Ambon
Ambon | |
Provinz | Maluku |
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Einwohnerzahl | 501.364 (2014) |
Höhe | 1.225 m |
Ambon |
Ambon (Pulau Ambon) ist eine Insel der Molukken in der indonesischen Bandasee etwa halbwegs zwischen Celebes und dem Vogelkopf Westneuguineas. Die wichtigste Ortschaft ist die Stadt Ambon (Kota Ambon).
Hintergrund
BearbeitenGeographisch gesehen besteht Ambon aus drei Teilen, die in der Landessprache als „Halbinsel“ bekannt sind, nämlich Leihitu, Leitimur und Salahutu im Osten.
Durch die tiefe Bucht von Ambon wird die Insel in zwei Halbinseln geteilt, wobei die nördliche Halbinsel, die normalerweise als Leihitu bezeichnet wird. Die südliche Halbinsel (Leitimur) wurde in die Stadt Ambon einbezogen. Der Großteil der muslimischen Bevölkerung lebt im nördlichen Inselteil und der Großteil der christlichen Bevölkerung, insbesondere Protestanten, wohnt im südlichen Teil der Insel Ambon. Die Wirtschaft der Stadt wird größtenteils vom öffentlichen Dienst getragen, gefolgt vom Handel. Es ist viel Militär hier stationiert. Zahlreiche Minahasa, Jawaner, Südaraber und Chinesen kamen in der Vergangenheit als Händler.
Nach Ende der Diktatur 1998 provozierte die im Rahmen der Transmirgrasi massenhaft zugezogene Bevölkerung einen muslimischen Pogrom (kerusuhan). Bis 2001 kam es zu Zerstörungen vieler Gebäude. 2011 wiederholten sich die Unruhen in geringerem Umfang.
Sprache
BearbeitenIn der Stadt dominiert, auch wegen der starken Zuwanderung, das Bahasa Indonesia. Wenige Nachfahren (< 10.000) der Alfuren sprechen noch Asilulu (Bahasa Ambon), eine malayo-polynesische Sprache. In den Dörfer Allang, Hatu und 1 Liliboi (Liliboy) im Westen pflegt man eine eigene, die aussterbende, Allang-Sprache. Auch in 2 Hatative Besar pflegt man einen distinkten Dialekt. In jenem Dorf ist das Denkmal “Ambon, City of Music.”
Die Suli-Bevölkerung wird als ambonesischer Stamm klassifiziert und spricht heute im Alltag Ambonesisch-Malaiisch. Waai (Wai) ist der östliche Bezirk an der Küste der Haruku-Straße. Der höchste Punkt dort ist der 1 Berg Salahutu (1086 m). Nördlich von diesen ist der Bezirk Tulehu. Die Angehörigen diese Stammes sind ausschließlich Muslime.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenAus Pattimura fliegt man auch auf Pulau Buru zu den Landeplätzen 1 Namlea (IATA: NAM) und 2 Namrole-Buru (NRE, IATA: NRE) .
- 1 Buchungsbüro Garuda, Jl. Jend. A Yani No.19, Kel Batu Gaja, Kec. Sirimau. Tel.: +6282248862020. Geöffnet: 8.00-17.00.
Mit dem Schiff
Bearbeiten- 1 Fahrkartenverkauf Pelni, Jl. D. I. Panjaitan № 19, Uritetu, Kec. Sirimau. Geöffnet: Mo.-Fr. 8.30-12.00, 13.30-14.30.
- 2 Fahrkartenverkauf ASDP, Jl. Jenderal Sudirman, Tantui Atas, Kel Wainitu, Kec. Sirimau. Geöffnet: Mo.-Fr. 8.30-16.30.
Segelyachten
BearbeitenFormalitäten für aus dem Ausland kommende können im Hafen Yos Sudarso erledigt werden. Hafenmeister und Quarantäne sind gegenüber voneinander beim Pelni-Dock.
Mobilität
BearbeitenEs führt eine Küstenstraße um Ambon.
Fähren
BearbeitenSehenswürdigkeiten
BearbeitenStadt Ambon
BearbeitenZwei Drittel der Inselbewohner wohnen in der Großstadt Ambon. Aufgrund seiner Lage auf einer Vulkanbogeninsel sind 73 % der Stadtfläche hügelig mit steilen (30–45°) bis sehr steilen (> 45°) Hängen. Die Stadt Ambon ist, zu beiden Seiten der Bucht, in fünf Bezirke unterteilt, nämlich Sirimau das Zentrum, der Südwesten Nusaniwe, Süd-Leitimur (ländlich), Teluk Ambon und Teluk Ambon Baguala. Über die Hälfte der Bewohner sind evangelisch, die meisten Angehörige der 1935 begründeten reformierten Gereja Protestan Maluku. Es gibt mehr als 220 Kirchen in der Stadt.
Der auf der nördlichen Seite der Bucht liegende Ortsteil 3 Poka mit der Universität ist eingemeindet. Die Brücke ist auch die längste in Ostindonesien.
Historisches aus der Kolonialzeit ist nur das Tor vom Victoria-Fort. Der alte Ort wurde in den 1940ern schwer beschädigt, auch 1999 kan es zu Zerstörungen.
- 2 Soldatenfriedhof, Ambon (Ambon), Indonesië Parkähnlicher Friedhof alliierter Soldaten, vor allem Australier von denen 1150 als Kriegsgefangene am Ort waren. Geöffnet: 9.00-17.00.
- 3 Provinzmuseum (Museum Siwalima Provinsi Maluku), Jln. Dr. Malaihollo - Taman Makmur, Ambon (5 km südwestlich des Zentrums). Tel.: (0)911341652, E-Mail: helmyonlylatuheru@yahoo.com 2 Walgerippe, einige Bootmodelle und Schaufensterpuppen mit traditioneller Kleidung. Geöffnet: Mo.-Fr. 8.00-16.30. Preis: 5.000 Rp (Erwachsene), 4.000 Rp (Kinder), 10.000 Rp (Ausländer*innen).
- 4 Pattimura-Denkmal. In einem kleinen Park, mit dem „Monumen Gong Perdamaian Dunia“ ein Stück weiter.
Aktivitäten
Bearbeiten- 1 Freibad Titra Loka, Halong, Baguala. Geöffnet: 6.00-19.00.
- 2 Waterpark Citraland (im firmeneigenen Neubauviertel). Familienfreundlicher Aquapark-Komplex zu dem ein Hotel gehört. Geöffnet: Mi.-So. 13.00-19.00.
Tauchen
BearbeitenTauchsaison ist von September/Oktober bis Mai/Juni, wobei Hochsaison in den Monaten November und Mai ist. Im flughafennahen Dorf Laha gibt es drei Tauchstationen und das 1 Hotel Patra (Tel. +6281343230559). Leider ist der schwimmende, herumliegende und gesunkene Müll ein Problem. “Muck Diving” ist der übliche Stil, bei relativ langen Tauchgängen bis zu einer Stunde.
Für Tauchaktivitäten gibt es 2 Nusa Pombo (Pulau Pombo) , eine Insel zwischen der Ambon und der Insel Haruku. Bis vor wenigen Jahren Naturschutzgebiet, wurde sie zu einem „Naturtourismusgebiet“ erklärt, das 2025 entwickelt werden soll.
Strände
BearbeitenDie Wassertemperatur ist ganzjährig 27–30 °C.
Vielfach wird Eintritt verlangt. Die bekannteren Strände (pantai) sind:
- 3 Pintu Kota kostet Eintritt und kann 6.00-22.00 Uhr besucht werden. Dies ist ein Strand mit einer Klippe, in der sich ein Loch befindet, „das einer Tür ähnelt.“ Hier betraten portugiesische Entdecker zum ersten Mal die Insel Ambon. Ruhig, mit sehr vielen Riffen und Steinen. Auch sehr dreckig was an der Flut liegt, der Besitzer kümmert sich nur wenig darum. Bei hohem Wellengang ist der Besuch nicht sinnvoll.
- 4 Hukurila ist eine geschützte Bucht. Daher kaum Wellen, gut geeignet zum Schwimmen und Schnorcheln. Es gibt ein paar Korallenriffe. Es gibt auch ein Tauchzentrum. Trotz Eintritt öfter schlecht gepflegt, Sauberkeit der Toiletten und Duschen scheint von der Tagesform abzuhängen.
- 5 Lawena an der Ostküste ist steinig.
- 6 Namasua, im Dorf Naku, eine halbe Stunde von Ambon-Stadt. Geschützte Bucht mit weißem Sand, die man über eine Pfad (teils Treppen) erreicht. Panorama am Morgen und am Nachmittag.
- 7 Natsepa (und Sopapei) flacher, familiengerechter, sandiger Strand in Suli. Strömungen weiter außen. Die Imbisse sind spezialisiert auf gebratene Bananen und den Obstsalat Rujak. Der ein Stück weiter gelegene Abschnitt Mandalise ist Privatstrand, kostet also zusätzlich Eintritt. Am anderen Ende Ortschaft Suli ist der Strand von Pasar Minggu. Auch hier sind zwei 4-Sterne-Hotels.
- 2 Natsepa Hotel, Jl. Natsepa № 36, Suli. Tel.: +62911362555. Wohl das beste Hotel der Insel mit entsprechenden Preisen. Preis: gehoben.
- 8 Liang (Hunimua). Wohl der ansprechendste und sauberste Strand in Ambon. Langer, weißer Sand, die Bäume sind groß, was den Strandbereich schattig und kühl macht. Es schwimmen in Küstennähe gelegentlich Delfine. Baden ist hier fast immer gefahrlos möglich. Die Wellenbrecher und die teils recht schäbigen Warungs sind keine Augenweide. Kostet Eintritt, dafür gibt es Toiletten. Die südlich des Piers liegenden Strandbereiche werden Akipai bzw, Wainuru genannt.
- 9 Ora beim Dorf Saleman. Türkises Wasser in eingeschnittener felsiger Bucht. Mehrere Ressorts haben Hütten auf Stelzen gebaut.
- 10 Batu Lubang Stadtstrand, am südlichen Ende von Ambon-Stadt. Felsig, daher ist das Schwimmen nicht zu empfehlen. Es gibt ein Tauchzentrum. Im nahen Ort Amahusu ist ein Mittelklassehotel, das Tirta Kencana (Tel. +628114708800) sowie Cafés usw.
- Das Darwin-Ambon Yacht Race endet Mitte August mit einer mehrtägigen Party am 11 Strand von Amahuso.
Einkaufen
BearbeitenDer größte Markt ist der 2 Pasar Mardika an der Promenade, zu dem ein Fischmarkt gehört.
Ein weiterer 3 Fischmarkt ist am Jl. Sultan Hasanudin, Hative Kecil.
- Einkaufszentren
- 4 Ambon City Center, Jl. Wolter Monginsidi, Passo, Kec. Baguala. Einkaufszentrum, auch Supermarkt. Dazu Cinema XXI.
- Maluku City Mall, Jl. Jenderal Sudirman No.1, Hative Kecil, Kec. Sirimau. Modernes Einkaufszentrum, vor allem für Bekleidung. Mit Food Court.
- 6 Swalayan Indo Jaya, Jl. Yan Paays, Uritetu, Kec. Sirimau. Preisgünstiger kleiner Supermarkt mit Schnapsabteilung. Geöffnet: 8.00-20.00, So. 12.00-21.30.
- 7 Red & White, Jl. Jenderal Sudirman No.88, Batu Merah, Kec. Sirimau (am Ambon Manise-Platz). Weinhandlung. Geöffnet: 9.00-22.00.
Küche
BearbeitenDie heute häufigste Sättigungsbeilage ist Reis. Traditioneller ißt man auch den Brei Papaeda oder Kasbi, gekochten Maniok.
Sago Gula ist frittiertes Sago in Kokosflocken.
Aus dem Fruchtfleisch um die Muskatnuß wird zur Herstellung von Marmelade oder für süßen „Wein“ genutzt. Muskat wächst am besten in Verbindung mit Canarium-Bäumen (kenari), die – neben für den Bootsbau geeignetem Hartholz – eine mandelähnliche Nuß produzieren.
Cafés, Rumah kopi, gibt es etliche.
Nachtleben
BearbeitenAls islamisierte Insel ist das Angebot an Bars eingeschränkt.
Unterkunft
BearbeitenGünstige und mittlere Hotels gibt es zahlreich im Bereich am Hafen von Ambon-Stadt. Das 4 Dorf Suli ist touristisch entwickelt.
- 4 Azzahra Guest House, Jl. Ir. M. Putuhena, Wayame, Kec. Tlk. Ambon (150 m vom Fähranleger Wayame). Tel.: +622129706666.
Gehoben
Bearbeiten- 5 Hotel Santika Premiere, Jl. Jenderal Sudirman No.88, Batu Merah, Kec. Sirimau (zentral in Ambon-Stadt). Tel.: +629113833888. Hauseigenens Gandaria Restaurant. Preis: Doppel: 800.000-1,3 Mio. Rp.
- 6 Maluku Resort & Spa, Jl Waititiri, Suli, Salahutu. Tel.: +62911361970.
Sicherheit
BearbeitenGesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenVorwahl Ambon-Stadt ☎ +62 911, PLZ 97111–97237
Ausflüge
BearbeitenSaparua
BearbeitenSiehe auch: Fährverbindungen
Literatur
BearbeitenSiehe auch: Literatur über die Molukken
Georg Rumpf (1627–1702) beschrieb in seinem Herbarium Amboinense erstmals Pflanzen, vor allem Orchideen der Insel. Zu den Resten der Molukken-Sprachen (Allang, im Inselwesten) forschte in den 1990ern Nikolaus P. Himmelmann.
- Chauvel, Richard; Nationalists, Soldiers and Separatists: The Ambonese Islands from Colonialism to Revolt, 1880-1950; Leiden 1990 (KITLV Press)
- Games, Alison; Inventing the English Massacre: Amboyna in History and Memory; New York, NY 2020 (Oxford University Press); [Massaker 1623]
- Stresemann, Erwin; Die Lauterscheinungen in den ambonischen Sprachen; Berlin 1927 (Reimer)
Weblinks
Bearbeiten(Stand: Okt 2024)
- Ambon beim “Cities of Music”-Netzwerk der UNESCO