Abijatta-Shalla-Nationalpark
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Der Abijatta-Shalla-Nationalpark, auch Abijata-Shalla Lakes National Park, ist ein Nationalpark im Süden Äthiopiens, der nach den beiden größten Seen benannt wurde. Es liegt in der Region Oromia und im äthiopischen Hochland, 200 Kilometer südlich von Addis Abeba und westlich der Autobahn Batu/Ziway–Shaashamannee.
Höhepunkte der Besichtigung des Nationalparks sind Wasservögel, darunter Rosapelikane und Rosaflamingos, und eine Reihe heißer Quellen.
Hintergrund
BearbeitenGeografie
BearbeitenDer Abijatta-Shalla-Nationalpark ist von Addis Abeba etwa 210 km entfernt.
Der seit 1963 bestehende Nationalpark umfasst eine Fläche 887 km², darunter eine Wasserfläche von 482 km², zu dem auch die Seen am Ostafrikanischen Grabenbruch Abijatta und Shalla (auch Shala) gehören. Diese beiden Seen sind durch drei Kilometer hügeliges Land getrennt. Die Höhe des Parks reicht von 1540 bis 2075 Metern. Der höchste Gipfel ist die 2075 m hohe O’a Caldera (Mount Fike), die zwischen den beiden Seen liegt. Abijatta und Shalla sind zwei alkalische Seen, die während der vulkanischen Aktivitäten der O'a Caldera und seltener Erdbeben entstanden sind. Heiße Quellen finden sich an der nordöstlichen Ecke des Abijatta-Sees und an der Südwest- und Ostküste von Shalla.
Geschichte
BearbeitenHauptgrund der Einrichtung war der Schutz der Tierwelt, insbesondere der Schutz der reichhaltigen Vogelbestände. Allerdings gelang der Schutz der Säugetiere nur teilweise. Während der letzten Tage des Derg-Regimes und einige Zeit danach nutzten viele Nomaden die geschwächte zentrale Autorität, um in den Park zu ziehen und sich mit ihrem Vieh dort niederzulassen. Ein Großteil des Akazienwaldes rund um den Lake Abijatta wurde für Holzkohle abgeholzt. Derzeit fällen kleine Gruppen nicht nur weiterhin Akazien, sondern gehen sogar so weit, die salzige Erde vom Seeufer zu entfernen und zu verkaufen. Seit 1996 gibt es Bestrebungen, den Nationalpark wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuführen und ihn zu entwickeln und hierfür auch die lokaler Gemeinschaften mit einzubinden.
Landschaft
BearbeitenDas Gebiet des Abijatta-Shalla-Nationalparks umfasst offenes Grasland, Trockensavannen, trockene Buschlandschaften und Laubwälder, die von verschiedenen Akazienarten dominiert werden. Von einst 76 Säugetierarten trifft man heute nur noch 30 an. Aufgrund der Bejagung und des Verlusts ihres Lebensraums wurden Löwen, Giraffen, Wasserböcke, Büffel und Somalia-Kuhantilopen lokal ausgerottet. Der Park beherbergt 299 Vogelarten, davon sechs endemische, also nur hier vorkommende, Arten.
Anreise
BearbeitenVon Addis Abeba erreicht man den Abijatta-Shalla-Nationalpark über die Addis-Abeba-Adama-Autobahn 6 über Modjo und Baatuu (210 km, 3 Stunden 15 Minuten Fahrt), über die man auch Awasa erreichen kann, oder über Butajira (228 km, 3 Stunden 45 Minuten Fahrt). Die Straßen führen im Osten am Nationalpark vorbei.
Der 1 Haupteingang liegt zwischen beiden Seen an der Autobahn 6, 47 km südlich von Baatuu und 41 km nördlich von Shaashamannee.
Gebühren
BearbeitenEintrittspreise: 90 Birr für Ausländer, 20 Birr für Äthiopier, 20–40 Birr pro Fahrzeug (Stand 2015). Weitere Gebühren sind für den obligatorischen Parkführer einzuplanen. Öffnungszeiten des Headquarter-Büros: täglich 8:30–12:30, 13:30–17:30 Uhr.
Mobilität
BearbeitenDer Nationalpark kann mit PKWs auf Pisten befahren werden. Diese Pisten sind nicht so rutschig, selbst Ende Juli oder Anfang September.
Beim Fahren mit Fahrzeugen bis zum Rand dieser Seen ist Vorsicht geboten, da die dünne Kruste aus getrocknetem Schlamm auf der Oberfläche ohne Vorwarnung nachgeben kann.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSehenswert sind die beiden Seen mit ihren vielen Wasservögeln, die 1 O’a Caldera (Mount Fike) mit ihren Vulkanlandschaften und die heißen Quellen.
Im Norden befindet sich der 2 Abijatta-See (አብያታ ሐይቅ) mit einer Wassertiefe von 14 m, im Süden der 3 Shalla-See (ሻላ ሐይቅ) mit einer Wassertiefe von 266 m. Letzterer See befindet sich in einem ehemaligen Vulkankrater. Südlich des Shalla-Sees befindet sich am Rand des Nationalparks der 4 Chitu-See (ጪጡ ሐይቅ), dessen Salzwasser blaugrün erscheint.
Außerhalb des Nationalparks befindet sich der 5 Langano-See (ላንጋኖ ሐይቅ) .
An verschiedenen Stellen im Nationalpark gibt es heiße Quellen.
Aktivitäten
BearbeitenWanderungen
BearbeitenDie O’a Caldera (Mount Fike) zwischen den beiden Seen eignet sich für Wanderungen und als Aussichtspunkt auf die drei Seen, darunter den Langano-See.
Besichtigung der Flora
BearbeitenZu den hier anzutreffenden Baumarten gehören die Schirmakazie (Acacia tortilis), die Seyal-Akazie (Acacia seyal), der Gummiarabikumbaum (Acacia senegal), die Acacia etibicas, die Wüstendattel (Balanites aegyptiaca) und die Maulbeerfeige (Ficus sycomorus).
Beobachtung der Vogelwelt
BearbeitenZu den im Nationalpark anzutreffenden 299 Vogelarten gehören der Afrikanische Strauß und der Somalistrauß. Rosaflamingos und Zwergflamingos kann man am Abijatta-, Chitu- und Shalla-See antreffen, die als Algen-Fütterungs- und Brutgebiete dienen. Rosapelikane ließen sich nur am Shalla-See nieder, der auch als Brutplatz und Futterplatz dient, und zwar zusammen mit Störchen, Goliathreihern, Graureihern, Marabus, Schreiseeadlern, Fischadlern, Kormoranen, Regenpfeifern und Strandläufern. Andere Vogelarten wie Papageien, Enten, Adler, Eulen, Nashornvögel, Afrikanische Bartvögel, Bienenfresser und Tauben gedeihen im Buschland. Zu den endemischen Arten zählen der Klunkeribis, der Gelbkopfpapagei, der Tarantapapagei, der Weißflügel-Klippenschwätzer und der abessinischer Schwarzkopfpirol (Mönchspirol).
Beobachtung der Tierwelt
BearbeitenZu den Großsäugern gehören Grant-Gazellen, Bohor-Riedböcke, Oribis (Bleichböckchen), Gewöhnliche Warzenschweine, Große Kudus, Karakale, Honigdachse, Mantelaffen, Anubispaviane, Erdferkel, Tüpfelhyänen, Klippspringer, Gewöhnliche Stachelschweine, Afrikanischer Goldwölfe und Schabrackenschakale.
Zu den Kleinsäugern gehören das Scott-Mausohr (Myotis scotti), die Guramba-Spitzmaus (Crocidura phaeura), die Mahomet-Zwergmaus (Mus Mahomet), die Weißpfoten-Kurzkopfratte (Stenocephalemys albipes), die Abessinische Grasratte (Arvicanthis abyssinicus) und die Harrington-Ratte (Desmomys harringtoni).
Küche
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenInnerhalb des Nationalparks gibt es nur eine Lodge. Die nächstgelegenen Hotels sind in Baatuu, in Shaashamannee oder am Westufer des Langano-Sees verfügbar.
- 1 10.000 Flamingos Lodge (im Osten des Chitu-Sees). Tel.: +251 (0)94 695 9191. Lodge mit zehn Rundhäusern. (7° 24′ 23″ N 38° 25′ 38″ O)
Campinggebühren betragen 40–60 Birr pro Person (Stand 2015).
Klima
BearbeitenDie Temperaturen erreichen im Sommer bis zu 45 °C. In der Regenzeit zwischen März und September fallen bis zu 500 mm Niederschläge.
Ausflüge
Bearbeiten- Langano-See – Mehrere Luxusresorts zum Entspannen, Schwimmen und für andere Strandaktivitäten. (Eingänge der Resorts auf der linken Seite der Straße nach Shaashamannee.)
- Baatuu – Stadt mit einigen Unterkünften, die sich im Westen des Ziway-Sees befindet. Am See lassen sich Vögel und Flusspferde beobachten.
- Tiya-Stelengruppe, Felsenkirche von Addadi Mariam und die paläologische Stätte von Mekla Kunture – Drei historische Stätten in Folge, auf dem Rückweg nach Addis Abeba über die Butajira-Straße. 96 km nach Tiya (1½ Stunden Fahrt).
Literatur
Bearbeiten- Eco-Tourism Potentials of Abijata-Shalla Lakes National Park (ASLNP), Central Rift-Valley of Ethiopia. In: Journal of Tourism, Hospitality and Sports, ISSN 2312-5187, Bd. 37 (2018), S. 17–26, PDF. :
Weblinks
Bearbeiten- Abijata Shala Lake National Park. Abgerufen am 14. Januar 2023. Archiviert vom Original.