folgt einer Schotterstrasse etwas oberhalb des "Guggentals".
  • Von der Forststrasse im "Langtal" steigt dann der schmale Fusspfad des 5 Täuferstiegs ebenfalls einem Hohlweg ähnlich in der Falllinie auf den Randen hinauf, Bäume geben beim Aufsteig Schatten, dafür säumen einige Brennesseln den Weg.
  • Wenn man auf der Randenhöhe mit seinem Plateau angekommen ist, erstreckt sich zur Rechten das Naturschutzgebiet "Mösli" mit seinen Magerwiesen, Heimat einheimischer Ochideen.
  • Der 2004 als Zeichen der Erinnerung an die Täuferverfolgung und zur Versöhnung gesetzte 1 Täuferstein liegt auf der Hochebene der Zelgliewiese. Der Gedenkstein mit einer zentralen Linie, die Erhöhungen und Vertiefungen als Ausdruck der Randenhügel und drei Kreuze im Gedenken an drei Märtyrer, besteht aus Schwarzwaldgranit.
  • Der Weg verläuft am Waldrand entlang weiter bis zur Schutzhütte auf dem Zelgli mit der Kreuzung mit den anderen Routenabschnitten.

Merishausen - Zelgli (5.6 km)   Bearbeiten

 
Merishausen

Im Ort Merishausen im Durchtal beginn der Täuferweg bei der Bushaltestelle im Dorfzentrum, in der Nähe der Kirche. Auf der Quartierstrasse 6 Täuferweg verlässt man das Dorf in westlicher Richtung.

  • Der Weg quert den Dostenbach, hier bei der 2 Täuferquelle , die das ganze Jahr Wasser führt, deutet ein künstlich angelegtes Becken im Bachbett an die Nutzung als Taufstelle hin. Hier wurde ein schattiger Rastplatz bei der gefassten Quelle angelegt, der zum Picknick einlädt.
  • Die Route folgt der Dostentalstrasse, dann zweigt ein 7 Forststrässchen nach links ab und nach einer kurzen Wegstrecke beginnt der Aufstieg.
  • Der Weg führt einem Hohlweg gleich ziemlich geradlinig auf die Randenhöhe, nach einer Waldlichtung mit einer Magerwiese erreicht man die Randenüberfahrt mit dem Parkplatz beim Mäserich.
  • Von dort führt die letzte Wegstrecke dem Waldrand der Zelgliwiese entlang bis zur Schutzhütte, wo sich die anderen Wegabschnitte vereinigen.

Verpflegungs- / Übernachtungsorte Bearbeiten

Im Bereich der Wanderroute sind Restaurants rar, in Merishausen, Hemmental und Schleitheim finden sich aber etliche Möglichkeiten; hier kann auch übernachtet werden.

Sicherheit Bearbeiten

Beim Abstieg sind die Wege etwas rutschig, gutes Schuhwerk wird empfohlen.

Literatur- und Kartenhinweise Bearbeiten

  • Website zum Täuferweg bei der ref. Landeskirche SH
  • Website zum Täuferweg auf den Seiten des regionalen Naturparks Schaffhausen, mit Kartenausschnitt zum Download
  • das Schleitheimer Bekenntnis mit Abschrift auf der Seite des Museums Schleitheimertal und auf e-rara


 
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