Wikivoyage:Schreibstil

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Der Schreibstil in Wikivoyage soll sachlich und informativ sein. Ziel ist, dass Artikel eine hohe Dichte an Informationen, die Reisenden für die Planung und Durchführung einer Reise nützlich sind, enthalten.

Informativ für alle Reisende

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Beschränke dich auf Informationen, die zum Reisen relevant sind. Es geht nicht darum, hier alle Details zu einem Land oder einer Stadt zusammenzutragen. Der Abschnitt „Hintergrund“ der einzelnen Artikel soll Reisenden lediglich eine Vorstellung vom Reiseziel vermitteln und muss sich deshalb auf eine sinnvolle Auswahl an Informationen beschränken. Eine Abhandlung über das Kindergartensystem des Landes wäre hier also fehl am Platz. Dem Reisenden helfen auch Floskeln nicht weiter, wie man sie über fast jeden Ort sagen könnte ("schöner Ort, von dem man seinen Lieben daheim gern erzählt").

Wikivoyage richtet sich nicht an eine bestimmte Zielgruppe, sondern soll Alte und Junge, Männer und Frauen usw. ansprechen. Dennoch kann es sein, dass manche Restaurants oder Orte sich an eine bestimmte Zielgruppe richten. Das soll dann auch erwähnt werden.

Objektiv

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Eine absolut objektive Darstellung eines Reiseorts ist nicht das Ziel dieses Projekts. Dennoch sollte sich jeder Mitarbeitende bemühen, so objektiv wie möglich zu schreiben, um Reisenden einen brauchbaren - also mehr als einen rein-subjektiven - Artikel an die Hand zu geben.

Halte dir beim Schreiben oder Bearbeiten von Artikeln immer vor Augen, dass Wikivoyage praktisch verwertbare Informationen bieten will für alle, die sich aus irgendwelchen Gründen auf Reisen begeben. Versuche, die Reiseziele möglichst nüchtern zu beschreiben und halte dich mit eigenen subjektiven Empfindungen, Erlebnissen, Erfahrungen und Bewertungen zurück. Das heißt nicht, dass du dich nur auf ganz harte Fakten beschränken musst.

Eine Beschreibung wie "Griechisches Restaurant gleich neben dem Marktplatz" sagt zu wenig. "Billiges aber annehmbares griechisches Restaurant mit mürrischen Kellnern, schweren und großzügigen Portionen Moussaka, blecherne Hintergrundmusik" ist sehr viel informativer. Du musst dein Schreiben nicht abschwächen, nur um neutral zu bleiben.

Es ist wichtig, Lesern eine Vorstellung vom Gesamteindruck einer Stadt, eines bestimmten Viertels oder einer Landschaft zu vermitteln. "Heruntergekommenes Stadtviertel, dessen bröckelnde Stuckfassaden von besseren Zeiten erzählen, mit überlaufenden Mülltonnen und streunenden Hunden" oder "... ist ein saftig grünes Tal mit vielen Obstbaumwiesen und Gärten, in denen die unterschiedlichsten Pflanzen gedeihen, ein krasser Gegensatz zur kargen und steinigen Hochebene..." geben dem Leser einen Eindruck davon, was er hier zu erwarten hat und worauf er sich einstellen muss. Das ist notwendig und wichtig.

Menschen, Städte und Landschaften haben ihren eigenen Charakter. Und jeder Reisende nimmt sie anders wahr. Vermeide es, ihnen von deinen eigenen Gefühlsregungen zu berichten. Eine Formulierung wie „trostlose Gegend, die einen schwermütig macht“ geht zu weit. Es könnte gut sein, dass ein anderer gerade die Kargheit der Landschaft besonders genießt. Das heißt nicht, dass du ganz auf eine nähere Beschreibung verzichten sollst, aber versuche dabei möglichst objektiv zu bleiben. „Karge Landschaft mit sonnenverbranntem Gestrüpp und ohne Bäume“ ist eine gute Lösung.

Du solltest auch nicht so etwas wie „eine Stadt, an die du dich sicherlich gerne erinnern wirst“ schreiben, nur weil es dir so geht. Wenn du jedoch festgestellt hast, dass ein großer Teil der Besucher sehr angetan von der Stadt ist, könntest du „eine Stadt, die viele verschiedene Besuchergruppen anspricht“ schreiben.

Leser erwarten eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl von Hotels, Restaurants, Sehenswürdigkeiten usw. Du solltest dich nicht darauf beschränken, diese einfach nur aufzuzählen. Wenn möglich, versuche eine knappe und prägnante, aber aussagekräftige Charakterisierung zu finden. Teile mit, wenn eine Sehenswürdigkeit sehr beeindruckend ist oder der Bootsverleih gerne bereit ist, auf Sonderwünsche einzugehen. Verschweige auch nicht, wenn der Service nachlässig oder das Essen schlecht ist. Aber bleibe fair. Lobe nicht das Restaurant über den grünen Klee, nur weil du den Kellner so nett fandest.

Wikivoyage strebt nach einem neutralen Standpunkt, weil dieser dem Reisenden am meisten nutzt. Unterschiedliche Beobachter müssen unabhängig voneinander dasselbe oder Ähnliches aussagen können. Das heißt nicht, dass man Beurteilungen beispielsweise von Restaurants einfach weglässt und den Reisenden die Qualität selber beurteilen lässt. Unser Reiseführer soll sowohl verlässlich als auch komplett werden; verzichtet ein Reiseführer auf Beurteilungen, dann ist er eines von beidem nicht.

Wir befürworten keine spezielle Religion, politische Philosophie, umweltbedingte Gewohnheit, feministische Theorie, internationale Sprache, Hausmacherkosteinrichtung, Reisefirma oder andere Ideen, Unternehmen und Gründe. Wir versuchen nicht, ein Hotel aus dem Geschäft zu drängen oder ein Restaurant zu bestrafen, weil sie unsere abgelaufene Kreditkarte nicht annehmen wollte. Wir versuchen, persönliche Gefühle über ein Ziel hinter uns zu lassen, während wir unser Wissen und unsere Eindrücke mit den Lesern teilen.

Es ist nicht Sinn der Sache, Wikivoyage vor allem mit Informationen über Hotels, Restaurants, Freizeitparks usw. vollzustopfen, die man meiden sollte. Es kann aber sein, dass ein Ort oder ein Betrieb sehr bekannt ist, vor dessen Schlagseiten der Reisende aber gewarnt sein sollte. Wenn ein Restaurant überfüllt oder schmutzig ist, darf das auch gesagt werden, denn das sind Beobachtungen, die objektiv dargestellt werden können.

Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass jeder, der eine Reise antritt, seine persönlichen Gründe dafür hat. Es ist nicht deine Aufgabe, Leser durch suggestive oder verlockende Formulierungen davon zu überzeugen, dass sie unbedingt dahin fahren müssen, wo du es auch ganz toll gefunden hast. Im Gegensatz zu kommerziellen Reisemagazinen und -führern sind wir nicht darauf angewiesen, unsere Ziele zu bewerben.

Respekt vor anderen Kulturen

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Die Menschen auf der Erde sind sehr unterschiedlich, haben aber dieselbe Würde und verdienen denselben Grundrespekt. Andererseits haben die Wikivoyager und die Reisenden bestimmte Erwartungen und Perspektiven. Es lässt sich nicht vermeiden, manchmal auch negativ über Land und Leute zu sprechen. Sei aber bei deinen Beschreibungen zurückhaltend, vor allem, was Wertungen und Pauschalisierungen angeht.

Unterlasse daher:

  • Begriffe und Umschreibungen, die meist als herablassend oder beleidigend empfunden werden. Neger, Zigeuner, die klauen, Proleten, Deutsche mit Bierbäuchen.
  • Direkte Folgerungen aus demografischen Begebenheiten: Dieser Ort ist nachts sehr gefährlich, weil hier so viele Schwarze wohnen. Der Ort gilt als gefährlich nachts, die Hautfarbe der Einwohner tut dabei nichts zur Sache (kann aber woanders im Artikel erwähnt werden, als allgemeine Tatsache über den Ort).
  • Allzu pauschale Äußerungen: Die Einwohner von Portugal sind alle sehr freundlich.
  • Nicht selbstverständliche Erwartungen: Spanien ist eher noch ein Bargeldland. Hier verrät das Wort noch, dass der Autor von einer selbstverständlichen Entwicklung zum bargeldlosen Verkehr ausgeht und Spanien so gesehen als rückständig empfindet.

Sachlich

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Der Ton von Wikivoyage-Artikeln sollte sachlich, aber ansprechend sein. Gesucht wird stets der goldene Mittelweg zwischen einer trockenen, eintönigen Sprache einerseits, und einer überschwänglichen Sprache andererseits. Ausdrücke wie "was, immer noch nicht müde?", "megageil" oder Smilies sind ebenso unangebracht wie komplizierte Sätze, wie man sie eher in einem wissenschaftlichen Aufsatz vermuten würde.

Versuche nicht, den Leser durch eine Beschreibung im Stile einer Erzählung gedanklich mit auf die Reise zu nehmen. Es gibt Reiseführer, die in diesem Stil gehalten sind, aber es ist nicht der Stil von Wikivoyage, weil es der Sachlichkeit widerspricht und stark von den praktischen Informationen abweicht.

Vermeide Ironie. Wenn man etwas wie "Der Burghof ist ein nobles Restaurant mit vorzüglichen Kindertellern." schreibt, aber tatsächlich meint, dass die Portionen zu klein sind, dann kann das für reisende Familien irreführend sein. Ironie wirkt auch schnell besonders herablassend und verletzend, vielleicht mehr, als der Autor es beabsichtigt hat.

Informationsquellen kritisch prüfen

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Nicht alles, was erzählt wird oder geschrieben steht, muss richtig sein. Informationen sollten möglichst aus erster Hand kommen. Aber selbst dann können sie noch fehlerhaft sein. Die Touristeninformation einer Stadt beispielsweise könnte handfeste Interessen daran haben, die Stadt beschönigend darzustellen. Einwohner einer Stadt opfern manchmal die Wahrheit dem Lokalpatriotismus. Aussagen wie "..ist das älteste Fachwerkhaus Osteuropas" oder "..ist die viertheiligste Stadt des Islam" sollten mit einer gewissen Skepsis begegnet werden.

Übersichtliche Strukturierung

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In einigen Abschnitten muss ein längeres Stück Prosa geschrieben werden. Versuche deine Ausführungen durch Absätze zu strukturieren, die eine gedankliche Einheit bilden.

In manchen Fällen können Informationen durch eine Auflistung mit jeweiliger Kurzbeschreibung übersichtlicher dargestellt werden, als wenn du sie in einem wohlformulierten Fließtext verpacken würdest.

In der Regel sollten deine Sätze vollständige Sätze sein. Allzu lange Sätze sind schwer lesbar, das gilt aber auch für eine Abfolge von ganz kurzen Sätzen. Sätze sollen sich nämlich aufeinander beziehen und insgesamt als Absatz oder Text eine Einheit bilden. Das Schlimme an langen Sätzen sind in erster Linie Verschachtelungen, die du vermeiden solltest.

Schlecht, da schwer verständlich, wäre ein langer Schachtelsatz:

Im Grenzgebiet mit Deutschland und Belgien haben die Niederlande, die ein flaches Land sind, aber einige Hügellandschaften kennen, am bekanntesten den Utrechter Hügelrücken (im Niederländischen 'Utrechtse Heuvelrug') also im äußersten Süden, mit 321 Metern ihren höchsten Berg.

Ebenso schlecht wäre eine Aneinanderreihung kurzer Sätze:

Die Niederlande sind ein flaches Land. Der höchste Berg liegt ganz im Süden. Das ist im Grenzgebiet mit Deutschland und Belgien. Seine Höhe beträgt 321 Meter. In den Niederlanden gibt es einige Hügellandschaften. Eine Hügellandschaft in den Niederlanden ist der 'Utrechtse Heuvelrug'. Auf Deutsch heißt das "Utrechter Hügelrücken". Er ist bekannter als andere Hügellandschaften.

Besser sind mehrere Sätze, mindestens jeweils einer für die Informationen rund um den höchsten Berg, und einer für die Hügellandschaften. Man bilde Haupt- und Nebensätze, die sich mit Ausdrücken wie "darum", "außerdem", "dennoch" auf einander beziehen. Nicht verkehrt ist eine Abfolge von mal längeren und mal kürzeren Sätzen:

Die Niederlande sind ein flaches Land, denn selbst der höchste Berg ist nur 321 Meter hoch. Er liegt ganz im Süden im Grenzgebiet zu Deutschland und Belgien. Dazu kennt das Land mehrere Hügellandschaften, von denen der 'Utrechtse Heuvelrüg' (Utrechter Hügelrücken) der bekannteste ist.

Innerhalb von Aufzählungslisten, zum Beispiel bei der Beschreibung einzelner Restaurants, kannst du dich auch auf Schlagworte oder Halbsätze beschränken.

Siehe auch

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Projektseiten
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Hilfeseiten
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