São Paulo

bevölkerungsreichste Stadt des amerikanischen Kontinents und Hauptstadt des gleichnamigen brasilianischen Bundesstaats
São Paulo
BundesstaatSão Paulo
Einwohnerzahl31.385(1872)
Höhe760 m
Lagekarte von Brasilien
Lagekarte von Brasilien
São Paulo
Wappen São Paulo Stadt
Wappen São Paulo Stadt

São Paulo ist die größte Stadt Brasiliens mit über 12 Mio. Einwohnern auf 1.521 km² und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaats São Paulo.

Stadtgliederung

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  • Zentrum (Zona Central de São Paulo) . Stadt- und historisches Zentrum, ist die Wiege São Paulos und Ort der meisten historischen Sehenswürdigkeiten eingezwängt zwischen Wolkenkratzern und dem quirligen Geschäftsleben.
  • Nordost (Zona Nordeste de São Paulo) . Der Nordosten der Stadt, im Volksmund nur als Zona Norte bekannt, kann mit der U-Bahn-Linie 1 erreicht werden. Teile der Naturschutzgebiete Cantareira State Park und des Albert Löfgren State Park als auch der Flughafen Campo de Marte sind hier zu finden.
  • Nordwest (Zona Noroeste de São Paulo) . Das nordwestliche Stadtgebiet wird hauptsächlich von der unteren Mittelschicht bewohnt und wird durch die Stadtbahn Linie 7 bedient. Hier befindet sich der Pico do Jaraguá, der höchste Punkt São Paulos, im Naturschutzgebiet Jaraguá State Park. Im Gebiet sind außerdem zwei indigene Dörfer Tekoa Ytu und Tekoa Pyau beheimatet.
  • Westen (Zona Oeste de São Paulo) . Hier sind die Nobelviertel der Elite und Wohntürme der gehobenen Mittelschicht beheimatet. Die Stadtviertel Jardim América, Jardim Europa und Jardim Paulista sind allgemein als Jardins (Gärten) bekannt und sind zusammen mit dem Viertel Morumbi die teuersten Wohngebiete São Paulos. Zu finden ist hier das Fußballstadion Morumbi, mehrere Museen und Einkaufszentren, der Sitz des Gouverneurs im Bandeirantes Palast und der Villa-Lobos State Park.
  • Zentrum-Süd (Zona Centro-Sul de São Paulo) . Die Bezeichnung Centro-Sul ist eher eine administrative, da die Bevölkerung das Gebiet einfach nur Zona Sul, also Südzone nennt. Das Gebiet weist eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Stadt auf, eine wohlhabende Wohngegend mit viel Grün und dem großen Ibirapuera Park.
  • Süden (Zona Sul de São Paulo) . Die größte Region São Paulos, die teilweise Reste des Atlantischen Regenwalds aufweist und die 2 größten Trinkwasserreservoirs besitzt.
  • Südosten (Zona Sudeste de São Paulo) . Ein aufstrebendes Gebiet mit industrieller Vergangenheit. Einige Stadtviertel wurden besonders von italienischen Einwanderern geprägt. Die Region beheimatet das Immigrationsmuseum, das Ipiranga Museum, den Botanischen Garten sowie den Stadtzoo.
  • Osten (Zona Leste de São Paulo) . Vorortgebiet und bevölkerungsreichste Zone mit viel Armenviertel. Wird durch die Stadtbahnlinien 11 und 12 angefahren.
Metropolregion São Paulo

Die Verstädterung, über Jahre hinweg unkontrolliert vorangeschritten, hat keinen Platz gelassen für Städteplaner, so dass die Übergänge zwischen der Stadt und ihren Nachbargemeinden fließend ist. Der Vergleich mit dem Satellitenbild (rechts) und der Karte mit den politischen Verwaltungszonen und Regionalpräfekturen (links unten) zeigt die ausufernde Urbanisierung.

Zur Orientierung: Die obigen 9 Verwaltungszonen (zonas) unterteilen sich 32 Regionalpräfekturen (prefeitura regional) und diese wiederum in insgesamt 96 Distrikte (distritos). Die kleinste Einheit sind die Stadtviertel (bairros).

Hintergrund

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Pátio do Colégio von 1862 mit dem Regierungspalast links (ehemaliges College des Klosters) und der dazugehörenden Kirche rechts
Eröffnung der Avenida Paulista

Die Megapole ist auch größte Stadt Südamerikas und zählt zu der neuntgrößten Metropolregion der Welt mit ca. 21 Mio. Einwohnern.[1] Allein schon durch die Größe ist in São Paulo vieles Superlativ, so erstreckt sie sich mit den Vororten ca. 100km von Ost nach West und 70km von Nord nach Süd. Die Stadt ist das wirtschaftliche "Zugpferd" Brasiliens und besitzt den größten industriellen Ballungsraum von Südamerika. Viele der größten nationalen und internationalen Unternehmen haben hier ihren lateinamerikanischen Hauptsitz. Es ist das größte Finanzzentrum Brasiliens und Sitz der Börse BM&FBovespa.

Sozio-ökonomisch weist die Stadt einen krassen Unterschied zwischen arm und reich auf. So können Nobelviertel in unmittelbarer Nachbarschaft einer favela (Portugiesisch für Slum) liegen. Ein weiterer wichtiger gesellschaftlicher Aspekt ist, dass die Stadt sprichwörtlich seit Jahrhunderten unterschiedlichste Einwanderungswellen empfängt. Es ist „die“ Multikulti-Stadt Brasiliens mit über 70 unterschiedlichen Nationalitäten,[2] die übrigens bis heute die Stadt mit ihren typischen Stadtvierteln, Festen und der Gastronomie prägen.

Gerade eben wegen dieser Unterschiede und der absurden Stadtausdehnung kann São Paulo mit einem reichen kulturellen Leben, wie Theatern, Museen oder Kinos aufwarten. Hier werden Design- und Modetrends während der vielen Modemessen gesetzt. Die gastronomische Vielfalt und das ausschweifende Nachtleben stehen anderen Metropolen in nichts nach. Auch Liebhaber der neuen und alten Architektur kommen hier auf ihre Kosten. Die paulistanos, Einwohner der Stadt, nennen den Riesenmoloch trotz Luftverschmutzung, Kriminalität und permanentem Verkehrskollaps liebevoll Sampa.

Geschichte

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Als Gründungsdatum der Stadt gilt der 25. Januar 1554 (Festtag der Pauli Bekehrung), als die erste Messe von einigen Jesuiten auf den Feldern des Piratininga gefeiert wurde. Die erste Besiedelung bestand aus einer einfachen Hütte, später kam eine Schule hinzu, die "Escola de São Paulo de Piratininga". So kam die Stadt zu ihren Namen. Der heutige Platz Pátio do Colégio der ehemaligen Schule liegt im Centro Histórico (historisches Zentrum).

Das Gebiet blieb lange Zeit isoliert, da die Produktivität der lokalen Zuckerrohrplantagen nicht besonders hoch war. Erst im 17. Jh. wurde in der Region Weizen für den Export angebaut. Die Stadt erhielt 1711 das Stadtrecht.

Am 7. September 1822 wurde in der Nähe des heutigen Ipiranga Museums die Unabhängigkeit von Portugal erklärt.

Im 19. Jh. erlebte die Stadt einen florierenden wirtschaftlichen Wohlstand, der vor allem durch den Export von Kaffee angetrieben wurde. Nach der Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1888 zog die Stadt Einwanderer aus Portugal, Italien, Spanien, Deutschland und anderen europäischen Ländern an, um auf den Kaffeeplantagen zu arbeiten.

Zu Beginn des 20. Jh. fiel der Kaffeepreis stark und in der Folge begannen lokale Unternehmer, in die industrielle Entwicklung der Stadt zu investieren. Die Industrialisierung der Stadt zog neue Zuwanderer aus Übersee an, darunter Italiener, Japaner, Syrer und Libanesen.

Durchschnittliche Niederschläge und Höchst- und Tiefsttemperaturen

São Paulo befindet sich auf der südlichen Halbkugel und damit ist Sommer, wenn in Europa Winter ist, und umgekehrt. Das Klima ist feucht subtropisch. Im Frühling sind die Tage ziemlich heiß und trocken. In den heißen Sommern mit durchschnittlicher Jahrestemperatur zwischen 19°C und 27°C fällt normalerweise Regen am späten Nachmittag, der die Hitze etwas lindert. Im Herbst ist die Temperatur mild und liegt durchschnittlich bei 23°C. Der Winter hat normalerweise sonnige, trockene Tage, wobei die Temperaturen selten unter 15°C fallen. Aufgrund der Größe der Stadt kann es zu großen Temperaturschwankungen zwischen den Stadtteilen kommen.[3]

Flughafen Guarulhos
Shuttlebus
Flughafen Congonhas
Der Flughafen liegt wortwörtlich mitten im Stadtgebiet
Flughafen Viracopos
Gesamtansicht

Mit dem Flugzeug

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In der Metropolregion gibt es insgesamt 3 Flughäfen für kommerzielle Flüge, neben dem Campo de Marte in der Nordzone, der von der Zivil- und Militärpolizei sowie von Privatflugzeugen und Helikoptern genutzt wird.

1 Internationaler Flughafen São Paulo-Guarulhos (GRU) (Aeroporto Internacional de São Paulo-Guarulhos, ​Cumbica, ​IATA: GRU), Rodovia Hélio Smidt, 07190-100 Guarulhos-SP. Tel.: +55 11 2445-2945 . Der Flughafen liegt in der Metropolregion São Paulos, in der Gemeinde Guarulhos und liegt ca. 30km nordöstlich vom Zentrum entfernt. Es gibt einige Direktflüge: ab Frankfurt über Lufthansa und LATAM, ab München über Lufthansa (ab Dezember 2019)[4], ab Zürich über Swiss, ab Amsterdam über KLM.

Fluggesellschaften von und nach Int. Flughafen Guarulhos: Liste der Fluggesellschaften

Flughafentransfer:

  • Die CPTM-Stadtbahn Linie 13 (Airport-Express) verbindet den Flughafen mit dem Terminal Luz. Die Fahrt ohne Zwischenhalt dauert ca. 35 Min. und kostet R$ 8,60 (Stand Juli 2019). Ab Station Luz hat man Verbindung zur Stadtbahn Linie 7 und Linie 11, außerdem zur U-Bahn-Linie 1 und 4 sowie zu anderen Transportmitteln wie Bussen und Taxis.
  • Shuttlebus "Airport Bus Service"
  • LATAM-Bus zwischen Flughafen São Paulo-Congonhas (CGH) und Int. Flughafen São Paulo-Guarulhos (GRU)
  • Taxikooperative Guarucoop: Die Taxis fahren ohne Taximeter, die Preise sind fix ab Flughafen und hängen vom Zierlort ab.
  • Fahrdienst Uber (auf Deutsch)
2 Flughafen São Paulo-Congonhas (CGH) (Aeroporto de São Paulo-Congonhas, ​IATA: CGH), Av. Washington Luís, 04626-911 São Paulo (Vila Congonhas). Tel.: +55 11 5090 9000 . Der Flughafen liegt ca. 5km südlich vom Zentrum also eigentlich mitten in der Stadt. Er verbindet unter anderem Rio de Janeiro mit São Paulo (ponte aérea) und das halbstündlich.

Flughafentransfer:

  • Für Reisende der Airline Azul verbindet ein Shuttelbus den Flughafen Congonhas mit dem weiter außerhalb von São Paulo gelegenen Flughafen Viracopos in Campinas (mit Zwischenstopp am Shopping Center Eldorado).
  • Shuttlebus "Airport Bus Service"
  • LATAM-Bus zwischen Flughafen São Paulo-Congonhas (CGH) und Int. Flughafen São Paulo-Guarulhos (GRU)
  • Fahrdienst Uber (auf Deutsch)
3 Internationaler Flughafen Viracopos-Campinas (VCP) (Aeroporto Internacional de Viracopos-Campinas, ​IATA: VCP), Rodovia Santos Dumont km 66, 13055-900 Campinas-SP (Parque Viracopos). Tel.: +55 19 3725-5000 . Etwa 100km entfernt von São Paulo liegt der Flughafen Viracopos in der Stadt Campinas.

Flughafentransfer:

  • Wer mit der Airline Azul fliegt, erreicht den Flughafen von São Paulo aus mit einem der kostenlosen Shuttlebusse. Diese fahren von/zu den Shopping Center Eldorado bzw. Tamboré und nahe der Metro-Station Barra Funda. Über einen Zwischenstopp am Shopping Center Eldorado erreicht man auch den Flughafen Congonhas. Der Fahrplan ist auf der Azul-Webseite zu finden.
  • Shuttlebus "Airport Bus Service"

Mit der Bahn

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Expresso Turístico im Bahnhof Luz

Hochgeschwindigkeitszüge für den Personenfernverkehr gibt es nicht. Wichtige Haupt- und Großstädte anderer brasilianischer Bundesländer werden entweder über Fernbusse oder Inlandsflüge bedient. Die Stadtbahnen der CPTM fahren bis in die Vororte São Paulos. Es gibt Bestrebungen den Schienenverkehr auszubauen, jedoch existiert die Planung bisher nur auf dem Papier.

  • Der Expresso Turístico . bietet nur an Wochenenden Fahrten zwischen der Bahnstation Estação da Luz in São Paulo bis nach Paranapiacaba (ca. 55 km), Mogi das Cruzes (ca. 48 km) und Jundiaí (ca. 60 km) an. Die Fahrten sind als Tagesausflüge konzipiert ab Estação da Luz Hinfahrt um 8:30 Uhr und Rückfahrt um 16:30 Uhr. Preis: R$ 50 (1 Person), R$ 82 (2 Personen).

Mit dem Bus

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Fernbusbahnhof Tietê

Es gibt 3 große Fernbusbahnhöfe in São Paulo mit nationalen und internationalen Verbindungen.

  • 4 Fernbusbahnhof Tietê (Terminal Rodoviário do Tietê), Av. Cruzeiro do Sul 1800, 02011-500 São Paulo (Santana). Tel.: +55 11 3866-1100 . Der Fernbusbahnhof ist der größte Lateinamerikas und verbindet São Paulo mit zahlreichen Städten inner- und außerhalb Brasiliens. Er ist über die U-Bahn Linie 1, Station Portuguesa-Tietê zu erreichen. Der Busbahnhof verfügt über eine Gepäckaufbewahrung (24/7) und Duschen (12 R$, mit Handtuch und Seife 22 R$).
  • 5 Fernbusbahnhof Barra Funda (Estação Barra Funda, ​Terminal Intermodal Palmeiras-Barra Funda), Rua Bento Teobaldo Ferraz 119, São Paulo, ​Rua Mário de Andrade, 664 (Barra Funda). Tel.: +55 11 3392-2455 . Der zweitgrößte Fernbusbahnhof kann über die U-Bahn Linie 3 oder über die Stadtbahn Linie 7 oder 8 erreicht werden, Ausstieg Station Palmeiras-Barra Funda.
  • 6 Fernbusbahnhof Jabaquara (Terminal Jabaquara, ​Terminal Intermodal Jabaquara), Rua dos Jequitibás, São Paulo (Vila Parque Jabaquara) . Der Busbahnhof ist erreichbar über die U-Bahn Linie 1, Station Jabaquara und wird hauptsächlich von Bussen, aus der Küstenregionen her kommend, angefahren.

Auf der Straße

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Autobahnnetz im Bundesstaat São Paulo
Autobahn Imigrantes mit Blick auf die Serra do Mar

Die Straßen des Bundesstaats São Paulo sind meist in wesentlich besserem Zustand als die der sie umgebenden Bundesstaaten. Ein Großteil dieses Straßennetzes besteht aus privat verwalteten Mautstraßen.

Die wichtigsten Zufahrtsstraßen und Autobahnen von und nach São Paulo:

  • Anchieta (SP-150) und Imigrantes (SP-160) sind die wichtigsten Verbindungen der Metropolregion zum Hafen in Santos, der Stahl- und Chemieindustrie sowie Ölraffinerien in Cubatão und der Industrie der ABCD Region. Außerdem die schnellste Verbindung zur Küste, so dass es besonders an Wochenenden oder Feiertagen zu Staus kommen kann. Beide Autobahnen sind kostenpflichtig.
  • Rodoanel Mario Covas (SP-21) Die rund 180km lange Ringstraße um das Zentrum der Metropolregion São Paulo herum, verbindet die wichtigsten Autobahnen der Stadt miteinander um den innerstädtischen Verkehr zu entlasten.

Mit dem Schiff

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Der nächste Hafen liegt in der ca. 100km entfernten Stadt 7 Santos mit Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe. Erreichbar ist die Hafenstadt in ca. 1,5 Autostunden ab São Paulo über die beiden Autobahnen Anchieta (SP-150) oder Imigrantes (SP-160). Die beiden größeren Flüsse Rio Pinheiros und Rio Tietê sind stille Gewässer und bieten keinerlei Schiffahrt, sondern sind beide extrem verschmutzt.

Mobilität

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Überblick: Öffentlicher Personennahverkehr

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Logo der U-Bahn
Logo der Stadtbahn
Einschienenbahn Linie 15

São Paulo hat ein U-Bahnnetz (Metrô) und acht oberirdische Stadtbahnlinien (CPTM), die das schnellste Verkehrsmittel im chronisch überlasteten Ballungsraum darstellen.

  • Linien 1 – 6: U-Bahn
  • Linien 7 – 13: Nahverkehrslinien der Stadtbahn (CPTM)
  • Linien 14 – 18: Einschienenbahnen (Monotrilho)

Es gibt ein gut ausgebautes Busnetz mit mehreren hundert Bus- und Obuslinien (Trolleybus), die wiederum in verschiedene Kategorien eingeteilt sind, darunter auch Expresslinien. Die Busse können, besonders während der Rushhour, überfüllt sein und bedingt durch die vielen Staus nur langsam vorwährtskommen. Es gibt keine Aushängefahrpläne, sondern man wartet am Bürgersteig bis die gewünschte Buslinie vorbeikommt und diese wiederum hält nur, wenn sie vom Bürgersteig herangewinkt wird. Auf Taschendiebe im Bus sollte geachtet werden.

Tickets

Kaufen kann man die unterschiedlichen Fahrscheine an Ticketautomaten in U-Bahnen und den Bahnhöfen, in Zeitungsläden und Kiosken.

  • Bilhete Único (soviel wie Einheitsticket), die Smartcard hat in Bussen, der U-Bahn sowie in den Stadtbahnen der CPTM Gültigkeit.
  • Bilhete Lazer (BLA) (Freizeitticket), gültig nur in der U-Bahn und der CPTM-Stadbahn von 18 Uhr am Samstag bis Betriebsschluss am Sonntag und an Feiertagen.
  • Cartão Fidelidade (Treuekarte), Mehrfahrtenkarte mit 8, 20 und 50 Fahrten die im Voraus bezahlt werden.

Die 1974 eingeweihte U-Bahn (Metrô de São Paulo oder Metropolitano de São Paulo) ist die älteste Brasiliens und besteht aus sechs farblich gekennzeichneten Linien. Wird eine U-Bahnlinie von Einheimischen angegeben, so wird normalerweise die entsprechende Farbgebung mitgeteilt und nicht Linie 1, Linie 2 etc. Die U-Bahnlinie 1 wird zur linha azul, also "Linie Blau". Die U-Bahnlinie 3 wird zur linha vermelha, also "Linie Rot", usw.

Linie Strecke
Linie 1Tucuruvi ↔ Jabaquara
Linie 2Vila Prudente ↔ Vila Madalena
Linie 3Corinthians-Itaquera ↔ Palmeiras-Barra Funda
Linie 4São Paulo-Morumbi ↔ Luz
Linie 5Capão Redondo ↔ Chácara Klabin
Linie 15Vila Prudente ↔ Vila União

Stadtbahn / S-Bahn

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Bahnstation "Estação da Luz"

Die Stadtbahnen betrieben von der Companhia Paulista de Trens Metropolitanos (CPTM) werden ähnlich der S-Bahnen betrieben und verkehren nur in der Metropolregion São Paulos. Das aktuelle Netz hat eine Streckenlänge von ca. 260km mit 93 Stationen. Die wichtigsten Bahnhöfe, die meistens auch von U-Bahn und Bussen angefahren werden, sind:

  • Estação da Luz
  • 8 Estação Brás
  • 9 Terminal Intermodal Grajaú
  • Estação Júlio Prestes

Auf der Straße

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Teils komplizierte Straßenführung: Av. 23 de Maio
Stau im Vale do Anhangabaú (Zentrum)

Die schiere Größe, der permanent drohende Verkehrsinfarkt, trägt dazu bei, dass die Straßen São Paulos als verwirrend und unübersichtlich wahrgenommen werden. Die Hauptverkehrszeiten sind zwischen 6 und 9 Uhr morgens und von 16 bis 20 Uhr abends. Der Verkehr ist nervzehrend und selbst außerhalb der Stoßzeiten, bei denen man mehrstündige Verspätungen einrechnen muss, kann es immer wieder zu lokalen Staus kommen. Vor allem im Sommer führen die häufigen Regenfälle zu Überschwemmungen und zu Ausfällen im Stromnetz, und somit zu nicht funktionierenden Verkehrsampeln. Bei Regen gibt es auch viele kleinere Unfälle, die zu langen Wartezeiten führen können.

Für Besucher ist es praktisch unmöglich sich ohne ein Navigationsgerät zu orientieren. Hierbei muss man aber dennoch Acht geben, nicht unversehens in eine gefährliche Gegend geschickt zu werden. Viele Gebiete der Stadt sind Armenviertel bzw. Slums und es ist für den Nicht-Eingeweihten nur sehr schwer abzuschätzen, was das für die persönliche Sicherheit bedeutet. Viele arme Gegenden sind relativ harmlos, andere sind es nicht, es ist deshalb gut zu wissen, was man tut!

Das Autofahren bzw. eine Autoanmietung wird für Besucher generell nicht empfohlen, da neben den Verkehrsstaus die Parkplatzsuche ein genauso großes Problem darstellt. Die paulistanos sind für brasilianische Verhältnisse relativ gesittete und kooperative Autofahrer und ein Einhalten der wichtigsten Verkehrsregeln kann eigentlich angenommen werden. Dennoch ist eine sehr defensive Fahrweise anzuraten!

Fahrverbot

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Fahrverbotkontrolle mit Hilfe von Überwachunsgeräten

Um die Luftverschmutzung und Staus zu verringern, gilt seit 1996 ein Fahrverbot (Rodízio de veículos oder auch Operação Horário de Pico) während der Rushhour in São Paulo für PKW's von Montag bis Freitag von 7 bis 10 Uhr sowie von 17 bis 20 Uhr. Privat- und Geschäftsautos mit den folgenden Endnummern im Kennzeichen dürfen während dieser Zeit an folgenden Tagen nicht fahren:

  • Montag:1 und 2
  • Dienstag: 3 und 4
  • Mittwoch: 5 und 6
  • Donnerstag: 7 und 8
  • Freitag: 9 und 0

Das Fahrverbot erstreckt sich nicht auf ganz São Paulo, sondern auf die hier abgebildete Region. Aufgehoben ist das Fahrverbot an den Wochenenden, an Feiertagen sowie während der Schulferien. Da es immer wieder zu Ausnahmen kommt, sollte man sich vorher bei Einheimischen bzw. beim Hotelpersonal informieren.

Für Ortsfremde empfiehlt sich, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, ein Taxi zu nutzen.

  • Uber: Wie in den meisten Großstädten Brasiliens ist eine Fahrt mit Uber preiswerter als mit einem Taxi: Uber in São Paulo (auf Deutsch)
  • Taxi: Die normalen Taxis sind weiß und sind an eigens eingerichteten Taxiständen, in der Nähe von großen Veranstaltungsorten oder in der Innenstadt zu finden.
  • Radio-Taxi: Haben einen besseren Ruf und werden gerne von Touristen genutzt, sind jedoch teurer und müssen telefonisch bestellt werden.

Sehenswürdigkeiten

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Karte
Karte von São Paulo

Pátio do Colégio
Justizsekretariat am Pátio do Colégio
Stadtkathedrale
Klosterkomplex St. Benedikt
Platz der Erinnerung (Largo da Memória) und Obelisk Piques
Im Anhangabaú-Tal mit Blick auf den Tee Viadukt und im Hintergrund der Shopping Center Light
Innenräume der Pinacoteca
Stadttheater São Paulo
Viaduto Santa Ifigênia
Blick ins Anhangabaú Tal, links der Postpalast, rechts der Wolkenkratzer Mirante do Vale und davor der Viadukt der Hl. Ephigenia
Szene in der städtischen Markthalle

Sehenswürdigkeiten und kulturelle Angebote sind in São Paulo zahlreich und vielseitig vorhanden. Die Stadt kann mit Recht behaupten Kulturzentrum Lateinamerikas zu sein, mit ihren 101 Museen, 146 Bibliotheken und rund 40 Kulturzentren sowie zahlreichen beliebten Festivals und Messen. Darüber hinaus hat die Stadt 182 Theater und 282 Kinos. Es gibt Räume für Veranstaltungen aller Kunstrichtungen, die von Broadwaymusicals bis hin zum Theater der Avantgarde reichen.[5]

Historisches Zentrum

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Entsprechend dem ungebremsten urbanen Wachstum der Stadt sind die meisten historischen Gebäude im 20. Jh. zeitgemäßen Bauwerken gewichen. Das bedeutet, dass sich die meisten Sehenswürdigkeiten im Einzugsbereich des Stadtzentrums konzentrieren, dem sogenannten "Centro Histórico", wo neugotische Kathedralen im Schatten von Wolkenkratzern stehen. Die traditionellen Einwandererviertel konzentrieren sich ebenfalls um das Stadtzentrum herum. Zum Centro Histórico gehören die Distrike República und sowie die Stadtteile (bairros) Santa Cecília, Liberdade und Consolação.[6]

Aufgezählt werden in diesem Kapitel die historischen Sehenswürdigkeiten bzw. Gebäude die unabhängig von ihrem Zweck bzw. Bedeutung (Bahnhof, Monument, Museum etc.) offiziell zum Centro Histórico gehören und größtenteils unter Denkmalschutz stehen:

1 Pátio do Colégio (Schulhof oder in alter Schreibweise: Pateo do Collegio), Praça Pateo do Collegio 2, 01016-040 São Paulo (Centro Histórico, nahe der U-Bahnstation Sé). Tel.: +55 11 3105 6899 . Der Pátio do Colégio im historischen Zentrum ist die Geburtsstätte von São Paulo. Am 25. Januar 1554 errichteten einige Jesuiten auf einem Hügel zwischen den Flüssen Anhangabaú und Tamanduateí eine Hütte auf den sogenannten Feldern von Piratininga. Von hier aus versuchten die Jesuiten die Indianer, die die Region bewohnten, zum Christentum zu konvertieren. Hieraus entstand die "Escola de São Paulo de Piratininga" (=Schule São Paulo des Piratininga) aus der die gleichnamige Stadt hervorging.

Gebäudeensemble rund um den historischen Platz Pátio do Colégio:

  • 2 Stadtmuseum Pater José de Anchieta (Museu Municipal Beato José de Anchieta), Largo Páteo do Colégio 2. Tel.: +55 11 3105-6899, E-Mail: . Das Museum steht gleich neben der Kirche São José de Anchieta und umfasst 6 Räume mit unterschiedlichen Themen aus dem 16. Jh. bis zum 20. Jh. Die Sammlung beinhaltet sakrale Kunstwerke, Ausgrabungsstücke aus dem Innen- und Außenbereich des Pátio als auch Instrumente und Objekte hergestellt von der damals ansässigen indigenen Bevölkerung. Im Gebäude sind noch 2 Originalmauern aus Stampflehm erhalten, die die überhaupt allerersten gebauten Hausmauern der Stadt darstellen. Geöffnet: Mo geschlossen. Di - So 9 - 17 Uhr.
  • 1 St. José de Anchieta Kirche (Igreja São José de Anchieta), Largo Pátio do Colégio 34. Tel.: +55 11 3105 6899 . Die Hütten gebaut von den Jesuiten ab dem Jahr 1554, wurden im 17. Jh. mit einer Kirche und einem Kolleg im jesuitischen Kolonialstil überbaut. Das Gebäudeensemble verfiel im 18. Jh. mit der Vertreibung der Jesuiten. Das heutige Gebäude aus dem Jahr 1954 hat als Schutzpatron Pater José de Anchieta, der durch Papst Johannes Paul II selig gesprochen wurde. In der Kirche befindet sich ein Oratorium mit den angeblichen Gewändern und dem Oberschenkel José de Anchieta. Geöffnet: Messen Di, Mi, Do, Fr 12 Uhr. So 10 Uhr.
  • 3 Säule zu Ehren der Gründer São Paulos (Memorial dos Fundadores da Cidade de São Paulo): Auf dem Platz Pátio do Colégio wurde 1925 vom italienischen Bildhauer Amadeo Zani die 25m hohe Säule errichtet. Die oben stehende weibliche Figur soll die Stadt São Paulo darstellen. Auch enthalten sind indigene Figuren, die beim Aufbau der Stadt beteiligt waren.
  • 4 Justizsekretariat (Secretaria da Justiça do Estado de São Paulo): Die beiden denkmalgeschützten Gebäude am Páteo do Colégio wurden zwischen 1869 und 1888 im Stil des Belle Époque Tropical gebaut und vom Architekturbüro Ramos de Azevedo geplant. Das Haus Nr. 148 war Sitz des Landwirtschaftssekretariats, das Haus Nr. 184 beherbergte das Finanzamt. Heutzutage sind beide Gebäude Sitz des Justizsekretariats des Staates São Paulo.
  • 5 Herrenhaus der Marchioness de Santos (Solar da Marquesa de Santos), Rua Roberto Símonsen 136, 01017-020 São Paulo (Centro). Tel.: +55 11 3241-1081 . Denkmalgeschütztes Gebäude aus der Mitte des 17. Jh. und ehemaliger Wohnsitz der Marquesa de Santos, Mätresse von Peter I. (Dom Pedro I.), die hier von 1834 bis 1867 wohnte. Es sind teilweise noch die alten Flechtwerkwände mit Stampflehm vorhanden. Heutzutage werden die Räumlichkeiten für Ausstellungen genutzt. Geöffnet: Mo geschlossen, Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
  • 6 Haus Nr. 1 (Casa Número Um), Rua Roberto Simonsen 136 B, 01017-020 São Paulo . Der Name des Hauses leitet sich vom alten Straßennamen Rua do Carmo, Hausnr. 1 ab. Alte Wohnregister zeigen, dass hier seit 1689 ein Haus in Stampflehmtechnik stand. Das heutige Gebäude wurde ca. 1880 auf den alten Stampflehmmauern errichtet. Innen sind noch die original Fliesenböden, die Holztreppe und einige Wandmalereien erhalten.

Im Inneren befindet sich heutzutage die Casa da Imagem.
2 Stadtkathedrale São Paulo (Catedral Metropolitana de São Paulo, auch Catedral da Sé), Praça da Sé, 01001-000 São Paulo, ​Praça da Sé - Sé - Centro (Centro / Sé) . Die Geschichte der Kathedrale von São Paulo geht bis in das Jahr 1591 zurück, als beschlossen wurde eine Hauptkirche zu errichten. Diese wurde um 1616 fertiggestellt, um wiederum einen neuen Bau 1764 im Barockstil zu weichen. Die heutige Kathedrale wurde zwischen 1913 und 1967 erbaut und wird trotz ihrer im Renaissance-Stil errichteten Kuppel häufig als viertgrößte neugotische Kathedrale der Welt bezeichnet. Unter dem Hauptaltar befindet sich eine große Krypta mit 30 Grabmäler von Bischöfen und Erzbischöfen der Stadt. Außerdem liegt hier der Häuptling Tibiriçá dos Guaianás begraben, der eine wichtige Rolle bei der Gründung von São Paulo spielte und der Regent Feijó, der Staatschef während der Regentschaftszeit war.
3 Kath. St. Antonius Kirche (Igreja de Santo Antônio), Praça do Patriarca 49, São Paulo . Die denkmalgeschützte Kirche wurde erstmals 1592 erwähnt und ist somit eines der ältesten Sakralbauten der Stadt. Nur die heutige Frontseite wurde zwischen 1899 und 1919 fertiggestellt. Das Innere der Kirche bewahrt noch viel von der Originalausstattung aus der Kolonialzeit. Während Restaurierungsarbeiten im Jahr 2005 wurden Deckengemälde aus dem 17. Jh. über dem Hochaltar wiederentdeckt. Es sind die ältesten bekannten Deckengemälde São Paulos. Der 1780 errichtete Hochaltar ist ein schönes Beispiel der brasilianischen Barockschnitzerei.

Klosterkomplex St. Benedikt:

  • 4 St. Benedikt Kloster (Mosteiro de São Bento), Largo de São Bento 48, 01029-010 São Paulo (Centro Histórico). Tel.: +55 11 3328 8799 . Das Benediktinerkloster mitten im Stadtzentrum wurde am 14. Juli 1598 gegründet. Zur Zeit wird das Kloster von 49 Mönchen bewohnt, sowie von Novizen und Postulanten. Geöffnet: Mo, Di, Mi und Fr 6 - 18 Uhr. Sa und So 6 - 12 und 16 - 19:30 Uhr. Do von 8 bis 14 Uhr geschlossen.
  • 5 Basilika unserer Lieben Frau von der Himmelfahrt (Basílica de Nossa Senhora da Assunção): Die Basilika errichtet im Stil der Neuromantik wurde zwischen 1910 und 1914 gebaut. Die Inneneinrichtung im Stil der Beuroner Kunstschule stammt vom belgischen Benediktiner Dom Adelberto Gressnigt. Gottesdienst: Mo - Fr 7 Uhr (mit gregorianischem Chor). Mo - Fr 13 Uhr und 18 Uhr. Sa 6 Uhr (mit gregorianischem Chor). So 8:30 Uhr und 10 Uhr (mit Orgel und gregorianischem Chor).
  • 1 St. Benedikt Schule (Colégio de São Bento): Als Gimnásio de São Bento 1903 gegründet.
  • 2 St. Benedikt Fakultät : Die Faculdade de São Bento wurde 1908 gegründet und war die erste freie Hochschule der Philosophie in Brasilien. Heutzutage werden die Studiengänge Philosophie und Theologie angeboten.
  • Brunch im Kloster: Immer am letzten Sonntag eines Monats nach dem Gottesdienst öffnen die Mönche das Refektorium für die Öffentlichkeit zum brunchen. Die Veranstaltung wird begleitet von Musik, Kunstaustellungen sowie einer Führung durch das Kloster. Der Besuch ist kosten- und reservierungspflichtig (Tel. +55 11 3328-8792, Handy +55 11 94075-0593).
6 Kirche unserer lieben Frau vom guten Tod (Igreja Nossa Senhora da Boa Morte), Rua do Carmo 202, 01019-020 São Paulo. Tel.: +55 11 3101 6889 . Die Bruderschaft Unserer lieben Frau vom guten Tod wurde 1728 gegründet und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass Personen unterschiedlicher Herkunft oder Hautfarbe aufgenommen werden. Was sehr außergewöhnlich im kolonialen Brasilien war, ein Land, dass die Sklaverei erst 1888 abgeschafft hat. Die Kirche wurde von 1802 bis 1810 aus Stampflehm im barocken Kolonialstil gebaut. Der Innenraum ist sehr einfach gestaltet. Geöffnet: Messe Mo - Fr 18 Uhr. Fr 12 Uhr. Sa 15 Uhr. So 10 und 18 Uhr.
Der 7 Platz der Erinnerung (Largo da Memória / Ladeira da Memória), Largo da Memória, sem n.º - República - São Paulo - São Paulo - Brasil . ist eines der ältesten Adressen der Stadt und war vormals das Eingangstor für Händler und ihre Transporttiere vom Tietê Fluss her kommend, da es hier eine Wasserversorgung für Mensch und Tier gab. Im Jahr 1813 wurde der Platz im neokolonialen Baustil erweitert und ein Trinkbrunnen gebaut, da die Zugangswege ins Landesinnere ausgebaut wurden.


Hinzu kam 1814 der 8 Obelisk do Piques der heute das älteste Monument São Paulos ist.

Heiliger Franziskus Platz (Largo de São Francisco):

Die Geschichte des heutigen 9 Largo de São Francisco beginnt 1647 mit der Einweihung des "Klosters St. Franziskus" (Convento de São Francisco). Der heutige Platz wurde damals von den Franziskanern als Obst- und Gemüsegarten genutzt.

  • 3 Juristische Fakultät der Universität von São Paulo (Faculdade de Direito da Universidade de São Paulo, ​Juristische Fakultät des Largo de São Francisco), Largo São Francisco 95, 01005-010 São Paulo. Tel.: +55 11 3111 4000 . Ab 1827 wird der Klosterkomplex Sitz der bis heute dort ansässigen Juristischen Fakultät. Es ist eine der ältesten Hochschulen Brasiliens und die älteste juristische Fakultät, die vom brasilianischen Kaiser Peter I. eingeweiht wurde. 1930 wurde das Gebäude abgerissen und 1934 durch das heutige Gebäude im neokolonialen Stil ersetzt. Die öffentlich zugängliche Bibliothek besitzt ca. 300.000 Büchern, von denen viele von renommierten Alumnis wie Rui Barbosa, Castro Alves, Monteiro Lobato und Alvares de Azevedo stammen.
  • 7 Kirche des Hl. Franziskus von Assisi (Igreja São Francisco de Assis), Largo São Francisco 133. Tel.: +55 11 3291 2400 . Die 1642 erbaute und 1647 eingeweihte Kirche wurde mit der Stampflehmtechnik mit 1,5m dicken Wänden gebaut. Einige Umbauten im 18. Jh. verliehen dem Gebäude einen barocken Charakter. Die Fassade wurde 1884 umgebaut und der heutige zentrale Eingang geöffnet.
  • 8 Chagas-Kirche des engelhaften Vaters St. Franziskus (Igreja das Chagas do Seráfico Pai São Francisco), Rua São Francisco 173 . Die 1676 erbaute ursprüngliche Kapelle wurde 1787 nach umfangreichen Erweiterungen im Kolonialstil fertiggestellt. Die unter Denkmalschutz gestellte Kirche besitzt eine Sammlung von Terrakottabüsten aus dem 17. Jh., Heiligenstatuen und Dokumente aus dem 18. Jh. Die vergoldeten Altäre und Statuen sind aus dem brasilianischem Barock.
  • Quer gegenüber der beiden Kirchen liegt das dreieckige denkmalgeschützte Hochhaus im Art Déco Stil aus den 1930er Edifício Saldanha Marinho.
10 Bahnstation Luz (Estação da Luz), Praça da Luz 1 (Bom Retiro) . Der 1867 eröffnete Bahnhof, dessen Einzelteile aus dem viktorianischen England nach São Paulo transportiert worden sind, zählt zu den Nationalen historischen Stätten Brasiliens. Die Station ist bis heute in Betrieb und wird von der Stadtbahn (CPTM) (Linien 7, 10, 11 und 13), der U-Bahn (Linie 1 und 4) und vom Expresso Turístico angefahren.


Seit 2006 befindet sich innerhalb des Bahnhofs das Museum der portugiesischen Sprache (Museu da Língua Portuguesa).

10 Tee Viadukt (Viaduto do Chá), Vale do Anhangabaú . Die Fußgängerbrücke wurde 1892 eingeweiht, um das damals im Anhangabaú-Tal existierende Sumpfgebiet zu überbrücken. In den Anfangsjahren wurde eine Gebühr für die Nutzung des Verkehrsweges verlangt.
11 Staatliche Pinakothek São Paulo (Pinacoteca do Estado de São Paulo), Praça da Luz 2, 01120-010 São Paulo, ​Praça da Luz 2, São Paulo, SP 01120-010 (Luz). Tel.: +55 11 3324 1000, E-Mail: . Das 1905 eingeweihte Gebäude ist das älteste Kunstmuseum der Stadt und ist bis heute eines der bedeutendsten. Es hat in seinem Bestand Werke von Cândido Portinari, Anita Malfatti, Victor Brecheret, Tarsila do Amaral, Di Cavalcanti u.a. Merkmal: Gesichtsmaske vorgeschrieben. Geöffnet: Mi-Mo 10-17:30 Uhr.
1 Stadttheater São Paulo (Theatro Municipal de São Paulo), Praça Ramos de Azevedo, 01037-010 São Paulo (Sé, Centro). Tel.: +55 11 3053 2090 . Das Theater und Opernhaus wurde am 12. September 1911 mit einer Aufführung der Oper Hamlet von Ambroise Thomas eröffnet. Der Bau ist der Pariser Opéra Garnier nachempfunden und ist eines der Nationalen historischen Stätten Brasiliens. Hier sind bereits viele Berühmtheiten aufgetreten, wie z.B. Maria Callas, Enrico Caruso, Isadora Duncan, Beniamino Gigli, Vaslav Nijinsky, Anna Pawlowa, Arthur Rubinstein, Magda Tagliaferro, Arturo Toscanini u.a. Es ist Sitz des "São Paulo Municipal Symphonic Orchestra", des "Coral Lírico" und des "Städtischen Balletts São Paulo". Jeden Mittwoch gibt es eine kostenlose Aufführung, die sog. Quartas Musicais. Tickets hierfür sind eine Stunde vor Aufführungsbeginn an der Kasse zu holen. Geöffnet: Tickets: Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa und So 10-17 Uhr.
12 Viadukt der Heiligen Ephigenia (Viaduto Santa Ifigênia; im Zentrum zwischen Largo São Bento und Av. Cásper Libero) . Die Fußgängerbrücke überspannt, so wie der oben erwähnte Tee Viadukt, das Anhangabaú-Tal. Die heute denkmalgeschützte Brücke wurde 1910-13 im Art Nouveau Stil gebaut, wobei das gesamte Stahlgerüst damals aus Belgien importiert wurde.
13 Postpalast (Palácio dos Correios), Praça Pedro Lessa (ohne Nr.), 01031-970 São Paulo, ​Pça. do Correio, sem n.º - República - São Paulo - São Paulo - Brasil (Centro). Tel.: +55 11 3003 0100 . Das palastähnliche Gebäude gebaut von 1920 bis 1922 im Stil des Eklektizismus, wurde ab 2005 aufwendig restauriert und steht unter Denkmalschutz. Es beherbergt heutzutage neben der Postzentrale, ein Kulturzentrum und die Agentur für Philatelie Dom Pedro II. Geöffnet: Mo - Fr 10 -18 Uhr.
14 Industriepalast (Palácio das Indústrias), Avenida Mercúrio (ohne Nr.), 03003-060 São Paulo (Parque Dom Pedro II / Brás) . Das heute denkmalgeschützte Gebäude wurde von 1911 bis 1924 als Ausstellungszentrum für die damals aufstrebende Stadt gebaut. Es war danach Regierungsgebäude, Feuerwehrstation und Sitz der Militärpolizei.


Heutzutage beherbergt es das Museum Catavento Cultural.

9 Synagoge Beth-El (Sinagoga Beth-El), Rua Martinho Prado 128, 01306-040 São Paulo (Bela Vista). Tel.: +55 11 3258 1396 . Der Beth-El-Tempel wurde 1928 von dem russischem Architekten Samuel Roder, der sein Studium an der Universität Kiew abgeschlossen hatte, entworfen. Das denkmalgeschützte Gebäude ist siebeneckig und soll die Bedeutung der Zahl Sieben im jüdischen Glauben widerspiegeln. So lehrt die Kabbala, dass die Sieben einen vollständigen Zyklus darstellt. Nach sieben Tagen vollendete der Herr sein Werk. Und der Sabbat ist der siebte Tag der Woche.


Ab 2020 wird die Synagoge in das Jüdische Museum São Paulo umgewandelt.

1 Stadtmarkt São Paulo (Mercado Municipal de São Paulo), Rua da Cantareira 306 (Mercúrio / Sé, nahe der U-Bahstationen Luz oder São Bento). Tel.: +55 11 3313 3365 . Das Groß- und Einzelhandelslager wurde 1933 eröffnet und erstreckt sich auf 12.600 m² über 2 Stockwerke. Der Markt ist spezialisiert auf die Vermarktung von Obst, Gemüse, Getreide, Fleisch, Gewürzen und anderen Nahrungsmitteln. Neben seiner historischen Bedeutung hat der "Mercadão" auch einen guten Ruf in der traditionellen Gastronomie der Stadt, wo es unter anderem eine große Auswahl an Snacks, Vorspeisen, Früchten, Käse und Schinken gibt. Beliebte Gerichte des "Mercadão" sind das traditionelle Mortadella Sandwich, pastel de bacalhau (Kabeljau-Küchlein) und unterschiedliche Arten von finger-food. Geöffnet: Mo - Sa 6 - 18 Uhr. So + Feiertage 6 -16 Uhr.
15 Nullpunkt (Marco Zero), Praça da Sé (vor der Stadtkathedrale Sé) . Der 1934 auf der Praça da Sé aufgestellte Marco Zero ist ein geografisches Denkmal im Centro Histórico, welches das Stadtzentrum symbolisiert. Soll heißen, der hexagonale Marmorstein dient als Bezugspunkt für die Hausnummerierung der Straßen in der ganzen Stadt (mit Ausnahme von der Regionalpräfektur Santo Amaro, die vormals eine eigenstädnige Gemeinde war).
11 Bahnstation Júlio Prestes (Estação Júlio Prestes), Praça Júlio Prestes 148, São Paulo, ​Praça Júlio Prestes 148, 01218-020 São Paulo (Santa Cecília) . Historischer denkmalgeschützter Bahnhof fertiggestellt 1938, der von der Stadtbahn Linie 8 angefahren wird.


Seit 1999 befindet sich im ehemaligen Hauptgebäude des Bahnhofs der Konzertsaal Sala São Paulo und ist Sitz des "São Paulo State Symphonic Orchestra".

16 Ipiranga Museum (Museu Paulista da Universidade de São Paulo, auch: Museu do Ipiranga), Parque da Independência, 04263-000 São Paulo, ​Rua dos Patriotas, nº 20 - Ipiranga - São Paulo/SP, Brazil - 04207-030 (Ipiranga). Tel.: +55 11 2065 8001 . Gebaut als ein Denkmal an die Unabhängigkeit Brasiliens, eingeweiht 1895, mit großen historischen Museum und einem Fundus von 125.000 Objekten. Das Museum besitzt eine völkerkundlich-historische Ausstellung über Brasilien und insbesondere eine Abteilung zur Geschichte São Paulos, u. a. ein Modell der Stadt im Jahre 1841. Das Museum gehört zur Universität von São Paulo (USP). Geöffnet: Di.-So. 10.00-17.00. Preis: R$ 30, gratis mittwochs und 1. So. im Monat.
17 Denkmal zur Unabhängigkeit Brasiliens (Monumento à Independência), Praça do Monumento (ohne Nr.), 04261-050 São Paulo, ​Parque da Independência (Ipiranga / nahe U-Bahnlinie 2, Station Alto do Ipiranga und Sacomã). Tel.: +55 11 2068 0032, E-Mail: . Das Denkmal befindet sich im Parque da Independência Ipiranga (Unabhängigkeitspark) und zwar an der Stelle, an der angenommen wird, dass Dom Pedro I. im Jahr 1822 die Unabhängigkeit von Portugal ausgerufen hat. Es handelt sich um ein riesiges Monument aus Granit und Bronze ausgeführt und geplant von dem Italiener Ettore Ximenes. Das Werk wurde am 7. September 1922 zur 100jährigen Unabhängigkeitsfeier eingeweiht und vier Jahre später fertiggestellt. 1953 wurde im Inneren eine Krypta für die Überreste von Dom Pedro I. und seinen beiden Ehefrauen, den Kaiserinnen D. Leopoldina von Habsburg und D. Amelia von Leuchtenberg, errichtet. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
18 Kunstmuseum MASP (Museu de Arte de São Paulo), Av. Paulista 1578, 01310-200 São Paulo, ​Avenida Paulista, 157, 801310-200, São Paulo - Brasil (Bela Vista). Tel.: +55 11 3149 5959, E-Mail: . Die Sammlung des Museums wurde ab 1947 auf Initiative des Magnaten und Mäzenen Assis Chateaubriand zusammengestellt und ist seit 1980 Nationales historisches Erbe Brasiliens. Es ist nicht nur eines der wichtigsten Kunstmuseen des Landes, sondern zählt zu den bedeutendsten Sammlungen westlicher Kunst auf dem südamerikanischen Kontinent mit Werken von Goya, Bosch, Manet, Gaugin, Renoir u. a. Geöffnet: Mo geschlossen, Di 10-20 Uhr, Mi-Fr 10-19 Uhr, Sa-So 10-20 Uhr.
19 Einwanderungsmuseum (Museu da Imigração do Estado de São Paulo), Rua Visconde de Parnaíba 1316, 03164-300 São Paulo, ​Rua Visconde de Parnaíba, 1316, Mooca, São Paulo/SP, Brazil (Mooca / U-Bahnlinie 3, Station Bresser-Mooca). Tel.: +55 11 2692 1866, E-Mail: . Das 1887 eingeweihte Immigrantenwohnheim (Hospedaria dos Imigrantes) funktionierte bis 1978 und war Anlaufstelle für die unterschiedlichsten Nationalitäten. Heutzutage werden die Räumlichkeiten vom Einwanderungsmuseum genutzt um die Geschichte der verschiedenen Einwanderungswellen nach São Paulo und Brasilien zu porträtiert. Geöffnet: Di - Sa 9 - 17 Uhr. So 10 - 17 Uhr. Preis: 10 R$ Erwachsene, 5 R$ Studenten und Schüler mit Ausweis. Samstag: kostenlos.
20 Museum der portugiesischen Sprache (Museu da Língua Portuguesa), Praça da Luz, 01120-010 São Paulo, ​Praça da Luz, s/n, Luz, São Paulo - 01120-010 (im Bahnhof Estação da Luz, Bom Retiro). Tel.: +55 11 3664 3859, E-Mail: . Interaktives linguistisches Museum der portugiesischen Sprache. Wegen Sanierung geschlossen (Stand August 2019).
21 Jüdisches Museum (Museu Judaico de São Paulo), Rua Martinho Prado 128, 01306-040 São Paulo, ​Rua Martinho Prado, 128 - Bela Vista, São Paulo - SP, 01306-040 (Bela Vista). Tel.: +55 11 3258 1396, E-Mail: . Ab 2020 soll die ehemalige Synagoge Beth-El auf 4 Etagen das Jüdische Museum beherbergen. Das Museum verfügt bereits über eine Sammlung von über 1.200 Exponaten, darunter Dokumente, Ritualgegenstände, Kleidung, Kunstwerke usw. Dazu gehören ein 150 Jahre alter Tallit, Besteck aus einem Konzentrationslager, Kultgegenstände und Gebrauchsgegenstände jüdischer Einwanderer. Das Museum will der Öffentlichkeit Bräuche, Kultur, Religion und Geschichte der Juden in Brasilien näher bringen.
22 Fußballmuseum (Museu do Futebol), Praça Charles Miller (ohne Nr.), 01234-010 São Paulo, ​Praça Charles Miller, São Paulo, SP, 01234-010 (im Fußballstadion Pacaembu oder auch Estádio Municipal Paulo Machado de Carvalho). Tel.: +55 11 3664 3848, E-Mail: . Das Stadium war über viele Jahre Heimstätte der Fußballclubs Corinthians und Palmeiras, sowie Spielstätte während der Fußballweltmeisterschaft 1950. Seit 2008 beherbergt das heute denkmalgeschützte Gebäude das Fußballmuseum. Die Ausstellung erzählt die Geschichte des nationalen und internationalen Fußballs von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Geöffnet: Di - So 9 - 18 Uhr (letzter Eintritt 17 Uhr). Zugang für barrierefreibarrierefrei. Während Fußballspielen ändern sich die Besuchszeiten. Preis: R$ 20,- Erwachsene. Jeden Dienstag kostenloser Eintritt.

Casa da Imagem, Rua Roberto Simonsen 136B, 01017-020 São Paulo (Sé / U-Bahnlinie 1 oder 3, Station Sé). Tel.: +55 11 3106 5122 . Im Haus Nr. 1 (Casa Número Um) befindet sich das Ikonografische Archiv mit ca. 710.000 Bilder, Abbildungen, Fotos etc. von São Paulo. Ca. 130.000 dieser Bilder wurden digitalisiert und sind in einer Datenbank verfügbar. In den Räumlichkeiten finden wechselnde Ausstellungen mit historischen Stadtbildern statt. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
23 Museum für Visuelles und Auditives (Museu da Imagem e do Som - MIS), Av. Europa 158, 01449-000 São Paulo, ​Avenida Europa, nº 158, Jardim Europa (Jardim Europa / U-Bahnlinie 4, Station Fradique Coutinho, ca. 1km Fußweg.). Tel.: +55 11 2117 4777, E-Mail: . Sammlung mit ca. 350.000 Werke aus den Bereichen Film, Videos, Fotografie, Grafikdesign und Tonkunst. Geöffnet: Di - Sa 10 - 20 Uhr. So + Feiertage 10 - 19 Uhr.
24 Zoologisches Museum (Museu de Zoologia da Universidade de São Paulo), Avenida Nazaré 481, 04263-00 São Paulo (Ipiranga / U-Bahnlinie 2, Station Alto do Ipiranga). Tel.: +55 11 2065 8100, E-Mail: . Auf 700 m² werden hauptsächlich Tiere der tropischen Fauna ausgestellt. Geöffnet: Mi - So und Feiertage 10 - 17 Uhr.
25 Museum für Sakrale Kunst (Museu de Arte Sacra), Avenida Tiradentes 676, 01101-000 São Paulo (U-Bahnlinie 1, Station Tiradentes). Tel.: +55 11 3326 3336, E-Mail: . Die Sammlung des Museums wurde von Dom Duarte Leopoldo e Silva, dem ersten Erzbischof von São Paulo, gegründet. Er begann ab 1907 sakrale Gegenstände aus Kirchen und Kapellen der Großgrundbesitzer zu sammeln, die nach der "Proklamation der Republik" (1889) aufgegeben wurden. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: R$ 6,- Erwachsene. R$ 3,- Schüler und Studenten. Samstags kostenlos.

In den 1970er Jahren wurde im linken Flügel des Klosters Nossa Senhora da Immaculada Conceição da Luz die Sammlung zusammen getragen und damit entstand das heutige Museum.

26 Museum Vicente de Azevedo, Rua Dom Luis Lasanha 300, 04266-030 São Paulo (Ipiranga). Tel.: +55 11 2215 6900, E-Mail: . Das Museum erzählt die Geschichte des Grafen José Vicente de Azevedo, eine wichtige Persönlichkeit Ipirangas, der sich für gemeinnützige Einrichtungen eingesetzt hat. Die Sammlung aus dem 19. und 20. Jh. umfasst Möbel, Dekorationsgegenstände, Schmuck, persönliche Gebrauchsgegenstände, Kleidung, Spielzeug sowie Gemälde und Porträts. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Große Gruppen nur mit Reservierung. Preis: kostenlos.
27 Stiftung Maria Luisa e Oscar Americano (Fundação Maria Luisa e Oscar Americano), Av. Morumbi 4077, 05650-000 São Paulo (Morumbi). Tel.: +55 11 3742 0077, Fax: +55 11 3746 6941, E-Mail: . Das Haus, entworfen 1950 vom Architekten Oswaldo A. Bratke, war über 20 Jahre das Wohnhaus des Bauunternehmers Oscar Americano und seiner Familie. Nach dem Tod seiner Ehefrau Maria Luisa, die eine große Kunstsammlerin war, wurde aus dem Haus inkl. der wertvollen Inneneinrichtung und dem darum liegenden 75.000 m² großen Park eine Stiftung. Die zusammengetragene Sammlung beinhaltet Gemälde, Möbel, Silberbestecke, Porzellane, Wandteppiche und Sakralkunst aus dem 17. und 18 Jh. der brasilianischen Geschichte. Das Gebäude bietet Raum für Konzerte, außerdem kann der Teesalon besucht werden. Geöffnet: Di - So 10 - 17:30 Uhr. Preis: Zahlung nur mit Debitkarte (EC-Karte) möglich.

Wolkenkratzer und historische Hochhäuser

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Detail des Gebäudes Sampaio Moreira
Drei Wolkenkratzer im Stadtzentrum: links "Banco do Brasil", mittig "Ed. Altino Arantes", rechts "Ed. Martinelli", dem ersten Wolkenkratzer in Südamerika
COPAN Gebäude

São Paulo hat eine der höchsten Konzentrationen an Wohntürmen der Welt, die über 80m hoch sind. Die Skyline besteht aus insgesamt 128 Wolkenkratzer und 6.680 Hochhäuser (Stand 2019).[7] Viele davon haben bald eine 100-jährige Geschichte oder aber sind sehenswert aufgrund ihrer Höhe bzw. Architektur. Die unten angegebenen mehrstöckigen Bauwerke sind entsprechend ihrer Bauzeit geordnet. Ab 1910 mit dem Bau des Palacete Tereza Toledo Lara beginnt eine neue Städtebauära, wobei alle paar Jahre ein "noch höheres" Hochhaus das vorherige übertrumpft.

28 Palacete Tereza Toledo Lara, Rua Quintino Bocaiúva 22, 01004-010 São Paulo (Sé / Centro) . Das Herrenhaus im Stil des Eklektizismus wurde vom deutschen Architekten August Fried 1910 im Auftrag des Grafen Antônio de Toledo Lara gebaut. Der Name des Anwesens ist eine Hommage an Tereza Toledo Lara, die Tochter des Grafen. Auch heute noch ist das Gebäude im Besitz der Familie. Seit 2017 befindet sich im Obergeschoß ein Raum für Shows für bis zu 140 Personen.
29 Edifício Guinle, Rua Direita 49, 01002-001 São Paulo, ​R. Direita, 49 - Sé, São Paulo - SP, 01002-001 () . Das Gebäude mit 7 Stockwerken wurde im Auftrag der Familie Guinle von 1912 bis 1916 gebaut. Es war das erste Hochhaus und für einige Jahre das höchste Gebäude der Stadt. Es wurde außerdem als erstes Gebäude unter Verwendung von Stahlbeton gebaut und besitzt bis heute die originale Jugendstilfassade.
30 Edifício Rolim, Praça da Sé 79, 01016-040 São Paulo (Sé / Centro). Gebaut 1928, im Stil des Katalanischen Modernismus war das Gebäude mit 13 Stockwerken für einige Jahre eines der höchsten Gebäude São Paulos. Bis heute ist die Bronzekuppel und der kleine Turm, der früher beleuchtet wurde, erhalten.
31 Palacete Riachuelo (Edifício Palacete Riachuelo), Rua Doutor Falcão Filho 151, 01007-010 São Paulo (Centro / U-Bahnlinie 3, Station Anhangabaú) . Das denkmalgeschützte Gebäude, erbaut 1925-29 im neo-gotischem Stil, gilt als das erste Hochhaus São Paulos, welches nicht für geschäftliche Zwecke erbaut wurde, sondern als Wohnhaus. Im Erdgeschoss befinden sich Geschäftsräume, im 1. Geschoss eine Moschee, die weiteren 7 Stockwerke sind immer noch private Wohnungen.
32 Edifício Sampaio Moreira, Rua Líbero Badaró 340, São Paulo, ​Rua Líbero Badaró, 340, São Paulo-SP (Centro Histórico) . Das denkmalgeschützte Hochhaus gebaut 1924 bis 1929 im Stil des Eklektizismus war mit seinen 12 Stockwerken und 50m Höhe, nach dem Edifício Guinle, das höchste Gebäude der Stadt.


Im Erdgeschoss befindet sich das Delikatessengeschäft Casa Godinho, welches zum immateriellen Kulturerbe der Stadt zählt.

33 Martinelli-Gebäude (Edifício Martinelli), Rua São Bento 405, 01011-100 São Paulo, ​Rua São Bento, n.º 405 - Centro - São Paulo - São Paulo - Brasil (Centro Histórico) . Das Martinelli-Gebäude gebaut von 1922 bis 1934 im Auftrag des italienisch-brasilianischen Unternehmers Giuseppe Martinelli, war mit 30 Stockwerken und 130m Höhe, der erste Wolkenkratzer in Brasilien und das höchste Gebäude Südamerikas. Das oberste Stockwerk, welches früher von der Familie Martinelli bewohnt wurde, kann besichtigt werden.
34 Edifício Saldanha Marinho, Rua Líbero Badaró 39, 01003-000 São Paulo, ​Rua Líbero Badaró (esq. Rua São Francisco), n.º 39 - Sé - São Paulo - São Paulo - Brasil (Largo São Francisco) . Das 11-stöckige denkmalsgeschützte Gebäude wurde in den 1930er Jahren als eines der ersten im Art déco Stil gebaut mit einem dreieckigen Grundriss, wobei die Ecken abgerundet sind. Viele Originaldetails sind noch erhalten, wie die Marmorböden mit geometrischen Mustern, das Treppenhaus, Leuchter, Gittergeländer, Bundglasfenster u.a. Heutzutage ist es Sitz des Staatssekretariats für öffentliche Sicherheit.
35 Haupsitz der Börse Bovespa (Edifício-sede da B3), Praça Antônio Prado 48, 01014-010 São Paulo . 10-stöckiges Gebäude aus den 1940er Jahren im neoklassizistischen Stil und heute Hauptsitz der Börse. Edle Innenausstattung mit Treppen aus italienischem Marmor, Kunstwerken, klassische Möbel, eine Bibliothek und zwei Auditorien. Im Eingangsbereich gibt es einen großen Bildschirm über dem man die Börsenmakler in Aktion sehen kann.
36 Edifício Banco de São Paulo, Rua XV de Novembro 347 / Praça Antônio Prado, 01013-001 São Paulo, ​Praça Antônio Prado, nº 9 - Centro (Centro). Tel.: +55 11 3241 5822 . Das Hochhaus besteht aus 2 miteinander verbundenen Blöcken und ist eines der wenigen Beispiele der Art-Deco-Archiktektur in São Paulo. Gebaut 1938, war es Sitz eines der ältesten Banken der Stadt, der ehemaligen Banco de São Paulo. Seit den 1970er ist es Sitz des Staatssekretariats für Sport, Freizeit und Jugend. Besichtigungstouren werden angeboten um z.B. den Banksafe zu besuchen, dessen Türen vom ehemaligen Hersteller Panzer AG mit Sitz in Berlin hergestellt wurden. Von der Bank sind noch die Originalaufzüge sowie der Sitzungssaal des Präsidenten herhalten. Geöffnet: Mo - Fr 10 - 11 und 13 - 14 Uhr. Preis: kostenlos.
37 Edifício Matarazzo, Viaduto do Chá 15, 01020-900 São Paulo, ​Viaduto do Chá (esq. Rua Dr. Falcão Filho), n.º 15 - Sé - São Paulo - São Paulo - Brasil . Das Gebäude wurde 1939 durch den Industriemagnaten Matarazzo gebaut, seitdem war es Hauptsitz verschiedener Unternehmen und dient seit 2004 als Rathaus der Stadt. Führungen werden von Mo bis Sa um 14:30 Uhr und 16:30 Uhr angeboten, wobei Ausweispflicht besteht. Besonders sehenswert ist der Dachgarten mit 400 unterschiedlichen Planzenarten und sogar ein kleiner Teich mit Karpfen.
38 Edifício Altino Arantes (Edifício Banespa, Banespão), Rua João Brícola 24, 01014-010 São Paulo, ​R. João Brícola, nº 24 (Sé-Centro) . Das Hochhaus gebaut von 1939 bis 1947 im art-decó-Stil, hat mit seinen 161 m, 35 Stockwerken und 14 Aufzügen, außerdem eine Aussichtsplattform und ein Museum der Bank Santander, welches die bald 100jährige Geschichte des Gebäudes porträtiert.
39 Edificio Italia (Edifício Itália), Av. Ipiranga 344, 01046-010 São Paulo, ​Avenida Ipiranga, 344 (República, Centro). E-Mail: . Der 1965 fertiggestellte zweithöchste Wolkenkratzer ist 165m hoch, hat eine Aussichtsplattform im 41. Stock mit dem italienischen Restaurant Terraço Itália.
40 Mirante do Vale (Palacio Zarzur Kogan), Avenida Prestes Maia 241, 01031-001 São Paulo (Centro) . Das höchste Gebäude São Paulos mit 170m wurde 1966 eingeweiht und hat 51 Etagen und 12 Aufzüge.
41 Copan-Gebäude (Edifício Copan), Avenida Ipiranga 200, ​Av. Ipiranga, n.º 200 - República - São Paulo - São Paulo - Brasil . Gebaut von 1951-1966, geplant vom berühmten Architekten Oscar Niemeyer, ist es das größte Wohnhaus der Welt mit ca. 5.000 Bewohnern in 1.160 Wohneinheiten von 26 m² bis 350 m² in 36 Stockwerken.

Bauwerke

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42 Palácio dos Bandeirantes (Bandeirantes Palast), Av. Morumbi 4.500 (2. Tor), São Paulo (Alto do Morumbi) . Das Gebäude, gebaut in den 1940er Jahren, ist seit 1964 Sitz der Regierung des Bundesstaates São Paulo und offizielle Residenz des Gouverneurs. Der Palast beherbergt Ausstellungsräume, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Zu sehen sind Ausstellungsstücke aus dem vorherigen Gouverneurspalast sowie Gemälde, Skulpturen, Möbel, Geschirr etc. aus dem 17. bis 21. Jh. die eng mit der Geschichte São Paulos verbunden sind. Geöffnet: Mo-Fr 10-17 Uhr (stündlicher Einlaß, letzter 16 Uhr), man sollte 15 Min. vorher da sein, da jeder Besucher registriert wird, Ausweis nicht vergessen. Alle Besuche werden vom Museumspersonal begleitet. Preis: freier Eintritt.
43 Rosenhaus (Casa das Rosas), Av. Paulista 37, ​Avenida Paulista, até 609, 37, Bela Vista, 01311-000, São Paulo, SP (Bela Vista / nahe U-Bahnstation Brigadeiro). Tel.: +55 11 3285 6986, E-Mail: . Das historische Herrenhaus umringt von einem Rosengarten wurde 1935 erbaut, als die Av. Paulista noch von den Villen der Kaffeebarone bewohnt wurde. Die Räumlichkeiten im jetzt unter Denkmalschutz stehenden Haus werden für Kulturveranstaltung, Konzerten, Buchvorstellungen, Theaterstücke, Ausstellungen u. a. genutzt. Geöffnet: Di-Sa 10-22 Uhr. So und Feiertage 10-18 Uhr. Preis: kostenlos.
44 Casa das Caldeiras, Av. Francisco Matarazzo 2000, 05001-200 São Paulo (Água Branca). Tel.: +55 11 3873 6696 . Der Bau von 1920, der zur Energieerzeugung für die ehemaligen Industrien der italienischen Einwandererfamilie Matarazzo diente, wurde ab 1999 restauriert und ist heute ein Kulturzentrum. Das gesamte Fabrikareal steht unter Denkmalschutz. Die ehmaligen Keller die die Dampfkessel beerbergten, können besichtigt werden. Geöffnet: Mo-Fr 9-18 Uhr. Samstag geschlossen. So 16-20 Uhr.
45 Schrägseilbrücke Octavio Frias de Oliveira (Ponte Estaiada Octavio Frias de Oliveira, auch Ponte Estaiada) . Die 2008 eröffnete Brücke gilt als neue Postkartenansicht von São Paulo.
46 Instituto Butantã (Instituto Butantan), Av. Vital Brasil 1500, 05503-900 São Paulo, ​Avenida Vital Brasil, nº 1500 (Regionalpräfektur Butantã, U-Bahnlinie 4 - Ausstieg U-Bahnstation Butantã). Tel.: + 55 11 2627 9300, E-Mail: . Das 1901 gegründete Institut Butantã ist berühmt für seine Forschungen im Bereich Schlangengifte und Impfstoffe. Neben dem Reptilium und einem Affenhaus, kann das Serpentarium, mit mehr als 60 brasilianischen Schlangenarten, Spinnen und Skorpionen besucht werden. Das große Areal besitzt außerdem einen Park, der das Institut umgibt, mit einigen seltenen Bäumen und großen Boulevards und insgesamt 3 Museen: Museu Biológico (Biologiemuseum), Museu Histórico (Historisches Museum) und Museu da Microbiologia (Museum für Mikrobiologie). Geöffnet: Park: täglich 7 - 18 Uhr. Museen: Di - So 9 - 16:45 Uhr. Preis: Park: kostenlos. Eintrittspreis gilt für die 3 Museen: Kinder bis 7 Jahre kostenlos, Kinder 8 - 12 Jahre 2,50 R$, Erwachsene 6,00 R$, Senioren über 60 Jahre kostenlos, Schüler und Studenten (nur mit Ausweis) 2,50 R$.

Sakrale Bauten

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10 Capela de São Miguel Arcanjo (Igreja de São Miguel Paulista, ​Kapelle des heiligen Erzengels Michael oder Capela dos Índios), Praça Padre Aleixo Monteiro Mafra 10, 08011-010 São Paulo (Distrikt São Miguel Paulista, Stadbahnlinie 12 - Station São Miguel Paulista). Tel.: +55 11 2032 4160 . Die denkmalgeschützte Kapelle ist das älteste religiöse Gebäude im ganzen Bundesstaat São Paulo. Im Jahr 1560 wurde vom Pater José de Anchieta mit Hilfe der Guaianases Indianer ein erster Vorgängerbau aus Bambus und Stroh gebaut. 1622 wurde das ursprüngliche Gebäude durch eines aus Stampflehm im Barockstil ersetzt. Während der letzten Restaurierung zwischen 2008 e 2011, wurden hinter den Altären Wandgemälde aus dem 17. Jh. wieder entdeckt. Geöffnet: Sa 10 - 12h und 13 - 16 Uhr. Preis: R$ 4 (Erwachsene), R$ 2 (Schüler und Studenten).
11 Tempel Quan-Inn, Rua São Nicolau 328 - 672, 04858-630 São Paulo (Grajaú / Jardim Campinas / Nahe Busterminal Varginha). Tel.: +55 11 3228 7910. Buddhistischer Tempel. Geöffnet: So 9 - 14 Uhr.
47 Cemitério da Consolação (Friedhof Consolação), Rua da Consolação 1660, 01302-001 São Paulo. Tel.: +55 11 3256 5919 . Ältester katholischer Friedhof der Stadt, eingeweiht 1858, ist der heute denkmalgeschützte Ort Grabstätte vieler Persönlichkeiten aus Kultur und Politik. Zu nennen sind Namen wie Monteiro Lobato, Tarsila do Amaral und Mario de Andrade sowie das imposante Mausoleum der Familie Matarazzo, das größte in Südamerika, dessen Höhe einem dreistöckigen Gebäude entspricht. Zu sehen sind außerdem Grabmäler mit insgesamt ca. 300 Skulpturen und Werke von namhaften Künstlern wie Victor Brecheret und des Architekten Ramos de Azevedo. Jeden Dienstag und Freitag werden ab 14 Uhr kostenlose Führungen angeboten. Geöffnet: täglich 7 - 18 Uhr.
48 Cemitério de Colônia (Siedlerfriedhof), Rua Sachio Nakao 28, 04892-170 São Paulo (Parelheiros / Colônia) . Durch die Schenkung eines Grundstücks im Jahr 1829 von D. Pedro I. an 200 deutsche Einwanderer, die sich seit 1827 im damals ländlichen Gebiet Parelheiros angesiedelt haben, wurde der heute älteste protestantische Friedhof der Stadt gegründet. Geöffnet: täglich 8 - 17 Uhr.
49 Kloster unserer unbefleckten Frau vom Licht (Mosteiro da Imaculada Conceição da Luz), Avenida Tiradentes 676, 01101-000 São Paulo (U-Bahnlinie 1, Station Tiradentes) . Die ersten Hinweise auf eine Einsiedelei "Luz" (= Licht) stammen aus dem Ende des 16. Jh., als viele Gläubige und Reisende auf der estrada real (= Königsstraße) den Ort besuchten. Ab 1774 auf Initiative von Schwester Helena Maria do Sacramento und dem Franziskaner Frei Galvão wurden Erweiterungsarbeiten durchgeführt - Lehmwände wurden verstärkt, neue Räume gebaut und auf dem angrenzenden Grundstück wurde das heutige Gebäude des Klosters errichtet. Die in Stampflehm erbaute Kirche hat zwei Fassaden, von denen die älteste zur Mitte des Klosters zeigt und die jüngste zur Avenida Tiradentes. Im restaurierten linken Flügel befindet sich das Museum für Sakrale Kunst.

Bandeirantes

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Typische Bandeiras Bauweise: Stampflehmwand, Flechtwerkwand und offene Dachkostruktion
Morumbi Kapelle
Eingangsbereich im Tatuapé Haus
Monument zu Ehren der Bandeirantes
Regente Feijó Haus

Bandeirantes bedeutet auf Portugiesisch Fahnenträger. Damit sind die Expeditionstrupps (bandeiras) gemeint, die ab dem 17. Jh. das brasilianische Landesinnere erkundet haben, hauptsächlich auf der Suche nach Gold und Reichtum. Einige Bandeirantes-Gebäude, die typischerweise aus Flechtwerkwänden, Stampflehm und Stroh bestanden, sind im Stadtgebiet erhalten. Über die Bandeirantes wird kontrovers diskutiert, da sie auf der einen Seite als Erforscher des Landesinnere gesehen werden, jedoch auch Sklavenhalter waren und zur Unterdrückung und Dezimierung der indigenen Bevölkerung beigetragen haben.

50 Landsitz Morrinhos (Sítio Morrinhos), Rua Santo Anselmo 102, 02525-080 São Paulo, ​R. Santo Anselmo, 102 - Casa Verde, São Paulo - SP, 02525-080 (Jardim São Bento / Santana). Tel.: +55 11 2236 6121, E-Mail: . Das Hauptgebäude aus dem Jahr 1702 wurde aus Stampflehm gebaut und ist wegen seiner Bauweise und Zimmeraufteilung ein typisches Beispiel der sog. Bandeiras-Architektur. Angebaute Gebäude wie die Senzala (Sklavenhaus) stammen aus dem späten 17. und frühen 20. Jh. Der Gebäudekomplex beherbergt das Museu de Arqueologia de São Paulo (Archäologisches Museum) und zählt zum Nationalen historischen Erbe Brasiliens. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
51 Morumbi Kapelle (Capela do Morumbi), Av. Morumbi 5.387, 05650-001 São Paulo (Morumbi) . Anfang des 19. Jh. war der heutige Distrikt Morumbi eine große Fazenda (landwirtschaftlicher Großbetrieb). Es wurde angenommen, dass die heute noch zu sehenden Ruinen aus Stampflehm der Rest der ehemaligen Kapelle der Fazenda waren. In den 1950er wurde auf diesen Stampflehmwänden die heute zu sehende Kapelle gebaut. Die Räumlichkeiten werden für Ausstellungen genutzt. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
52 Landsitz Ressaca (Sítio da Ressaca), Rua Nadra Raffoul Mokodsi 3, São Paulo (Vila Parque Jabaquara / Nahe U-Bahnlinie 1, U-Bahnstation Jabaquara). Tel.: +55 11 5011 7233 . Das im typischen Bandeirantes-Stil gebaute Haus aus Stampflehm wurde 1719 während der Kolonialzeit errichtet. Einige der Ziegel sind noch original und tragen Inschriften aus dem 18. Jh., wie z.B. den Namen des Herstellers und das Herstellungsdatum. Die schwarzen Türen und Türrahmen sind ebenfalls original. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
53 Bandeiras Haus Itaim (Casa Bandeirista do Itaim), Rua Iguatemi 1-47 / Av. Brigadeiro Faria Lima, 3477, ​Rua Iguatemi, 9, Itaim (Itaim Bibi) . Die Lage des Bandeiras Haus aus der Kolonialzeit ist wohl einzigartig in São Paulo. Gelegen an einer der wichtigsten Geschäftsstraßen der Stadt, fiel es fast der Bauwut zum Opfer und dass, obwohl es seit 1982 unter Denkmalschutz steht. Ein neues mehrstöckiges Geschäftshaus wurde um das Bandeiras Haus gebaut, wobei im Erdgeschoß zur Av. Brigadeiro Faria Lima hin, ein großer Durchgangshof offen blieb. Das Gebäude aus dem 18 Jh. mit 9 Zimmern besitzt neben Aufenthalts- und Schlafräumen auch eine kleine Kapelle. Der Grundriss des Hauses ist unverändert. Die verbliebenen Wände aus Stampflehm wurden restauriert und leuchten wieder in ihrer Originalfarbe. Geöffnet: Mo - Fr 9 - 18 Uhr. Sa 10 - 15 Uhr. Preis: kostenlos.
54 Butantã Haus (Casa do Butantã / Casa do Bandeirante), Praça Monteiro Lobato (ohne Nr.), 05506-030 São Paulo (Butantã / U-Bahnlinie 4 - Station Butantã) . Das Bandeirante-Haus ist eines der typischen Beispiele für ländliche Wohnhäuser in São Paulo, die zwischen dem 17. und 18. Jh. erbaut wurden. Es lag stretegisch am Fluss Pinheiros, Hauptverkehrsader zum heutigen Distrikt Santo Amaro. Das Gebäude hat eine sehr geringe Anzahl an Fenstern, wurde in der typischen Stampflehmtechnik erbaut und besitzt einen viereckigen Grundriss. Im Außenbereich steht noch eine kleine originale Maismühle, außerdem ist das Haus von einer kleinen Parkanlage mit vielen großen tropischen Bäumen umgeben. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
55 Tatuapé Haus (Casa do Tatuapé), Rua Guabiju 49 (Ostzone / Tatuapé). Tel.: +55 11 2296 4330 . Das älteste Bandeiras Haus der Stadt wurde 1698 mit der Stampflehmtechnik erbaut, mit 6 Zimmern im Erdgeschoss und 2 im Dachgeschoss. Es konnte nachgewiesen werden, dass insgesamt 17 unterschiedliche Familien das Haus bewohnt haben. Für das frühe 19. Jh. kann auf dem Grundstück eine Ziegelei nachgewiesen werden, die mit den ersten italienischen Einwanderern mit einer Backsteinproduktion erweitert wurde. In den Räumlichkeiten werden Möbel, Küchenutensilien, Haushaltsgegenstände und Werkzeuge aus dem 17. bis 19 Jh. gezeigt. Seit 1951 zählt es zum Nationalen historischen Erbe Brasiliens. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
56 Monument zu Ehren der Bandeirantes (Monumento às Bandeiras). Erschaffen 1954 von Victor Brecheret in Erinnerung an die Bandeirantes. Im Volksmund als "puxa-empurra" (ziehend-stoßend) bekannt.
57 Borba-Gato-Statue (Estátua do Borba Gato), Praça Augusto Tortorelo de Araújo, ​Praça Augusto Tortorello deAraújo (U-Bahnlinie 5, Station Borba Gato) . Die 10m hohe Statue des bandeirante Manuel de Borba Gato (1649 – 1718) wurde 1963 zum Gedenken an das 400jährige Bestehen der Subpräfektur Santo Amaro eingeweiht.
58 Casa do Grito, Praça do Monumento (ohne Nr.), São Paulo (Vila Monumento). Tel.: +55 11 2273 4981 . Das Haus steht in der Nähe des alten "Caminho do Mar" (Weg des Meeres), eine alte Route zur Küste Richtung Santos und wird mit der Unabhängigkeitserklärung von D. Pedro I. im Jahr 1822 in Verbindung gebracht. Im Gemälde "Independência ou Morte" (Unabhängigkeit oder Tod) des Malers Pedro Américo soll es das im Hintergrund gemalte Haus sein, jedoch kann die Existenz des Gebäudes erst ab 1844 urkundlich nachgewiesen werden. Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
59 Sertanista Haus (= Casa do Sertanista oder Casa do Caxingui), Praça Ênio Barbato (ohne Nr.), 05517-040 São Paulo (Caxingui). Tel.: +55 11 3726 6348 . Typischer ländlicher Wohnsitz der damaligen Großgrundbesitzer im 17. Jh. erbaut mit der Stampflehmtechnik, Geöffnet: Di - So 9 - 17 Uhr. Preis: kostenlos.
60 Regente Feijó Haus (Casa do Regente Feijó), Rua Prof. João de Oliveira Tôrres 566, 03337-010 São Paulo (Vila Regente Feijó) . Die erste urkundliche Erwähnung von einem Haus auf diesem Grundstück ist von 1698. Berühmt wurde das heutige Gebäude durch den namensgebenden Regente Feijó, der Staatschef während der Regentschaftszeit war und ab 1827 hier wohnte. 1911 wurde das Grundstück an eine wohltätige Frauenvereinigung verkauft und dementsprechend modifiziert. Derzeit gehört das Anwesen der Universität Cruzeiro do Sul.

Straßen, Plätze und Stadtteile

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Hochstraße Minhocão
Avenida Paulista
Straßenszene in Liberdade

61 Hochstraße Minhocão

Die 3,5km lange Hochstraße Minhocão, die teilweise keine 5m entfernt von den umliegenden Wohntürmen liegt, wird jeden Abend ab 20 Uhr bis 7 Uhr früh und immer Sonntags und an Feiertagen für Autos gesperrt. Allein Fußgänger und Fahrradfahrer dürfen flanieren und sich dort bewegen – und so finden Picknicks, Konzerte, Flohmärkte, verschiedene Veranstaltungen, Partys und Theateraufführungen der Hochstraße entlang statt. Anfang 2019 wurde bekannt, dass 900m der Hochstraße in einem öffentlichen Park umgewandelt werden sollen.

62 Avenida Paulista Die wohl bekannteste Straße der Stadt ist die Avenida Paulista. Die ca. 3km lange "avenue", eingeweit 1891, war bis in die 1950er hinein von Villen und palastartigen Häusern gesäumt. Von der alten Pracht zeugen noch einige Häuser, wie die Casa das Rosas (Rosenhaus), wobei die meisten, trotz Denkmalschutz, den Bauboom ab den 1970er weichen mussten. Heutzutage ist die Av. Paulista eines der wichtigsten Straßen São Paulos, mit einer großen Menge an Firmensitzen, Banken, Konsulaten, Hotels, Krankenhäusern, das 63 Institut Pasteur und dem Museu de Arte de São Paulo (Kunstmuseum MASP). Jährlich findet hier die São Paulo Gay Pride Parade und der Silvesterlauf statt oder ist Bühne für Feiern lokaler Fußballmannschaften und Weltmeisterschaften. Sonntags ist die Straße für den Verkehr gesperrt und offen für Fußgänger und Fahrradfahrer.

64 Gasse vom Batman (Beco do Batman) Die Gasse vom Batman (Ecke Rua Medeiros de Albuquerque) ist eine Art open-air Galerie von Graffitis im Szeneviertel Vila Madalena, Distrikt Pinheiros, nahe der U-Bahnstation Clinicas. Die Geschichte der Gasse begann 1980, als Kunststudenten einen Batman an den Wänden des Viertels entdeckten und beschlossen, ihre eigenen "Kreationen" an den Wänden zu sprühen. Da die Graffitikünstler die Wände ständig erneuern, kann bei jedem Besuch etwas Neues entdeckt werden.

65 Gasse des Lehrlings (Beco do Aprendiz) Die Gasse des Lehrlings (Rua Belmiro Braga, Distrikt Pinheiros) ist die etwas weniger bekannte kleine Schwester der Gasse vom Batman, eine street-art-Galerie für Graffitikünstler.

66 Stadtteil Liberdade Stadtteil Liberdade (Bairro da Liberdade): Der Stadtteil Liberdade (Portugiesisch für Freiheit) ist Teil des gleichnamigen Distrikts und wurde Anfang des 19. Jh. hauptsächlich von japanischen Einwanderern bevölkert. Bis heute ist die orientalische Präsenz deutlich spürbar, wobei in neuerer Zeit Geschäfte und Restaurants von Chinesen, Taiwanesen und Südkoreaner den Stadtteil bereichern.