Mudurnu

Bezirk und Stadt in Bolu, Türkei

Mudurnu ist eine Kleinstadt und ein Landkreis in der türkischen Provinz Bolu am südlichen Rand der Schwarzmeer-Region. Sie zieht sich etwa zwei Kilometer lang Nord-Süd in einem Tal.

Mudurnu
ProvinzBolu
Einwohnerzahl25.550 (1970)
Höhe
Lagekarte der Türkei
Lagekarte der Türkei
Mudurnu

Hintergrund Bearbeiten

 
Karte von Mudurnu
 
Es ist gemutmaßt worden, dass der Mudurnu Çayı schon in der Geographika Strabos als der Fluß Gallos erwähnt wird.

Im Altertum und Mittelalter kreuzten sich hier Handelswege. Die Thermalquellen Richtung Fındıcak schätzte man schon in alter Zeit. Oberhalb des Ortes sind Reste einer byzantischen Festung zu finden. Zu früh-osmanischer Zeit, in der Ära der Çandarlı-Wesire verbrachte der jeweilige Kronprinz einige Zeit im Ort zur Ausbildung.

In den 2000ern war die Wirtschaft von Hühnerfleischgroßhändler Mudurnu Chicken dominiert. Nachdem diese Firma pleite machte übernahm Pak Chicken das Werk. Um die wirtschaftliche Krise abzufedern genehmigte man den Bau der Feriensiedlung Burj al Babas südlich der Stadt.

Die „historische Gildestadt Mudurnu“ wurde 2015 der Tentativliste für das UNESCO-Weltkulturerbe hinzugefügt.

Anreise Bearbeiten

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Internationale Flughäfen in Istanbul und Ankara

Mit der Bahn Bearbeiten

Kein Bahnhof in der weiteren Umgebung.

Mit dem Bus Bearbeiten

Kommt man aus dem Großraum Istanbul wird man normalerweise in Bolu den Bus wechseln.

Der 1 Bushalt ist am Ortsrand. Steht man an der Durchgangsstraße im Zentrum mit dem Rücken zur Ağaçlarbaşı-Moschee blickt man in die Seitenstraße, die man gerade hinauf muß.

Auf der Straße Bearbeiten

Auf den mautpflichtigen Autobanhen Anadolu Otoyolu (O-4) oder über Kuzey Marmara Otoyolu O-7), die sich nahe Akyazi kreuzen. In beiden Fällen 240-50 km.

Über Ankara Yolu und der D140 sind es 207 km.

Mobilität Bearbeiten

Der Ort ist klein genug, um zu Fuß herumzukommen.

Der Taxistandplatz ist am südlichen Ortsausgang.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Glockenturm über Mudurnu

Der alte Ortskern mit mehr als 180 alten Häusern ist als Ensemble komplett denkmalgeschützt. Die berühmtesten dieser Herrenhäuser (Konağı) sind Armutçular Konağı, Kazanlar, Yarışkaşı und Hacı Abdullahlar. Wenige sind der Öffentlichkeit zugänglich, manche Hotels oder Restaurants.

1 Mudurnu Ahiler Müzesi (ggü. des badehauses). Kleines Heimatmuseum. Geöffnet: Mo.-Sa. 10.00-17.30.

Der zwölf Meter hohe 2 Uhrturm (Mudurnu Saat Kulesi) an einem Hang östlich von Mudurnu hat eine Grundfläche von 3,80 Metern im Quadrat. Er wurde 1890/1 aus Holz erbaut und brannte 1900 ab. 1905 wurde auf dem von Sträflingen wieder erbauten Turm eine Uhr installiert. Das Gewicht der Glocke auf dem Turm beträgt etwa 185 kg. Die Außenseite des Glockenturms wurde in den 1990ern mit Holz verkleidet.

Burgruine. Aus byzantinischer Zeit. Im 17. Jhdt. beschrieben als bestehend aus Bauwerk mit 8 Ecken, 20 Türmen, einem Tor.

Moscheen Bearbeiten

  • 1 Yıldırım Bayazıt-Moschee (Ortsmitte). 1374 während der Herrschaft von Yıldırım Beyazıt, dem Sohn von Sultan Murat I. erbaut. Kuppelspannweite, freitragend ohne Säulen 19,65 m. Quadratischer Grundriß mit Mauerstärken von 1,60 Meter. Schönes Beispiel früher osmanischer Architektur, das erhalten geblieben ist und seit fast 650 Jahren genutzt wird.
  • 2 Moschee Suleiman der Prächtige (Kanuni Sultan Suleyman), Büyükcami, Sivricealtı Sk. No:734, 14800 Mudurnu/Bolu. Die Decke der Moschee ist aus Holz und die Wände sind aus Stein. Erbaut 1546 im seldschukischen Stil mit einem Minarett aus Ziegeln. Geöffnet: Renovierung begonnen 2023.

Burj al Babas Bearbeiten

Das 3 Feriendorf Burj al Babas , Baubeginn war 2014, sollte aus 732 fast identischen „Schlößchen“ bestehen. Bis zur Pleite des Bauträgers 2019 wurden 587 fertiggestellt und etwa 300 verkauft. Zielgruppe wären Mittelklasse-Touristen aus dem arabischen Raum gewesen, daher der Name.

Als “lost place” erreichte die Fehlinvestition eine gewisse Bekanntheit. Das Gelände ist 2023 mit Stacheldraht eingezäunt und bewacht.

Aktivitäten Bearbeiten

 
Mudurnu gehört zu den Cittaslow-Orten der Türkei, die „entspannten Tourismus” betreiben und deren gemeinsames Symbol eine bunte Plastikschnecke ist.
  • Yildrim Bayezid Hamam, Kaygana, Bolu Cad., 14800 Mudurnu. Badehaus mit Sauna aus dem 14. Jahrhundert und immer noch als solches genutzt. Geöffnet: 6.00-20.00.
  • 1 Babas Kaplıcası (3,5 km vom Ort, 150 Höhenmeter aufwärts). Gemeindeeigene Thermalquelle. Unterkunftsmöglichkeit. Geöffnet: 8.00-20.00. Preis: Gemeinschaftsbad 20 TL, privater Raum 50 TL.
  • Die Gilde der Ahi-Bruderschaft hält jeden Freitag ihr öffentliches Händlergebet in der Marktgasse ab. Der Brauch soll seit mehr als 700 Jahren ununterbrochen stattfinden.

Küche Bearbeiten

Im Dorf Fındıcak sprudelt Mineralwasser aus dem öffentlichen Dorfbrunnen.

Unterkunft Bearbeiten

Mittel Bearbeiten

Hacı Şakirler Konağı, Musalla, Sakalar Sk. No:1, 14800 Mudurnu/Bolu. Tel.: +905324213846. Familienbetrieb in 1842 errichtetem alten Holzhaus.

Gehoben Bearbeiten

  • Tekkeliler Konağı. Tel.: +905353032040. Gemeindeeigen von einem Pächter betrieben mit 9 Zimmern. Restaurierung 2015 abgeschlossen mit einem Innenrestaurant für 50 und Außenrestaurant für 100 Personen.
  • Karataş Villa. 19 Zimmer.

Gesundheit Bearbeiten

Die Region ist ein seismisch aktives Gebiet. Schwere Erdbeben mit Toten gab es zuletzt 1939, 1957 und 1967.

Praktische Hinweise Bearbeiten

1 Postamt, Seyrancık, Sinnedibi Sk. No:699, 14800 Mudurnu/Bolu.

Ausflüge Bearbeiten

 
Im Naturpark Abant Gölü
  • 4 Şeyh-ül ümran hazretleri (3,7 km Fußweg, 240 Höhenmeter). Grabstätte eines heiligen Mannes auf Berggipfel. Mit schönem Ausblick auf das Tal von Mudurnu.
  • 1 Naturpark Abant Gölü (Abant Gölü Millî Parkı; 23 Straßenkilometer von Mudurnu. 29 km von der Stadt Bolu) . Um den gleichnamigen, landschaftlich schönen See an dem sich mehrere Stellen zum Picknick befinden. Die beiden großen Hotels und Restaurants werden als überteuert beschrieben. Es gibt auch einen Campingplatz mit Seeblick.
  • Burgruine aus byzantinischer Zeit in der Stadt Taşkesti, Ortsteil Asartepe.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

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