Pietrapertosa

italienische Gemeinde

Pietrapertosa ist eine Bergdorf in den Lukanischen Dolomiten in der Region Basilikata und trägt gleich wie das Schwesterdorf Castelmezzano eine Auszeichnung als einer der schönsten Orte Italiens.

Pietrapertosa
Pietrapertosa
ProvinzPotenza
Einwohnerzahl890 (2023)
Höhe1.088 m
Lagekarte von Süditalien
Lagekarte von Süditalien
Pietrapertosa
Pietrapertosa: Blick von Süden

Hintergrund Bearbeiten

 
Nacht in Pietrapertosa
 
Nacht in Pietrapertosa

Der Ort mit gut 1000 Einwohnern schmiegt sich eng an eine Felsflanke der lukanischen Dolomiten und ist mit 1088 m ü.M. der höchste Ort der Basilikata. Die Gassen um die Hauptstraße der Via Garibaldi wurden renoviert.

Nach einer Theorie wurde Pietrapertosa im 8. Jhdt. v.Chr. von den Pelasgern gegründet, jedenfalls gelangte der Ort dann unter die Herrschaft der griechischen Kolonisatoren, welche die Position auf der Felsenkette als Wachposten gegen Einfälle aus dem Norden nutzen. Ähnliche Überlegungen führten die Sarazenen dazu, den Ort nach der Eroberung zu befestigen, er erlebte eine Blütezeit.

Nach Rückeroberung durch die Normannen und in der Folge angiovinischer und aragonesischer Herrschaft erlebte das Bergdorf einen wirtschaftlichen Niedergang, Feudalherren versuchten vom Ertrag der Bauern, welche den kargen Boden bewirtschafteten, möglichst viel herauszupressen. Drückende Steuern führten dazu, dass sich in der Bevölkerung Opposition regte, viele schlossen sich den Briganten an und finanzierten ihren Lebensunterhalt durch Raubzüge, unter anderem war der Brigant Scalandrone in Pietrapertosa gebürtig. Als nach der Gründung des Königreichs Italien die erhofften Landreformen ausblieben, schlossen sich verarmte Bauern, Bürger und ehemalige burbonische Soldaten dem Brigantismo an, in den Jahren 1861/65 verübten die königlichen italienischen Truppen gewaltige Massaker an gefassten echten und vermeintlichen Briganten und löschten ganze Dörfer aus, den Briganten als "Widerstandskämpfer" wird heute in der Basilikata noch ehrendes Andenken entgegengebracht.

Anreise Bearbeiten

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Am einfachsten kann die Region der lukanischen Dolomiten ab dem internationalen Flughafen Neapel erreicht werden.

Mit der Bahn / Mit dem Bus Bearbeiten

Der Bahnhof des Orts ist die Station 1 Campomaggiore-Pietrapertosa F.S. an der Linie Potenza - Metaponto der Trenitalia, von hier gelangt man per Bus oder Taxi in den 12 km entfernten Ort. (Update 09.2023: Die Station wird laut trenitalia Website nicht mehr bedient)

Direkter Bus von/nach Potenza mehrmals täglich mit Fratelli Renna. Fahrplan

Auf der Straße Bearbeiten

Ab Potenza nimmt man um die lukanischen Dolomiten zu erreichen die als Schnellstraße ausgebaute  , ab der   Campomaggiore nimmt man die SP13 und erreicht Pietrapertosa nach 12 km und einem serpentinenreichen Anstieg, die Zufahrt in den Ort erfolgt von Nordosten her. Hier finden sich einige Parkplätze, nach kurzer Wegstrecke ist der Corso Garibaldi für die Fahrzeuge auswärtiger Besucher gesperrt.

Um in die unteren westlichen Bereiche und zum Vorsprung mit der Chiesa Madre zu gelangen, umfährt man das Dorf im Südosten auf der Via Sant'Angelo, auch hier sind die wenigen Parkplätze in der Saison den Einheimischen vorbehalten. Um den Ortskern zu besuchen, lässt man seinen Wagen am besten stehen.

Mobilität Bearbeiten

 
Karte von Pietrapertosa

Im Ort bewegt man sich zu Fuß, zum Gepäckauslad kann in die Nähe des Hotels "Il Frantoio" gefahren werden, die B&Bs im alten Viertel der Rabatana sind teils nur zu Fuß zu erreichen.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Chiesa Madre San Giacomo
 
Convento San Francesco
  • die 1 Chiesa Madre San Giacomo liegt am Ende der Via Garibaldi auf einem Felsrücken im Nordwesten. Sehenswert ist im romanischen Bau von ca. 1400 das geschnitzte hölzerne Chorgestühl.
  • Durch die Arabata oder Rabatana, die Häuser wurden nach muslimischer Art unter den Sarazenen eng verwinkelt aneinandergebaut, was den orientalischen Charakter des Quartiers erhalten liess, führt ein Fußweg hinauf zum auf einer Felsklippe gelegenen und teils in den Felsen geschlagenen 2 Castello Normanno , von dem Wohnräume, Ställe und Lagerräume in den Felsen geschlagen wurden. Als Alternative zum Rückweg kann man einen Zick-zack-Weg nach Nordwesten nehmen und in einem Bogen zur Umfahrungsstraße zurückkehren.
  • Capella di San Cataldo. Die Capella liegt am nördlichen Ortsrand unterhalb des Normannenkastells und ist aus dem 12. Jhdt. stammend eines der ältesten Kirchlein der Region.
  • Südlich im Dorf liegt die Anlage des Klosters 3 Convento San Francesco , die Klosterkirche mit freistehendem Campanile aus dem 15. Jhdt. verfügt ebenfalls über ein geschnitztes Chorgestühl und ist mit Fresken aus dem 17. Jhdt. geschmückt.

Aktivitäten Bearbeiten

 
Percorso delle sette Pietre
 
Volo dell'angelo
  • Volo dell'Angelo: an einer Rolle an einem 100 m langen Stahlseil angehängt kann man seit 2007 die Schlucht zwischen Castelmezzano und Pietrapertosa als menschliche Seilbahn überwinden und erreicht dabei eine maximale Geschwindigkeit von 120 km/h, zugelassen sind "Fahrgäste" ab 16 Jahren mit einem Maximalgewicht von 120 kg, ca. 18 - 28 (am Wochenende) €.
  • der Fußweg durch die Schlucht wurde als "Percorso delle sette pietre" (Weg der sieben Felsen) ausgebaut, an verschiedenen Stationen wird entlang des 2 km langen Wegs eine magische Geschichte erzählt.
  • In der Nähe des Aufstiegs zum Castello wurde eine Via ferrata, ein Klettersteig mit Haken und Tritten, eingerichtet. Weitere Strecken finden sich zwischen dem Ort und Castelmezzano.
  • Die Strässchen zu den umliegenden Orten und in den Bosco Montepiano eignen sich für Mountainbike-Ausflüge.

Einkaufen Bearbeiten

An der Via Torracca gibt es mehrere kleine Geschäfte mit Lebensmitteln (alles für Selbstversorger), lokalen Produkten und einigen Andenken.

Küche Bearbeiten

Im Ort gibt es einige Bars und Restaurants.

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

 
Hotel Il Frantoio
  • 1 Albergo ristorante Il Frantoio, Via M. Torracca 15/17. Tel.: +39 (0)971 983190, Fax: 0971 983090, E-Mail: Das Hotel & Restaurant an der Hauptgasse wird geführt von der Familie Perticara, der jetzige Inhaber aus einer Familie aus Pietrapertosa ist in Winterthur ausgewachsen und nach Pietrapertosa zurückgekehrt, sämtliche kulinarischen Wünsche können mit ihm auf schweizerdeutsch besprochen werden und der Gast wird über Möglichkeiten für Ausflüge in der Region informiert.

Sicherheit Bearbeiten

Gesundheit Bearbeiten

  • im Ort praktiziert ein Arzt (0971 983205, Sprechstunden Mo,Di,Do,Fr 10.30-12.30, Mi abends), das nächste Spital steht in Potenza.

Praktische Hinweise Bearbeiten

  • das 1 Poste Italiane Postamt befindet sich im unteren Ortsteil

Ausflüge Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.