Semei
Semei | |
Region | Abai |
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Einwohnerzahl | 350.201 (2020) |
Höhe | 206 m |
Semei |
Semei (russisch: Семей) bis 2007 Semipalatinsk (Семипалатинск) ist eine Großstadt im Osten Kasachstans am Ufer des Flusses Irtysch.
Hintergrund
BearbeitenAm Irtysch-Fluss nördlich vom Balchaschsee in der Nähe der kasachisch-russischen Grenze gab es ein großes buddhistisches Kloster. 1718 wurde hier eine russische Garnison errichtet. Mitte des 19. Jahrhunderts verbrachten einige später anderweits bekannt gewordenen Russen mehrere Jahre hier, so Alexander Wrangel, Pjotr Semjonow und der haftentlassene Fjodor Dostojewski, dem man hier ein Museum, Denkmal und eine Straße gewidmet hat.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenMit dem 1 Flughafen Semei (IATA: PLX) gibt es einen kleinen Flughafen südöstlich der Stadt, von dem täglich Flüge nach Almaty und Astana. Bus 33.
Mit der Bahn
BearbeitenMit dem Bus
BearbeitenDer auf einigen Kartendiensten (noch) verzeichnete südliche Busbahnhof existiert nicht mehr. Hier ist nun ein Wohnhaus.
- Busbahnhof (Автовокзал), ul. Valihanov 167, Semey 070000 (am Basar). Die Stadt ist durch Busverbindungen mit anderen zentralen Städten Kasachstans. Zwölfmal am Tag fahren Busse nach Öskemen (2½ Std.; auch Minibusse), viermal nach Pawlodar, drei in die Hauptstadt Astana und einer nach Taldyqorghan. Auch Fahrten nach Rußland und Ürümqi.
- Meždunarodnyj Avtovokzal (Международный Автовокзал), Karzhaubayuly St 249, Semey 070000 (im Norden). Internationaler Busbahnhof primär für Fahrten ins sibirische Rußland. (Die meisten Busse hier sind luxuriöser als an der innerstädtischen Station, dafür auch etwas teurer.) Geöffnet: 8.00-20.30.
Mobilität
BearbeitenDer Stadtverkehr wird durch Taxis und insgesamt bis zu 60 (Klein-)Buslinien aufrechterhalten.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- 2 Jamyševskie vorota (Ямышевские ворота), Abai street 111A. Der einzige erhaltene Teil der 1718 gegründeten Festung. Neben dem Tor sind Kanonen aus dem Jahr 1776 aufgestellt .
- 1 Silnee Smerti (Сильнее смерти). Denkmal für die Opfer der Atombombenversuche. Auf der Polkovničij-Insel, einem Naherholungsgebiet. Hier ist auch der Kleintierzoo.
- 2 Seimey-Park (Zentraler Stadtpark). Der frühere Leninpark wurde, abgesehen von einem kleinen Kriegerdenkmal entsowjetisiert und aufwendig zu einem familienfreundlichen Erholungsraum umgestaltet. Geöffnet: Nachts abgesperrt.
- 3 Semipalatinsk-Brücke (Семей қаласындағы аспалы көпір). 1068 Meter lange Hängebrücke über den Irtysch. Preis: wikidata=Q48638.
- 4 Allee der Lenin-Statuen (am Ende der ul. Lenin, die im Zentralpark beginnt). 15 solcher Figuren, darunter der größte des Landes.
Sakralbauten
Bearbeiten- 1 Auferstehungskathedrale. 1860 eingeweiht. Der Dom, der vor dem Krieg nicht abgerissen wurde, wurde 1944 den Gläubigen zurückgegeben und ab 1945 saniert. Die Kathedrale beherbergt die wundertätige Ikone der Muttergottes von Snamensk-Abalakskaja, die aus dem 1919 zerstörten Kloster unweit der Stadt überführt wurde.
- Kloster Semei. Das Gebäude stammt aus der Zeit der bürgerlichen Architektur des 19. Jahrhunderts. Errichtet wurde das zweistöckige Gebäude im Jahr 1899. Zum Klosterkomplex gehört auch die Kirche Sankt Peter und Paul.
- Steinmoschee (каменная мечеть). Von einem türkischen Architekten entworfen weist die Fassade das Aussehen eines russischen Bürgerhauses des 19. Jhdt. aber mit Rundbögen der Fenster auf. Das und der Minarett sind in hellem Ton gehalten. Seit 1982 steht die Moschee unter Denkmalschutz. Im Gebäude befindet sich ein Museum.
Museen
Bearbeiten- 5 Museum der darstellenden Künste, Ul. Pushkina 108. Tel.: +7 722 252 2019 Das größte Kunstmuseum des Landes mit 3500 Exponaten. Grundstock war die Sammlung von 500 Kunstwerken aus dem Privatbesitz der Familie des Moskauer Kunstsammlers Julij Newsorow . Geöffnet: Di.-Sa. 10ː00-17ː30.
- Heimatkundemuseum. 1883 unter der Leitung von Jevgenij Michaelis als Gogol-Bibliothek mit angeschlossener Ausstellung gegründet.
- 6 Abai-Qunanbajuly-Literaturmuseum (Абайдың әдеби-мемориалдық мұражайы), Қайым Мұхамедханов көшесі, 29 Mit 17 Sälen eines der größten Museen Kasachstans und wichtige Sammlung zum lokalen Nationalbewußtsein. Geöffnet: 10.00-18.00, Mo. geschl. Preis: gratis.
- Dostojewski-Museum (Литературно-мемориальный музей Ф.М. Достоевского), 118 ul. Dostoevsky. In Semipalatinsk verbrachte Dostojewski mehrere Jahre als Soldat nachdem er seine vier Jahre in einem sibirischen Arbeitslager abgesessen hatte. Das Denkmal im Park zeigt neben ihm den Wissenschaftler Čokan Valichanov (Чокан Валиханов). Geöffnet: 11.00-18.00, So. geschl.
- 7 Anatomisches Museum, ul. Abai 103 (Teil der medizinischen Fakultät). Die Sammlung mißgebildeter Föten wurde aus der Ausstellung entfernt.
Einkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenDie landesweit liefernde Wostock-Industriebäckerei hat hier ihren Firmensitz.
Nachtleben
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenMittel
Bearbeiten- Gostinica Imeni Mavzelovva (Гостиница имени Мавзеловва, Semey Hotel), Kabanbai Batyr St 26, ул. Кабанбай батыра, 26. Tel.: +77222563604.
Gehoben
Bearbeiten- 2 Grand Hotel Turan, Ibraev St 164, Semey 070000.
- 3 Nomad Hotel (Отель "NomAD"), Ibraev St 149, Semey 071400 (an der Südseite des Zentralparks). Tel.: +77222526888. Preis: Einzel: 25000 ₸, Doppel 40000 ₸.
Sicherheit
BearbeitenGesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenAusflüge
Bearbeiten- Berglandschaften des Altai
- Ausflüge auf das Testgelände bei Kurtschatow kann mit zugelassenen Agenturen, die in Seimei sitzen, erfolgen. Um die entsprechenden Erlaubnisse zu erhalten, muß man mindestens zwei Wochen vorher buchen. Die Preise sind hoch, so kostete eine Gruppe inkl. 2 Übernachtungen 2023 US$ 1460, was durch die Zahl der Teilnehmer geteilt wird.
Literatur
Bearbeiten- 175 Jahre Abai in Deutschland mit Hinweisen zu Übersetzung von dessen Werken
- Nakamura T. [et. al.]; Effects of Radioactive Contamination from the Semipalatinsk Nuclear Test Site on Behavior Related to Food Choices; Journal of Disaster Research, Vol. 15 (2020), Nr. 7, S. 991-1010; DOI: 10.20965/jdr.2020.p0991
- Geschichte
Siehe auch: Literatur zum Atombombentestgelände
- Frank, Allen J. [et. al.]; Materials for the Islamic History of Semipalatinsk; 2021 (Klaus Schwarz Verlag); DOI: 10.1515/9783112400289
- Valikhanof, M. Veniukof; The Russians in Central Asia: their occupation of the Kirghiz steppe and the line of the Syr-Daria: their political relations with Khiva, Bokhara, and Kokan: also descriptions of Chinese Turkestan and Dzungaria London 1865 (Digitalisat)
Weblinks
Bearbeiten- www.gov.kz (kk) – Offizielle Webseite von Semei