Petra

antike Felsenstadt in Jordanien

Petra ist eine Stadt in Jordanien. Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: die Handwerkskunst der Steinmetze oder das Zusammenspiel der Farben. Sicher trägt beides dazu bei, dass dieser Ort tagtäglich von zahlreichen Touristen besucht wird, die durchweg von dieser Stadt fasziniert sind. So zählt Petra bereits seit 1985 zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist auch in der Liste der Neuen 7 Weltwunder vertreten.

Petra
GouvernementGouvernement Ma'an
Einwohnerzahl
Höhe800 m
Lagekarte von Jordanien
Lagekarte von Jordanien
Petra

Hintergrund

 
Blick aus dem Siq auf das Schatzhaus

Petra - die alte Hauptstadt der Nabatäer, liegt in einem Tal mit dem Namen Wadi Musa, Tal des Moses. Die Herkunft dieses arabischen Volksstammes ist nicht restlos geklärt. Seit etwa 500 v. Chr. gewann Petra immer mehr an Bedeutung. Etwa um 80 v. Chr. gelang es den Nabatäern, ihr Reich bis nach Syrien auszuweiten. Dies führte zu einem Konflikt mit den Römern, die das Reich unterwarfen. Petra verlor damit an Bedeutung; nach mehreren Erdbeben und der Eroberung des Gebietes durch die Araber wurde es verlassen. Übrig blieben nur die alten Gräber und ein Teil der Tempel, Wohngebäude gibt es praktisch nicht mehr, die Stadt geriet in Vergessenheit. Erst 1812 wurde sie von dem Schweizer Jean Louis Burckhardt wiederentdeckt. Ab 1930 wurde Petra touristisch erschlossen. Heute ist es für den Fremdenverkehr der wichtigste Ort in Jordanien.

Anreise

Entfernungen
Amman240 km
Aqaba125 km
Ma'an35 km

Mit dem Bus

Die JETT-Bus-Linie fährt täglich von Amman nach Petra, 3 Stunden, 10 JD.

Rumtt fährt täglich von Aqaba nach Petra und zurück, Preis 15 JD, ebenso täglich von Amman nach Petra und zurück, Preis 20 JD pro Person.

Auf der Straße

Petra liegt am alten King's Highway (oder der alten Weihrauchstraße). Dieser Weg führt durch das Bergland. Langsamer, aber landschaftlich reizvoller als der Desert Highway, auf dem man von Amman aus Petra in drei bis vier Stunden erreicht.

Mobilität

Der archäologische Park der Felsenstadt Petra beginnt unmittelbar hinter dem Besucherzentrum am Rand des Ortes Wadi Musa, mit seinen zahlreichen Hotels und Geschäften. Dieser Ort liegt ca. 1300 m hoch, Petra nur rund 800 m. Folglich sollte man einigermaßen gut zu Fuß sein, um die Stadt zu besuchen. Es geht aber auch anders: Zahlreiche Taxen stehen für die Fahrt bis zum Besucherzentrum zur Verfügung. Dann beginnt eine ca. 1 km lange Wegstrecke bis zum Eingang der Schlucht, des Siq. Auf dieser Strecke darf geritten werden: und die Beduinen haben schöne Araberpferde im Verleih. Oder man nimmt alternativ eine Kutsche: zwei Personen können sich bis zum Schatzhaus, dem Khazne al-Firaun fahren lassen für 20 JD (Stand: 3/2008, hinzu kommen üblicherweise 2 JD Trinkgeld, bitte erst bei der Rückkehr zahlen, will man nicht zurücklaufen). Ab hier können Sie sich entweder einen Esel mit Führer mieten oder auf einem Kamelrücken die Sehenswürdigkeiten bewundern.

Ansonsten sollten man einkalkulieren, dass eine Wanderung durch den Siq bis zum Schatzhaus mit einer Stunde Dauer (knapp 3 km, aber viel zu sehen und oft viele Begleiter) zu Buche schlägt. Man hat sollte daran denken: Zurück hat man einen Höhenunterschied von über 400 m vom Talkessel in Petra bis zum Besucherzentrum in Wadi Musa!

Sehenswürdigkeiten

Ganz billig ist es nicht, Petra zu besichtigen: Die Eintrittskarte kostet für einen Tag 50 (!) JD, für zwei Tage 55 JoD (11/2019). Dennoch ist es den Preis wert. Wenn es sich machen lässt, sollte man mindestens zwei Tage einplanen. Andernfalls empfiehlt es sich, einen Führer zu nehmen, immerhin hat Petra über 800 Bauwerke, Gräber, Reliefs, die es sich anzusehen lohnt. Empfehlenswert ist auch die kleine Nachttour zum Schatzhaus am Abend (muss gebucht werden, 17 JoD, 11/2019). Petra by Night. Dauer ca. 2 Stunden. Nach dem Start am Besucherzentrum verläuft die Strecke im Schein des Kerzenlichts durch den Siq bis zum Schatzhaus El Khazneh. Vor dem Schatzhaus, ebenfalls im Kerzenschein, gibt es eine kleine musikalische Darbietung.

Von Wadi Musa zum Siq

Eine Besichtigungstour startet immer am Besucherzentrum am Ortsausgang Wadi Musa. Von hier führt der Weg in zwei Spuren, eine für Fußgänger, die andere für Reiter und Kutschen, zum Eingang der Schlucht, dem Siq. Unterwegs sieht man erste Grabanlagen wie das Obeliskengrab, die Turmgräber und das Triklinium-Grab. Unmittelbar am Siq sieht man rechts einen Tunnel, durch den bei möglichen starken Regenfällen das Wasser abfließen kann, ohne den Siq zu überfluten.

Im Siq

Die Felsschlucht des Siq ist an der engsten Stelle gerade mal so breit, dass Kutschen und Menschen gefahrlos aneinander vorbeikommen können. Auf einer Strecke von ca. 1,2 km fällt der Weg in Richtung Petra, an manchen Stellen sieht man Reste der römischen Pflasterstraße. Meist dringt keine Sonne bis zum Boden, die Schlucht erscheint kühl und etwas zugig. Links und rechts sind Reste der Wasserleitungen, mit denen die Nabatäer ihre Stadt mit Trinkwasser versorgt haben. Links sind es herausgehauene Kanäle, auf der rechten Seite floss das Wassr durch Tonrohre. An den Wänden erkennt man hin und wieder Reliefs mit Symbolen und Bildern der nabatäischen Gottheiten. Dann taucht urplötzlich eine Fassade auf: Man steht vor dem Schatzhaus.

Das Schatzhaus oder El Khazneh

Es ist das wohl das meistfotografierte Gebäude der Stadt Petra: das Grabmal eines nabatäischen Königs, genannt Schatzhaus. Irgendwann kam im Verlauf der Jahrhunderte das Gerücht auf, dass in diesem Haus Gold versteckt sei. Nach der Wiederentdeckung Petras versuchten dann die neuen "Besucher", das Gold mit Gewalt zu finden, Einschusslöcher zeugen davon. Die Fassade ist ca. 40 m hoch und 28 m breit. Unmittelbar vor dem Gebäude stellt man fest, dass die Straßenhöhe in alter Zeit etwa 3 m tiefer lag. Ein Tipp zum Fotografieren: Das Gebäude wird bis etwa 10 Uhr gut von der Sonne beschienen.

Es gibt auch eine Möglichkeit, das Schatzhaus von einem erhöhten Platz zu bestaunen. Vor dem Schatzhaus rechts den Hang hinauf steigen, für 1 JoD gibt es einen Tee und einen guten Blick auf das Schatzhaus, die Menschen und den Platz davor.

Vom äußeren Siq zum Theater

Hinter dem Schatzhaus wird die Schlucht allmählich breiter, man sieht auf der linken Seite einige größere, wenngleich längst nicht so prunkvolle Grabanlagen. Auf der rechten Seite das sog. Grab der 17 Gräber. Nun tauchen die ersten Beduinenzelte mit Tee und Souvenirs auf. Von hier aus kommt man links über einen Pfad auf halber Höhe zum großen Opferplatz, zum Löwenbrunnen und einigen Gräbern, unten führt der Weg links zur Straße der Fassaden, die mit dem Theater abgeschlossen wird. Auf der rechten Seite führt ein Pfad Richtung Urnengrab, hier findet man farbenprächtige Sandsteinformationen.

Die Königsgräber am Ostrand des Wadi

An der rechten Wand des Wadi folgen von rechts nach links dicht nebeneinander das Urnengrab, das Grab des Aneishu, das Seidengrab sowie die prächtigen Fassaden des Korinthischen Grabes und des Palastgrabes. Etwas weiter nördlich liegt das Grab des Sextius Florentinus. Nachmittags liegt die ganze Felswand im Sonnenlicht. Nicht weit von der Felswand entfernt Richtung Westen sind die Reste byzantinischer Kirchen mit den typischen Mosaiken zu sehen.

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.
Fassadenwand der Königsgräber

Das alte Stadtzentrum

Vom Theater aus führt die alte Hauptstraße, die Cardo, in östliche Richtung. Hier sind noch Reste von Säulengängen zu erkennen, auf der linken Seite waren einst Wohngebäude und Läden, die leider bei weitem nicht die Erdbebensicherheit der Grabanlagen hatten. Das Beben von 551 n. Chr. hat wahrscheinlich die meisten Gebäude zerstört, aber links und rechts sind noch die Reste des Großen Tempels und des Löwen-Greifen-Tempels. Bald dahinter kommt man zum Museum el Habees. Und gar nicht weit davon ist auf der rechten Seite das neue Museum und - für Touristen ebenso wichtig - das Rest House.

Zum Kloster Ed Deir

Direkt hinter dem Rest House geht der Weg Richtung Kloster, zunächst noch relativ eben, dann bald in etwa 800 Stufen auf den Berg. Unterwegs sieht man eine Hinweistafel zum Löwentriklinium. Der Weg zum Kloster sollte mit mindestens 45 Minuten veranschlagt werden, insgesamt wird man rund 2 Stunden brauchen. Der Weg wird gesäumt von Verkaufsständen, und es begegnen einem Beduinen mit ihren abenteuerlich beladenen/überladenen(?) Transporteseln, die oft eine hohe Geschwindigkeit haben: Vorsicht, es gibt sehr enge Stellen! Auf der Höhe hat man nachmittags einen schönen Blick zur 47 m breiten und 40 m hohen Fassade des Klosters Ed Deir. Es lohnt sich auch, noch fünf Minuten weiter zu gehen bis zum Aussichtspunkt: Bei klarem Wetter sieht man Little Petra und Aarons Grab, manchmal reicht der Blick bis zur Senke des Arava Wadi, der Grenze zwischen Jordanien und Israel.

Einkaufen

  • Glasflaschen mit Sandbildern werden in ganz Jordanien angeboten, teilweise in schrillen Farben. Hier in Petra werden aber nur Naturtöne benutzt, und man kann relativ sicher sein, dass die Gemälde auch einen Rücktransport nach Europa unbeschadet überstehen. Die Handwerker sind recht geschickt, gegen einen geringen Aufpreis versehen sie ihre Kunstwerke auch mit Namen und anderen Schriftzügen
  • Schmuck, teilweise auch echter Silberschmuck, wird von den Beduinen direkt in Petra angeboten; unzählige Verkaufsstände finden sich überall auf dem Gelände. Handeln ist Pflicht; die meisten Stücke finden sich auch in den Raststätten am King's Highway und in Souvenirläden für Touristen in Amman.
  • Manchmal bieten die Einheimischen auch original römische oder nabatäische Münzen zum Kauf an. Nettes Sovenir, recht gut auf alt getrimmt, aber bei Originalstücken sollte man vorsichtig sein, da ihre Ausfuhr nicht erlaubt ist. Sie werden aber wohl kaum welche erhalten.
  • In Wadi Mousa gibt es zahlreiche kleine Souvenirläden, so z. B. das Sandcastle.
  • Souvenirs haben in Petra ungefähr den doppelten bis dreifachen Preis (nach der Verhandlung) gegenüber anderen Orten in Jordanien.

Unterkunft

Mittel

  • Hotel Petra Palace. Tel.: +962 3 2156723, Fax: +962 3 2156724, E-Mail: Das Hotel ist ca. 300 m vom Besucherzentrum entfernt, hat bei 6 Stockwerken zwei Aufzugskabinen.

Gehoben

  • Crown Plaza Petra, Wadi Mousa. Tel.: +962-3215-6266.

Sicherheit

Im gesamten Gebiet von Petra patroullieren berittene Doppelposten der Touristenpolizei.

Praktische Hinweise

Briefmarken gibt es im kleinen Postamt direkt am Besucherzentrum sowie in einigen Läden in Wadi Musa.

Ausflüge

  • Das kleine Petra, Siq al-Barid und Beidha, etwa 7 km nördlich gelegen.
  • Aarons Grab. Es liegt südwestlich in 1350 m Höhe auf dem höchsten Punkt der Region. Man sieht es auch vom King's Highway von weitem schon als weißen Punkt.
    Das Grab kann per pedes in ca. 3 Stunden (einfache Strecke) vom "Rest house" erwandert werden.

Literatur

Weblinks

Informationen über Nabatäer in Englisch

 
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