Canyonlands National Park

Nationalpark in den Vereinigten Staaten
Canyonlands National Park

Fläche: 1366 km²

Der Canyonlands National Park ist ein 1366km² großer Nationalpark in den Vereinigten Staaten von Amerika und liegt dort im Bundesstaat Utah.

Hintergrund

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Der Canyonlands National Park ist einer von fünf Nationalparks in Utah, was nur von Kalifornien (9) und Alaska (8) übertroffen wird. Canyons als Felsschluchten weisen neben dem Canyonlands-Nationalpark auch der Grand Canyon National Park und der Bryce Canyon National Park auf.

Lage
Lagekarte von Utah in den USA
Lagekarte von Utah in den USA
Canyonlands National Park
Canyonlands National Park

Der Park entstand geologisch wie der Grand Canyon durch Wind- und vor allem Wassererosion der Sandsteinfelsen. Diese haben eine Vielzahl von Canyons, Mesas (Tafelberge oder Hochflächen), buttes (Hügel), fins (Flossen), arches (Steinbögen) und spires (Säulen) entstehen lassen. Zur Wassererosion haben die beiden den Canyonlands-Nationalpark durchziehenden Flüsse Colorado River und Green River beigetragen, die sich im Laufe von Millionen Jahren tief in das Gestein eingegraben haben und dadurch Felsschluchten und Hochplateaus geschaffen haben. Die unterschiedliche Färbung des Sandsteins resultiert aus seinem unterschiedlich hohen Eisenoxid-Gehalt.

Geschichte

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Die ersten Bewohner in der Gegend des heutigen Nationalparks waren die Fremont- Indianer (um 850 nach Christus) und die Anasazi-Indianer (ab etwa 1075 bis 1200)[1], denen Cowboys und Uran-Prospektoren folgten. Der Nationalpark wurde am 12. September 1964 gegründet. Heute führen asphaltierte Straßen in den nördlichen und südlichen Teil.

Reisevorbereitung

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Der Canyonlands National Park wird kein eigenständiges Reiseziel sein, sondern im Rahmen einer Reise in den Südwesten der USA besucht.

Klima, Flora und Fauna

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Utah besitzt in weiten Teilen Wüstenklima mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern. Dabei herrscht eine hohe Lufttrockenheit von 15 %. Auf der Mesa (Tafelberg) regnet es weniger als 25 cm pro Jahr.

Auch wenn der erste Anblick der Gegend einen lebensfeindlichen Eindruck hinterlässt, so gibt es doch über 50 Säugetierarten wie Wüsten-Dickhornschafe, Erdhörnchen, Füchse, Kojoten oder Maultierhirsche und 250 Vogelarten wie Raben und Habichte. Um der Tageshitze zu entgehen, sind viele von ihnen nachtaktiv.

Auf der Mesa wachsen indianisches Reisgras und andere Gräser, Wacholder und Steinkiefern.

Der Park liegt südwestlich vom Städtchen Moab, während sich der Arches National Park nördlich von Moab befindet.

In Moab muss sich der Reisende entscheiden, ob er den Nordeingang oder Südosteingang des Nationalparks ansteuert:

  • Zum Nordeingang (Island in the Sky Visitor Center) sind es von Moab 51km. Dazu wird der U.S. Highway H191 Richtung Norden befahren und unterwegs links abgebogen auf die Utah State Route S313 Richtung Westen.
  • Zum Südosteingang (Needles Visitor Center) sind es ab Moab 121km. Dazu benutzt man den U.S. Highway H191 Richtung Süden und biegt später rechts ab auf die Utah State Route S211 Richtung Westen.

Die Anfahrt zum Park ist wesentlich länger als die im Park befindlichen Parkstraßen.

Streckenverlauf

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Der Nationalpark besitzt zwei Eingänge, einen im Norden und einen im Südosten. Die von hier ausgehenden Parkstraßen enden jeweils als Sackgasse und sind im Park nicht miteinander verbunden. Die Entscheidung, welcher Parkeingang genutzt werden soll, muss deshalb in Moab getroffen werden.

Überblick

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Die Gesamtstrecke ist jeweils der einfache Weg ohne Rückfahrt.

Nordeingang
Ort Entfernung
in km
Island in the Sky Visitor Center0
Mesa Arch10
Grand View Point10
Gesamtstrecke20

Die vom Nordeingang ausgehende Parkstraße heißt Grand View Park Road. Auf ihr muss auch die Rückfahrt angetreten werden.

Südosteingang
Ort Entfernung
in km
Needles Visitor Center0
Big Spring Canyon Overlook10
Squaw Flat6
Gesamtstrecke16

Auch von hier muss die Rückfahrt angetreten werden.

Einzelheiten

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Karte
Karte von Canyonlands National Park
Nordeingang
  • 1 Island in the Sky Visitor Center . das Besucherzentrum beinhaltet ein kleines Museum mit anschaulichen Darstellungen zur Entstehungsgeschichte des Parks. Es ist von 08:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Die Ranger geben Auskünfte und verteilen Informationsblätter.
  • 1 Shafer Trail . Aussichtspunkt über den Shafer Canyon, 1726m hoch und liegt etwa 800m hinter dem Visitor Center. Hier hat man einen Ausblick hinunter in den östlichen Shafer Canyon und auf die Shafer Trail Road, die um 1900 herum von den Rinderzüchtern Frank und John Schafer gebaut wurde, um Vieh zu anderen Weiden zu bringen. Ab 1950 haben Uran-Prospektoren den Pfad zu einem Weg ausgebaut, der mit Jeeps mit Vierradantrieb befahren werden kann. Von hier aus führt ein Wanderweg Richtung Westen zum.
  • 2 Neck Spring . ein 9km langer Rundwanderweg führt zu zwei Quellen, an denen früher Rinder getränkt wurden. Dieser Neck Spring Trail beginnt in der Nähe des Shafer Outlooks. Er ist mittelschwer und führt über einen 8km langen Rundweg hinunter in den Taylor Canyon zum Neck (Nacken) und Cabin Springs (Hüttenquelle) und zurück. Der Höhenunterschied beträgt ca. 100m. Man kann Tiere und Vögel beobachten. Man sollte Wasser mitnehmen, denn das Wasser der Quelle ist nicht genießbar. Weiter auf der Straße geht es zur.
  • 3 Mesa Arch . der 1859m hoch liegende Mesa Arch ist das Markenzeichen des Parks mit einer 27 Meter langen Spannweite des Felsbogens. Der Lathrop Trail ist der einzige markierte Wanderweg vom Island in the Sky hinab zum Colorado. Er ist steil und fällt auf der ersten Strecke von 4km um fast 490m. Teile des Weges sind eine alte Bergwerksstraße, die zu verlassenen Uran-Minen führen. Man sollte sich von den Minen-Schächten fernhalten, denn es gibt giftige Gase. Von der Bergwerksgegend geht es weiter hinab durch ein Trockenflussbett zur White Rim 4WD Road und dann noch weiter hinab zum Colorado River. Die Gesamtstrecke, ohne Rückweg, beträgt 15km mit einem Höhenunterschied von 640m. Es gibt nur wenig Schatten, körperliche Fitness wird vorausgesetzt. Hier zweigt die Parkstraße ab. Richtung Norden gelangt man zum.
  • 4 Holeman Spring . durch Erosion übrig gebliebene Vulkanschlote und zum.
  • 5 Whale Rock . kann mit Hilfe der vorhandenen Seile erklettert werden und ermöglicht einen Ausblick auf den Upheaval-Krater des.
  • 6 Upheaval Dome . einem Krater mit einem Durchmesser von rund 1,4km und 400m Tiefe, der 1756m hoch liegt. Hier befindet sich ein Picknickplatz. Von hier aus führt der einfache Crater View Trail zu einem Aussichtspunkt. Der Weg ist 800 bzw. 1600m lang (Hin- und Rückweg). Hier sieht man einen Haufen deformierter Steine in einem Krater. Man hat noch nicht die Ursache der Deformierung herausgefunden, vermutlich gab es einen Meteoriteneinschlag. Zurück auf dem Abzweig am Mesa Arch geht die Fahrt weiter südlich zum.
  • 7 Willow Flat . Die Schotterpiste hierhin endet am.
  • 8 Green River overlook. Ausblick auf den 396m tiefer liegenden, mäanderreichen Green River mit seinen Schluchten und Tälern. Er liegt 2,4km abseits der Hauptstraße. Man schaut in das Soda Springs Basin und einen Teil des Green Rivers. Ein grandioser Ausblick. Zurück auf der Parkstraße gelangt man in Richtung Süden zum.
  • 9 Candlestick Tower . einem durch Erosion freigelegten 140m hohen Vulkanschlot, 1684m.
  • 10 Buck Canyon . mit 1902m die höchste Stelle im Park, von der aus in Richtung Westen der Canyon des Colorado River sichtbar ist.
  • 11 Orange Cliffs . ermöglicht einen Ausblick auf den Green River Canyon.
  • 12 Grand View Point Overlook . Überblick über die Canyons, die hier von Green River und Colorado River geschaffen wurden, 1853m hoch gelegen. Der Grand View Point liegt neben der Straße und hat einen großen Parkplatz. Er bietet das vielleicht spektakulärste Panorama im Island in the Sky. Die Monument Basin mit ihren zahllosen Canyons und hoch aufragenden Säulen liegt direkt unterhalb. In der Ferne kann man The Needles, den Colorado River und die hohen Berge der La Sal Mountains erkennen. Es lohnt sich, hier eine Weile zu verbringen und die Zeit angesichts des großartigen Panoramas zum Picknick zu verwenden. Die Wildtiere darf man – wie in allen Nationalparks – nicht füttern.
    Green River Outlook
    Hier endet die Parkstraße, auf der wieder zurückgefahren wird.
Südosteingang
  • 2 The Needles Visitor Center . 1512m hoch gelegen, ist benannt nach den in der Nähe liegenden Felstürmen, die denen des Bryce Canyon ähneln. Es ist von 08:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und informiert über Wandermöglichkeiten und Naturstraßen, die man nur mit Jeeps befahren kann. Im diesem südlichen Teil des Canyonlands National Parks, den man von Monticello über die asphaltierte Utah State Route 211 erreichen kann, findet man schön geformte Sandsteine, Säulen, Steinbögen, Monolithen, prähistorische Ruinen und Felszeichnungen. Es gibt auch wie im Mesa Verde National Park oder im Canyon de Chelly National Monument Cliff Dwellings (Ruinen unter Felsvorsprüngen) und Petroglyphen (Ritzzeichnungen im Fels) der Anasazi-Indianer, die hier bis ca. 1200 gelebt haben. Die Wüste ist durch ganzjährig Wasser führende kleine Bäche und Quellen grüner als anderswo. Große Grasflächen, wie der 338 Hektar große Chesler Park kontrastieren mit den Felsen. Der scenic drive (Panoramastraße) beginnt am Visitors Center und führt über eine Strecke von 11km zum Big Spring Canyon Overlook. Unterwegs zweigen viele Naturstraßen ab. Die meisten sind nur mit Allradantrieb zu befahren.
  • 13 Roadside Ruin Trail . ein einfacher Wanderweg entlang der Parkstraße nahe des Besucherzentrums. Die Ruinnen stammen aus der Zeit der Anasazi-Indianer. Am Anfang des Pfades sollte ein Informationsblatt verfügbar sein, das Einzelheiten über die Ruine enthält. Der Pothole Point Natural Trail liegt etwa 8km vom Visitors Center entfernt (Parkplatz). Der 900m lange und durch Steinhaufen markierte Pfad führt zu vielen Potholes. Das sind Vertiefungen im Cedar Mesa-Sandstein, in denen sich Wasser sammelt. Im Wasser leben Würmer und kleine Krebse, die auch Trockenheit überstehen. Man wird darauf hingewiesen, dass man die Potholes nicht betreten und nicht daraus trinken darf, um das empfindliche Ökosystem nicht zu stören. Das gilt übrigens auch für den kryptobiotischen Wüstenboden. Die leicht schwarzen Flächen sind von Cyanobakterien und Flechten über Jahrzehnte zu einem speziellen Ökosystem aufgebaut worden, das Wasser länger speichert als der pure Sand und die Umwelt in der Trockenheit des Sommers versorgt. Jeder Fußtritt zerstört dieses System und es wird wieder viele Jahre der Restaurierung bedürfen.
  • 14 The Needles . können nur zu Fuß oder mit Jeeps besucht werden. Man kann sie von der Straße aus in der Ferne sehen. In diesem Bereich stehen hunderte von rot-weiß gestreiften Säulen. Wenn man zu den Needles gehen oder fahren möchte, sollte man sich über die jeweiligen Wegebedingungen vorher im Vistors Center erkundigen.
  • 15 Big Spring Canyon Overlook . 1548m hoch. Der hier beginnende Wanderweg Big Spring to Elephant Hill ist schwierig und 17km lang. Der Overlook liegt am Ende des scenic drives. Hier beginnt der etwa 9km lange.
  • 16 Confluence Overlook. Der Ausblick auf den 1487m tief gelegenen Zusammenfluss von Colorado River und Green River im Park, nur mit Allradfahrzeugen oder zu Fuß erreichbar. Der Pfad kreuzt den Elephant- und Big Spring Canyon und folgt für eine kurze Strecke einer nur von Jeeps befahrbaren Straße. Von höheren Punkten hat man einen schönen Blick auf The Needles im Süden. Meistens ist die Strecke eben, aber es gibt auch steile Abschnitte. Es gibt keinen Schatten, weshalb man im Sommer frühmorgens aufbrechen sollte.
  • 17 Wooden Shoe Arch Overlook . ein Fels, der wie ein holländischer Holzschuh (niederländisch: klomp) geformt ist.
  • 18 Salt Flat / Squaw Flat . mit einem 6,5km langen, hufeisenförmigen Wanderweg um eine Salzebene.

Der im Westen des Parks befindliche 19 Maze Overlook ist nur von außerhalb des Parks durch eine schwierige Schotterpiste für Allradfahrzeuge zugänglich und liegt 1561m hoch.

Gebühren/Permits

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Pro PKW US-$ 10 bzw. US-$ 5 für Radfahrer, Motorräder oder Fußgänger. Der National Parks Pass ist hier gültig. Bei Fragen über Camping, River Rafting usw. kann man die Webseite konsultieren. Ein Backcountry permit (Erlaubnis für Zeltübernachtung) für Rucksack-Camper kostet US-$ 15 und für ein Campingfahrzeug US-$ 30.

Aktivitäten

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Wandern auf den zahlreichen Trails mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, Fahrten mit dem Pkw auf asphaltierten Straßen und mit dem Allradfahrzeug auf Schotterpisten; Bootsausflüge und Pferdeausritte sind möglich und werden durch Reiseveranstalter in Moab oder Monticello organisiert. Im Allgemeinen sind frühe Reservierungen nötig. Die Parkverwaltung offeriert eine Liste der Veranstalter.

Unterkunft

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Die Webseite booking.com listet insgesamt 122 Hotels/Motels/Lodges aller Kategorien in Moab und seiner näheren Umgebung auf. Im Park selbst befinden sich 25 Campgounds, darunter 23 sehr einfache Campsites.

Einkaufen

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Im Visitors Center gibt es Bücher und Landkarten. In Moab und Monticello bieten Souvenirläden und Sportgeschäfte allen touristischen Bedarf an.

Es gibt keine Restaurants im Park. In Moab und Monticello gibt es zahlreiche Gaststätten. Im Park sollte man stets ausreichend Trinkwasser mitführen.

Sicherheit

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Siehe auch: Utah#Sicherheit
Der Park ist formal ganzjährig geöffnet, doch sind einige Straßen und Wege im Winter zugeschneit. Hauptreisezeit ist deshalb Mai bis Oktober. Für die Benutzung der Schotterpisten ist ein Permit vom Visitor Center erforderlich.

Die Wanderungen im Park erfolgen auf steilen, steinigen und oft unsicheren Pfaden, so dass festes Schuhwerk mitzubringen ist. Das Wüstenklima erfordert ausreichend Trinkwasser, um der hier schneller fortschreitenden Dehydrierung vorzubeugen.

Literatur

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  • Mike Graf, Arches and Canyonlands National Parks: In the Land of Standing Rocks, Globe Pequot Press, 2013; ISBN 978-0762794881.
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Einzelnachweise

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