Bärenrunde

Wanderroute in Finnland
Karhunkierros

Die Bärenrunde (Karhunkierros Trail) ist eine gut ausgebaute Wanderroute im Oulanka-Nationalpark in Finnland.

Hintergrund

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Im Nationalpark Oulanka verläuft die international sehr bekannte Bärenrunde (Karhunkierros Trail), die in Wirklichkeit keine Runde, sondern eine nicht geschlossene Wanderstrecke ist. Im Sommer 1955 angelegt, wurde die ¢Runde„ immer verästelter und besser ausgebaut. Trotz der Wegabzweigungen gibt es allerdings einen Hauptweg, der 82km lang und hervorragend markiert ist. Die meisten der kostenfreien Hütten bieten Gaskocher, moderne Holzöfen, isolierende Fenster, Komposttonne, Plumpsklo, Tische mit Bänken, Feuerstelle sowie Aschetonne und Feuerholzvorrat (inkl. Säge und Axt). Sollte die Hütte voll sein, kann man dort auch Zelten oder manchmal in nahe gelegene (2-4 km) Schutzhütten ausweichen.

Die große Bärenrunde wird von etwa 15.000 Menschen jährlich komplett begangen. Sie verläuft auf Waldwegen; an sensiblen Stellen wurden Planken gelegt, und Steigungen wurden mit Holzstufen versehen.

Etwa 165.000 Menschen laufen jährlich zumindest einen Teil der Strecke; vor allem die kleine Bärenrunde (12 km) ist eine vergleichsweise stark bevölkerte, einfach zu gehende Tagesstrecke nahe Juuma und an den Schotterwegen leicht erkennbar. Die Hauptsaison zum Wandern auf der Bärenrunde liegt im Juli und August.

Landschaft

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Bohlenweg durch die Moorlandschaft

Im Norden geht es oft auf Stegen übers Moor, in der Mitte den Fluss entlang mit etwas häufigeren Hügeln und im Süden über die Berge vor Ruka. Unterwegs sieht man einige Canyons und Schluchten, viele Moore und Seen, den Jyrävä-Wasserfall, und der Fluss bietet immer wieder Stromschnellen und Sand- oder Kiesstrände. Die Bärenrunde verläuft fast ausschließlich weit entfernt von Zivilisation und moderner Infrastruktur. Teilweise läuft man 30 Kilometer ohne eine Straße / Schotterpiste zu kreuzen.

Vorbereitung

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Routenwahl

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Die Bärenrunde lässt sich durch passende Wahl des Einstiegs- und Endpunkts sehr flexibel dem Zeitbudget anpassen. Der klassische Weg verläuft von Hautajärvi (Informationszentrum, Mitte Februar bis Ende Oktober geöffnet) bis Ruka und ist mit 82km am längsten, wofür 5-6 Tage eingeplant werden sollten, sofern man die Landschaft auch etwas genießen will. Für 3 Tage empfiehlt sich "Oulanka Visitor Centre and Kiutaköngäs" - Juuma. Hautajärvi - Ristikallio dauert ebenso lang, ist aber weniger schön. Für 4-5 Tage ist Ristikallio - Juuma empfehlenswert, der von Finnen bevorzugte Einstieg. Bei schönem Wetter empfiehlt es sich, soweit man in Hautavjärvi eingestiegen ist, den Abstecher nach Ristikallio zu laufen, die dortige Hütte ist wunderschön gelegen.

Verpflegung

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Hängebrücke im Verlauf der Bärenrunde

Verpflegung kann man auf der Route an den Start- und Endpunkten (Hautajärvi Visitor Center, Supermärkte in Ruka) sowie im "Oulanka National Park Camping" und "Oulanka Visitor Centre and Kiutaköngäs" kaufen; Juuma liegt etwa 1,5km abseits der "Runde". Es gibt jeweils einige Nahrungsmittel, z.B. Brot, Würste, Käse, Schokoriegel und Eis - das Angebot ist aber extrem übersichtlich. Prinzipiell sollte man sich also darauf einstellen für rund drei Tage Nahrung mitzunehmen. Man kann mit Erlaubnis (käuflich erwerblich, z.B. im Visitor Centre) Angeln; die Fische sind ausreichend groß und beißen gut genug, um sich im Zweifelsfall von ihnen ernähren zu können.

Die Versorgung mit Wasser gestaltet sich problemlos, da täglich Bäche gekreuzt werden. Zudem verläuft der Wanderweg in weiten Teilen neben dem Oulankajoki und an Seen vorbei. Das Wasser ist ungefiltert genießbar. Wer sich absolut sicher fühlen möchte, kann es natütlich trotzdem filtern oder abkochen.

Hilfreich ist, Verpackungen möglichst zu vermeiden und Plastiktüten als Müllbeutel bis zur nächsten Mülltonne (alle 2-3 Tage eine) zu verwenden. Wie bei allen längeren Wanderungen sollte an den erhöhten Kalorienbedarf (2 warme Mahlzeiten am Tag, z.B. 4-Minuten-Nudeln) und Zuckerhaltiges (Müsliriegel, Brei aller Art) gedacht werden.

Informationsmaterial

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Online gibt es auf der Seite Excursionsmap eine detaillierte Karte der Bärenrunde. Hier sind neben der Landschaft und dem Wegverlauf auch Punkte wie Schutzhütten, Brücken und Torftoiletten eingetragen. In den Informationszentren gibt es darüber hinaus verschieden detaillierte Karten zu kaufen, die aufgrund der sehr guten Markierung des Weges aber nicht notwendig sind - ein Ausdruck der Karte auf der Website oder ein DigiCam-Foto der Plakate reicht völlig. Für Wintertouren könnte dies anders aussehen.

Siehe auch: Anfahrt zum Oulanka-Nationalpark

Die Anreise mit dem Auto ist möglich, aber aufgrund der Entfernung von Deutschland natürlich denkbar anstrengend. Die Anreise per Bahn gestaltet sich ebenfalls schwierig, da die nächstgelegenen Bahnhöfe (Rovaniemi oder Oulu) über 100km von den Einstiegspunkten der Bärenrunde entfernt sind. Möchte man das Abenteuer einer Bahnfahrt mit anschließendem Bus- oder Taxitransport auf sich nehmen, sollten für die Reisezeit aus Deutschland gut 48 h pro Weg eingeplant werden.

Am einfachsten und mit etwas Glück auch am günstigsten ist die Reise mit dem Flugzeug nach Kuusamo via Helsinki. Finnair fliegt in der Sommersaison einmal pro Tag von Helsinki nach Kuusamo, in der Wintersaison noch öfter. Die Umstiegszeiten sind in Helsinki natürlich unterschiedlich. Wenn man von Düsseldorf mit der ersten Maschine morgens anreist, konnte man (Stand 2015) nach einer Stunde nach Kuusamo weiterfliegen, von Frankfurt kommend musste ein halber Tag in Helsinki gewartet werden. Ein günstiger Tarif für den Hin- und Rückflug von Deutschland nach Kuusamo ist bei Finnair ab etwa 300,- Euro erhältlich.

Vom Busbahnhof Kuusamo und auch direkt vom Flughafen fährt ein Zubringerbus bis zum Startpunkt der Bärenrunde nach Hautajärvi. Der Bus hält vorher auch beim möglichen Einstiegspunkt in Ristikallio. In der Regel ist der Bus direkt auf das Flugzeug angepasst und somit kann man sich bequemerweise direkt vom Gepäckband zum Bus vor dem Flughafengebäude begeben. Die Abfahrtzeiten des Busses sind auch bei der Firma Pohjolan Matka einzusehen.

Wanderetappen (Vorschläge)

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Typische Etappe des Wanderwegs

Hautajärvi Infocenter - Perttumakoski (Distanz: ca. 7 km)

Der Anfang des Weges liegt direkt neben dem Infocenter. Übernachtung am Zielpunkt: 1 x Laavu sowie Platz für 3,4 Zelte.

Perttumakoski - Taivalköngäs (Distanz: ca. 12 km)

Übernachtung am Zielpunkt: 1 x Hütte (10-20 Personen) sowie Platz für mehrere Zelte auf dem Hügel, vor dem Abstieg zur Hütte.

Taivalköngäs - Ansakämppä (Distanz: ca. 16 km)

Übernachtung am Zielpunkt: 1 x Hütte (10-20 Personen) sowie Platz für mehrere Zelte.

Ansakämppä - Ylikota / Vennäänmutka (Distanz: ca. 12 km)

Übernachtung am Zielpunkt: 1 x Kota, 1 x Laavu sowie Platz für mehrere Zelte, es folgen zwei weitere Laavu- und Zeltplätze im Abstand von etwa rund 500m im weiteren Verlauf der Bärenrunde. Insbesondere das mittlere Laavu ist traumhaft gelegen.

Ylikota / Vennäänmutka - Porontimajoki (Distanz: ca. 18 km)

Übernachtung am Zielpunkt: 2 x Hütten (jeweils 5 Personen) 1 x Laavu sowie Platz für 4,5 Zelte.

Porontimajoki - Ruka (Distanz: ca. 16 km)

Übernachtung am Zielpunkt: Es stehen etliche Hotels und Pensionen zur Verfügung. Rund 3km vor Ende des Weges befindet sich auf dem Valtavaara Gipfel eine Tageshütte, im Notfall finden hier drei, vier Personen Platz.

Sicherheit

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Die Bärenrunde gehört wahrscheinlich zu den am besten markierten Wanderwegen der Welt. Die Klekse mit orangener Farbe sind nahezu auf jedem dritten Baum am Wegesrand gepinselt. Daneben gibt es noch große angerostete Metallschilder, welche im Kilometerabstand am Wegesrand plaziert sind. Eine Gefahr sich zu verlaufen ist daher nahezu unmöglich.

Mobilfunk- und Datenempfang ist dank des gut ausgebauten finnischen Netzes auch auf der einsamen Wegführung der Bärenrunde nahezu problemlos möglich. Notfalls muss einige hundert Meter weitergelaufen oder auf einen Hügel gestiegen werden.

Etwa alle fünf Kilometer befinden sich Schutzhütten, in denen kostenfrei übernachtet werden kann. Dazu gehören die wetterfesten aber unbewirtschafteten Holzhäuser mit Ofen und Kochstelle, Kotas (traditionelle, pyramidenförmige Grillhütten mit offenem Dach) und Laavus. Letztere sind einfache Holzunterstände, die von einer Seite offen sind, aber dennoch genug Schutz bieten um mit drei, vier Personen regensicher zu übernachten. Auch in den Kotas kann notfalls übernachtet werden. Sie bieten aber zum Liegen schlecht Platz und riechen sehr stark nach Rauch.

Braunbären wurden auf der Bärenrunde seit Jahrzehnten nicht mehr gesichert beobachtet, auch wenn in der Region traditionell Bären beheimatet waren. Auf die typischen Schutzmaßnahmen kann daher verzichtet werden. Dennoch schadet es nicht sich mit den Verhaltensregeln beim Kontakt mit wilden Bären vertraut zu machen.

Ausflüge

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Das Städtchen Ruka ist touristisch sehr erschlossen und bietet einige Einkaufs-, Restaurant- und Einkaufsmöglichkeiten. In der schneefreien Zeit ist die Auswahl an touristischen Möglichkeiten aber sehr begrenzt. Zur Besichtigung in der Umgebung bietet sich Rovaniemi als Hauptstadt von Finnisch-Lappland an. Außerdem gibt es einen weiteren, unbekannteren und knapp 20km langen Wanderweg, der im östlichen Gebiet des Nationalparks Oulanka verläuft. Start- und Zielpunkte sind hier die per PKW erreichbaren Orte Niitselysjoki und Takalampi.

Literatur

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  • Hennemann, Michael; Finnland: Bärenrunde; ⁴2020, Verlag: Conrad Stein; ISBN 978-3-86686-667-6 „Neben der detaillierten Darstellung der Bärenrunde werden auch Kanutouren auf Flüssen und Seen in der Region Kuusamo im nordöstlichen Finnland beschrieben.“
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(Stand: Okt 2024)

Brauchbarer Artikel
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