Gazastreifen

Küstengebiet am östlichen Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten

Der Gazastreifen liegt im Nahen Osten und gehört zu Palästina.

Das Gebiet hat mit Ausnahme der Welterbestätte allenfalls für Sensationstourismus einen Wert..

Hintergrund

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Die Situation ist insbesondere in den Palästinensergebieten, wo Israel Besatzungsmacht ist, schwierig. Das Gebiet war zur Kolonialzeit Teil Britisch-Ägyptens. Nach dem zweiten Weltkrieg kam es im britischen Mandatsgebiet Palästina zur gewaltsamen Vertreibung der ansässigen arabisch-muslimischen Bevölkerung durch zugewanderte Zionisten. Ihren Höhepunkt erreichte diese Fluchtbewegung 1948 zur Zeit der Ausrufung des Staates Israel. Der Gazastreifen, dessen Grenzen als Waffenstillstandslinie 1950 festgelegt wurden, ist seitdem ein einziges Flüchtlingslager. Er kam während des Yom-Kippur-Kriegs 1973 zusammen mit der gesamten Sinai-Halbinsel unter israelische Besatzung. Im Rahmen des Camp-David-Abkommen 1978 und den Oslo-Verträgen wurde der Gazastreifen Teil des von Palästinensern selbstverwalteten Gebiets. Bei den gesamtpalästinensischen Wahlen 2006 errang die Partei Hamas die absolute Mehrheit und bildete eine Koalition mit der Fatah, die im Folgejahr zerbrach. Hamas blieb stärkste politische Kraft im Gazastreifen, wird aber von den USA und Israel als „terroristisch“ bezeichnet.

Die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern mündeten schon 1987 in gewalttätigen Auseinandersetzungen, der so genannten Ersten Intifada. 2000 bis 2005 folgte eine zweite Welle, die Zweite Intifada. Häufig wiederkehrender Beschuss Israels aus dem Gazastreifen führten immer wieder zu Versorgungsblockaden durch Israel mit der Folge angespannter Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Strom und Baumaterial. Der massive Beschuss israelischen Staatsgebiets - phasenweise schlugen innerhalb weniger Tage mehrere hundert Raketen ein - war der wichtigste Grund für die bewaffnete Auseinandersetzung, die Operation Gegossenes Blei Ende 2008.

Im Gazastreifen leben rund 1,5 Mio. Menschen. Damit hat das Gebiet eine Bevölkerungsdichte wie manche europäische Großstadt erreicht. Ressourcen gibt es nicht, Fischerei wird von der Marine blockiert, immer wieder wird die Versorgung mit Nahrungsmitteln mittels LKW blockiert, um politische Zugeständnisse zu erreichen. Die kaum bestehende Infrastruktur wird durch Kriegshandlungen regelmäßig noch mehr zerstört.

 
Karte von Gazastreifen
 
Gaza City
 
Gaza Beach
 
Khan Yunis
  • 1 Gaza-Stadt (‏غزة‎) . Die größte Stadt im Gazastreifen, Gaza-Stadt, hat einige historische Stätten wie die Altstadt (Al-Madina), den Hafen und den alten Basar. Der Hafen von Gaza war in der Antike ein wichtiger Handelsknotenpunkt.
  • 2 Chan Yunis (‏خان يونس‎) . Diese Stadt beherbergt Überreste des antiken philistäischen Stadtstaates, die für Geschichtsinteressierte von Bedeutung sein könnten.
  • 3 Bait Lahiya (‏بيت لاهيا‎) . Ein Ort ohne echte touristische Attraktionen.
  • 4 Dschabaliya (‏جباليا‎) . Diese Stadt im Norden des Gazastreifens beherbergt eines der größten Flüchtlingslager im Gebiet. Ein Ort ohne echte touristische Attraktionen.
  • 5 Rafah (‏رفح‎) . Rafah liegt im südlichen Teil des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten. Es war früher ein wichtiger Grenzübergangspunkt zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Ein Ort ohne wirkliche touristische Attraktionen.

Weitere Ziele

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1 Hilarionkloster (‏دير القديس هيلاريون, ​Tell Umm el-'Amr) . Reste eines byzantischen Klosterkomplexes, vermutlich gegründet im 4. Jhdt. Die Aufnahme ins Weltkulturerbe für die es 2012 nominiert worden war, erfolgte beschleunigt 2024 in der Hoffnung, dass die einrückende Armee aus Respekt einen Schutz vor Bombardements veranlassen würde.

Im Gazastreifen wird vor allem Arabisch gesprochen.

Die Einreise in den Gazastreifen muss durch die israelischen oder ägyptischen Behörden genehmigt werden. Die Bearbeitung der Einreiseformalitäten bei ersteren dauert mindestens 5 Werktage. Kommt es zu politischen Krisen schließen beide Nachbarstaaten die Grenze, manchmal für Monate. Dann ist auch Drittstaatlern eine Ausreise nicht möglich. Palästinenser, die eine weitere oder neue Staatsangehörigkeit besitzen oder eine von der israelischen Regierung vergebene „palästinensische Personenkennnummer” haben unterliegen zusätzlicher Diskriminierung.

Durchgehende Bus- oder Bahnverbindungen gibt es nicht.

Mit dem Flugzeug

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Der von der EU finanzierte Flughafen Jassir Arafat wurde 2001 durch israelische Luftangriffe zerstört. Er ist dauerhaft geschlossen.

Auf der Straße

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Eine Durchreise von Israel nach Ägypten ist prinzipiell nicht möglich. Man muss über den Einreisekontrollpunkt auch wieder ausreisen. Busse aus Kairo sind 5-6 Stunden unterwegs.

Über Ägypten

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Grenzübergang ist der 1 Grenzübergang bei Rafah. Eine touristische Einreise aus Ägypten ist seit 2012 nicht möglich. Reiseerlaubnisse werden nur an Journalisten, Mitarbeiter von UNO-Unterorganisation o.ä. ausgestellt. Die Bearbeitungsdauer liegt zwischen mehreren Wochen und Monaten. Ist das ägyptische Papier ausgestellt, kann von palästinensischer Seite die Einreiseerlaubnis beantragt werden, die eine Einladung von kompetenter Stelle erfordert. Nicht-Palästinenser benötigen in jedem Fall auch eine separate Ausreisegenehmigung, deren Ausstellung ebenfalls dauern kann.

Über Israel

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Eine Einreise ist nur über den 2 Grenzübergang Erez erlaubt. Ob und unter welchen Auflagen vom “Coordination and Liaison Administration in the Gaza Strip” in Erez eine Übertrittserlaubnis erteilt wird, kann sich, ebenso wie der damit zusammenhängende Papierkrieg, jederzeit ändern. Die Antragsdauer ist mindestens fünf Arbeitstage. Im allgemeinen wird seit 2007 die Sondergenehmigung nur für humanitäre Fälle und internationale Organisationen erteilt. Aufgrund der politischen Spannungen zwischen Palästina und Israel ist die Ein- oder Ausreise nach Israel zeitweise nicht möglich.

Mit dem Schiff

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Ein Einreise mittels Schiff ist aufgrund eines fehlenden Hafens (trotz der Lage am Mittelmeer) nicht möglich. Durch die israelische Seeblockade kann der Versuch der Einreise mit einer privaten Jacht o.ä. lebensgefährlich sein. Israelische Soldaten töteten 2010 neun Mitglieder der humanitären Aktion “Ship to Gaza.”

Mobilität

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Eselskarren ersetzen häufig andere, motorgetriebene Fahrzeuge, da Treibstoff aufgrund der israelischen Blockade nicht oder nur zu extremen Preisen erhältlich ist. Elektrizität steht im Sommer 2017 allenfalls stundenweise zur Verfügung.

 
Eine 2012 zerstörte Schule in Gaza-Stadt, die von der UNO-Flüchtlingsorganisation betrieben wurde.

Einkaufen

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„Die Versorgungslage im Gaza-Streifen ist schwierig. Die öffentliche Stromversorgung ist auf wenige Stunden am Tag beschränkt. Das Grundwasser gilt als belastet. Treibstoffmangel wirkt sich auch auf andere öffentliche Dienstleistungen, wie Kläranlagen, aus.”

Knapp zwei Drittel der Bevölkerung erhielt bis Lebensmittelhilfen der UNRWA. Dies wird von der israelischen Regierung unterbunden.

Sicherheit

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Aufgrund der instabilen politischen Lage warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in den Gazastreifen: „Die zuständigen deutschen Auslandsvertretungen können im Gaza-Streifen und in den dazugehörigen Küstengewässern praktisch keine konsularische Hilfe leisten. Gleiches gilt für die Ausreise aus dem Gazastreifen.“

Es besteht Gefahr jederzeit durch israelischen Beschuss oder Bombardements um Leben zu kommen oder mangels Versorgung zu verhungern.[1]

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez    
Mittlere höchste Lufttemperatur in °C 18 18 19 21 23 26 28 28 28 26 23 19 Ø 23.1
Mittlere tiefste Lufttemperatur in °C 10 11 12 14 17 20 22 23 22 18 14 12 Ø 16.3
Regentage im Monat 8 5 5 2 0 0 0 0 0 1 5 8 Σ 34
Relative Feuchte in % 71 72 72 72 75 77 79 76 72 71 69 70 Ø 73

Das Klima unterscheidet sich nicht von dem in Israel bzw. dem Sinai.

Gesundheit

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Medikamente und Verbandsmittel sind nicht oder nur in geringem Umfang verfügbar, eine ärztliche Versorgung kaum möglich. Stand Januar 2024 waren 20 der 22 angegriffen worden. Die Krankenhäuser Kamal Adwan, “Nasser Medical Complex“ in Khan Younis und das al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt wurden 2023/4 zerbombt.[2]

Literatur

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Siehe Reiseführer zu Israel und Literatur zur Situation in den Autonomiegebieten Palästinas.

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Menschenrechte und humanitäre Katastrophe

Einzelnachweise

 
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