Coast to Coast Walk

Fernwanderweg durch den Norden Englands, der die Irische mit der Nordsee verbindet
Coast to Coast Walk
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte des Vereinigten Königreichs
Lagekarte des Vereinigten Königreichs
Coast to Coast Walk
Verlauf des Coast to Coast in Nordengland

Der Coast to Coast Walk (eigentlich: A Coast to Coast Walk, kurz Coast to Coast oder buchstabiert C2C) ist ein Fernwanderweg, der den Norden Englands von der Westküste (Irische See) bis zur Ostküste (Nordsee) durchquert. Die etwa 300 km lange Route führt durch abwechslungsreiche Landschaft und durch drei Nationalparks.

Die Strecke spiegelt die landschaftliche Vielfalt Nordenglands wider und übt auf Wanderer – neben einheimischen vorwiegend solchen aus dem englischsprachigen Ausland – eine wachsende Anziehung aus.

Hintergrund

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Die Streckenführung wurde von Alfred Wainwright ausgearbeitet, der 1973 ein Buch mit einer Beschreibung der Strecke veröffentlichte. Seine Strecke nutzte vorhandene Wege, so dass keine eigens anzulegen waren (wobei mit wachsender Beliebtheit des Weges einige Teilstrecken nachträglich angelegt oder zumindest ausgebaut wurden). Er selbst betrachtet die Route nur als eine unter vielen Möglichkeiten, bestehende Wege bzw. Wegerechte zu einem Gesamtweg zu verknüpfen, und ermuntert den Leser dazu, sich eigene Alternativen zu suchen.

2004 wählte das Magazin „Country Walking“ den Coast to Coast Walk auf Platz 2 der 50 besten Wanderwege der Welt.

Am 12. August 2022 wurde angekündigt, den Coast to Coast Walk in den Status eines National Trail zu erheben.[1]

Vorbereitung

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Charakter der Strecke

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Wegweiser wie hier finden sich nur gelegentlich, der Weg als solcher ist unmarkiert

Der Coast to Coast Walk war bis 2022 kein „offizieller“ Wanderweg, zumal die Streckenbeschreibung sich nur als Vorschlag versteht, und besitzt daher keine speziellen Wegmarkierungen oder Wanderzeichen. Wegweiser an Kreuzungen oder Abzweigungen werden nur punktuell auf lokale Initiative hin aufgestellt und waren bis etwa zum Jahr 2000 nur sehr vereinzelt zu finden. Auch wenn deren Dichte in letzter Zeit zunimmt, ist der Gesamtweg generell nur mit Hilfe von Kartenmaterial bzw. Streckenbeschreibungen zu erwandern.

Obwohl die Tour sich größtenteils durch Mittelgebirge und Kulturland bewegt, gilt sie aufgrund ihrer Länge und des häufig wechselnden Geländes als anspruchsvolle Wanderung – Pausentage sollten eingeplant werden. Meist geht es durch hügeliges Gelände auf zumindest festgetretenen/-fahrenen oder geschotterten Wegen abseits der Zivilisation, öffentliche Straßen werden nach Möglichkeit gemieden. Im Lake District sind auch zwei oder drei kurze felsige Abschnitte zu bewältigen, die aber kein wirkliches Klettern erfordern, nur etwas Aufmerksamkeit.

  • Wainwright beziffert die Länge der Hauptroute mit 190 Meilen, das entspricht 305,7 km.
  • Ein automatisches Routing entlang der derzeit verwendeten Hauptstrecke weist eine Länge von 291,5 km aus.[2]

Stellenweise hat sich der Weg gegenüber Wainwrights erster Beschreibung durch Streckenänderungen verkürzt.

Andererseits schlägt Wainwright selbst gelegentlich Alternativrouten mit höherem Erlebniswert vor, die zusätzliche Strecke und/oder Anstrengung bedeuten.

Verpflegung

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Da der Weg durch dünn besiedelte Gegenden verläuft und größere Siedlungen zudem bewusst vermeidet, bestehen unterwegs nur vereinzelt Einkaufsmöglichkeiten, mitunter nicht einmal am Etappenziel. Kleine Shops in Dörfern können von einem Jahr aufs andere verschwinden. Trinkwasser sollte morgens in ausreichender Menge für den ganzen Tag eingepackt werden, nicht auf jeder Etappe ist Trinkwasser unterwegs verfügbar. Entsprechende Behältnisse sind daher mitzunehmen.

 
Honesty Box bei Shap Abbey (nicht mehr vorhanden). Der Margarinebecher ist die Kasse.

Auch unterwegs bieten viele Etappen nur wenig oder gar keine Einkehrmöglichkeiten. Andererseits findet man zunehmend privat organisierte Verpflegungs- und Rastmöglichkeiten am Weg, etwa in einsamen Gehöften („tuck shop“). Im einfachsten Fall werden Snacks und Getränke in einer „honesty box“ im Vertrauen auf ehrliche Bezahlung bereitgestellt.

Kleidung

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Schuhe
Fast überall sind zumindest Fußpfade vorhanden, nur wenige kurze Abschnitte führen tatsächlich durch raues Gelände. Schwere Bergstiefel sind daher nicht erforderlich und können auf asphaltierten Straßen (die in einigen Abschnitten unvermeidbar sind) eher hinderlich sein. Leichte Wanderstiefel sind zu bevorzugen, um Füße und Gelenke zu schonen. Zur Querung kleiner Bäche oder schlammiger Stellen auf Viehweiden sollten die Schuhe Wasser abhalten und über den Knöchel reichen.
Oberbekleidung
Das auch im Sommer meist wechselhafte Wetter in Nordengland erfordert generell regenfeste Kleidung (auch eine Überhose, damit die Schuhe nicht von innen nass werden). Ebenso wichtig ist andererseits Sonnenschutz (Kopfbedeckung), da die Strecke fast vollständig in offenem Gelände verläuft (sechs der zwölf Etappen führen keinen Meter durch Wald, die anderen auch nur kurz), wo man bei klarem Wetter der Sonne den ganzen Tag über voll ausgesetzt ist.

Hilfsmittel

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In Gewässernähe werden abends winzige Stechmücken (Gnitzen, „midges“) sehr lästig, dagegen hilft ein gutes Insektenspray.

Kartenmaterial

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auf Papier
Alle Wanderführer (siehe unter Literatur) enthalten detaillierte Kartendarstellungen der Route. Ergänzend gibt der britische Vermessungsdienst Ordnance Survey Auszüge seines offiziellen Kartenmaterials, die den Coast to Coast abdecken, seit 2015 als Taschenbuch heraus, so dass keine großformatigen Karten mitgeführt werden müssen.
Digitales Material
Ein GPX-Track der Route ist von dieser Seite downloadbar und kann anschließend in elektronischen Navigationssystemen angezeigt werden. In OpenStreetMap ist der Weg als Relation #12145 angelegt und mit seiner Umgebung ausreichend detailliert kartiert, um ihn allein danach wandern zu können. Der Ordnance Survey bietet Apps für Mobilgeräte mit offiziellem Kartenmaterial.
Bei der Nutzung elektronischer Navigation ist wie immer auf ausreichende Akkureserve (z. B. Powerbank) und Ausfallsicherung zu achten. Das Kartenmaterial sollte auf dem Gerät gespeichert sein (Offlinebetrieb), um per Flugmodus Strom sparen zu können, zumal die Mobilfunkversorgung entlang der Route nicht überall optimal ausgebaut ist.

Gepäcktransport

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Kommerzielle Dienste (beispielsweise Sherpa Van oder Packhorse Service) bieten gegen Entgelt einen Gepäcktransport zwischen den offiziellen Etappen-Endpunkten an, so dass nur der jeweilige Tagesbedarf getragen werden muss. In Grenzen können Wanderer auch selbst in den Fahrzeugen mitfahren.

  • St Bees, der westliche Endpunkt, hat einen Bahnhof an einer kleinen Bahnstrecke, die zwischen Carlisle und Barrow-in-Furness an der Küste verläuft.
  • Robin Hood’s Bay, der östliche Endpunkt, ist per Linienbus mit den Städten Whitby (nördlich) und Scarborough (südlich) verbunden. Von Scarborough besteht Bahnverbindung nach York. Whitby hat Bahnanschluss nach Middlesbrough, Darlington und Newcastle (diese Strecke verläuft über Grosmont und Glaisdale und folgt damit zum Teil der letzten Etappe der Wanderung).

Die britischen Eisenbahnen bieten Rabattpässe an, die sich durchaus mit einer Anfahrt etwa von einem Londoner Flughafen schon bezahlt machen können, vor allem dann, wenn man nicht allein reist.

Unterkunft

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Neben Gasthäusern, privaten Herbergen und Jugendherbergen werden entlang der Strecke zahlreiche Unterkünfte bei Privatpersonen (Bed & Breakfast, kurz B&B) sowie Zeltmöglichkeiten auf offiziellen Campingplätzen oder Wiesen/Farmen angeboten. Generell nimmt auf dem Coast to Coast die Dichte an Unterkünften nach Osten hin ab, erst der östliche Endpunkt selbst, Robin Hood’s Bay, ist damit wieder gut versorgt.

Private Unterkünfte abseits der Strecke bieten häufig Transfer per PKW gegen kleines Entgelt an.

Eine schöne Tradition ist der Begrüßungstee: Bei Privatunterkünften kann man ins Wohnzimmer zum Tee und Smalltalk gebeten werden. In Herbergen steht meist ein Tablett mit Teebeuteln und Teegeschirr bereit, wo man sich bedienen kann.

Zeltplätze
Manche englischen Campingplätze akzeptieren keine Zelte, daher vorher erkundigen. Standards von einfach bis komfortabel, ähnlich wie in Deutschland. Oftmals kann man auch an Farmen oder Jugendherbergen zelten. Zelten an einer Jugendherberge ermöglicht ohne Aufpreis die Nutzung der gesamten Einrichtung. Zeltmöglichkeiten an Farmen können mit sehr einfachen Standards verbunden sein, wo sich die sanitären Anlagen auf einen ungeheizten Schuppen beschränken. Kosten etwa £3 bis £5 pro Person. Auf manchen Campingplätzen lassen sich feststehende Caravans oder „Camping Pods“ (kleine Holzhütten) für einzelne Nächte mieten, was bei nasser Witterung deutlich angenehmer ist als Übernachtung im Zelt.
Camping Barns
Zu Mehrbett-Schlafräumen umgebaute landwirtschaftliche Nutzgebäude, die einfacheren Jugendherbergsstandard erreichen können. Interessante Quartiere für nicht anspruchsvolle Wanderer. Eine Küche kann, muss aber nicht vorhanden sein. Kosten etwa £4 bis £8 pro Person.
Jugendherbergen
Die Jugendherbergen der englischen Youth Hostel Association (YHA) erkennen den DJH-Ausweis natürlich an, können aber gegen Aufpreis (z.Zt. £3 pro Übernachtung) auch ohne Mitgliedschaft genutzt werden. Bettwäsche wird gestellt. Die Häuser bieten fast immer einen überheizten Trockenraum für nasse Kleidung (dry room) sowie eine Selbstversorgerküche (self-catering kitchen oder members’ kitchen). Die Kosten liegen meist um 20 Pfund im Mehrbettzimmer. Einige YHA-Herbergen bieten gegen Aufpreis abends warme Mahlzeiten (auch vegetarisch) an.
Private Herbergen
Neben den YHA-Herbergen gibt es einige privat geführte Hostels und Bunkhouses. Einige davon waren früher YHA-Jugendherbergen, zum Beispiel in Kirkby Stephen oder Osmotherley. Preise und Ausstattung variieren stark.
Guesthouses und Inns
Diese Unterkünfte sind oftmals günstiger als Hotels. Guesthouses sind größere Pensionen, Inns etwa vergleichbar mit Landgasthöfen. Letztere bieten auch immer eine Bar und komplette Mahlzeiten.
Bed & Breakfast
Ursprünglich günstige Privatunterkünfte in familiärem Rahmen, haben sich „B&B” mittlerweile zu professionellen kleinen Frühstückspensionen entwickelt und auch preislich angepasst. Der Komfort reicht von einfachen Zimmern mit auf dem Flur liegendem Bad bis zu luxuriösen Suiten, die Preise sind entsprechend unterschiedlich.

Übernachtungen organisieren

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Im Sommer empfiehlt sich eine telefonische Vorausbuchung vor allem im Lake District. Ein auch online einsehbarer Accommodation Guide listet viele Unterkünfte mit allen nötigen Daten auf.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, findet im Accommodation Guide alles Nötige, um schon Wochen im Voraus Unterkunft zu buchen. Allerdings schränkt das die Flexibilität der Einteilung auf der Wanderung ein. Bei Privatquartieren kann bei Vorausbuchung eine Anzahlung (deposit) in Höhe von etwa £5 erwartet werden, die bei der Übernachtung verrechnet wird.

 
St Bees Head (Nordseite)
 
Blick über Ennerdale Water nach Osten
 
Striding Edge im Lake District, rechts hinten St Sunday Crag
 
Kidsty Pike
 
Nine Standards Rigg
 
Keld am Kamm der Pennines, Wegmitte
 
Erzmühle zwischen Keld und Reeth
 
Swaledale
 
Richmond
 
Vale of Mowbray
 
Cleveland Hills
 
Robin Hood’s Bay

siehe auch Coast_To_Coast_Walk/Gpx

Wainwright teilt die Strecke in 12 Tagesetappen unterschiedlicher Länge ein, wobei einige Etappen länger als 30 km sind und nochmals unterteilt werden können. Alternative Einteilungen sind durch das Angebot an Unterkünften beschränkt, sofern nicht wild gezeltet oder auf beispielsweise ein mitfahrendes Wohnmobil zurückgegriffen wird.

Hier wird die von Wainwright empfohlene und von den meisten Wanderern bevorzugte Wanderrichtung von West nach Ost beschrieben. In dieser Richtung hat man das Wetter im Rücken, außerdem gehen die steilsten Abschnitte dann bergab. Die umgekehrte Richtung von Ost nach West hat allerdings den Vorteil, dass die alpine Landschaft des Lake District als Höhepunkt am Schluss kommt.

Die Streckenlängen und akkumulierten Gesamtlängen sind nach Kartenmessung angegeben, Wainwright macht teils abweichende Angaben.

St Bees – Ennerdale Bridge (23 km / 23 km)

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Der Weg führt zunächst um den Landvorsprung St Bees Head herum (der auch abgeschnitten werden kann) und wendet sich dann ostwärts, quert einige Dörfer und Farmen, übersteigt in direkter Route den Hügel Dent (dessen Osthang das steilste Wegstück der gesamten Tour darstellt, aber auch auf Schotterwegen umlaufen werden kann) und folgt dann einem felsigen Bachtal aufwärts bis auf eine Passhöhe, wo eine kleine Fahrstraße nach Ennerdale Bridge erreicht wird.

Unterwegs ist Stärkung in Moor Row möglich.

Übernachtung: B&B privat oder in einem der beiden Pubs. Das „Fox and Hounds“ bietet auch Zelten an.
Einkaufen: Seit Ende 2016 gibt es wieder einen kleinen Laden am Westende des Dorfes.

Ennerdale Bridge – Rosthwaite, Borrowdale (24 km / 47 km)

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Der Weg passiert den Stausee Ennerdale Water an dessen Südufer mit einer kurzen (einfachen) felsigen Stelle bei Angler’s Crag und folgt dann einem geschotterten Waldweg talaufwärts bis Black Sail Hut, der kleinsten Jugendherberge Englands. Die zweite Hälfte ist bedeutend anstrengender: Ein steiler Bergeinschnitt führt hinter Black Sail Hut auf eine Bergschulter, die dann zum Honister Pass hin abfällt, von wo der Weg einer alten und jetzt unbefahrenen Straße ins Borrowdale folgt.

Übernachtung: Campingplatz oder in der Jugendherberge Borrowdale (Langthwaite), dort auch Zelten möglich; Hotels und B&B in Rosthwaite.
Einkaufen: Ein Postladen in Rosthwaite, die Jugendherberge bietet einen kleinen Shop für Gäste.

Rosthwaite – Patterdale (23 km / 70 km)

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Diese Etappe übersteigt gleich zwei Gebirgskämme, kann jedoch in der Mitte in Grasmere geteilt werden. Erster Anstieg über Lining Crag auf Greenup Edge, dann über eine moorige Strecke ins Easedale und hinunter nach Grasmere; auf dem letzten Abschnitt ist eine alternative Bergstrecke mit steilem Abstieg möglich. Von Grasmere erneuter Aufstieg nordwärts zum Grisedale Tarn und dann dessen Ablauf folgend zunächst in felsigem Gelände, dann auf kleinen Fahrwegen nach Patterdale.

Ab Grisedale Tarn beschreibt Wainwright zwei (wesentlich schönere) Alternativrouten, die jedoch mehr Wanderzeit erfordern und daher eine Übernachtung in Grasmere nahelegen. Sie führen über die Berge Helvellyn (nördlich) beziehungsweise St Sunday Crag (südlich), die dann jeweils die höchsten Punkte der Gesamtstrecke (Helvellyn ist der dritthöchste Berg Englands) und vorzügliche Aussichtspunkte darstellen. Der Abstieg vom Helvellyn über Striding Edge erfordert auf den ersten Metern leichtes Felsklettern, der Weg über St Sunday Crag ist strammes Bergwandern, teilweise schräg an einem stark abfallenden Hang.

Unterkunft: In Grasmere reichlich Gasthäuser, Jugendherberge und B&B, aber keine Campingmöglichkeit. In Patterdale einige Hotels, eine Jugendherberge und ein Campingplatz an der Side Farm (dieser hat auf Nachfrage immer Platz für „Coasties“, obwohl meist an der Einfahrt steht, dass er voll ist).
Einkaufen: In Grasmere vielseitige Einkaufsmöglichkeiten, in Patterdale ist ein kleiner Dorfladen.

Patterdale – Shap (25 km / 95 km)

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Dieser Abschnitt gilt vielen Wanderern als der anstrengendste der gesamten Wanderung, da die alpine erste Hälfte bereits viel Kraft kostet und danach noch eine lange Strecke folgt. Der Weg führt an einem Hang schräg aufwärts und erreicht den Bergsee Angle Tarn mit Aussicht nach Westen. Von da geht es über teils felsige und unwegsame Strecken bis Kidsty Pike, den höchsten Punkt der Standardroute, dann steil hinunter zum Haweswater Reservoir und 5 km weit auf steinigen Wegen an dessen Westufer entlang (eine von Wainwright nicht gegebene alternative Route von Kidsty Pike in nördlich-östlicher Richtung über freies Bergland wird von vielen bevorzugt). Am Staudamm endet die alpine Landschaft, es geht nun relativ leicht über Viehweiden und kleine Straßen bis zum Städtchen Shap. Kurz vorher, bei Shap Abbey, verlässt der Weg den Lake District National Park.

Übernachtung: In Burnbanks am Staudamm des Haweswater eine kleine private Zeltmöglichkeit (Aragon Camping). In Shap B&B oder Hotel. Auch Zelten möglich.
Einkaufen: Supermarkt und kleine Läden in Shap.

Shap – Kirkby Stephen (31 km / 126 km)

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Die zweitlängste Etappe führt über hügeliges Kalksteingelände, davon etwa die Hälfte über unbefestigte Wege. Gekreuzt werden die Bahnlinien Kendal–Carlisle (direkt bei Shap) und Settle–Carlisle (einige Kilometer vor Kirkby Stephen) sowie die Autobahn M6 zwei Kilometer hinter Shap auf einer Fußgängerbrücke. Kurz darauf wird der Yorkshire Dales National Park betreten. Rastmöglichkeit bieten mehrere Farmen am Weg sowie das Dorf Orton 1 km südlich der Route kurz vor der Etappenmitte. Kirkby Stephen ist ein kleines Städtchen (knapp 2000 Einwohner) mit Bahnhof an der Linie Settle–Carlisle etwas außerhalb südlich und etlichen Einkaufs- (auch Outdoor-Ausrüstung) und Einkehrmöglichkeiten. Gut für einen Pausentag geeignet.

Übernachtung: Zeltplatz, Jugendherberge, Gasthäuser, B&B. Unterwegs wird an einzelnen Farmen B&B oder Zelten angeboten. Nach zwei Dritteln der Strecke gibt es eine Camping Barn.
Einkaufen: in Kirkby Stephen reichlich, auch Fachgeschäfte und Apotheke.

Kirkby Stephen – Keld (19 km / 145 km)

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Der Weg erklimmt das Mittelgebirge der Pennines zunächst auf Fahrwegen an einem großen Steinbruch (Hartley Quarry) entlang, dann auf unbefestigten Fußwegen auf das Nine Standards Rigg mit guter Aussicht nach Westen bis Norden. Hier wird wegen starker Bodenerosion die Strecke jahreszeitlich geändert und ist farbig markiert, dies wird an den Zugängen auf Infotafeln mitgeteilt. Viele moorige Stellen sind unbefestigt zu queren. Bei nassem Wetter sollte der „grüne“ Weg genommen werden, der um das morastige Hochland herumführt, allerdings auch die Aussichtspunkte umgeht. Vor der Farm Ravenseat treffen sich alle Wege wieder. Von da noch eine gute Stunde relativ leichtes Gehen größtenteils abwärts bis nach Keld. Dieses Dörfchen, eher ein Weiler, gilt als Wegmitte.

Übernachtung: 2 Zeltplätze, private Herberge Keld Lodge, B&B.
Einkaufen: Höchstens private Angebote an der Unterkunft. Nächster Einkaufsladen in Muker, 6 km talabwärts an der Straße.

Keld – Reeth (17 km / 162 km)

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Zunächst wird bei der Überquerung des Swale direkt unterhalb von Keld der Pennine Way gekreuzt, Englands ältester und längster Fernwanderweg. Dann verlässt Wainwright das Tal, das einen Umweg nach Süden macht, zugunsten einer direkteren Höhenroute quer durch ehemalige Bleierz-Tagebauflächen, eine verwüstete Landschaft mit einigen Ruinen der ehemaligen Erzindustrie. Diese Strecke führt vollständig durch offenes unbesiedeltes Bergland mit teilweise rauem Gelände ohne jede Einkehr- oder Schutzmöglichkeit – dies ist bei unsicherem Wetter in Betracht zu ziehen. Alternativ schlägt Wainwright vor (ohne dafür einen konkreten Weg zu beschreiben), dem Swale auf kleinen Pfaden und Sträßchen abwärts bis nach Reeth zu folgen; das ist naturgemäß weniger anstrengend und durchläuft einige Dörfer mit Läden und Pubs. Reeth ist ein großes Dorf mit Lokalen, Geschäften, Museen und Wochenmarkt, auch hier ist ein Pausentag gut möglich.

Übernachtung: Reichlich Privat- und Hotelquartier, Campingplatz am Südende von Reeth. Südlich des nächsten Dorfes, aber nicht am Weg, liegt die Jugendherberge Grinton Lodge.
Einkaufen: in Reeth mehrere Einkaufsläden, ein Bäcker, ein Postamt und einige Fachgeschäfte.

Ein kleiner Linienbus fährt zwei Mal täglich von Richmond über Reeth nach Keld und zurück.

Reeth – Richmond (16 km / 178 km)

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Relativ kurze und auch geländemäßig leichte Tour aus dem unteren Swaledale heraus durch kleine, ruhige Dörfer und stille Farmen. Richmond ist mit etwa 9000 Einwohnern die bei weitem größte Stadt auf der gesamten Strecke und bietet alles, was für einen Pausentag benötigt wird. Die folgende sehr lange Etappe lässt sich abkürzen, indem noch ein paar Meilen nach Brompton-on-Swale oder Bolton-on-Swale weitergewandert wird. Bei Richmond enden die Pennines, kurz davor verlässt der Weg auch den Yorkshire-Dales-Nationalpark.

Übernachtung/Einkaufen: In Richmond reichlich, in der Umgebung auch einige Campingplätze.

Richmond – Ingleby Cross (36 km / 214 km)

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Diese längste Etappe (die als einzige keinen Nationalpark berührt) verläuft größtenteils durch topfebenes Kulturland, das Vale of Mowbray. Obwohl es einiges zu sehen gibt, gilt sie landschaftlich als uninteressantester Teil der Wanderung. Anstrengend ist sie wegen ihrer Länge und der hier unvermeidlichen teils kilometerlangen Abschnitte über (verkehrsarme) asphaltierte Straßen, die Füße und Knie beanspruchen.

Bei Brompton-on-Swale wird die hier zur Autobahn ausgebaute Fernstraße A1 unterquert, kurz darauf wird der Swale endgültig verlassen. Die Kirche in Bolton-on-Swale, direkt am Weg gelegen, bietet gekühlte Getränke sowie ein Denkmal für Henry Jenkins, der nach eigenen Angaben ein Alter von 169 Jahren erreichte. Nach knapp zwei Dritteln der Etappe wird das Dorf Danby Wiske mit dem White Swan Inn erreicht, die 200-km-Marke von St Bees aus. Im Gasthaus oder auf einem privaten Zeltplatz besteht Übernachtungsmöglichkeit. Kurz hinter Danby Wiske wird die Schnellbahnlinie London–Edinburgh per Straßenbrücke überquert. Anschließend geht der Weg fast nur auf kleinen Wirtschaftswegen durch eine Reihe von Gehöften. Direkt vor dem Ziel ist die verkehrsreiche vierspurige A19 an einer Raststätte zu queren – direkt auf der Fahrbahn. Eine Petition zum Bau einer Brücke wurde 2016 ergebnislos geschlossen[3]), im Zuge des National-Trail-Ausbaues wurden jedoch solche Überlegungen wieder aufgegriffen.

Übernachtung: B&B privat oder das Gasthaus Blue Bell Inn, auf dessen Wiese auch gezeltet werden kann. Etwas südöstlich in Osmotherley liegen ein sehr gut ausgestatteter Campingplatz und daneben eine Jugendherberge.
Einkaufen: Dorfladen in Brompton-on-Swale, Tankstelle an der A19.

Ingleby Cross – Clay Bank Top (19 km / 233 km)

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Das letzte Viertel der Wanderung, das hier beginnt, führt über das einsame Hügelland der North York Moors. Mit mehreren kräftezehrenden Anstiegen geht es größtenteils gemeinsam mit dem markierten und befestigten Cleveland Way über unbesiedeltes Moor- und Heideland am steil abfallenden Nordrand der Cleveland Hills entlang, wobei sich weite Ausblicke nach Norden über Middlesbrough bis nach Durham hinein bieten. Am letzten Anstieg auf Hasty Banks werden die Wainstones durchquert, eine Felsstufe mit großen schwärzlichen Steinen.

Übernachtung: Clay Bank Top ist eine unbesiedelte Passhöhe. B&B-Übernachtung ist im großen Dorf Great Broughton (nördlich, in der Ebene, hier auch ein Campingplatz) oder den Weilern Urra oder Chop Gate (südlich) verfügbar. Unterkünfte bieten bei Voranmeldung Autotransfer von und nach Clay Bank Top für wenig Geld an – empfehlenswert, denn die Straße ist keine schöne Wanderstrecke. Kräftige Wanderer können, wenn die Zeit reicht, noch die relativ einfachen 14 km weiter nach Blakey Ridge laufen, dort im Lion Inn übernachten (Zimmer oder Zeltmöglichkeit) und so die beiden letzten Etappen deutlich kürzen.
Einkaufen: In Great Broughton. Unterwegs Stärkung im Lordstones Cafe möglich.

Clay Bank Top – Glaisdale (28 km / 261 km)

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Nach einem kurzen Anstieg und einigen Kilometern über das Hochland wird Round Hill erreicht, höchste Erhebung der North York Moors. Kurz darauf erreicht der Weg den Unterbau einer ehemaligen, jetzt abgebauten Erzbahn, wo das Wandern sehr leicht fällt. Es geht in weiten Kurven leicht abfallend bis zum Höhenzug Blakey Ridge, wo das vielbesuchte Lion Inn auf der Mitte der Etappe zu einer Rast einlädt (auch Übernachtung oder Zelten möglich). Etwas weiter kann man mit einem kleinen Umweg an einer Straßenkreuzung das Flurkreuz Young Ralph besuchen, das Wahrzeichen des Nationalparks. Von dort folgt der Weg dem oberen Ende einiger weiterer, nun nach Norden verlaufender Täler und schließlich einer langen Geländezunge hinab nach Glaisdale. Wer auf Blakey Ridge übernachtet hat, hat in Glaisdale erst 14 km hinter sich und kann zumindest noch bis Grosmont weitergehen.

Übernachtung: B&B, aber nur wenige Möglichkeiten.
Einkaufen: In Glaisdale.

Glaisdale – Robin Hood’s Bay (30 km / 291 km)

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Der letzte Abschnitt ist wieder sehr abwechslungsreich, aber auch weit mit vielen Steigungen und daher durchaus anstrengend. Der Weg verläuft zunächst durch das romantische Tal des Flusses Esk bis zum Dorf Grosmont (von wo teilweise dampfgetriebene Züge durch die North York Moors bis Pickering fahren, der nächstsüdliche Bahnhof Goathland ist häufig Filmkulisse), durchquert dann abwechselnd heidebewachsene Anhöhen und waldige Täler mit einigen kleinen Rastmöglichkeiten und erreicht schließlich an einem Campingplatz nördlich von Robin Hood’s Bay die Steilküste der Nordsee, der er – nun wieder gemeinsam mit dem Cleveland Way – noch einige Kilometer nach Süden bis zum Ziel folgt.

Übernachtung/Einkaufen: Unterwegs in Grosmont möglich. Robin Hood’s Bay ist stark touristisch ausgerichtet (bei Ebbe gibt es sogar Sandstrand) und bietet zahlreiche Quartiermöglichkeiten, die aber auch entsprechend ausgebucht sein können. Kleine Hotels und Gasthäuser, zahlreiche B&B-Privatquartiere, Zeltplätze etwas außerhalb. Einkaufsläden und Fachgeschäfte vorhanden. Jugendherberge Boggle Hole etwa 1 km südlich am Cleveland Way.

Aussichtspunkte

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  • Dent (353 m)
  • Lining Crag (550 m)
  • Helvellyn (950 m) / St Sunday Crag (841 m) (jeweils auf Alternativstrecken)
  • Angle Tarn (480 m)
  • Kidsty Pike (780 m)
  • Nine Standards Rigg (662 m)
  • Cleveland Hills (420 m)
  • Blakey Ridge (400 m)

Nationalparks

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  • Lake District National Park (von Ennerdale Bridge bis Shap)
  • Yorkshire Dales National Park (von Shap bis Richmond)
  • North York Moors National Park (von Ingleby Cross bis Robin Hood’s Bay)

Literatur

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Wanderführer

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  • Alfred Wainwright: A Coast to Coast Walk. A Pictorial Guide, Michael Joseph London 1974, ISBN 0-7181-4072-9, englisch. Das ursprüngliche Werk. In einigen Details überholt, da die Streckenführung geändert wurde, aber aufgrund der humorvollen Texte unbedingt als Begleitung zu empfehlen, schon seine handgezeichneten praxisorientierten Karten und Aussichtspanoramen sind sehenswert.
  • Henry Stedman: Coast to Coast Path. 8. Aufl. 2018 aus der Trailblazer-Reihe, ISBN 978-1-905864-96-6, 288 Seiten, englisch. Genaue und sehr ausführliche Wegbeschreibung mit praktischen Zusatzinformationen, listet auch Unterkünfte auf. Gilt als Standardwerk. Handgezeichnete Karten mit vielen Details und Hinweisen.
  • Martin Wainwright: The Coast to Coast Walk. Aurum Press Verlag, ISBN 978-1-845-13222-4, englisch. Autor ist nicht mit Alfred Wainwright verwandt. Weg ausführlich beschrieben und auf offizieller Ordnance-Survey-Kartengrundlage dargestellt.
  • Ordnance Survey: Map of Coast to Coast Walk. A-Z Adventure Atlas. Offizielles, detailliertes Kartenmaterial im Maßstab 1:25.000 mit markiertem Streckenverlauf auf 72 Seiten.

Beschreibungen

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  • Erik Lorenz: Durch das Herz Englands. Schritt für Schritt von Küste zu Küste. Wiesenburg Verlag 2014, ISBN 3956321049. Ausführlicher Erfahrungsbericht mit Farbfotos, 372 Seiten.
  • Reinhard Wagner: England zu Fuß von links nach rechts. epubli, 152 Seiten. Persönliche Schilderung mit Schwarzweißfotos des Autors.
  • Olivia Portmann: Getting closer. My Way from Coast to Coast. Brunner Verlag Kriens 2011, ISBN 978-3-03727-039-4. Englisch und deutsch.
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Einzelnachweise

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  1. Bericht im „Guardian“, abgerufen am 12. August 2022
  2. BRouter von Arndt Brenschede, abgerufen am 31. August 2023.
  3. https://petition.parliament.uk/petitions/105379, abgerufen am 17. August 2016
 
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