Eisenbahn in Ecuador

Eisenbahnunternehmen
Diesellok in Ecuador

Geschichte

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Die erste der drei großen Bahnlinien Ecuadors war die Hauptbahn Ferrocarril Transandino, sie wurde 1908 fertiggestellt.

Die zweite Bahnlinie Ecuadors ist eine Zweiglinie der Hauptlinie und führt bei einer Länge von 145 km von Sibambe über Azogues nach Cuenca. Sie entstand in den Jahren 1915 bis 1965 und diente dem Gütertransport, der Betrieb wurde bereits gegen Ende des letzten Jahrhunderts eingestellt.

Eine dritte Bahnlinie Ecuadors ist die Nordlinie Ferrocarril Norte von Quito aus nach Ibarra und weiter San Lorenzo, sie wurde 1957 fertigggestellt.

Bahnlinien

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Ferrocarril Transandino

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Museumsbahn in Riobamba

Die Andenbahn "Ferrocarril Transandino" (Stammlinie, Südlinie) zwischen den beiden größten Städten Guayaquil und Quito und über Riobamba ist mit ca. 450 Kilometer Länge die Hauptstrecke des Landes. Der Bau der Bahnlinie begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war seinerzeit nicht nur eine technische, sondern auch eine nationale Herausforderung: Zur Fertigstellung im Jahre 1908 war sie die entscheidende Verbindung zwischen den Regionen an der Küste und dem Hochland, die Fahrt dauerte damals zwei Tage. Dem gegenüber stand der bisherige Waren- und Personentransport auf Maultieren und zu Fuß was bis dahin 3-4 Wochen dauerte.

Die Bahnlinie entstand als Schmalspurbahn mit Spurweite 1067 mm, niedrigster Punkt der Bahnlinie ist der Meeresspiegel am Küstenort Guayaquil, die höchste Stelle befindet sich mit 3.609 Metern bei Urbina kurz vor Riobamba, die Endstation in Quito liegt bei ca. 2850 Metern über dem Meeresspiegel.

Der Beginn der Bauarbeiten war im Jahr 1873. Die technisch größte Herausforderung war dabei der Anstieg in die Anden, die Bahnlinie galt seinerzeit als die "schwierigste Bahnstrecke der Welt", gebaut wurde sie von einer US-Firma. Weitere Schwierigkeiten waren Naturkatastrophen wie Erdbeben, Steinschläge, Überschwemmungen und Treibsand und Vulkanasche auf den Bergstrecken. Am 25. Juni 1908 erreichte der erste Zug den Bahnhof Chimbacalle in Quito, die Bauarbeiten waren vollendet. Auf der neuen Bahnlinie wurde dann Kaffee, Kakao und Bananen aus dem Hochland an die Küste transportiert.

Mit dem Aufkommen des Straßenverkehrs verlor die Eisenbahn ab der Mitte des letzten Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung und verfiel. Nach Schäden infolge eines El Niño-Sturm im Jahre 1998 konnte die Strecke nur noch auf Teilstücken und daher nur noch zu touristischen Zwecken befahren werden. Besonders beliebt war dabei das Mitfahren auf dem Dach der Waggons, was aber dann wegen einiger schwerer Unfälle verboten wurde.

Tren Crucero

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Außer Betrieb
Die Betreiberfirma ist seit Oktober 2020 in Liquidation. Pläne zur Reorganisation sollen die Wiederaufnahme des Betrieb 2023 ermöglichen, fall Investitionen in Höhe von 2,5 Mrd. US$ getätigt werden können.

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Ab 2011 wurde die gesamte Bahnlinie der Hauptstrecke zwischen Quito und Guayaquil aufwändig und für 246 Millionen Dollar umfassend saniert, seit dem Jahr 2013 kann sie mit dem Luxuszug Tren Crucero wieder komplett befahren werden. Insgesamt sind dabei vier Tage Fahrtdauer bei Geschwindigkeiten bis zu 50 Stundenkilometer zu rechnen. Beim Tren Crucero handelt es sich ausschließlich um Personenzüge mit historischen Dampf- und Dieselloks aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und mit neuen Waggons, die im Baustil dem luxuriösen neokolonialem spanischen Stil nachempfunden sind. Die Fahrgäste sind wegen der für die meisten Einheimischen zu hohen Fahrpreise fast ausschließlich ausländische Touristen. Ein Güterverkehr auf der Strecke findet derzeit nicht statt. Verschiedene Veranstalter bieten Zugfahrten in mehreren Tagesetappen einschließlich der Übernachtungen in Orten an der Linie an, die Preise für die ganze Strecke liegen bei rund 1000 Dollar.

Nariz del Diablo

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Nariz del Diablo
 
Der Felsen des Nariz del Diablo
 

Die Teufelsnase ist der technische und touristische Höhepunkt der Hauptstrecke Ecuadors und nach einem markanten Felsen in der Schlucht des Rio Chanchán benannt. Die Bahnlinie überwindet dabei im Teilstück zwischen Alausí und Sibambe ohne Zahnrad und mit Spitzkehren im Zickzack mit Vor- und Rückwärtsrangieren an der Talflanke entlang Steigungen von bis zu fünfeinhalb Prozent und einen Höhenunterschied von 500 Höhenmetern von 2.300 Höhenmetern bis auf 1.800 Meter unten im Talboden.

Diese spektakuläre Teilstück der Bahnlinie wird verschiedentlich zu den schönsten Bahnstrecken der Welt gezählt. Der Felsen "Nariz del Diablo" hieß ursprünglich "Nariz de Pistishi" und wurde umgetauft, weil bis zu 2500 der insgesamt 4000 aus Jamaika angeworbenen Arbeiter wegen Krankheiten und bei den gefährlichen Bauarbeiten mit Spitzhacke und Dynamit im steilen Gelände ums Leben kamen. Das Teilstück wurde 1902 in Betrieb genommen.

An der Talstation in der Schlucht gibt es ein Restaurant und ein modernes Dokumentationszentrum zum Bau der Eisenbahn in Ecuador und speziell auch zu den Bauarbeiten der Nariz del Diablo.

Vom Bahnstädtchen Alausi werden Fahrten (Hin- Und Rück-) auf dem 12 Kilometer langen Teilstück nur zum Talbahnhof in der Schlucht angeboten, der Preis einschließlich Führung und touristischem Rahmenprogramm mit Einkaufsmöglichkeit für kunsthandwerkliche Gegenstände liegt bei 20 Dollar. Der Zug fährt dreimal täglich um 8, 11 und 15 Uhr, ausser Montags.

Ferrocaril Norte

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Der Abschnitt der Nordbahn Ecuadors von Quito aus nach Ibarra und bis San Lorenzo an der Küste wurde ab 1917 gebaut und 1957 in Betrieb genommen, die Bahnverbindung war zum Transport der Ölvorkommen an die nördliche Pazifikküste geplant. Weil der Warentransport dann aber zunehmend auf der Straße abgewickelt wurde, verlor die Linie ihre Bedeutung und wurde nach Zerstörungen durch die Überschwemmungen nach den El Niño-Unwetter im Jahre 1990 zunächst nicht mehr hergerichtet.

Auf dem 30 km langen und bereits wieder hergestelltem Teilstück von Ibarra nach Salinas verkehrt derzeit der Touristenzug Tren de libertad.

Das Teilstück der Bahnlinie von Otavalo bis Quito ist noch nicht nutzbar.

Literatur

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