Geçitköy-Talsperre
Die Geçitköy-Talsperre ist eine Talsperre mit einem Fels-Staudamm, der zunächst nur den Mandara-Fluss etwa 8 km westlich der Stadt Lapithos im de-facto-Gebiet Nordzypern aufstaute. Ursprünglich wurde er im Jahre 1989 als Dağdere-Damm errichtet, der Damm wurde jedoch zwischen 2012 und 2014 erhöht und das Staubecken erweitert.
Der Staudamm ist Teil des Nordzypern-Wasserversorgungsprojekts (en: Turkish Republic of Northern Cyprus Water Supply Project; tr: KKTC Su Temin Projesi). Er staut nicht nur das Wasser des Mandara-Flusses, sondern auch das über eine 80 km lange Unterwasser-Pipeline herangeführte Wasser aus dem südanatolischen Alaköprü-Staudamm in der Provinz Mersin.
Das im Alaköprü-Stausee gesammelte Süßwasser wird über eine Pipeline mit einem Durchmesser von 1,6 Meter bis zum Ufer des Mittelmeeres geleitet. Durch das Meer, das an dieser Stelle bis zu 1.400 m tief ist, verläuft die Pipeline etwa 250 m unter dem Wasserspiegel. Da sowohl das Material der Pipeline (HDPE) als auch das Süßwasser darin leichter ist als das umgebende Salzwasser des Meeres, musste die Pipeline mit Stahlseilen am Meeresgrund verankert werden, damit sie nicht zur Oberfläche aufschwimmt.
Auf Zypern angekommen, wird das Wasser über ein Pumpwerk zur Zwischenspeicherung in die Geçitköy-Talsperre geleitet, deren Fertigstellung im März 2014 erfolgte. Von hier wird das Wasser weiter verteilt, wobei etwa 15 % in einem Wasserwerk nahe Nikosia zu Trinkwasser aufbereitet werden, die restlichen 85 % der landwirtschaftlichen Bewässerung der Mesarya-Ebene dienen sollen.
Der Bau der Hauptarbeiten für den Damm begann am 30. März 2012 und wurde am 7. März 2014 abgeschlossen. Der neue Damm erhöhte die Reservoirkapazität von 1.800.000 m³ auf 35.000.000 m³. Das Wasser aus der Türkei trat am 17. Oktober 2015 in den Stausee ein. Es wird zunächst nur in die nähere Umgebung (Girne etc.) geführt, soll aber in Zukunft ein größeres Gebiet versorgen, auch im südlichen Teil von Zypern, wenn die Vereinigungsverhandlungen erfolgreich verlaufen.