Malabo
Malabo | |
Provinz | Bioko Norte |
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Einwohnerzahl | 297.000 (2018) |
Höhe | 0 m |
Malabo |
Malabo ist die Hauptstadt von Äquatorialguinea. Sie liegt an der Nordküste der Insel Bioko, die früher Fernando Poo hieß.
Hintergrund
BearbeitenDie Stadt wurde 1827 von Großbritannien unter dem Namen Port Clarence angelegt und diente als Flottenstützpunkt zur Störung des Sklavenhandels. Befreite Sklaven wurden dort vorläufig angesiedelt, viele siedelten später nach Sierra Leone um. 1843 wurde sie mit der gesamten Insel an die Spanier übergeben und daraufhin in Santa Isabel umbenannt.
1969 wurde sie zur Hauptstadt des unabhängig gewordenen Äquatorialguinea und 1973 in Malabo umbenannt. Während der Diktatur von Macías Nguema kam es zu einer Stadtflucht, bei der ein großer Teil der Bevölkerung die Stadt verließ. Die Entdeckung großer Erdöl- und Erdgasvorkommen in den 1990er Jahren in unmittelbarer Nähe zur Stadt sorgte für zunehmende Präsenz von Europäern, Amerikanern und Chinesen, die teils dort arbeiten oder im Zusammenhang damit geschäftlich in der Stadt sind. Daher ist die Hotel- und Gastronomieinfrastruktur eher auf Geschäftsreisende als auf Touristen ausgerichtet, touristische Potentiale sind deutlich unterentwickelt.
Der Ortsteil Malabo II wird vor allem von Chinesen gebaut. Hier entsteht um den neuen Präsidentenpalast ein überdimensionales Regierungsviertel. Neben dem neuen Konferenzzentrum sind 54 identische Villen -- je eine pro afrikanischem Staatsoberhaupt.
Anreise
BearbeitenDie einzige Möglichkeit der Anreise aus dem Ausland ist per Flugzeug, Fährverbindungen existieren nur von Bata auf dem äquatorialguineischen Festland.
Mit dem Flugzeug
BearbeitenFlughafenhotel ist das Hilton Malabo.
Taxis sind die einzige Möglichkeit in die Stadt zu gelangen.
In der Stadt, hinter der Nationalbibliothek, ist das Buchungsbüro der 1 CEIBA.
Mobilität
BearbeitenMalabo hat neben Taxis wenige Minibusse. Für diese gibt es inzwischen vereinzelt auch Wartehäuschen. Grundsätzlich ist das historische Malabo eine gute Stadt für Fußgänger, in armen Stadtteilen ist das naturgemäß nicht selbstverständlich. Ansonsten sind Taxis ein günstiges Verkehrsmittel, rund 2000 CFA (Stand Dez. 2013) bringen einen tagsüber überall hin innerhalb der Stadt, Nachtfahrten oder Polizeikontrollen erhöhen die Kosten.
Malabo ist über ein einfaches Straßennetz entlang der Küste mit den anderen Städten und Gemeinden der Inseln verbunden, darunter den Städten Rebola (~8000 Einw.) und Luba (~7000 Einw.), aber auch Orten wie Baney (~2400 Einw.) und Riaba (~1000 Einw.). Die Strecken werden teilweise von Minibussen befahren.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenLohnenswert ist ein Gang durch die Altstadt von Malabo, die zahlreiche koloniale Bauten der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert aufweist und so noch ein relativ geschlossenes Stadtbild wiedergibt. Die derzeitigen Bauaktivitäten lassen daran zweifeln, dass dies lange so bleibt. Bemerkenswerte Stationen sind:
- Plaza de la Independencia, hier finden sich insbesondere
- 1 Kathedrale Santa Isabel , 1916 durch Luís Segarra Llairadó errichtete, neugotische Kathedrale.
- Über die Calle Kenia, der neue Bau der Nationalbibliothek.
- Präsidentenpalast, Amtssitz des Präsidenten Äquatorialguineas
- Casa Verde, ungewöhnliches Beispiel kolonialer Architektur in Malabo, erbaut als portugiesische Botschaft
Aktivitäten
BearbeitenEinkaufen
BearbeitenNeben den zahlreichen kleinen Händlern in den Stadtvierteln gibt es auch noch:
- 1 Mercado Central de Malabo, Avenida de los Naciones Unidos. Die Markthalle der Stadt. Geöffnet: 7.00-22.45.
Für westlich orientiertere Gemüter findet sich von Cornflakes bis zu französischer Marmelade alles im
- Supermercado Muankaban, Carretera Aeropuerto.
Küche
BearbeitenRestaurants und Cafés konzentrieren sich im Viertel Santa Isabel um die Nationalbank in der Altstadt. Begrenzungen sind etwa Av. Hassan II, Av. 3 de Agosto, Calle de Rey.
Unterkunft
BearbeitenHotelpreise sind durchgehend in oberen Bereich. Unter € 100 ist in der Hauptstadt wenig zu bekommen, üblicher sind € 300+. Man erwarte nicht, dass vorhandenen Klimaanlagen o.ä. auch funktionieren. Billigunterkünfte gibt es nicht.
Viele der höherklassigen Hotels sind sehr neu, da sie seit der Jahrtausendwende für Erdöl-Geschäftsreisende, im Zuge des Gipfels der Afrikanischen Union 2011 und der Fußball-Afrikameisterschaft errichtet wurden.
Gehoben
Bearbeiten- 1 Hotel Ibis Malabo. Tel.: +240 333 098965, Fax: +240 333 099089, E-Mail: H7121@accor.com. Preis: ab 135 €.
- Mango Suites (Von der Airport Road rechts in die Carretera Principal de Paraiso, dann die dritte Nebenstraße rechts). Tel.: +240 333 096 333, E-Mail: reservas@mango-suites.com. Kurz vor der Stadt gelegenes, familiäres aber gediegenes Designhotel mit 2 großen und 2 kleinen Suiten sowie 11 Zimmern. Kontinentales Frühstück, Halb- oder Vollpension nicht buchbar, aber eigenes Restaurant mit lokaler wie europäischer Küche. Gratis WLAN auch auf den Zimmern, rollstuhlgerechter Zugang. Merkmal: freies WLAN. Preis: 179 € inkl. Frühstück (Standard DZ), 210 € inkl. Frühstück (Großes DZ), Zustellbett 45 €.
- 3 Hotel de Federaciones, Ciudad Deportiva - Estadio. Tel.: +240 222 706 968. Restaurant. Merkmal: WLAN. Check-in: 14:00. Preis: Einzel: € 120, Doppel € 125.
Sicherheit
BearbeitenDie Kriminalitätsrate ist niedrig und aufgrund ihres speziellen Status müssen Ausländer nichts befürchten. In Armenvierteln der Stadt kann die Sicherheit allerdings nicht gewährleistet sein, dort sollte man Vorsicht walten lassen.
Wie überall in Äquatorialguinea sollte man auch in Malabo als Ausländer den Kontakt zu Polizei und Militär so weit wie möglich vermeiden. Fotografieren kann gefährlich sein, insbesondere der Präsidentenpalast, Politikerkolonnen, Polizei und Militär sollte auf keinen Fall fotografiert werden, die Sicherheitskräfte inhaftieren Ausländer in solchen Fällen schnell.
Gesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenFinanzen
BearbeitenDringend anzuraten ist es, sich finanziell gut abzusichern. Benötigte Geldmittel sollten optimalerweise mitgebracht und vor Ort umgetauscht werden. Es ist ebenfalls möglich per Kreditkarte an den wenigen Geldautomaten der Stadt begrenzte Mengen Geld abzuholen, EC-/Maestrokarten sind -entgegen mancher Auskunft und Aufklebern- nicht nutzbar.
Geldautomaten befinden sich:
- SGBGE-Bank Zentrale, Avenida de la Independencia.
- Eco-Bank, Avenida de la Independencia.
- Hotel Sofitel President Palace, Plaza de la Independencia.
- Flughafen
- Total-Tankstelle, Malabo Dos.
Konsulate
Bearbeiten- Nachbarländer
Mobilfunk und Internet
BearbeitenEin halbstaatlicher Ableger von Orange, 2 GETESA (Mo.-Fr. 8.00-16.00), operiert im Lande, Ausländer erhalten SIM-Karten nur in deren Zentrale in Malabo. Der Erwerb einer lokalen SIM-Karte allerdings aufwendig, da ein Antrag mit Lichtbild und Ausweiskopie benötigt wird.
Internet-Zugänge sind ausgesprochen selten und meist nur an Punkten westlicher Präsenz vorhanden (Hotels, Restaurants, Cafes).
Tourismusministerium
BearbeitenDas in einer Sozialwohnungssiedlung, nicht weit vom Kreisverkehr mit dem Gebäude von Arab Contractor Richtung Küste befindliche Departamento de Turismo y Cultura[1] ist zuständig für die Ausstellung von Reiseerlaubnissen für ländlcihe Gebiete von Bioko und das Festland, die selten erteilt werden. Gebührenmarken für 1500 CFA (2017) müssen ein paar Häuser weiter beim Departamento Funcion Publica gekauft werden.
Ausflüge
BearbeitenIn den Süden von Bioko.
Literatur
Bearbeiten- Long-Term Urban Market Dynamics Reveal Increased Bushmeat Carcass Volume despite Economic Growth and Proactive Environmental Legislation on Bioko Island, Equatorial Guinea; PLoS ONE, July 31, 2015, Vol. 10 (7)
- Williams, Robert E.; From Malabo to Malibu: Addressing Corruption and Human Rights Abuse in an African Petrostate; Human Rights Quarterly, Vol. 33 (2011), 3, S. 620-648
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Die Beschreibung basiert auf diesem Bericht (“Tips for Getting Your Equatoguinean Tourism Permit”) vom Feb. 2017, Lage nur ungefähr. Die google maps-Position 3.746221, 8.737308 ist offensichtlich nur annähernd.