Im Norden des Tal des Todes

Reiseroute in Kalifornien
Death-Valley-Nationalpark

Fläche: 13.628 km²

Im Norden des „Tal des Todes“ ist ein Teil des Death-Valley-Nationalparks, einem 13.628 km²großen Nationalpark in den Vereinigten Staaten von Amerika, der in den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada liegt.

Hintergrund

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Als Norden des Death-Valley-Nationalparks gelten alle Gebiete nördlich der von West (1 Panamint Springs ) nach Ost (2 Death Valley Junction ) auf 137km durch den Nationalpark verlaufenden California State Route S190.

Der Nordteil des Nationalparks kann von Las Vegas aus direkt über den U.S. Highway H95 bis nach Beatty (187km) und von dort über die Nevada State Route S374 Süd zum im Park liegenden Daylight Pass (21km) erreicht werden. Hier liegt die Grenze des Nationalparks und Kaliforniens, wo es eine Stunde früher ist.

Streckenverlauf

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Die durch den nördlichen Teil des Nationalparks verlaufende Parkstraße beginnt an der Kreuzung mit der S190, führt in nordwestlicher Richtung und endet am Ubehebe Crater.

Ort Entfernung
in km
Kreuzung mit der S1900
Grapevine53
Ubehebe Crater8
Racetrack37
Gesamtstrecke98

Einzelheiten

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Karte
Karte von Im Norden des Tal des Todes

Fährt man vom nördlichen Parkeingang hinter Beatty über einen Abzweig von der Nevada State Route S374, so gelangt man über eine – von Off-road-Anfängern bevorzugten – Schotterpiste zum

  • 1 Red Pass . 1594m hoher Bergpass nach.
  • 1 Leadfield . eine 1237m hoch liegende und 1925 gegründete Geisterstadt, die vom Blei-Bergbau lebte. Aber schon im Februar 1927 starb die Stadt mit Schließung des Postamtes aus. Es folgt der.
  • 2 Titus Canyon . eine 1293 m tiefe Felsschlucht mit einspuriger, in Westrichtung befahrbarer Schotterpiste.

Folgt man ab Stovepipe Wells an der Kreuzung der California State Route S190 der asphaltierten Parkstraße in nordwestlicher Richtung, gibt es nacheinander folgende Sehenswürdigkeiten:

  • 3 Kit Fox Hills . bis zu 270 m hohe Hügel erscheinen als erste an der Straßenkreuzung.
  • 3 Old Stovepipe Wells . wurde 1906 gegründet, 1925 begann der Unternehmer Bob Eichmann mit der Errichtung eines Hotels, das im November 1926 eröffnet wurde.
  • 2 Mesquite Spring Campground
  • 4 Grapevine Mountains . ein 5km langer Abzweig von der Parkstrecke zu den bis zu 2664m hohen Bergen. Am Ende des Abzweigs liegt.
  • 1 Scotty's Castle . nach dem Goldsucher Walter E. Scott benanntes burgähnlich errichtetes zweistöckiges Hotel im Baustil einer Franziskanermission. Weder gehörte es Scott, noch ist es eine Burg. Es liegt an der.
  • 1 Nevada State Route 267 . (S267) die aus dem Park hinausführt bis Scotty's Junction (34km). Zurück auf der Parkstraße folgt der.
  • 5 Ubehebe Crater . Nach dem Krater folgt eine 32km lange Schotterpiste zu der.
  • 2 Teakettle Junction . 1265m hoch gelegene Kreuzung zweier Schotterpisten, von denen in südwestlicher Richtung folgt die.
  • 3 Ubehebe Mine . eine zwischen 1908 und 1951 in Betrieb befindliche Kupfer- und Bleimine. Nach 6km folgt der.
  • 6 Ubehebe Peak . 1731m hoher Berg im Westen der Piste. Nach weiteren 5km folgt.
  • 3 Sailing stones . auch „Racetrack” genannt, ist ein geologisches Phänomen, bei dem über 200kg schwere Felsbrocken sich fortbewegen und tiefe Spuren auf dem Boden hinterlassen, ohne dass Menschen oder Tiere eingegriffen haben. Ein Forschungsprojekt hat ergeben, dass eine seltene Kombination von Regen und Wind die Ursache ist: Der Regen macht den Boden rutschig, so dass Steine – durch starken Wind angetrieben – sich fortbewegen.[1]

Ausflüge

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Scotty's Castle

Der Goldsucher Walter E. Scott überzeugte den aus Chicago stammenden, kränkelnden Millionär Albert Mussey Johnson, zur Finanzierung einer von Scott betriebenen Goldmine beizutragen. Die Mine stellte sich als ein Betrugsfall heraus und brachte nicht die erhofften Goldfunde zu Tage, dennoch wurden beide Freunde. Nach mehreren Aufenthalten im Valley verbesserte sich Johnsons Gesundheitszustand, und er begann ab 1917 mit dem Erwerb von Grundstücken im Grapevine Canyon, beginnend mit der ehemaligen Steininger Ranch.[2] Baubeginn des Scotty's Castle (auch Death Valley Ranch genannt) war im Jahre 1922, doch der Börsencrash von 1929 erschwerte Johnson die weitere Finanzierung des Bauvorhabens. Deshalb verzögerte sich die Fertigstellung bis 1931. Architektonisch handelt es sich nicht um ein Schloss, sondern um eine aus drei Häusern bestehende Villa im Retro-Baustil einer früheren Franziskanermission. Später stellte sich heraus, dass Johnson einen Teil seiner Gebäude auf Staatsgrund erbauen ließ, so dass weitere Regelungen die Eigentumsfrage klären mussten, bevor das Death Valley am 16. Februar 1933 zum National Monument erklärt wurde. 1936 wurde Scotty's Castle für Touristen zugänglich. Nachdem Johnsons Ehefrau 1943 und er selbst 1954 verstarb und die Ehe kinderlos blieb, verfügte er, dass sein Vermögen in eine Stiftung übertragen wurde. Von dieser erwarb Kalifornien das Anwesen im Jahre 1970 für US-$ 850000. Es wird von mehr als 100000 Besuchern jährlich frequentiert.[3]

Im Oktober 2015 wurde auch Scotty's Castle von massivem Blitzregen getroffen, der zu starken Überschwemmungen führte, Schlamm und Baumreste hinterließ und auch dem Gebäude schweren Schaden zufügte. Erst seit Dezember 2024 werden wieder begrenzte Führungen zugelassen.

Titus Canyon
Engstelle im Titus Canyon
Leadfield, California

Die Straße zum Titus Canyon ist eine Einbahnstraße und führt die nächsten Meilen schnurgerade auf eine Höhenkette zu. Sie überquert sie - bereits in Kalifornien - auf einem namenlosen Pass und führt danach nach steilen Abstieg und Aufstieg über Serpentinen über die Grapevine Range zum Red Pass. Von hier hat der Reisende einen guten Ausblick über die gefahrene und die zu fahrende Strecke. Über Serpentinen führt die Straße bergab in das Tal eines Zuflusses des Titus Wash. Wenn sie längere Zeit nicht planiert worden ist, sind die ausgetrockneten Bäche besonders vorsichtig zu durchfahren. Nach 5 Kilometern erreicht man Leadfield. Der Ort war eine 1926 auf Spekulationen gegründete Minenstadt, in der nach Kupfer und Blei geschürft wurde. Schon 1927 platzte die Spekulationsblase, und die Stadt wurde aufgegeben. Heute kann man die Reste von drei Gebäuden besichtigen. Auf dem Gelände gibt es unzählige aufgelassene Minenschächte.

Nach einer halben Meile erreicht die Straße den Titus Wash und folgt diesem für weitere 12km. Sie führt meist im Bachgrund entlang und ist gut zu befahren. An einigen Stellen nähern sich die Felswände so an die Straße an, dass man von einem Slot-Canyon für Autos sprechen kann. Die Straße ist dann nicht breiter als fünf Meter. Das Ende des Canyons ist für den Reisenden völlig unerwartet, und man blickt in das breite Tal des 7 Death Valley Wash , einem meist ausgetrockneten Fluss. Vom Ausgang des Canyons an ist die Straße in beiden Richtungen befahrbar. Sie führt bergab und erreicht nach 4km die Scotty's Castle Road. Der Höhenunterschied vom Red Pass bis hier beträgt mehr als 1600 m.

Ubehebe Krater
Blick in den Ubehebe Krater

Der asphaltierten Scotty's Castle Road folgt man nach rechts abbiegend ständig bergauf fahrend 30km bis zur Abzweigung zum Ubehebe Krater. Hier biegt man links ab und erreicht nach weiteren sechs Meilen den Parkplatz unterhalb des Kraters. Ein Wanderweg führt auf den Kraterrand. Von hier kann man den Ubehebe Krater umrunden (ungefähr 2km), weiter wandern bis zum 8 Little Hebe Crater und anderen kleinen Kratern (ungefähr 1,6km) oder in den 183m tiefen Krater hinunter gehen. Die Wanderung erfolgt über schwarze Lavaasche und ist trotz des Aufstiegs auf den Kraterrand als leicht einzustufen. Der Weg in den Krater ist einfach, der Rückweg ist jedoch wegen der Lavaasche anstrengend. Auf dem Kraterrand bläst häufig ein stürmischer Wind, und es ist meist ein paar Grad kühler als im restlichen Teil des Nationalparks. Der Kraterrand bietet einen weiten Blick in die umgebende Wüstenlandschaft, die zunächst von schwarzer Lavaasche des letzten Ausbruchs bedeckt ist und sich in der Entfernung wieder in das Wüstengelb des Parks wandelt.

Racetrack
Teakettle Junction

Um zum Abzweig zur Racetrack Valley Road zu gelangen, fährt man die Einbahnstraße vom Parkplatz aus weiter und biegt erneut zum Parkplatz links ab. Nach 500 Metern zweigt die Racetrack Valley Road nach rechts ab. Sie führt in allgemein südliche Richtung zwischen den Ausläufern der bis zu 1454m hohen 9 Last Chance Range und den bis zu 2729m hohen 10 Cottonwood Mountains ständig bergauf bis zu einem Sattel auf ungefähr 1500m Höhe. Hier befindet sich ein ausgetrockneter See.

Wandernder Felsen auf dem Racetrack

Nach Verlassen des Ubehebe-Kraters führt die Straße zunächst ungefähr 1,6km über gut zu befahrende schwarze Lavaasche. Dann folgt sie einem Wash und wird rau und steinig. Auch wenn sie planiert wurde, ist sie wellblechartig mit sehr spitzen und scharfkantigen Steinen. Den See erreicht man nach ungefähr 19km Fahrt durch eintönige Wüste. Die Straße führt die nächsten 12km ständig bergab bis zur Teakettle Junction. Der Wegweiser bestand bis 2011 aus einem Pfosten und zwei Hinweisschildern, an denen Reisende Teekessel befestigten. Dann ersetzte die Nationalparkverwaltung den Wegweiser durch die jetzige Konstruktion.

Die Straße führt geradeaus weiter zur 11 Racetrack Playa , die man nach 1,6km in der Ferne erkennen kann. Nach weiteren 8km erreicht man den Grandstand, eine bizarre Felsformation aus schwarzem Basalt im See. Nun sind es noch 3km bis zur Playa. Hier kann man die wandernden Steine anschauen, über deren Bewegungen lange Zeit mystische Vorstellungen geherrscht hatten. Wenn die Oberfläche des Sees feucht ist, sollte man sie nicht betreten, weder um zum Grandstand zu gehen noch an der Playa. Zum einen besteht die Gefahr, dass man tief einsinkt, zum anderen zerstört man die empfindliche Oberfläche.

Die Racetrack Valley Road ist als Reifen schädigend verschrien. Die Reifen sollten dementsprechend über eine gute Profiltiefe verfügen und die Fahrweise dem schlechten Straßenzustand angepasst werden. Vom Ubehebe Krater bis zur Racetrack Playa beträgt die minimale Fahrtdauer 1½ Stunden.

Hunter Mountain

Die Straße zum 2273m hohen 12 Hunter Mounatain zweigt von der Racetrack Valley Road an der Teakettle Junction nach rechts ab. Den Abzweig erreicht man nach 15 bis 20 Minuten Fahrt nach Norden. Auf der Hunter Mountain Road fährt man nach eineinhalb Meilen durch den Lost Burro Gap und befindet sich im Hidden Valley. Nach weiteren 2km zweigt nach rechts der Weg zur Lost Burro Mine ab. Die Straße führt nach 4km über den meist ausgetrockneten Hidden Valley Dry Lake. Wegen des aufgewirbelten Staubs sollten hier alle Lüftungsöffnungen am Auto geschlossen werden. Nach der Überquerung des Sees führt die Straße nach zwei Meilen einen Jump-Up hinauf auf die Ulida Flat. Während der Fahrt durch das Hidden Valley werden die Joshua Trees beiderseits der Straße immer größer. Das Tal verengt sich nun zusehends, und nach 7km erreicht man eine Abzweigung. Nach links führt eine Straße in den Goldbelt Mining District mit einer Anzahl meist aufgelassener Minen. Diese Straße führt nach 4km wieder auf die Hunter Mountain Road zurück.

Der Reisende hält sich rechts und nach 2km wieder rechts. Die Straße führt nun über einige Höhenzüge häufig in Serpentinen steil bergauf und bergab. Von diesen hat man schöne Ausblicke nach Nordwesten über das nördliche Death Valley mit den Grapevine Mountains im Hintergrund. 28km nach der Teakettle Junction erreicht man auf einer Höhe von mehr als 2100m über dem Meer einen Abzweig nach rechts zum nördlichen Rand des Hunter Mountains. Die Hunter Mountain Road führt geradeaus leicht bergauf und bergab über die Hochebene des Hunter Mountains durch Ponderosa-Kiefernwälder. Nach 7,5km erreicht man Jackass Spring und folgt nun dem Canyon flussabwärts. Bevor man den Canyon verlässt, nach 1,5km, sind auf der rechten Seite des Tals einige Felszeichnungen (Petroglyphen) zu sehen. Die Kiefernwälder bleiben hinter dem Reisenden zurück, und die Straße senkt sich auf ca. 1850 m. Nach 2,5km erreicht man den South Pass und folgt nun der Saline Valley Road nach links.

Der Straßenbelag der Hunter Mountain Road besteht meist aus Schotter oder Lehm ohne jeglichen Wellblechcharakter; nur auf dem Hidden Valley Dry Lake ist er sandig. In den wenigen zu durchquerenden Bächen liegen besonders nach Blitzregen häufig größere Steine. Wegen der steilen Auf- und Abfahrten auf das Hunter Mountain Plateau ist die Nutzung eines Allrad-Fahrzeuges empfohlen. Während des Winters liegt rund um und auf dem Hunter Mountain sehr häufig Schnee. Während und nach der Schneeschmelze ist die Straße auf dem Hunter Mountain schlammig, durch die Schneeschmelze entstehen auf dem Plateau Auswaschungen. Im Winter werden deshalb für die Fahrt über den Hunter Mountain Schneeketten empfohlen.

Vom South Pass zu den Darwin Falls
Blick ins Panamint Valley
Darwin Falls

Kurz nach der Überquerung des South Passes eröffnen sich entlang des Mill Canyons nach links mehrere Blicke über das Panamint Valley, bei gutem Wetter mit dem Telescope Peak (3368m) im Hintergrund. Die Straße überquert nun die südlichen Ausläufer der Nelson Range. Hier kann man bei gutem Wetter in südwestlicher Richtung den häufig schneebedeckten Olancha Peak (3698m) in der südlichen Sierra Nevada sehen. Nach 7km senkt sich die Straße in die Lee Flat, die von vielen Joshua Trees bestanden ist. Noch einmal geht es über niedrige Hügel, die 13 Santa Rosa Hills , und man erreicht nach 10km eine Abzweigung, noch bevor man über den Santa Rosa Wash fährt. Man folgt der Straße - Saline Valley Alternate - nach links und fährt durch die Santa Rosa Flat. Den Santa Rosa Wash überquert man einmal. Die Landschaft wird immer wüstenartiger und die Anzahl der Joshua Trees immer geringer. Schließlich erreicht man nach 25km die CA-190 auf ca. 1500m Höhe. Die Saline Valley Road ist eine gut ausgebaute Schotterstraße.

Blick vom Father Crowley Vista Point

Die Fahrt führt nun auf der CA-190 nach Osten. Nach 9km erreicht man links den asphaltierten Parkplatz am 4 Father Crowley Vista Point . Hier gibt es öffentliche Toiletten. Wer einen ungestörten Blick über das Panamint Valley genießen will, dem sei die Weiterfahrt auf der unbefestigten Straße am rechten Ende des Parkplatzes bis zum Vista Point in einer halben Meile Entfernung empfohlen. Der Blick geht entlang des Rainbow Canyons über das Panamint Valley auf die Cottonwood Mountains als Teil der Panamint Range.

Zurück am Parkplatz folgt man der sich kurvenreich ins Tal schlängelnden CA-190 für 11km. Noch bevor man Panamint Springs - eine im Nationalpark lizensierte Motel- und Campinganlage - erreicht, führt die Straße zu den 14 Darwin Falls rechts ab. Die Straße ist je nach Gradereinsatz meist sehr steinig. Das Auto stellt man nach 4km an einer Schranke ab. Der nur für Allrad-Fahrzeuge geeignete Weg, der leicht nach links abgeht, führt nach Darwin in den gleichnamigen Hügeln. Der Wanderer folgt dem meist trockenem Wash ungefähr 20 Minuten bachaufwärts und steht plötzlich in einer kleinen grünen Oase mit fließenden Wasser und den Fällen.

Sonstiges

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Alle weiteren Reisehinweise enthält der Hauptartikel über den Death-Valley-Nationalpark.

Literatur

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  • Betty Tucker-Bryan, The Explorer’s Guide to Death Valley National Park, 2. Auflage, University Press of Colorado, 2009; ISBN 978-0870819629.

Einzelnachweise

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  1. Mystery of Death Valley's 'Sailing Stones' Solved, in: LiveScience vom 17. Juni 2013
  2. Robert P. Palazzo, Scotty's Castle, Arcadia Publishing, 2017, S. 3 ff.
  3. Robert P. Palazzo, Scotty's Castle, Arcadia Publishing, 2017, S. 8
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