Hebron

Großstadt im Westjordanland / in Judäa
Hebron: Cave of the Patriarchs oder Machpela
Hebron,
hebr. חֶבְרוֹן (Chevron),
arab. الخليل (Al Khalil)
ProvinzPalästina
Einwohnerzahl215.452 (2016)
Höhe930 m
Lagekarte der Palästinensischen Autonomiegebiete
Lagekarte der Palästinensischen Autonomiegebiete
Hebron

Hebron ist eine Großstadt im Westjordanland. Der Ort der „Höhle Machpela“ mit den Gräbern der biblischen Patriarchen ist als jahrhundertealte jüdische und muslimische Stätte einer der Brennpunkte, an welchen der Konflikt zwischen arabischen Palästinensern und jüdischen Siedlern immer wieder aufflammt.

In den Verhandlungen des Hebron-Protokolls wurde eine Aufteilung des Gebiets in zwei Zonen beschlossen. Die Zone H1, in der mit 120.000 bis 170.000 Einwohnern der Großteil der Bewohner arabischer Herkunft lebt, steht unter der Verwaltung der palästinensischen Autonomiebehörde. Die Zone H2 mit der Heiligen Stätte der Machpela, der Altstadt (Old City) und dem jüdischen Siedlungskern (ca. 700 jüdische Siedler) wie auch vornehmlich von Arabern (ca. 30.000 arabische Einwohner) bewohnten Altstadtbereichen steht unter israelischer Verwaltung. Die Einwohner der jüdischen Siedlung in Hebron werden formal zu den Einwohnern der angrenzenden jüdischen Siedlungen Kiryat Arba und Givat Harsina gezählt.

Hintergrund

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Teilung nach Hebron Protokoll 1997

Die jahrtausendealte Stadt Hebron liegt als Hauptstadt der Provinz Judäa im hügeligen Bergland südlich von Jerusalem. Hier kreuzen sich die Verkehrswege von Jerusalem und Sichem im Norden nach Be'er Sheva, und Y-förmig ging schon in der Antike ein Seitenast in Richtung Arad und die Arava-Senke mit Petra.
Der Ort liegt an der Wasserscheide im judäischen Bergland. Da hier noch Regen fällt, werden in seiner Umgebung seit Jahrhunderten Wein und Oliven angebaut. Das Klima ist somit im Sommer, ähnlich wie in Jerusalem, angenehm kühl und im Winter kann es zu Regen- und sogar auch vereinzelt Schneefällen kommen.

Geschichte

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Ansicht von Hebron, 1839
 
Altstadt von Hebron mit der Machpela, 1865
 
Ansicht der Machpela 1878
 
Ansicht von Hebron
 
„Mosque of Hebron“
 
Plan der Machpela

Die aufgrund archäologischer Funde im 3. Jahrtausend v.Chr. gegründete Stadt war eine kanaanitische Königsstadt, nach biblischer Überlieferung (Josua 14,13-15 EU) lebten hier die Enakiter; von Josua wurde die Stadt an Kaleb zum Erbbesitz übergeben (Josua 21,11-13 EU).

Die biblische Geschichte der Stadt beginnt allerdings schon viel früher: Gemäß Bericht im 1. Buch Mose (1.Mose 9,9-19 EU) hatte der Erzvater Abraham nach dem Tode seiner Frau Sarah hier den Acker mit der Höhle Machpela gekauft, um dort für seine Frau die Grabstätte zu errichten. Die Höhle Machpela mit dem darüber errichteten Gebäudekomplex aus der Zeit von Herodes d. Großen gilt als Ort der Patriarchengräber, wo Abraham, Sarah, Isaak, Rebekka, Jakob und Lea begraben sind - und wurde somit zu einer der wichtigsten Pilgerstätten des jüdischen Volks und ebenfalls der muslimischen Glaubensgemeinschaft, welche die Patriarchen ebenfalls verehrt und sich an den Gräbern zum Gebet versammeln will. Von jüdischer Seite wird das Anrecht dadurch unterstrichen, dass „der Acker mit der Höhle Machpela“ einer der wenigen Orte ist, von denen in der Bibel beschrieben wird, dass sie für eine Geldsumme gekauft worden sind (und somit ein ewiges legales Anrecht besteht).

In biblischer Zeit war Hebron der Ort, in dem David zum König gesalbt wurde (2.Samuel 2,1-4 EU), die Hauptstadt seines Königreichs verlegte er erst nach dessen Eroberung nach Jerusalem. Später erklärte sich Abshalom in Hebron zum König, als er sich gegen seinen Vater David auflehnte; Hebron wurde zu einer der sechs Freistädte im Lande Israel, in denen wegen eines Totschlags Verurteilte Zuflucht suchen konnten.
Nach der Zerstörung des ersten Tempels wurde auch die jüdische Bevölkerung von Hebron ins Exil getrieben, später gelangte die Stadt unter die Herrschaft der Edomiter resp. Idumäer. Die Siedlung breitete sich vom Hügel des Tel Rumeida bis zur Machpela aus. Von König Herodes dem Großen (der bekanntlich idumäischer Herkunft war) wurde um die Höhle mit den Patriarchengräbern ein Gebäudekomplex errichtet, der in seiner Bauweise große Ähnlichkeit mit der Anlage auf dem Tempelberg hatte, allerdings nur etwa ein Zehntel so groß war. Das Mauerwerk des heute noch erhaltenen Komplexes der Machpela ähnelt insofern auch dem Mauerwerk an der Westmauer. Der Ort war Schauplatz von jüdischen Revolten gegen die römischen Besatzer, nach dem Aufstand von Simon Bar Kochba wurde die Stadt dem Erdboden gleich gemacht und die jüdische Bevölkerung versklavt.

Im herodianischen Gebäudekomplex über der Höhle Machpela, dem Ort der Grabstätte der Patriarchen, wurde unter dem byzantinischen Kaiser Justinian im 5. Jhdt. eine erste christliche Kirche errichtet. Unter der byzantinischen Herrschaft war Juden der Aufenthalt in Hebron verwehrt. Im 7. Jhdt. fiel Hebron als eine der letzten Städte in Palästina unter muslimische Herrschaft. Bald wurde den Juden wieder der Bau einer Synagoge zugestanden, die christliche Kirche wurde in eine Moschee konvertiert und Ziel von zahllosen Pilgern, die hier Unterkunft und Verpflegung fanden.
Im Jahre 1099 wurde die Stadt von den Kreuzfahrern erobert und von Godefroy de Bouillon als „Castellion Saint Abraham“ zur Hauptstadt des südlichen Abschnitts des Kreuzfahrerstaats gemacht. In den Wirren gab ein Teil des Gewölbes der Höhle Machpela nach, und einige fränkische Kreuzfahrer berichten, sie hätten die Gebeine der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob gesehen. Hebron wurde 1168 zur Bischofsstadt erhoben und eine neue Kathedrale erbaut. In einem Reisebericht von Benjamin von Tudela, der die Stadt 1170 bereiste, steht zu lesen, dass sich in der Kirche sechs Grabmäler befinden, die Grabmäler von Abraham und Sarah, Isaak und Rebekka sowie Jakob und Lea, und dass die Wächter den Pilgern die Grabmäler gegen Geld erklären. Mit einer noch großzügigeren Spende werde einem der Weg in eine Höhle im Untergrund geöffnet, deren beide ersten Höhlenräume leer seien, in der dritten sich dann aber die sechs Gräber der Patriarchen befänden.

Im Jahre 1187 wurde die Stadt von den muslimischen Truppen unter Sultan Saladin eingenommen, den Juden wurde wieder der Bau einer Synagoge zugestanden. Die Situation veränderte sich unter dem Mameluken-Herrscher Baibars, die zwei Minarette wurden über dem Komplex der Machpela errichtet und Juden und Christen von 1267 an jeder Zutritt zum Heiligtum untersagt. Ähnlich wie an der Westmauer durften sich die Juden noch bis zur siebten Treppenstufe an der Südostecke der zweitwichtigsten Heiligen Stätte zum Gebet nähern. Ab 1490 wurde auch Muslimen der Zutritt zu den Grabhöhlen im Untergrund verboten.

Mit der Inquisition und der Vertreibung der Juden aus dem mittelalterlichen Spanien im Jahre 1492 gelangten mehr Juden in den Orient und ließen sich auch in Hebron nieder. Von sephardischen Juden, die der Kabbala nahestanden, wurde 1540 die „Avraham Avinu Synagoge“ („Unser Vater Abraham“) in der Altstadt von Hebron errichtet. Die jüdische Gemeinschaft ächzte unter der Last der auferlegten hohen Steuern. Unter osmanischer Herrschaft wurde das Heiligtum der Machpela neu hergerichtet und die Kenotaphen („Leergräber“, welche die Patriarchengräber markieren) mit Teppichen resp. Überwürfen aus grüner Seide mit Stickereien geschmückt. Im frühen 19. Jhdt. entwickelte sich in Hebron eine Glasindustrie. Aus Glassand aus der Region des Toten Meers entstanden bunte, grüne und blaue Glaswaren.

In der Zeit des Britischen Mandats konnten sich mehr Juden in Hebron niederlassen, bis es 1929 zum Massaker von Hebron kam, bei dem 67 Juden vom muslimischen Mob abgeschlachtet wurden, die Häuser und Synagogen wurden geplündert. Nach erneuten Attacken wurde die jüdische Bevölkerung von den Briten 1936 definitiv evakuiert. Im israelischen Unabhängigkeitskrieg ging die Herrschaft über die Region von den Ägyptern auf Jordanien über, entgegen vorhergehender Vereinbarungen über den Zugang jüdischer Pilger blieb der Zugang ins jordanische Gebiet sämtlichen Juden in der Folge verboten. Die jordanischen Besetzer bemühten sich, sämtliche Spuren jüdischen Lebens aus dem Stadtbild zu tilgen.
Nach dem ägyptischen Angriff im Sechstagekrieg des Jahres 1967 rückten israelische Truppen nach Süden vor, und die arabische Bevölkerung von Hebron ergab sich - ohne dass ein Schuss gefallen wäre. Die anrückenden israelischen Truppen hissten die israelische Fahne über dem Komplex der Machpela und Moshe Dayan, der Archäologie als Hobby betrieb, besichtigte die Patriarchengräber.

Politisch wurde nun die jüdische Wiederbesiedlung des seit 1936 „judenreinen“ Gebiets um Hebron zum Ziel, wenn auch das israelische Parlament und die Weltöffentlichkeit sich dagegen ausgesprochen haben. Als Schweizer Touristen getarnt mieteten sich mehrere hundert Juden zum Passahfest 1986 im Park Hotel ein und waren nicht mehr zum Gehen zu bewegen, die jüdische Siedlung von „Kiryat Arba“ im Osten des alten Hebron war gegründet. In verschiedenen ehemals jüdischen Gebäuden, der 1893 eingerichteten Klinik von Beit Hadassah, der Thoraschule von Beit Romano wurden jüdische Siedlungen in der Nähe der Altstadt von Hebron errichtet, die mit massiver Militärpräsenz von Attacken der „arabischen Nachbarn“ gesichert werden mussten. Unter Anführung von B. Tavger, der als russischer Physikprofessor nach Israel zurückgekehrt war, wurden die Ruinen der „Avraham Avinu Synagoge“ in zu einem Ziegenstall und einer öffentlichen Bedürfnisanstalt umfunktionierten Gebäulichkeiten wiederentdeckt, und 1976 konnte die in den Komplex der jüdischen Siedlung integrierte Synagoge neu geweiht werden.

Die Konflikte zwischen der arabischen Bevölkerung von Hebron, das als Hochburg von Selbstmordattentätern gilt, und von jüdischen Siedlern, die mit keinem anderen Ziel an den Ort zurückgekehrt waren als nach den Pogromen von 1929 in Hebron wieder eine ständige jüdische Wohnbevölkerung zu etablieren, machen Hebron zu einem Brennpunkt des palästinensisch - jüdischen Konflikts. Zu einem Eklat kam es 1994, als nach einer Zunahme von Attacken 1993/94 der jüdische Arzt B. Goldstein als Antwort mit einer Maschinenpistole in der Ibrahimi Moschee im Machpela-Komplex 29 Moscheebesucher erschoss („Goldstein-Massaker“). In der Folge wurde die Temporary International Presence in Hebron (TIPH) geschaffen, die zivile Beobachtermission mit Teilnehmern aus den skandinavischen Ländern, der Schweiz, Italien und der Türkei, berichtet Menschenrechtsverletzungen vornehmlich zu Lasten der palästinensisch - arabischen Bevölkerung an die UNO. Die Grenzlinie zwischen dem palästinensischen Gebiet Zone H1 und der Zone H2 mit der unter israelischer Autorität lebenden palästinensischen Bevölkerung, der jüdischen Siedlung, dem Altstadtbereich und dem Machpela-Komplex wurden mit Wachtürmen und militärischen Checkpoints gesichert und die Heilige Stätte der Patriarchengräber aufgeteilt.
Die arabische Seite mit den Gräbern von Isaak und Rebekka und den auf der Grenze stehenden Gräbern von Abraham und Sarah darf nur von Muslimen und Christen besucht werden; nur an wenigen hohen jüdischen Feiertagen ist der Besuch der Moschee resp. der „Halle Isaaks“ jüdischen Gläubigen gestattet. Die jüdische Seite mit den Grabmälern von Jakob und Lea und Fenstern zu den mittig gelegenen Grabmalen von Abraham und Sarah, darf nur von jüdischen und christlichen Gläubigen besucht werden. Mit Ausnahme der jüdischen Synagoge und den Räumen „Halle Jakobs“ und „Halle Abrahams“ untersteht der Unterhalt des ganzen Gebäudekomplexes der muslimischen Waqf.
Der Treppenaufgang an der Südostecke, auf der die Juden jahrhundertelang nur bis zur siebten Stufe sich der Mauer nähern und dort beten durften, wurde als Zeichen der jahrhundertelangen Diskriminierung entfernt und ein Parkgelände angelegt.

Derzeit bestehen die gegenseitigen Animositäten weiter. Die muslimischen Araber in der Altstadt beklagen, mit Abfall und Fäkalien von den Siedlern aus den Häusern oberhalb der Altstadt beworfen zu werden und müssen sich an den Checkpoints rigorosen Kontrollen unterziehen, und die jüdischen Siedler in den vorgezogenen Gebäudekomplexen müssen jederzeit mit Schusswaffeneinsatz und Messerstechattacken rechnen, die von der palästinensischen Hamas jeweils unter Jubel gefeiert werden.
Besucher bekommen von beiden Seiten die dramatischen Erlebnisse geschildert und müssen sich selber ein Bild der Situation machen.
Im Rahmen der Aggressionen durch die erste und zweite Intifada sind die Exporte aus dem arabischen Hebron weitgehend zum Erliegen gekommen. Da Touristen den Besuch aufgrund der Sicherheitslage weitgehend meiden, obwohl beide Seiten offensichtlich neutrale Besucher herzlich willkommen heißen, ist beispielsweise der Verkauf auf dem Souk der arabischen Altstadt weitgehend zum Erliegen gekommen, und ein Großteil der Geschäfte liegt verschlossen da.

Ausgrabungstätigkeit

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Am Tel Hebron oder Tel Rumeida wurden 1964/65 unter P.Hammond und 1985/86 sowie ab 1999 von der Universität Tel Aviv und der Israel Antiques Authority Ausgrabungen durchgeführt. Eine Zyklopenmauer (Mauer mit riesigen Steinen) aus kanaanitischer Zeit (mittl. Bronzezeit) und ein Treppenaufgang zum Stadttorbereich wurde 1965 freigelegt. Ein wichtiger Fund war eine Tontafel mit arkadischen Hieroglyphen, welche den beweis lieferte, dass hier bereits in der Zeit vor Abraham ein Handels- und Verwaltungsort existiert hatte. Aus israelitischer Zeit (Eisenzeit) wurden Vorratsgruben und ein typisches Vier-Räume-Haus entdeckt, Siegel auf Tongefässen „Dem König von Hebron (gehörig)“ zeugen davon, dass hier in der israelitischen Königszeit ein Verwaltungszentrum existiert hatte, von dem Spuren der Zerstörung mit der Assyrischen Invasion 701 v.Chr. in Zusammenhang zu bringen sind.

Es empfiehlt sich, den Besuch von Hebron geführt zu unternehmen, da man auch als offensichtlich christlicher Tourist einmal „zwischen die Fronten“ geraten kann... Geführt ist ein Besuch der Zone H2 mit dem Komplex der Patriarchengräber, der Machpela, in den meisten Zeiten kein übermäßiges Risiko.

Mit dem Flugzeug

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Üblicherweise erfolgt die Anreise nach Israel über den Flughafen Ben-Gurion (IATA: TLV) bei Tel Aviv. Im Westjordanland gibt es keinen Flughafen mit internationalem Passagierverkehr.

Mit der Bahn

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Das judäische Bergland ist nicht mit der Eisenbahn erschlossen.

Mit dem Bus

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In die Zone H2 mit den Patriarchengräbern gelangt man mit dem gesicherten Bus 381 der Egged nach Hebron-Machpela, ca. 40 NIS, ca. stündliche Verbindungen bis Mitternacht.

In die arabisch - palästinensische Zone H1 kann man über Bethlehem und von dort aus mit dem Gemeinschaftstaxis „Servis“ gelangen.

Auf der Straße

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Die Zone H2 könnte man auf der Straße 60 Jerusalem - Be'er Sheva erreichen, üblicherweise darf mit dem israelischen Mietwagen mit gelber Autonummer nicht in die Gebiete der West Bank eingefahren werden resp. bei Vandalismusschäden wird eine Versicherungsdeckung abgelehnt und mit Steinwürfen, etc. ist zu rechnen.

Mit ausländischem Nummernschild und europäischer Staatsangehörigkeit könnte man nach Hebron fahren.


Mobilität

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in der Moschee: Kaputzenmäntel für die Frauen

Lokal bewegt man sich zu Fuß. Um in der Zone H2 den Zugang zur Machpela auf der arabischen Seite zu erreichen oder in die Altstadt zu gelangen, muss man Checkpoints passieren, was aber für westliche Reisende mit europäischem Pass und ohne arabischen Hintergrund in de Regel problemlos möglich ist.
Aus der arabisch-palästinensischen Zone H1 kann man nicht mit dem Taxi in die Zone H2 hineinfahren.

Sehenswürdigkeiten

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Isaak's Halle
 
Grabmal des Abraham
 
Grabmal des Jakob
 
Abstieg in die Grabhöhle

Patriarchengräber / Machpela / „Cave of the Patriarchs“

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  • * Die eigentlichen 1 Gräber der Patriarchen liegen in einer Höhle tief im Untergrund des heutigen Gebäudekomplexes. Unter Herodes dem Großen wurde, etwa zeitgleich mit dem Bau der Fundamente auf dem Tempelberg, ein rechteckiger Komplex errichtet - der vom Baustil her wahrscheinlich den damaligen Bauten auf dem Tempelberg im Kleinformat gleicht. Zumindest lassen die Steinquader der Fundamente eine enge Verwandtschaft erkennen.
Der Komplex ist in eine muslimische und eine jüdische Hälfte aufgeteilt, die seit den Ereignissen des Goldstein-Massakers 1996 getrennt zum Gebet genutzt werden. Lediglich an wenigen hohen Feiertagen der jeweiligen Regionen dürfen diese den ganzen Komplex für sich in Anspruch nehmen. Für die jüdischen Feiertage sind dies der „Shabbat Chayei Sarah“ (im Frühjahr unternehmen Tausende jüdischer Gläubiger eine Pilgerfahrt nach Hebron um dem Landerwerb von Abraham zu gedenken), die die muslimische Religion sind dies die Freitage im Ramadan und die Feiertage „Eid al Fitr“ und „Eid al Adha“, an denen die Bereitschaft Abrahams, seinen Sohn zum Opfer hinzugeben, gedacht wird.
  • zum Besuch der jüdischen Seite wird das Gebäude von der Südostecke her betreten.
An der Ecke befindet sich der „Park der Siebten Stufe“: hier hatte sich der Treppenaufgang befunden, auf dem die jüdischen Gläubigen nur bis zur siebten Stufe gehen durften, um - ganz ähnlich die an der Westmauer - möglichst nahe an den heiligen Gräbern zu beten. Nach dem Ende der jordanischen Herrschaft resp. dem Sechstagekrieg wurden die Treppenstufen als Erinnerung an die jahrhundertelange Erniedrigung entfernt und ein Park angelegt. Heute beten noch vereinzelte religiöse Juden an den Steinen der Ostmauer.
Der heutige Eingang in den jüdischen Bereich liegt im Nordwesten. Man gelangt in einen Gang, durch ein Fenster bekommt man einen Blick auf den Kenotaph (Platzhaltergrab) des Jakob. Die Struktur mit dem Kenotaph des Jakob wird umrundet und man gelangt in den Bereich der Synagoge. Hier hatte sich unter osmanischer resp. jordanischer Herrschaft die Yusuf-Moschee / Frauenmoschee befunden. Der Zugang ist jüdischen und christlichen Reisenden gestattet, für Männer besteht die Pflicht, eine Kopfbedeckung resp. Kippa zu tragen, Schultern und Knie bedeckende Bekleidung ist an dieser Heiligen Stätte auch für Gäste Pflicht.
Linkerhand resp. auf der Nordwestseite liegen die Grabmale von Jakob und Lea ganz im jüdischen Bereich. Die Grabmäler (Kenotaphen) selbst liegen im Zentrum achteckiger Bauten und sind mit Überwürfen mit Stickereien in arabischer Sprache umhüllt, man kann sie nur durch Fensteröffnungen sehen, vor denen sich die gläubigen Jüdinnen (vor allem vor Leas Grab) und Juden versammeln.
Rechterhand resp. in der Mittellinie liegen die Grabmäler von Abraham und Sarah. Auch hier sind die steinernen Kenotaphen mit grünen Überwürfen umhüllt, auf welchen sich Stickereien in arabischer Sprache befinden. Die Gläubigen können auch hier die Grabmäler nur durch Fensteröffnungen sehen.
Gut erkennbar sind die massiven Metalltüren, welche die jüdische von der muslimischen Seite trennen.
  • zum Besuch der muslimischen Seite umrundet man den Komplex auf der Nordostseite. Zunächst muss man den Checkpoint passieren.
Ein Treppenaufgang führt zum Eingang der Ibrahimi Moschee hinauf.
Zum Besuch der Moschee müssen Frauen sich in eine Kutte mit einer spitzen Kaputze hüllen, um den Bekleidungsvorschriften Genüge zu leisten. Männer müssen ihre Schuhe im Gang vor der Moschee deponieren.
Linkerhand entlang des Gangs liegt die Säulenhalle einer Moschee mit einer Gebetsnische, der weiche Teppich wurde von Jordanien gestiftet. Sehenswert sind die Mosaiken aus verschiedenfarbenen Steinen.
Durch den Osteingang betritt man das rechteckige Gebäude der Machpela. In einem Fenster im quadratischen Vorraum kann man in den achteckigen Raum mit dem Kenotaph der Sarah hineinblicken, der von einem grünen Überwurf mit gestickten arabischen Schriftzeichen abgedeckt ist.
Weiter gelangt man in die „Isaacs Hall“. In der Gewölbehalle stehen die beiden Grabmäler von Isaak und Rebekka, die ebenfalls mit grünen Überhängen bedeckten Sarkophage stehen in häuschen-ähnlichen Strukturen, durch deren Fenster man hineinblicken kann.
Im Hintergrund des Raumes führt im Westen ein Durchgang in einen Vorraum, „Adam's Place“. Von hier aus, auch hier findet sich eine nach Süden gerichtete Gebetsnische Mihrab, kann man durch ein Fenster ins achteckige Gewölbe mit dem Kenotaph von Abraham blicken. Hinter den schweren verschlossen gehaltenen Metalltüren würde es hier zur jüdischen Seite weitergehen.
Unter einer von vier Säulen getragenen Kuppel liegt der mit einer Marmorplatte verschlossene einzige Zugang in die unter der Machpela gelegene Grabeshöhle; man kann einen kühlen Luftzug aus der Tiefe heraufkommen spüren. Nach dem Sechstagekrieg konnte sich in Beisein von Moshe Dayan ein zwölfjähriges Mädchen durch die nur 26 cm weite Öffnung zwängen und konnte Bericht von einem Korridor, der durch einen gewaltigen nicht verschieblichen Steinblock verschlossen war, abgeben.
In der großen Isaac's Hall liegen im Süden die Gebetsnische mit Mosaiken und daneben das Minbar, die Kanzel, auf der der Imam die Predigt hält. Das Minbar in der Moschee in Hebron wurde gleich wie das im Jahre 1969 durch einen Brand zerstörte der Al Aksa-Moschee von Saladin gestiftet und ist im Wesentlichen aus einem Holzblock gefertigt.

andere Sehenswürdigkeiten

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Avraham Avinu Synagoge
 
Beit Hadassah, Hebron
 
Grab von Jesse und Ruth
  • im jüdischen Siedlungsgebiet wurde die Avraham Avinu Synagoge („Unser Vater Abraham“) 1976 restauriert und konnte in ihren ursprünglichen Zustand vor den Progromen von 1929 versetzt werden, die originalen Thorarollen konnten an ihren Standort im Thoraschrein zurückgebracht werden.
  • in der ehemaligen 1893 erbauten Hadassah-Klinik, deren erstes Stockwerk 1979 von einer Gruppe von Siedlern als Brückenkopf in der Altstadt von Hebron besetzt wurde, konnte ein Besucherzentrum und ein Museum untergebracht werden.
  • im Beit Romano, dem Gebäude der 1901 erbauten Thoraschule (Yeshiva), welches zwischenzeitlich aufgestockt wurde, leben seit 1982 jüdische Siedler.

31.525087,35.10222

  • auf dem 1 Tel Hebron (‏תל רומיידה‎) oder Tel Rumeida wurden in archäologischen Untersuchungen Stadtmauerreste und ein Treppenaufgang freigelegt. Dies ist sehr wahrscheinlich der Ort des biblischen Hebron. Ein Wohngebäude wurde auf Stützen darüber errichtet. Der Weg hierher kann von den Patriarchengräber zu Fuß zurückgelegt werden.
  • die Ruinen des Grab von Ruth und Jesse liegen in der Nähe auf dem Tel Rumeida. Hier wurde eine Synagoge in einem mittelalterlichen Gewölbe eingerichtet.

Aktivitäten

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  • Besichtigung der Cave of Patriarchs oder Machpela

Einkaufen

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Altstadt Hebron H2, kaum Touristenverkehr...
  • nach Passieren des Checkpoints kann die zur Zone H2 gehörende Altstadt besucht werden. Der ehemals lebhafte Shouk wurde zur Geisterstadt, in der nur noch wenige Geschäfte offen sind. Mit Unterstützung der UNO wurden Ladenbetreiber finanziell unterstützt, ihre Läden geöffnet zu halten. Ob der Niedergang an den „israelischen Besatzern“ liegt, oder am aus Furcht von terroristischen Attacken ausbleibenden Besuchern, ist schwer abzuschätzen und die Antwort ist von beiden Seiten diametral unterschiedlich.
    • im Angebot sind neben wenig Lebensmitteln und Gemüse vorwiegend Kleider, Palästinensertücher (die größte Fabrik für Kufiyas befindet sich in Hebron) (nicht mit dem frisch erstandenen Palästinensertuch durch die jüdische Siedlung marschieren, kommt dort ebenso schlecht an wie die neue Kippa in der Hebroner Altstadt aufzusetzen...)
    • lokal werden Glasflaschen mit buntem Sand gefüllt, neben Darstellungen von Kamelen und Palmen kann der Glasflaschenkünstler jeden Namen mit buntem Sand schreiben.
    • bekannt sind die arabischen Süßigkeiten aus lokaler Produktion
  • in der Altstadt werden frische Frucht- und Karottensäfte angeboten

Nachtleben

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  • nachts kehrt in der jüdischen Siedlung wie auch in der Altstadt und der Zone H2 Ruhe ein; israelische Soldaten bewachen die Checkpoints mit dem Übergängen in den arabischen Teil.

Unterkunft

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  • 1 H2 Hostel. Bietet günstige Unterkunft, sowie auf Anfrage Frühstück.

Sicherheit

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Als klar erkennbar westlicher Tourist, ohne Kippa oder Palästinensertuch auf dem Kopf, wird man von beiden Seiten gleichermaßen willkommen geheißen und erfährt von den Passanten viel aus der wechselhaften Geschichte von Hebron. Die zahllosen Gewalttaten mit Opfern auf beiden Seiten haben oft zu Unversöhnlichkeit auf arabischer und jüdischer Seite geführt, ganz zögerlich gibt es gegenseitige Kontakte über die Fronten hinweg.

Hebron gilt als Brennpunkt des jüdisch - palästinensischen Konflikts, die gewaltbereiten Palästinenser versuchen hier ihre Gegner zu treffen, genau wie die jüdischen Siedler, welche sich aus politischen Gründen genau diesen Ort ausgewählt haben, um die jüdische Präsenz in Hebron aufrecht zu erhalten. Üblicherweise droht für den aus Mitteleuropa anreisenden Touristen keine Gefahr von beiden Seiten, die Tourleiter wissen um die Problematik und führen in Krisenzeiten keine Touren durch.

Aufgrund von Missverständnissen können Touristen aus westeuropäischen Ländern einmal aus Unkenntnis zwischen die Fronten geraten und es droht potentielle Gefahr, wenn ein Besucher von der palästinensischen Seite fälschlicherweise als jüdischer Sieder eingestuft wird.

Die Beobachter der Temporary International Presence in Hebron (TIPH) sind in der Gegend der Machpela präsent und können Auskünfte zur Sicherheitslage erteilen.

Gesundheit

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Praktische Hinweise

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Derzeit werden Touren nach Hebron H2 angeboten von:

  • Abraham Tours. Tel.: +972 (0)2 566 0045, E-Mail: "Dual narrative Tour" mit Besuch der palästinensischen und jüdischen Seite von H2, jeden MI und SO. Geöffnet: 07.00-21.00h. Preis: 290 NIS/person.

Christen steht der Besuch beider Seiten der Machpela, der muslimischen und jüdischen, offen - Muslimen oder Juden mit entsprechenden Accessoires oder Aussehen wird der Besuch der jeweils anderen Seite verwehrt; ein Reisepass ist hilfreich. Zum Verhalten in der Heiligen Stätte, siehe Anmerkungen oben.

Toiletten für Männer gibt es beim Zugang zur muslimischen Seite, für beide Geschlechter auf der jüdischen Seite beim Zugang zur Synagoge.

Ausflüge

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Literatur

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  • Arnon, Noʻam ; Grinṿud, Naftali: Hebron: 4000 years & 40: the story of the city of the Patriarchs. Brooklyn, NY; Kiryat Arba - Hebron: Hebron Fund; Jewish Community of Hebron, 2013 (2. Auflage); 43 Seiten (in Englisch).
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