Nanjing

chinesische Millionenstadt
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Die erste Jangste-Brücke, in den 1950ern gebaut ist auch Symbol des Fortschritt im Sozialismus
Nanjing
ProvinzJiangsu
Einwohnerzahl8.187.800 (2013)
Höhe15 m
Lagekarte von China
Lagekarte von China
Nanjing

Nanjing (chinesisch: 南京 , Pinyin: Nánjīng, Südliche Hauptstadt) am Yangtse gelegen, ist eine ausufernde Millionenstadt in China. Die Umschrift Nanking ist international noch sehr gebräuchlich. Beginnend in den 1920ern wurde das Stadtgebiet durch Eingemeindungen auf heute gut 6600 km² vergrößert. Hier lebten 2019 gut 8½ Millionen Menschen.

Hintergrund

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Zentrum Nanjings

Nanking, die „südliche Hauptstadt“, war schon in der chinesischen Antike eine bedeutende Ortschaft u. a. bekannt als Jīnlíng (金陵) oder Jiāngníng (江寧). Neun Dynastien und 45 Kaiser hatten hier ihren Sitz, die höchste Blüte erreichte man unter der frühen Ming. Hier verblieben nach dem Umzug des Kaiserhofs nach Peking („nördliche Hauptstadt“) etliche nachgeordnete kaiserliche Dienststellen. Auch die Taiping-Rebellen regierten hier 1850-64. Durch die Massaker der Zeit, besonders während der durch englische Truppen unterstützten Rückeroberung, wurden Stadt und Region weitgehend entvölkert. Der Kaiserpalast war schon in den Jahrhunderten zuvor immer mehr verfallen. In den 1930ern legte man auf dem Gelände den ersten Flugplatz an. Man schätzte 1911 die Anzahl der Bewohner auf 267000. Der Aufschwung begann als das KMT-Regime hier 1927-37 seinen Sitz nahm. Die Regierung ließ in wilder Flucht die Zivilbevölkerung vor den anrückenden Japanern in Stich. Es kam zu Beginn der Besetzung zu Greueltaten. Die Anzahl der Opfer ist unter Historikern ebenso umstritten wie die Zahl der der Toten beim Luftterror gegen Dresden im Februar 1945. Danach war hier mit japanischer Hilfe die Neuorganisierte Regierung der Republik China installiert. Die Befreiung durch die Truppen Maos erfolgte am 23. April 1946. Die gigantische, äußere Stadtmauer von Nanjing, die dreizehn Tore hatte, wurde in den 1960ern nicht wie in anderen Städten abgebrochen.

Der Flusshafen Pukou (浦口) wurde nach 1899 für westliche Ausländer geöffnet. Hier war auch der Endpunkt der von Norden kommenden Eisenbahn. Bis 1968 die erste Brücke fertig wurde, setzte man per Fähre über den Fluss.

Seit 2016 ist der Flughafen Nanking einer derjenigen über den ausländische Transitpassagiere bis zu 144 Stunden visumfrei einreisen können, sofern sie die Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Shanghai nicht verlassen. Einzelheiten siehe Einreisebestimmungen für China.

Mit dem Flugzeug

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Plan des Flughafens Nanking-Lukou

Die Verkehrsanbindung nach Shanghai mit seinen Riesen-Airports ist gut. Zum Terminal 2 von Shanghai-Hongqiao kann man direkt mit dem Zug fahren. Ein bisher militärisch genutzter Flughafen wird zum Nanjing Ma'an International Airport umgebaut.

1 Flughafen Nanking-Lukou (南京祿口國際機場, ​IATA: NKG) . Ausgebaut 2013-2020, sodass hier der Airbus A380 landen kann. Dazu das neue Terminal 2. Es gibt keine Gepäckaufbewahrung, aber gratis WLAN. Merkmal: freies WLAN.
Verkehrsanschlüsse

Die unterirdische 2 Station Lukou International Airport der Linien S1 und S7 sorgen für direkte Verbindung zum Südbahnhof bzw. 3 Gaochun (高淳区, Pinyin: Gāochún). Betrieb ist von kurz nach 6:00 bis nach 22:30. Es verkehren 8-16 Züge pro Stunde. Die S7 endet in 4 Wuxiangshan .

Fernbusse fahren jeweils mehrfach täglich u. a. nach Yixing (90 Min.), Danyang (90 Min.), Zhenjiang (90 Min.), Yangzhong (2 Std.), Taizhou (2½ Std.), Taixing (2½ Std.), Wuxi (2 Std.).

Die Shuttlebusse zur Innenstadt verkehren tagsüber im 45-Minuten Takt. Endpunkte sind:

  • Hexi Wanda Plaza (Nordseite des Wanda Hilton Hotels) über Südbahnhof und ZOB.
  • Östlicher Vorplatz des Hauptbahnhofs, alle 20 Minuten (80 Min. Fahrzeit)
  • Südbahnhof, alle 20 Minuten (35 Min.; 20 元)

Normale Flughafenlinien (20 元)

  1. Chéngdōng-Linie (城東線) ab 8:00: Cuipingshan Hotel – Yuhua Square – Qinhongqiao – Qili St. (Airport Hotel) – Xihuamen – Hauptbahnhof Nanjing
  2. Chéngxī-Linie (城西線) 8:15-21:05: Südbahnhof – Zhonghu-Tor – Shuixi-Tor – Hanzhong-Tor – Wanda Plaza
  3. Xiānlín-Universität-Linie (仙林大學城), 8 pro Tag, 30-35 元

Taxipreise setzen sich zusammen aus dem Normaltarif, der zur Hauptverkehrszeit 7:00–9:00 und 16:00–19:00 höher ist, der Maut sowie einem Treibstoffzuschlag. Fahrer müssen Meter benutzen und Belege ausstellen. Auf keinen Fall sollte man sich auf ausgehandelte Preise einlassen. Beispielpreise vom/zum Flughafen 2020: Südbahnhof (33 km) 100-120 元, Hauptbahnhof (48 km) 153-184 元, Pukou (57 km) 185-223 元.

Flughafenhotels
  • Im Terminal 2 gibt es, etwas versteckt, ein Kapselhotel, das im Oktober 2018 260 元 kostete.
  • 1 Pullman Hotel (南京祿口機場鉑爾曼大酒店; ca. 250 m vom Ausgang des Terminals, linker Hand). Tel.: +862569836888. Fitnesstudio und Swimmming Pool in den OG 7-9 können auch von Nicht-Gästen genutzt werden (2018: 120 元).
  • Ramada Nanjing
  • Kongdu Hotel

Mit der Bahn

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Das Reisen mit dem Zug in China hat sich durch die Hochgeschwindigkeitszüge seit 2008 vollkommen geändert. Mit den neuen Schnellzügen, die mit 250-350 Stundenkilometern durch das Land rasen, ist man schnell am Ziel. So dauert beispielsweise die Fahrt von Shanghai nach Nanjing nur noch weniger als 80 Minuten (2. Kl. je nach Typ 72-195 元, alle 5-15 Min.). Der 5 Südbahnhof (南京南站, Pinyin: Nánjīngnán zhàn) wurde für diese ausgebaut. Zum Bahnhof gelangt man mit den Metrolinien 1, 3, S1 (Flughafen), S3, S7. Die Stadt liegt an den Schnellfahrstrecken Peking – Shanghai, Nanjing – Xi'an und Nanjing – Qidong (über Yangzhou, Taizhou, Hai'an) sowie an der bis 2022/5 im Bau befindlichen Shanghai – WuhanChengdu.

Die meisten konventionellen Züge, z. B. der Nanjing–Tongling-Bahn, bedienten den 6 Hauptbahnhof (南京站; Metro 1 und 3). Bei diesem wurde 2014 ein neuer Nordbahnhof eröffnet. Der südliche Teil des riesigen Bahnhofs wurde smodernisiert.

Es gibt täglich Fernzüge nach: Beijing (4× täglich, Fahrtzeit: 11-17 Stunden; 2019: 260 元 im Liegewagen; Hochgeschwindigkeitszüge 3½-4½ Std. ab 440 元), Chengdu (2×, 34-40 Stunden), Fuzhou (2×, 19 Stunden) Hangzhou (8×, 7-9 Stunden), Lianyungang (1×, 8 Stunden), Qufu (6×, 13 Stunden), Suzhou (15×, 3-4 Stunden), Shanghai (20×, 3-5 Stunden, 2019: ab 46,5 元), Wuhu (4×, 3 Stunden), Wu×i (15×, 2-3 Stunden), Xi'an (2×, 17 Stunden), Xuzhou (5×, 5 Stunden), Zhenjiang (17×, 1 Stunde).

Der 7 Regionalbahnhof Zhōnghuámén (中華門火車站, Zhōnghuámén huǒchē zhàn) hieß 1998-2011 „Südbahnhof“. Man erreicht ihn mit Metro 1. Er ist an der Nanjing–Tongling-Strecke.

Der 1 Westbahnhof wurde stillgelegt. Ab 2015 erfolgte der Umbau in ein Eisenbahnmuseum.

Mit dem Bus

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Es gibt drei große und neun kleine Busbahnhöfe für Fernbusse:

  • Am größten ist der 8 Busbahnhof am Zhongyang-Tor (南京長途汽車總站, ​Chángtú qìchē zǒngzhàn; Stadtbusse: 1, 10, 13, 28, 15, 33, 35, 72, 73, 30, 8, 22, 54, 56, 25, 38, 303, 76). Tel.: +862585531288. Hangzhou (36 Abfahrten tgl.), Hefei, Huai'an, Lianyungang, Qingdao, Shanghai (20 Abfahrten, letzte 18.00 h, 3½-4 Std., 2019: 90-105 元), Suzhou, Wuxi, Xuzhou, Zhenjiang.
  • Busbahnhof Hanfu Jie: Hangzhou, Huanh Shan, Ningbo, Wuhan, Wenzhou.
  • 9 Östlicher Busbahnhof (南京東站), 17 Huayuan Rd, Xuanwu, Nanjing, Jiangsu, China. Tel.: +862585477435. Busse Richtung Yangzhou, Yixing.

Fahrkarten erhält man drei Tage im voraus auch in anderen als der Abfahrtsbusstation am Schalter. Ein 10 Buchungsbüro (南京長途汽車售票處) ist in der Zhonghua St. Die 1020 km nach Peking bewältigen Busse in 13 Std. Ab Peking fahren tägl. je 5 Busse ab Mu Xi Yuan- bzw. Zhao Gong Kou-Busstation (2019: 200-350 元).

Auf der Straße

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Mit dem Schiff

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Es gibt öffentliche Schiffsverbindungen und Kreuzfahrten am Jangtse.

Mobilität

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Nanjing Metro (Ausbaustand 2022). Die erste Strecke mit 22 km eröffnete 2005, 16 Jahre später gab es 11 Linien. Im Endausbau sollen es 22 Strecken sein
 
Chip als Fahrkarte für die Metro in Nanking

Es gibt eine wiederaufladbare Wertkarte (25 元; Jinling tong), die je nach Verkehrsmittel 5-20 % Rabatt bringt.

Man beachte bei der Metro die Unterscheidungen bei den Liniennummer: Gewöhnliche und solche mit S die weiter ins Umland fahren. Die Linie S4 stellt eine Verbindung zur Metro von Chúzhōu her.

Die Stadt besitzt ein gut ausgebautes Busnetz, welches aber zu den Stoßzeiten hoffnungslos überlastet ist. Die meisten nur am Nordufer fahrenden Linie haben Nummer zwischen 601-639. Nachtbusse haben die Nummern 801-823.

Es gibt spezielle touristische Buslinien:

  1. Hauptbahnhof – Zhōnghuámén – Xuwu-See/Park – Trommelturm – Jiming-Tempel – ehem. Präsidentenpalast – Kaiserpalast – Ocean World – Sun Yat-sen Mausoleum
  2. Yu Hua Tai – Konfuziustempel – ehem. Präsidentenpalast – Kaiserpalast – Ocean World – Sun Yat-sen-Mausoleum – Linggu-Tempel
  3. Hongshan-Zoo (紅山動物園) – Cijinshan-Seilbahn – Botanischer Garten Zhongshan – Xiaoling-Mausoleum (Kaisergrab) – Ocean World – Sun Yat-sen-Mausoleum – Linggu-Tempel
  4. Nanjing-Hafen – Mochou-See – Konfuziustempel – Yu Hua Tai (雨花台)
  5. Hauptbahnhof – Houzai-Tor – Nanjing University of Science and Technology – Xiaoling-Mausoleum (Kaisergrab) – Ming Culture Village

Die Taxipreise Mitte 2020 waren für einfache Fahrzeuge 2,4 元 Grundgebühr (inkl. 3 km) + dasselbe pro Kilometer, dazu 1 元 Treibstoffzuschlag. Für Importwagen Grundgebühr (inkl. 1 km) und Kilometerpreis 2,9 元. Etwas höher sind die Preise zur Rushhour. Wie überall in China schalten Fahrer bei Ausländern das Meter nicht gerne ein.

Obwohl der Jangtse inzwischen durch Brücken und Tunnels gekreuzt wird, gibt es 2020 immer noch sieben normale und drei touristische Fährlinien, die zwischen 13 Anlegestellen pendeln. Streckenabhängig kosten sie 1-3 元, wobei die Betriebszeiten höchst unterschiedlich sind 4:00/6:30-17:30/22:30.

Die touristischen Ausflugsboote verlangen 88 元 für die Rundfahrt 11 Zhongshan-Pier (中山碼頭, Zhōngshān mǎtóu) — Wumadu – Yanziji – Zhongshan-Pier.

Es gibt auch kleine, offene Ausflugsboote auf dem Qinhuai-Fluss, der durch die Stadt geht. Sie legen nahe dem Konfuzius Tempel ab (夫子廟遊船碼頭) und kosten je nach Route 60-80 bis 150 元 (Stand: 2020).

Sehenswürdigkeiten

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Mingzeitliches Nanjing (14. Jhdt.) mit der Stadtmauer, ihren Toren und dem nicht erhaltenen Kaiserpalast
 
Die Anlage des „Palasts der Himmelsverehrung“ folgt dem klassischen Muster entlang einer Hauptachse approximativ in Nord-Süd-Richtung

Zum Grab des ersten Ming-Kaisers, Sun Yat-sen-Mausoleum und Heldengedenkstätte siehe den Artikel: Nanjing/Purpurberg

Die bilderstürmenden Taiping zerstörten in den 1850ern viele alte Tempel.

  • 1 Konfuziustempel (夫子庙, ​Fūzǐ Miào) . Der weitläufige Tempel bildet das Zentrum der südlichen Altstadt und ist mit seiner Umgebung die Sehenswürdigkeit der Stadt mit entsprechendem Betrieb an Wochenenden und Feiertagen.
  • 2 Jiangnan-Prüfungshalle (江南贡院, ​Jiāngnán Gòngyuàn; Metro 1: Sanshanjie 三山街) . Auf dem Gelände 30 Hektar großen Gelände war Platz für bis zu 20.000 Kandidaten, die die höheren Stufen der kaiserlichen Beamtenprüfung ablegen wollten. Sie fanden alle drei Jahre statt. („Jiangnan“ ist ein alter Sammelbegriff für die Provinzen südlich des Jangtse.)
  • Der 2 Palast der Himmelsverehrung (朝天宫, ​Cháo Tiāngōng) . gilt als der besterhaltene Konfuziustempel südlich des Jangtse. Ursprünglich stand hier eine taoistische Anlage, die zerstört wurde. Der jetzige Bau entstand 1866-70. Hier hat heute das städtische Museum seinen Sitz. Dessen Keramik- und Porzellansammlung gehört zum Besten was China zu bieten hat. Geöffnet: Di–So 9:00–18:00. Preis: 25 元.

Paläste

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  • Kaiserpalast (明故宫, ​Mìng Gùgōng). Vom Kaiserpalast sind nur noch kaum kniehohe Ruinen und Fundamente übrig geblieben. Er wurde während der Ming-Zeit erbaut.
  • 3 Ehemaliger Präsidentenpalast (南京總統府, ​Nánjīng Zǒngtǒng fǔ), 292, Changjiang Road, Xuanwu (Metro 2 und 3: Daxinggong, auch Busse: 2, 3, 31, 68, 80, 313 oder Busse 9, 29, 44, 65, 95, 304, G5 bis Zǒngtǒngfǔ) . Alter Ming-Palast, im 17. Jhdt. neu gebaut als Residenz des Vizekönigs ist heute darin eine Ausstellung zur Geschichte von der Mandschu-Dynastie bis zur Befreiung 1949. 11 Hallen auf 9 Hektar. Geöffnet: Di–So 8:30–18:00, Winter 1 Std. kürzer. Preis: 40 元.

Bauwerke

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Bauwerke in Nanjing.
 
Zhōnghuámén, das „Tor Chinas“. Im Süden der Stadtmauer
  • Trommelturm (, ​Gǔlóu). Aus dem Jahre 1382.
  • 4 Glockenpavillon (大钟亭, ​Dàzhōngtíng) . Der Glockenpavillon wurde im 19. Jahrhundert erneut aufgebaut, nachdem der Vorgängerbau im 17. Jahrhundert eingestürzt ist. Die 23 Tonnen schwere Glocke stammt aus der frühen Ming-Dynastie.
  • Turm der verlorenen Schachpartie (胜棋楼, ​Shèngqí Lóu), im Park am Mochouhu-See . Der Turm befindet sich am Ufer des Mochouhu-Sees. Hier sollen der Legende nach der erste Ming-Kaiser und sein General Xu Da gespielt haben. Der Turm ist ein Neubau aus dem Jahre 1871.
  • Einfach monumental ist das Zhōnghuámén (中華門; Metro 1: Zhōnghuámén). Das im 14 Jhdt. als Jùbăo mén gebaute Stadttor ist das älteste erhaltenste und größte Chinas. Die KMT-Regierung sprach offiziell vom “Gate of China“. Größtenteils aus Steinquadern mit vier, jeweils durch massive Tore verschließbaren, Passagen gebaut, misst die Anlage 118 × 128 m, wobei die Wälle 20-21 Meter hoch sind. Geöffnet: 8:00–18:00. Preis: 50 元.

Denkmäler

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  • Gedenkstätte des Nanjing-Massaker (南京大屠杀纪念館, ​Nánjīng dàtúshā Jìniànguǎn; Metro 2: Yunjin, Ausgang 2). mit einem darüber liegenden kleinen Museum. Leider sehr einseitige anti-japanische Propagandashow. Geöffnet: Di–So 8:30–16:30. Preis: gratis.
  • 5 Zǐjīn-Turm (紫金塔, ​Fernsehturm), 118 Shitoucheng Rd. (Streckst Du den Kopf nach oben!). Mit Aussichtsplattform. In den Gebäuden am Grund ist auch das auf Jugendliche abzielende Museum für Technik und Naturwissenschaften (江蘇科技館) der Provinz.
  • 6 John-Rabe-Wohnhaus (拉贝故居) . John Rabe leitete zu Beginn der japanischen Besetzung ein Komitee, dass für chinesische Non-Kombattanten eine neutrale Zone schuf. Hier fanden mehrere Hunderttausend Unterschlupf. Lange vergessen, wurde seine Lebensgeschichte erst als Buch John Rabe. Der gute Deutsche von Nanking veröffentlicht, das dann 2009 verfilmt wurde.
  • 7 Nanjing Museum (南京博物院, ​gegr. 1933 als Nationales Zentralmuseum; Metro 2: Mingguu Gong Ausgang 1: 300 m; Busse 5, 34, 36, 55, 59 zum Zhongshanmen) . Es birgt antike Bronzen, Ton- und Jadewaren, Tuschmalerei, Ming- und Qing-Porzellan und Seidenkunst. Neben diesen herausragenden Kunstwerken der feudalen Ära auch eine Abteilung der Geschichte der Republik China sowie Volkskunst. Wer etwas an ostasiatischer Kunst interessiert ist, dem wird ein voller Tag für die 12 Hallen kaum genügen. Geöffnet: Di–So 9:00–17:00 letzter Zutritt 16.00; abendliche Theatervorführungen lt. Programm.
  • 8 Sìfāng Museum für moderne Kunst (四方當代美術館, ​vormals “4Cube Museum of Contemporary Art”), 9 7th Rd, Pukou . Private Galerie mit 3000 m² Ausstellungsfläche und Freigelände.
  • 9 Museum der Geschichte des „himmlischen Taiping-Reichs“ (太平天國歷史博物館, ​Tàipíngtiānguó lìshǐ bówùguǎn) . Im Gelände des historischen Zhān-Parks befindet sich der Palast, den der erste Anführer der Taiping zu seiner Residenz machte. Gezeigt werden Stücke der Jahre 1851-64.
  • 10 Volkskundemuseum im der Residenz des Gan Xi (甘熙故居, ​ursprünglich Yǒugōng táng 友恭堂 „Halle der Bruderschaft“), 15, 17 & 19, Zhongshan South Road (Metro 1: Sanshanjie 三山街) . Um 1800 gebaute aristokratische Residenz. Gezeigt werden Scherenschnitte, tönerene Teekannen, Schminkbeispiele für Opernkostüme usw.

Straßen und Plätze

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Skyline mit Jiming Temple und Zifeng Tower

Die den Jangtse überspannende Auto- und Eisenbahnbrücke zählte mit einer Gesamtlänge von 6.772 m lange zu den größten Brücken Asiens. Sie wurde zwischen 1960 und 1968 erbaut.

Die Hauptachse Zhongshan Donglu hat man, benannt nach Sun Yat-sen als repräsentative Hauptstraße quer durch die Stadt gepflügt.

  • 1 Schwarzer-Drachen-See (玄武湖, ​Xuánwǔhú)
  • Mochouhu-Park (莫愁湖公园, ​Mòchóuhú Gōngyuán)

Aktivitäten

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Das Laternenfest findet jährlich vom 1:00–15:00 Januar im Viertel um den Fūzǐ Miào statt.

Einkaufen

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Allzuviel Echtes erwarte man am „Antiquitätenmarkt“ beim ehemaligen Palast Cháotiān Gōng, heute das städtische Museum, nicht. Einen Bummel ist er allemal wert und die Verkäufer verstehen ihr Handwerk

Einkaufsstraßen sind in der Stadtmitte die 1 Xinjiekou (gleichnamige U-Bahnstation), im Norden die Hunan Lu beim Xuanwu-Tor, im Süden die Taiping Nanlu und der Bereich um den Konfuziustempel. Im dortigen 2 Markt an der Dashiba Jie (Fuzi-Miao Market) verkauft man so ziemlich alles en gros und Detail.

Elektronikgeschäfte usw. gibt es geballt in der Zhujiang Lu, erreichbar mit Bussen W2, W6, W16, W25, W26, W28, W33, W30, W35, W38, W47, W52.

Beim luxuriösen Jīnlíng-Hotel, schon Richtung Purupurberg, ist das Jīnlíng-Kaufhaus (金陵百貨) mit ebenso gehobenen Preisen.

Die Provinz Jiangsu hat ihre spezielle Küche. Im Untergeschoss der Qinhuai Food City am Fūzǐmiào-West-Platz, nicht weit vom Konfuzius-Tempel findet sich eine Ansammlung von Restaurants die auf lokale Spezialitäten ausgerichtet sind.
Die “Shiziqiao Food Street” ist in der Mitte der Einkaufsstraße Hunan Lu beim Xuanwu-Tor im Norden der Stadtmauer.

Chinesische Touristen schätzen als Souvenir den Grüntee der regionalen Sorte Yǔhuā (雨花茶).

Lokale Spezialitäten sind die „nankinger Salz-Ente“ (鹽水鴨, Yánshuǐ yā) die einen charakteristischen gelben Farbton annimmt, da sie üblicherweise mit Osmanthus-Blüten (dt. „Duftblüten“) gekocht wird. Ein Festtagsgericht ist Hühnchen-Schildkröten-Topf (霸王別姬, Bàwáng biéjī, „Adieu meine Geliebte“), wofür beide Tiere zusammen köcheln. Getrocknetes Tofu wird haarfein geschnitten, gekocht serviert (煮干絲, zhǔgànsī). Das „Entenblut in Reisnudelsuppe“ (鴨血粉絲湯, Pinyin: Yāxiě fěnsī tāng) ist normalerweise koagluiert. Weitere Zutaten sind Entenleber und -darm, Koriander und Schrimps. Als Frühstück populär ist Pidu-Nudelsuppe (皮肚面, Pinyin: pídŭ miàn), neben (handgemachten) Nudel kommt vom Fett getrennte Haut der Schweinshaxe hinein.

Süßspeisen sind Zhangyuan-Bohnen (状元豆, Pinyin: Zhuàngyuán dòu). Die Farbe im mit roten Datteln und rotem gedämpften Reis soll Glück bringen. Vor allem im Herbst isst man mit Osmanthus zubereitete Taro (桂花糖芋苗, Pinyin: Guìhuā tángyù miáo).

Nachtleben

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  • Besuch einer Kunqu-Oper, einer in der Region entwickelten Form der chinesischen Oper, die zum immateriellen Weltkulturerbe zählt.
  • Blue Sky Bar, Shanghai Rd. Tel.: +86 (0)25-86639197. Angenehme Western Style Kneipe mit guter Musik, Pool, LiveSports, Darts, hervorragendem Essen und netter Bedienung! Viele Ausländer, günstige Preise.
  • 1 Nanjing 1912 (南京1912) . Ein Unterhaltungskomplex in renovierten historischen Gebäuden hinter dem ehemaligen Präsidentenpalast. (Es reicht die Zahl dem Taxifahrer zu zeigen). Großer Komplex mit etlichen Diskotheken und Bars… von chinesischen Jugenddiscos bis Bluesbars alles zu finden. Lebendig ab 22:00 Uhr.

Unterkunft

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  • 2 Parkview Hotel, 90 Cha Ha Er Rd, Nanjing. Tel.: +86 25-58802888. 4-5 Sterne, recht günstig und hervorragendes Essen.
  • Beehive Hotel (“Honeycomb Hotel”), 8 Longgu Rd. In einen alten Steinbruch hineingebautes Luxushotel aus zwei Gebäuden mit 12 bzw. 20 Stockwerken. Eröffnet 2019, über den Stil der Innenausstattung mit viel Gold-Imitation kann man streiten. Die Fassadengestaltung soll einen Bienenstock imitieren. Aus der Felswand hat man ein Löwenrelief herausgearbeitet. In der Nähe ist der „Park der Perlenquelle“ (珍珠泉公園) zu dem auch der Harvard Golf Club gehört. Check-in: 14:00. Check-out: 12:00. Preis: Doppel ab 250 €.

Sicherheit

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In China gibt es nicht nur bei der Luftverschmutzung massive Umweltschutzprobleme als Folge der raschen Industrialisierung bei gleichzeitiger schlampiger Ausführung
1 Ausländerpolizei (PSB), 1 Hong Gong Ci (Teil der großen Polizeistation, Eingang an der Fengfu Rd.). Tel.: +86 25 84420005. Visumsverlängerungen usw.

Gesundheit

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Klimadiagramm Nanjing

Für das schnell zu erreichende Shanghai hat die deutsche Botschaft eine Ärtzeliste zusammengestellt.

Im weitläufigen 1 Krankenhaus der Volkes (江蘇省人民醫院, Pinyin: Jiāngsū xǐng rénmín yīyuàn) gibt es eine Abteilung für Ausländer mit englischsprachigem Personal.

Ausflüge

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  • Wuhu (蕪湖), Prov. Ānhuī. Die eigentliche Innenstadt ist der Bezirk Jìnghúqū (镜湖區). Der Ort am Yangtse ist Ausgangspunkt für Pilgerfahrten zum Jǐuhuáshān von Süden her (100 km). Er liegt gute neunzig Kilometer von Nanking bzw. 360 km von Shanghai.

Tangshan

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Im Ort 1 Tāngshān (湯山街道) gibt es heiße Quellen. In der Jiangjieshi Hot Spring Villa (3 Wenquan Rd.) und etliche Hotels der besseren Kategorie kann man solche Bäder genießen. Das Luxushotel Easpring (8 Wenquan Rd., Tel. +34971425588) verlangt 240 元 von Nicht-Gästen.

Nahebei im Naturpark sind zwei Karsthöhlen zu besuchen. Hier wurden Knochen des Homo erectus gefunden. In einer Höhle ist ein solcher Schädel ausgestellt. Zu sehen ist auch eine Präsidentenvilla und das Ming-culture Village. Man erreicht den Ort mit dem Touristenbus Linie 5. Es bietet sich an den Aufenthalt mit einem Besuch des Lóngchāng sì (s.u.) zu verbinden.

Baohuashan

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Im Lóngchāng sì: Eine der beiden „Hallen ohne Balken“ (also ganz aus Stein), ein in der altchinesischen Architektur seltenes Bauwerk

Der (寶華山, Pinyin: Bǎohuá) ist der einzige Teil der Provinz in dem Berge zu finden sind. Ihre letzten Ausläufer verlaufen von Nanking ostwärts am Südufer des Flusses, wo sie gerade einmal 650 Meter Höhe erreichen. Etwa dreißig Kilometer östlich Nankings gelangt man hierher mit der Bahn.

Wichtiges (Pilger-)Ziel ist der Tempel 3 Lóngchāng sì (隆昌寺 bis 1931 Huichü Ssu), dessen Namen oft synonym mit dem Berg gebraucht wird. Die hier aufgestellten alten Regeln mönchischen Lebens gelten als die konservativsten des chinesischen Buddhismus. In der Zwischenkriegszeit war man hier fortschrittlich. Nicht nur vermittelte man den Mönchen moderne Bildung, sondern ordinierte auch Ausländer wie Ignaz Trebitsch-Lincoln und Martin Steinke.

Der Tempel selbst ist ungewöhnlich, da er nicht wie in China sonst üblich entlang einer zentralen Achse angelegt ist, sondern in „Form einer Lotosblüte“ gebaut ist, mit den wichtigen Gebäuden im Zentrum.

Qixiashan

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4 Qīxiá shān (棲霞山, ​W.-G.: Ch’i Hsia Ssu bzw. Chi Chia Shan; Busse 94, 195, 196, 197, 206, 207, 327) . Eine erste Tempelgründung am Berg erfolgte 464–483 durch einen von der Welt enttäuschten Beamten, Míngsēng Shào (明僧紹). Die achteckige Reliquienpagode für ihn, neunzehn Meter hoch, stammt aus der Sui-Dynastie. Umgestaltet wurde sie unter den südlichen Tang (937–75). Berühmt ist der Berg von Alters her wegen der 1000-Buddha-Höhlen (千佛崖石窟). In heute 215 Grotten finden sich 700 Statuen. Von den Taiping 1855 verwüstet, war der Wiederaufbau 1904 abgeschlossen. Restauriert wurde erneut 1919–21. Am Berg befindet sich auch der Qiánlóng-Garten (乾隆禦花園) sowie ein dem Reformer Tàixū gewidmeter Pavillon. Sowohl die Grotten als auch die Stupa sind auf der nationalen Denkmalliste. Praktiziert wird heute Chan und „reines Land“. wegen der Nähe zur Stadt (20 km) ist der Berg besonders im Herbst auch wegen der Laubfärbung ein beliebtes Ausflugsziel. Geöffnet: 7:30–17:30. Preis: 25 元, Nov.-Dez. 40 元.

Literatur

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  • Gong Liang: Nanjing Museum. London, 2014, ISBN 978-1-85759-863-6.
  • Hoffmann, Alfred; Hammer, Hedda [Phot.]: Nanking. Shanghai, 1945. (Noessler)
  • Makino, Uwe: Nanking-Massaker 1937–38: japanische Kriegsverbrechen zwischen Leugnung und Überzeichnung. Norderstedt, 2007, ISBN 978-3-8370-0469-4.
  • Prip-Møller, Johannes: Buddhistische Tempelanlagen in China. Norderstedt, 2017. Ausführliche Beschreibungen der erwähnten Tempel, speziell auch des Bǎohuá.
  • Till, Barry: In Search of Old Nanking. Hong Kong, 1982, ISBN 962-04-0112-3.
  • Xu Huping: The treasures of the Nanjing Museum. ISBN 962-86215-1-3.
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Jiangsu - Orte, Landschaften und Nationalparks
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