Ispica
Ispica (Spaccaforno / Spaccafurnu)
RegionRagusa (RG)
Einwohnerzahl16.253 (2023)
Höhe170 m
Lagekarte von Sizilien in Italien
Lagekarte von Sizilien in Italien
Ispica

Ispica ist eine Stadt in der Provinz Ragusa im Südosten von Sizilien.

Hintergrund

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Das Städtchen Ispica liegt auf einem Hügelrücken westlich der langgezogenen Schlucht Cava d'Ispica ganz im Südosten der Provinz Ragusa wenige Kilometer von der Küste entfernt im Hinterland.

Die Region war schon unter den Griechen und Römern besiedelt, erste Hinweise auf frühchristliche Besiedlung unter den Byzantinern finden sich in der Cava d'Ispica.
Nach der arabischen Herrschaft wird die die Siedlung erstmals unter den Normannen im Jahre 1093 als Isbacha urkundlich erwähnt, in einer päpstlichen Bulle im Jahre 1169 ist von Spaccafurni die Rede.

Nach Zeiten unter der Herrschaft der Angioviner und unter dem Haus Aragon ging das Städtchen an die Grafschaft Modica an Andrea Chiaramonte und später Bernardo Cabrera über. Im Jahre 1453 ging die Herrschaft über Ispica an Antonio Caruso von Noto über, als Mitgift an seine Tochter einige Jahrzehnte später an Francesco II Statella, die Conti di Statella blieben Herren über die Stadt bis zum Ende der Feudalherrschaft 1812.

Die ursprünglich am Abhang zur Cava d'Ispica gelegene Siedlung wurde vom Erdbeben von 1693 schwer betroffen und nach modernen städteplanerischen Grundzügen im Sizilianischen Barock auf dem relativ ebenen Gelände auf dem Hochplateau der heutigen Stadt wieder aufgebaut.

Im Rahmen der Italianisierung der Ortsnamen unter dem faschistischen Regime wurde auch von Spaccaforno 1934 ein Antrag gestellt, dem 1935 mit der Umbenennung in Ispica entsprochen wurde.

Mit dem Flugzeug

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Der modernisierte und zur zivilen Nutzung umgebaute Flughafen Aeroporto Civile di Comiso nahm 2013 den Flugbetrieb auf und wird von ein paar Low-Cost-Carriern angeflogen. Er soll auch die Erreichbarkeit des Südostens von Sizilien als Ausweichflughafen sicherstellen, wenn der Flughafen von Catania aufgrund vulkanischer Aktivität des Etna seinen Betrieb einstellen muss.

Der Flughafen von Catania ist der nächste größere Flughafen. Busse der AST stellen die Verbindung sicher.

Mit der Bahn

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Iscpica ist durch die 1 Stazione F.S. Bahnlinie der Trenitalia Syrakus - Ispica - Modica - Ragusa - Gela - Canicatti erschlossen.

Mit dem Bus

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Busverbindungen werden im Süden der Provinz Ragusa u.a. von der AST mit Regionalsitz im nahen Modica sichergestellt

Auf der Straße

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Von der Autobahn   Messina - Syrakus welche derzeit bei Rosolini endet und die bis Gela weitergeführt werden soll, ist Ispica über die   Sud Occidentale Sicula erreichbar, welche durchs Landesinnere über Modica - Ragusa - Comiso - Vittoria und dann ab Gela wieder der Südküste entlang über Agrigent nach Westen führt.
Vom Süden der Stadt führt die   SP46 zur Hafenstadt Pozzallo, die   Richtung S. Maria dell' Focallo und die   /   in den Südosten nach Pachino und Capo Passero.

Mit dem Schiff

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Pozzallo im Südwesten dient als Handelshafen und verfügt auch über Schnellbootverbindungen mit Malta.

Mobilität

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Karte von Ispica

Das Städtchen Ispica kann gut zu Fuß erkundet werden, es verkehrt auch ein Ortsbus. Um die verschiedenen Stätten der Cava d'Ispica zu erreichen, ist ein Privatwagen oder Roller dringend zu empfehlen.

Sehenswürdigkeiten

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Ispica: Chiese Madre di S. Bartolomeo
 
Ispica: Basilica della SS. Annunziata
 
Ispica: Basilica di S. Maria Maggiore
 
Ispica: Chiesa Madonna del Carmelo
 
Ispica: Convento del Gesù
 
Cava d'Ispica: Torre fortilitium
 
Cava diIspica: Castello (histor. Ansicht)

Straßen und Plätze

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In West-Ost-Richtung verlaufen der 1 Corso Umberto I und die 2 Via Vittorio Veneto zur 3 Piazza Unità d'Italia (ex: Piazza Regina Margherita) vor der Chiesa Madre, am anderen Ende setzt sich die Via Roma nach Osten fort.

Kirchen und sakrale Bauten

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  • Die 1 Chiesa madre di San Bartolomeo stammt aus dem 18/19. Jhdt. und ist im spätbarocken bis klassizistischen Baustil ausgeführt.
  • 2 Basilica della Santissima Annunziata (chiesa della Santissima Annunziata) . Die Basilika wurde nach 1705 als Ersatz für eine gleichnamige Kirche im alten Spaccaforno erbaut, der Innenausbau mit Stukkaturen entspringt teils dem Rokoko-Stil. Erwähnenswert sind zwei Gemälde aus ca. 1550 und eine Skulptur von Christus am Kreuz von Guarino aus Noto. Im Jahre 1869 stürzte im Rahmen von Renovationsarbeiten ein Teil der Fassade ein, es dauert Jahre, bis der Schaden behoben war. Die Glocken des ersten Campanile im hinteren Teil der Kirche waren offenbar schlecht hörbar, so dass dieser abgerissen und bis 1954 durch den neuen Campanile ersetzt wurde.
  • 3 Basilica di Santa Maria Maggiore . Um das verehrte Standbild Santissimo Cristo alla Colonna (Christus wird an eine Säule gebunden gegeißelt), welches unversehrt aus der durch das Erdbeben zerstörten Kirche im alten Spaccaforno geborgen werden konnte, unterzubringen, wurde bereits 1696 eine Kapelle errichtet. Unter dem Architekten Rosario Gagliardi von Noto schritten die Bauarbeiten voran, bis ein weiteres Erdbeben im Jahre 1727 das rechte Seitenschiff und das Dach wieder zum Einsturz brachte. Der Bau konnte erst 1763 geweiht werden. Zwischenzeitlich schritt der Bau an der halbkreisförmigen Säulenhalle, inspiriert durch diejenige am Petersdom, unter Vincenzo Sinatra voran. Der Marquis Francesco Saverio Statella beauftragte den Palermitaner Maler Olivio Sozzi, der leider 1765 nach dem Sturz von einem Gerüst verstarb und die Arbeiten nicht ganz abschließen konnte.
  • 4 Chiesa Madonna del Monte Carmelo. Die Kirche mit dem Karmeliterkloster stammt ursprünglich aus dem Jahre 1534, das Kloster wurde bis ins 17. Jhdt. erweitert, musste nach dem verheerenden Erdbeben von 1693 aber in der heutigen Form neu aufgebaut werden.
  • 5 Convento di Gesu. Das ehemalige Jesuitenkonvent überragt ebenfalls das Tal der Cava d'Ispica.
  • 6 Chiesa S.Antonio Abate. Ein einfacher einschiffiger Bau.

Burgen und Palazzi

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  • 4 Ruinen des Fortilitium. Das mittelalterliche Kastell und Sitz der Familie Statella wurde beim Erdbeben von 1693 zerstört und in der Folge nicht wieder aufgebaut, Ruinen stehen noch im Bereich des Eingangs zum Parco Archeologico.
  • Der Jugendstilpalazzo 5 Palazzo Bruno di Belmonte ist eines der schönsten Beispiele der Jugendstil (Liberty) - Baukunst in Sizilien. Der Bau wurde von Pietro Bruno di Belmonte, der aus einer der angesehensten Familien der Stadt stammte, 1906 beim Palermitaner Architekten Ernesto Basile in Auftrag gegeben und wurde aufgrund der Kriegsereignisse, des Todes der Ehefrau und wenig später im Jahre 1921 des Auftraggebers primär nicht ganz fertiggestellt. In den Siebzigerjahren konnte die Stadt Ispica den Bau erwerben und nutzt das einmalige Gebäude als Rathaus.
  • Der 6 Palazzo Antonino Bruno an der zentralen Piazza Unità d'Italia
  • Der 7 Torre dell'Orologio an der Westseite derselben Piazza ist zusammen mit der Markthalle ein Beispiel der faschistischen Architektur.

Aktivitäten

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  • Baden im zu Ispica gehörigen Badeort S. Maria del Focallo (Bandiera Blu 2011) mit den vorgelagerten kleinen Inselchen 1 Isola dei Porri und dem Felsenriff Scoglia di Iannuzzo.
  • 1 Punta Castellazzo mit Resten eines verlassenen militärischen Gebäudes und malerischen Felsstrukturen, in der Nähe ebenfalls Badestrände
  • Besuch des 2 Pantano Longarini und Pantano Bruno, die Salz-/Brackwasserseen, welche nur von Sanddünen vom Meer getrennt sind, sind Habitat verschiedener Vogelarten. Die Teiche wurden in der Antike als Hafen genutzt, ein Schiff aus byzantinischer Zeit wird freigelegt.
  • Die Festlichkeiten der Settimana santa in der Karwoche mit Prozessionen am Gründonnerstag (die Statue des Christo alle Colonne wird durch die Straßen getragen, am Karfreitag und Ostersonntag.
  • Am Sonntag nach dem 16. Juli die Festlichkeiten zu Ehren der Madonna del Carmine.
  • Vor Weihnachten wird im Parco Archeologico Forza eine Krippenszene eingerichtet: Presepe vivente.

Einkaufen

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Lokal wurde 2011 die Carota novella d'Ispica unter EU-Schutz gestellt, es lohnt sich, die lokalen Möhren zu versuchen.

Nachtleben

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Unterkunft

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Sicherheit

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Wie im übrigen Südsizilien ist die Sicherheitslage unbedenklich und die üblichen Sicherheitshinweise (keine Wertsachen im Auto offen liegen lassen, kein dicker, halb aus der Hintertasche ragender Geldbeutel...) sollten befolgt werden.

Gesundheit

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In Ispica selber gibt es kein Spital, die nächsten Spitäler liegen in Modica und Noto.

Praktische Hinweise

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  • Ufficio turistico, am Bereich des Eingangs zum Parco Archeologico della Forza.
  • das 1 Poste Italiane Postamt (mit Geldautomat) liegt an der Via Vittorio Veneto 1

Ausflüge

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Cava d'Ispica

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Hintergrund

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Die Cava d'Ispica war bereits in der Bronzezeit besiedelt; die Stadt Spaccaforno als Vorläuferin des modernen Ispica lag bis zum Erdbeben von 1693 am Grund der Schlucht im Bereich eines natürlichen Engpasses, der zur Festung Forza ausgebaut worden war. Von dort zieht sich die Schlucht 13 km nach Norden bis in die Hochebene von Modica.
Das archäologische Interesse an der Cava d'Ispica ist so groß, da sich dort Spuren verschiedenster Siedlungsepochen, von der Vorgeschichte über die Zeit der frühen Christianisierung unter den Byzantinern bis hin zu noch in der Neuzeit bewohnten Höhlenwohnungen finden.

Sehenswürdigkeiten

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  • 8 Cava d'Ispica Sud : Entlang der Strada Provinciale 47   beginnen schon kurz nach deren Abgang von der   zu beiden Seiten Höhlenkapellen und bewohnte aus dem Stein geschlagene Räume: zur Rechten die Höhenkapellen von S. Teodoro, S. Nicola, S. Rosalia und S. Gaetano, die sikulische Nekropole 9 Scalaricotta und die ehemals bewohnte Höhle Grotte Salnitro, zur linken die Reste der Höhlenkapellen Sant’Agata, S. Sebastiano, Sant’Anna und S. Bartolomeo.
  • Der Haupteingang zum 2 Parco Archeologico "La Forza" liegt an der   etwas unterhalb der heutigen Stadt Ispica und dem Karmeliterkonvent: hinter einer Felsbarriere quer über die Schlucht lag die Festung "La Forza", welche die im Tal gelegene Siedlung fast uneinnehmbar machte.
Hier finden sich Reste aus der Bronzezeit, Amphoren und Pithoi welche von Handelsverbindungen in griechischer Zeit zeugen, Reste von Heiligtümern aus byzantinischer Zeit und die Ruinen der alten Stadt Spaccaforno, welche nach dem Erdbeben von 1693 unterging. Sehenswert ist beispielsweise der Grundriss der 7 Chiesa dell' Annunziata, welche bis in 17. Jhdt. benutzt wurde, und aus der die Christusstatue in der Basilica S. Maria Maggiore stammt, der 10 Palazzo Marchionale (ein wahrscheinlich gedeckter Markt mit Verkaufsräumen) und die zu den Resten der Festung Fortilium gehörige 11 Scuderia , ein Pferdestall in einer Höhle mit erhaltenen Krippen. Die 12 Centoscale ist eine tunnelartig in den Fels geschlagene Treppe, welche unter das Flussniveau führt und wohl zur Versorgung der Festung mit Frischwasser in Zeiten der Belagerung genutzt wurde.
Von der Kirche 8 Santa Maria della Cava, die dem Erdbeben von 1693 zum Opfer fiel, ist die in den Felsen geschlagene Apsis erhalten, weiter nördlich liegt die Conceria, mit zur Ledergerbung genutzten Becken und die Grotten Lintana, möglicherweise einer mittelalterlichen Klosteranlage entsprechend.
  • im Mittelteil, der 3 Cava d'Ispica Centro (Lokalisation muss noch besser eingegrenzt werden!) liegt das Castello, eine schon im 18./19. Jh. aufsehenerregende aus dem Felsen geschlagene Festung. Etwas weiter oben liegt der Convento, eine wohl klosterartige Anlage, und das das Höhlenheiligtum San' Alessandra.
  • im Nordteil 4 Cava d'Ispica Nord, zu erreichen über die   Ispica - Modica und dann die   finden sich etliche frühchristliche Höhlenbauten.
Die 13 Larderia gleich südöstlich des Parkplatzes ist eine der größten frühchristlichen Nekropolen Siziliens (aus dem 4./5. Jhdt.), ebenfalls im Osten am Nordhang liegen die Kapelle 14 S. Maria , die Nekropole 15 Camposanto und die 16 Grotta cadute , die 17 Spezieria ist eine Höhlenkapelle mit drei Apsiden am Südhang östlich der Parkplätze. Das Heiligtum 5 Grotta S. Nicola aus dem 13./14. Jh. liegt im Westen am Nordhang.
Die Ruinen der dreiapsidigen 9 Chiesa S. Pancreati aus dem 5./6. Jh. liegen in der Nähe der  .
Im Verlauf der Schlucht nach Nordwesten liegen die 6 Grotta della Signora , die 7 Grotta dei Santi mit stark beschädigten Fresken von 36 Heiligen und 18 Baravitalla (Baravitadda), ein Bezirk einer bronzezeitlichen Nekropole aus dem 18./14. Jh. mit dem bronzezeitlichen Monumentalgrab Tomba a finti pilastri.
Ebenfalls im Nordteil liegt die 19 Grotta Serra di Pero .
  • Am südlichen Ende der Cava d'Ispica liegt die 20 Catacombe di San Marco aus dem 4./5. Jh., an einem Gang von 40 m Länge liegen total 250 Gräber.

Literatur

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  • Sehenswert ist der Film Divorzio all'italiana ("Scheidung auf Italienisch") von Pietro Germi mit Marcello Mastroianni in der Hauptrolle, der 1963 den Oskar für das beste Originaldrehbuch bekam und weitgehend in Ispica gedreht wurde.
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www.comune.ispica.rg.it offiz. Website der Stadt mit einem Abschnitt zur Cava d'Ispica, ital.

 
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