Das Cockpit Country liegt in Jamaika.

Cockpit Country
ParishTrelawny
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Jamaika
Lagekarte von Jamaika
Cockpit Country

Hintergrund

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Das Cockpit Country ist ein seit Ewigkeiten unerschlossenes, großes Kalkstein Platau südöstlich von Montego Bay. Geologen geben das Alter mit 12 Millionen Jahren an. Damals war das gesamte Inselinnere Kalkgebirge und mit feuchtem Kalksteinwald bedeckt. Heute ist nur noch dieses Gebiet in seiner Ursprünglichkeit erhalten, es hat eine Größe von über 650 km². Die Kalksteinebene lag ursprünglich 600 m über dem Meer. Im Laufe der Jahrtausende hat der Regen eine unbekannte Zahl von Tälern gleichmäßig kreuz und quer in den Kalk gewaschen, mit rundlichen, kegelförmigen Hügeln dazwischen. Die beste Beschreibung ist: es sieht aus wie ein riesiges Tablett für Eier.

Der größte Teil des Cockpit Country liegt im Süden des Verwaltungsbezirkes Trelawny, ein etwas größeres Gebiet schließt im Südwesten den Verwaltungsbezirk St. James ein und kleine Bereiche bedecken den Norden von St. Elizabeth und den Westen von St. Ann. Die Orte Auchtembeddle, Troy und Aenon Town liegen an der Grenze zu den Verwaltungsbezirken Manchester und Clarendon. Wie von einem riesigen Schwamm wird dort Wasser aufgesogen um es in großen Flüssen wieder ans Tageslicht zu befördern. Der Black River, Great River und der Martha Brea River sind die größeren Flüsse, die dort entspringen. Sie garantieren rund zwei Drittel der Frischwasserversorgung der Insel.

Eine weitere Einzigartigkeit des Cockpit Country sind Flüsse, die auftauchen und wieder verschwinden, und unterirdisch weiterfließen. Der Fluß Rio Bueno an der Grenze zwischen den Verwaltungsbezirken Saint Ann und Trelawny entspringt fast in der Inselmitte bei dem Ort Christiana als Cave River. Mehrfach verschwindet er im prösen Untergrund der Kalkfelsen und taucht wieder auf. An den Stellen ist er dann als Dornoch River und Quashie River bekannt.

Konsequenterweise gibt es im Cockpit Country eine Unzahl von Tropfsteinhöhlen. Inselweit hat man rund 1.100 Höhlen gezählt, die meisten findet man hier. Es gibt abwer auch ehemalige Höhlen, deren Decken eingestürzt sind, von der reichen Natur überwuchert wurden und für jeden Wanderer zur großen Gefahr werden. In der Umgebung von Albert Town listet die Jamaican Caves Organisation 12 Höhlen auf, bei Thornton sind es zehn Höhlen und nördlich von Spring Garden sind es etwa 30. Einige sind nur wenige Meter tief, andere über 100 Meter tief und wieder andere mehrere Kilometer lang. Die bekanntesten Höhlen sind Windsor Cave und Marta Thick Cave. In einigen Höhlen leben bis zu 50.000 Fledermäuse. Drei Viertel aller Vogelarten auf der Insel findet man im Cockpit Country. Es sind 101 Pflanzenarten bekannt, die es nur in dieser Region gibt, einzelne Arten beschränken sich in ihrer Ausdehnung auf einen einzigen Kalkhügel. Das Gebiet wird als Forstreserve vom Jamaica Forest Department verwaltet. Seit einigen Jahren gibt es aber auch Bestrebungen der Großindustrie, das Cockpit Country zu erschließen, um dort Aluminiumerz abzubauen.

Nachdem die Engländer im Jahre 1655 Jamaika überfallen und die Spanier von der Insel vertrieben hatten, ließen diese ihre Sklaven zurück und in Freiheit. Im Westteil der Insel zogen diese sich in das Cockpit Country zurück. Die von der Außenwelt abgeschnittenen und herumlungernden [englisch: maroon] ehemaligen Sklaven wurden folgerichtig in der Zukunft als „Maroons“ bezeichnet. In den verschiedenen Maroon Kriegen fochten sie erfolgreiche Kämpfe gegen die englischen Truppen. Erst 1738 kam es zu einem Friedensvertrag zwischen den Engländern und den Maroons. Ihre kleinen Ortschaften liegen bis heute am Rande des Cockpit Country und bis heute haben sie besondere Rechte wie Steuerfreiheit, Selbstverwaltung und bis zu einem gewissen Grade auch eine eigene Rechtsprechung. Soweit es in den Randbereichen des Cockpit Country Wege gibt führen diese zu kleinen Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Quer durch das Cockpit Country gibt es nur zwei bis drei Fußwege in Nord-Süd-Richtung, diese kann man aber nur mit einem Führer finden.

Ortschaften

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Accompong

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Dies ist ein historisches Dorf der Maroons. Der Name geht auf den Anführer der entlaufenen Sklaven zurück, ein Familienoberhaupt einer Ashanti Familie aus dem afrikanischen Ghana. Diese abgelegene Gemeinde war zuerst ein Rückzugsgebiet der ursprünglichen Taino-Indianer vom Stamm der Arawak. Nach der Flucht der spanischen Eroberer vor den Engländern wurde es ein Stützpunkt der afrikanischen Sklaven, welche die Spanier zurückließen. Dazu kamen in der Folgezeit weitere ehemalige Sklaven, die den neuen englischen Grundbesitzern entkommen konnten. Es kam zu regelrechten kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Maroons, die Plantagen überfielen, und den Soldaten der Regierung. Im Jahre 1739 kam es zu einem ersten Vertrag zwischen diesen entlaufenen Sklaven und der Regierung. Fünfzig Jahre später gab es neue Kampfhandlungen. Da die Accompong Maroons sich bei diesen Kämpfen neutral verhielten ließ man sie in Ruhe. Andere Maroon Dörfer wurden zerstört, ihre Bewohner wurden nach Kanada und Afrika zurückgebracht. Jedes Jahr am 6. Januar feiern die Bewohner von Accompong den Friedensvertrag von 1739. Dieser Vertrag sichert den Maroons fast vollständige Autonomie zu. Seit 250 Jahren gab es in der Gemeinde keine kriminelle Tat. Bis in die 1980-er Jahre war die Ortszufahrt durch Tore geschlossen und Besucher mussten um eine Genehmigung ersuchen, das Dorf betreten zu können.

Heute leben dort etwa 1.000 Menschen. Es gibt einige Geschäfte zur Versorgung der Bevölkerung, ein kleines Geschichtsmuseum und einen kleinen Laden, wo Schnitzereien, Heilkräuter und Gewürze an Touristen verkauft werden.

Albert Town

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Dieser Ort im Südosten des Cockpit Countries liegt in einer Höhe von 600 Metern über NN. Dadurch ist das Klima relativ angenehm kühl. Trotzdem kämpft die Bauernschaft ums Überleben, die Landwirtschaft geht zurück. Ursprünglich war dies ein Teil des Freemans Hall Besitzes und trug den Namen Santa Hill, nach der dort vorkommenden Baumart Santa Maria (calophyllum calaba). Erst Mitte des 19. Jahrhundert wurde dasn Dorf umbenannt nach Prinz Albert. Dazu gehören die Gemeindeteile Queens-Land; Cotton Tree; Butt-Up-Town; Foster und Dutch Hill. Zu jener Zeit war die Gemeinde wohlhabend und technisch fortgeschritten. Auf der Durham Plantage wurde Kaffee angepflanzt. Auf der Freemans Hall Plantage wurde Zuckerrohr angebaut und die Belisle Plantage war in damaliger Zeit bekannt für ihren guten Rum. Schon damals wurde Zuckerrohr von der entfernten Congo Hill Plantage mit einer Drahtseilbahn zur Fabrik gebracht. Heute hat nur noch das einmal jährlich stattfindende Yams Festival bedeutung.

Flagstaff

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Ursprünglich nannte man den Ort Trelawny Town, nach Governor Edward Trelawny (1738-1752). Auf mindestens einer alten Landkarte erscheint aber auch der Name „Trelawny Negro Town“. Flagstaff entstand durch den Umstand, dass an dieser Stelle eine Fahnenstange aufgestellt wurde, als im Juli 1795 der zweite Maroon Krieg ausbrach. Im Jahre 1771 wurde der Verwaltungsbezirk Saint James geteilt. Der östliche Teil wurde zum Verwaltungsbezirk Trelawny. Die Grenze verlief durch den Ort Trelawny Town. Dieser Name blieb für den östlichen Teil erhalten. Der gut einen Kilometer entfernt liegenden Ortsleil im Verwaltungsbezirk Saint James erhielt den Namen Furry´s Town, heute ist dies Maroon Town.

Etwas ausserhalb des Cockpit Country im Südwesten liegt der Ort Ipswich, etwa 10 km südwestlich von Elderslie, an der ehemaligen Eisenbahnlinie von Kingston nach Montego Bay. Er wird hier mit aufgeführt, weil es dort eine Höhle gibt. Bis in die 1980-er Jahre hatte sie einen eigenen Bahnhof. Sonderzüge, die von Montego Bay zur Appleton Rumfabrik fuhren machten einen Stopp für Touristen, die in die Höhle steigen konnten.

Von den Bahngleisen geht es auf einer beleuchteten Holztreppe 75 m in die Tiefe. Die begehbare Höhle ist 137 m lang. Öffnungszeiten dienstags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 16 Uhr.

Maroon Town

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Ursprünglicher Name Furry´s Town, benannt nach dem letzten Maroon Dorfoberhaupt „Furry“. Heute findet man dort keine Maroons, sie wurden nach dem Ende der Maroon Kriege alle deportiert.

In Jamaika findet man mehrere Orte dieses Namens. Traditional bedeutet e rim Englischen: „the back of beyond“. Also ein Ort der abgelegen, rauh und unzivilisiert ist. Jemanden zu beschreiben, der aus dem hinterwäldlerischen Ort Mocho kommt, heißt in der jamaikanischen Terminologie „dark“ – aus dem dunklen kommen. Mocho kann aber auch aus dem ostnigerianischen „Mgboko“ abgeleitet werden und lässt sich damit erklären, das diese Orte ursprünglich von Sklaven des Ibo Stammes besiedelt wurden.

Quickstep

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Dieser Ort liegt am Ende eines befahrbaren Weges tief im Cockpit Country. Er ist das Gegenstück zu Windsor im Norden. Die Ursprünglichkeit dieses Names ist leicht verständlich und kommt aus dem 18. Jahrhundert als englische Soldaten gegen die Maroons kämpften. Er steht in engem Zusammenhang mit naheliegenden Landschaften mit Namen „Land of Look Behind“ und „Me No Sen You No Come“.

Quickstep bedeutet frei übersetzt: bewege dich schneller, damit der Feind dich nicht trifft. Land of Look Behind meint, zur eigenen Sicherheit sollte man sich in diesem Gebiet häufiger umsehen, um nicht von hinten überfallen zu werden. Und „Me No Sen You No Come“ ist allerschönste Patois Sprache: du siehst mich nicht, also komm gar nicht erst hierher.

The Alps

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Dieses Gebiet liegt an einer bedeutenden geologischen Verwerfung, die das westliche Ende des Kalkstein Plateau abgrenzt. Dieser abrupte Abbruch der Kalkfelsen und die enge, kurvenreiche Strasse erinnerte englische Kolonisten an Europas Alpen. Die Baptisten Kirche des Ortes entstand um 1835 und war ursprünglich ein Kaffee Trockenraum. Nach Angaben der Ortsansässigen findet man dort sieben Höhlen, von denen drei noch nicht erforscht sind.

Im Jahre 1796 entstand an der Abzweigung eines Weges und dem Windsor Trail durch das Cockpit Country ein Stützpunkt der englischen Truppen, die gegen die Maroons kämpften: Troy Post. Zu der Zeit war dieser Landstrich vollkommen unerschlossen und nur von Maroons bewohnt. Erst nach 1800 kam ein Mr. Knowles als erster ziviler Siedler hierher. Sein Haus steht bis heute an der Strassenkreuzung.

In Jamaika findet man mindestens sieben Orte Windsor, zurückgehend auf Lord Windsor, Governor in 1661. Die 2.225 ha grosse Plantage Windsor kam Ende des 17. Jahrhunderts in den Besitz von John Tharp. Das Plantagenhaus wurde 1795 für den Aufseher erbaut, Die Plantage hatte etwa 200 Sklaven. Südlich des Hauses befinden sich aber auch Ruinen, die vermutlich auf Ünterkünfte für englische Soldaten zu Zeiten der Maroonkriege zurückgehen. 1867 wurde die Plantage in kleinen Parzellen verkauft. Seit 1959 war das Gelände im Besitz der Kaiser Bauxite Company, die dort Farmer ansiedelten, deren Land für Aluminiumerzabbau gebraucht wurde.

1986 kaufte Michael Schwartz die Restplantage als Forschungsstation für Wissenschaftler, die sich für das Cockpit Country interessieren. Bei Verügbarkeit können im Plantagenhaus einfache Schlafräume gemietet werden, Tel. 997-3832.

Die Höhlen Windsor Great cave befinden sich seit 1995 im Besitz des WWF. Die Höhlen sind etwa 3 km lang und teilweise geflutet. Bei starken Regenfällen steigt das Wasser. Hier entspringt der Fluss Martha Brea River. Die Höhlen sind Heimat für etwa 50.000 Fledermäuse.

Aktivitäten

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Quer durch das Cockpit Country gibt es einige Pfade, auf dem auch Touristen geführte Wanderungen machen können. Die Southern Trelawny Environment Agency betreibt als gemeinnützige Organisation die Cockpit Country Adventure Tours. Dort erhält man die beste Betreuung bei solchen Wanderungen. Die Organisation bietet zur zeit sechs verschiedene Wanderungen an, die Preise liegen zwischen 55 und 80 US $.

  • Cockpit Country Adventure Tours, 3 Grant´s Office Complex, Albert Town. Tel.: 610-0818, Fax: 610-1676.
  • Countrystyle Limited, 62 Ward Avenue, Mandeville. Tel.: 962-3725, Fax: 962-1461.
  • Mr. & Mrs. Harris Cawley, Accompong. Tel.: 909-9222.
  • Southern Trelawny Environment Agency (stea), 3 Grant´s Office Complex, Albert Town. Tel.: 610-0818, Fax: 610-1676.

Sicherheit

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Wanderungen oder Fahrten mit Allrad Fahrzeugen durch das Cockpit Country sind etwas aussergewöhnliches. Man sollte diese Touren aber niemals ohne ortskundige Führer und niemals alleine durchführen.

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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.