Trinidad (Trinidad und Tobago)

Insel im Karibischen Meer
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Trinidad (Trinidad und Tobago)
Einwohnerzahl1.267.145
Höhe940 m
Lagekarte von Trinidad und Tobago
Lagekarte von Trinidad und Tobago
Trinidad

Trinidad ist eine Insel in Trinidad und Tobago.

Regionen

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Politische Einteilung

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Trinidad und Tobago gliedert sich in elf regions, drei boroughs und zwei cities. Eine region ist einem Bundesland vergleichbar, ein borough einer kreisfreien Stadt und eine city einem Stadtstaat wie Hamburg oder Berlin, wobei das Konstrukt des borough aus dem englischen Rechtsraum stammt und im deutschsprachigen Raum unbekannt ist. cities sind Port of Spain und San Fernando, boroughs sind Arima, Chaguanas und Point Fortin.

Geographische Aufteilung

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  • Northern Range: Dieser Höhenzug erstreckt sich auf einer Länge von 65 Km entlang der Nordküste. Die Nordküste ist steil und felsig. Dort findet man keine durchgehende, befahrbare Straße. Das ganze Gebiet ist überhaupt wenig erschlossen, damit ein wahres Paradies für die Tierwelt. Einzig von Port of Spain aus und entlang der Ostküste gibt es Straßenverbindungen zur Nordküste. Von Arima aus kann man auf teilweise sehr schlechter Straße nach Norden vordringen. Die höchsten Erhebungen sind der Berg "El Tucuche" mit 936 m und der "El Corre de Aripo" mit 940 m. Nordwestlich von Arima findet man eine größere Anzahl von Höhlen.
  • Der Ost-West-Korridor ist eine Ebene am Fuße der Northern Range. Es ist das am dichtesten bebaute und besiedelte Gebiet der Insel. Von der Matura Bay im Osten reicht die Ebene bis zur Hauptstadt Port of Spain im Westen. In Port of Spain beginnend erreicht man übergangslos die Städte San Juan, St. Joseph, Curepe (mit dem Ortsteil St. Augustine und der Universität), Tunapuna, Arouca (mit dem internationalen Flughafen Piarco im Süden), Valencia und Sangre Grande. Das bebaute Gebiet ist dort zwischen zwei und sieben Kilometer breit. Auf nördlicher Route erreicht man alle Orte auf der Straße Eastern Main Road. Mehr oder weniger parallel dazu gab es dort früher eine Eisenbahnlinie von Port of Spain bis nach Arima. Die ehemaligen Gleisanlagen sind einer Straße gewichen, die für den Busverkehr reserviert ist, die "Priority Bus Route". Auf südlicher Route wurde der autobahnähnliche "Churchill Roosevelt Highway" als entlastungsstraße gebaut.
  • Central Range: Dieser Höhenzug ist wesentlich flacher, er erstreckt sich leicht schräg, nördlich von San Fernando im Westen bis nach Manzanilla im Osten.
  • Im Süder der Central Range findet man wieder flaches Land, es riecht dor überall nach Erdöl. Überall wird Erdgas und -öl gefördert. Zwischen San Fernando und Point Fortin befindet sich einer vor drei bekannten Teer-Seen dieser Erde. Weit verbreitet sind Schlammvulkane.
  • Die Southern Range, auch "the Deep South" genannt, also der tiefe Süden bildet als flacher Höhenrücken den Abschluss.

Weitere Ziele

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Hintergrund

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Landesbeschreibung

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Geologen und Faunisten zählen Trinidad und Tobago zu Südamerika, nicht zu den Karibischen Inseln. Vor vermutlich noch 10.000 Jahren waren die Inseln mit dem südamerikanischen Festland verbunden. Heute ist die Insel Trinidad durch eine 11 km breite Meerenge von Venezuela getrennt.

Die Insel Trinidad hat eine etwa rechteckige Form, deren Westküste durch den Golf von Paria tief eingeschnitten ist. Die Nord-Süd Ausdehnung beträgt 83 km. Entlang der Nordküste verläuft eine flache Bergkette, die bis zu 940 m hoch aufragt, die Northern Range. Dort findet man eine Vielzahl von Höhlen und Wasserfällen. Sie ist Erdgeschichtlich der östlichste Ausläufer der südamerikanischen Anden. Dort hat die Insel eine Breite von 86 km, vom Golf von Paria zur Ostküste sind es an der schmalsten Stelle nur 48 km, während sie an der Südküste 104 km mißt. An der Ostküste ließen sich 1783 französische Siedler südlich von Manzanilla nieder, wo sie zwölf aneinandergrenzende Kokosplantagen anlegten, die noch heute die Landschaft prägen. Die Nord- und Südküste sind wenig erschlossen. Dort gibt es keine durchgehenden Straßenverbindungen. Abgesehen von der Churchill Roosevelt und der Uriah Butler Schnellstraße sind alle anderen Straßenverbindungen auf der Insel nicht sehr gut. Bis 1957 war die Southern Main Road die Hauptstraße zwischen dem Norden und dem Süden. Dann wurde der Princess Margaret Highway als Schnellstraße zwischen Port of Spain und Chaguanas gebaut. Inzwischen wurde die Straße umbenannt in Uriah Butler Highway. Während des ersten Ölbooms in den 1970er Jahren wurde diese Schnellstraße als Sir Solomon Hochoy Highway bis nach San Fernando erweitert. Es gibt inzwischen Ausbaupläne bis nach Point Fortin. In West Ost Richtung verbindet der Beetham Highway Port of Spain mit dem Uriah Butler Highway. Von dort aus führt der Churchill Roosevelt Highway weiter bis zu seinem derzeitigen Ende, drei Kilometer hinter Arima. In diesem sogenannten Ost-West Korridor der sich von Chguaramas bis nach Arima am Fuße der Northern Range Hügelkette entlangzieht lebt über die Hälfte der Inselbevölkerung.

Fast die Hälfte von Trinidad ist noch bewaldet. Die Insel hat aber keine ausgeprägte Tourismusindustrie. Dafür besitzt Trinidad die einzigen größeren Erdgas und -ölvorkommen aller Karibikinseln. Vor Point Lisas befinden sich große Erdgasfelder im Meer. Dort findet man deshalb die größte Industrieansammlung. Neben Eisen und Stahl gibt es vier Methanolproduzenten und sechs Anlagen für die Ammoniumproduktion. 1999 begann man mit dem Bau einer Aluminiumschmelze. Am Galeota Point und in Pointe a Pierre stehen Erdölraffinerien. Erst 1998 hat die Amoco Trinidad Oil Company neue große Erdölfelder vor der Küste von Trinidad gefunden. Im ganzen Süden der Insel wird Erdöl gefördert. Dort gibt es auch mehrere Schlammvulkane.

Vor der Nordwestküste liegen mehrere Inseln, die zum Territorium von Trinidad und Toabago gehören.

  • Diego Islands: Zu den Diego Islands gehören die Inseln Carrera und Cronstad Island. Sie liegen etwas mehr als 500 m vor der Halbinsel Point Gourde. Die Insel Carrera hat eine Ausdehnung von 420 x 270 Metern, seit dem Jahre 1877 ist sie Gefängnisinsel. Angeblich ist sie so sicher wie das amerikanische Alcatraz.
  • Five Islands: Die Inselgruppe Five Islands besteht aus den fünf Inseln Caledonia, Craig, Lenagan, Nelson und Rock.
  • Insel Chacachacare: Die Insel befindet sich fast auf halbem Wege nach Venezuela. Die Strömung in der Meerenge ist stark und gefürchtet. Seeleute nennen die Durchfahrt Boca del Drago oder „dragon´s mouth“, also Drachenmaul. Die Insel hat eine Ausdehnung von 15 km in der Länge und 3 km in der Breite, sie ist 8 km von Trinidad entfernt.
Die Überfahrt von Chaguaramas dauert je nach Wetterlage etwa eine Stunde. Seit dem Jahre 1877 befand sich auf der Insel eine Leprakolonie, seit 1984 ist sie unbewohnt.
Im Jahre 1885 wurde nahe der Perruquier Bay auf dem höchsten Punkt der Insel, 818 m, ein Leuchtturm gebaut, er ist immer noch im Betrieb. Auf der Ostseite befindet sich die tief eingeschnittene Bucht Chacachacare Bay. Auf der gegenüberliegenden Inselseite liegt die La Tinta Bay. Sie hat schwarzen Sandstrand und wurde jahrelang als Versteck für Schmuggelgut genutzt.
Bei Chapelle Bay findet man einen Salzsee.
  • Insel Gaspar Grande: Die Insel ist rund 2 km lang und 800 m breit, sie ist auch unter dem Namen Gasparee Island bekannt. Ihr Name geht auf den früheren Besitzer Don Gaspar de Percin zurück. Sie liegt nur einen Kilometer vor der Küste. Von der Crews Inn Marina in Chaguaramas fahren Boote in 20 Minuten dorthin. Die Überfahrt von Chaguanas zur Südseite kostet 40 TT $, zur Ostseite 30 TT $. Im allgemeinen fahren die Boote zum Point Baleine, wo es zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Walfangstation gab. Heute befindet sich dort eine kleine Marina und Picknick Plätze.
Im 19. Jahrhundert wurde auf der Insel noch Baumwolle angebaut.
Die kleine Bombshell Bay am Ostende ist zum Baden geeignet. Auf dem Bombshell Hill befand sich ein Fort.
Die Gasparee Caves sind ein Netzwerk von Tropfsteinhöhlen, es gibt dort sogar einen kleinen See. Der Zugang ist nur mit Genehmigung der Chaguaranas Development Authority und mit Führung eines registrierten Tourunternemers möglich. Sie sind täglich von 9-15 Uhr geöffnet, Eintritt: 10 TT $.
Innerhalb von 25 Minuten kann man zur anderen Inselseite laufen, dort findet man Geschützstellungen aus dem II. Weltkrieg.
Seit den 1980er Jahren befand sich dort auch das Fantasy Island Resort mit Restaurant, Cafe und Pool. Tel. 678-9001.
Bayview Beach Resort & Marina, Tel. 678-9001-02
  • Insel Huevos: Die kleine, länglich, schmale Insel Huevos befindet sich in Privatbesitz. Sie ist unbewohnt und Brutplatz für Seevögel.
  • Insel Monos: Monos liegt nur etwa 650 m vom Entrada Point entfernt und hat zwei Landestege in der Morris Bay und in der Grand Fond Bay. Sie ist dicht bewaldet und nicht dauerhaft bewohnt. Es gibt dort aber eine zunehmende Anzahl von Ferienhäuser von reichen Trinis. Früher gab es in der Turtle´s Bay eine Walfangstation. Dort ist noch einer der Kupferkessel erhalten, in dem das Walfett gekocht wurde.

Geschichte

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Über die allerersten Inselbewohner ist nichts bekannt, man nimmt aber an, dass schon 5.000 Jahre vor Christi Geburt Indianerstämme aus Südamerika auf Trinidad und Tobago gelebt haben.

Auf dem Weg in den Norden haben Ciboney-Indianer als Sammler und Jäger vermutlich zuerst die Insel Trinidad besiedelt. Zwischen 100 und 1000 nach Christus folgten ihnen höher entwickelte Ignerie-Indianer und Taino-Indianer vom Stamm der Arawaks aus dem Orinokogebiet, die schon Landwirtschaft betrieben. Im 13. Jahrhundert überfielen kriegerische Carib-Indianer die friedlichen Arawaks, töteten die Männer und nahmen sich die Frauen.

Auf seiner dritten Reise entdeckte Christopher Kolumbus auf südlicher Route segelnd diese Insel im Sommer 1498. Er nannte die Insel La Isla de la Trinidad, Insel der Dreifaltigkeit, und umfuhr sie im Uhrzeigersinn. Einen Tag später verließ er sie um die Insel Grenada zu erreichen. Zu dieser Zeit lebten noch geschätzt 35.000 Indianer auf den beiden Inseln; Arawaks im Südosten und Carib-Indianer im Norden und Westen in der Gegend von Arima, Mucurapo und Port of Spain.

Erst 1532 betrat Don Antonio Sedeno beim Fischerdorf Cumucarapo, das heute Mucarapo heißt, als erster spanischer Entdecker die Insel. 50 Jahre später kam eine größere Gruppe von Siedlern mit dem spanischen Soldatenführer Don Antonio de Berrio y Oruna und dessen Leutnant Domingo de Vera auf der Suche nach dem berühmten Gold von El Dorado auf die Insel. An der Ostküste bauten sie die Siedlung San José de Oruna, das heutige St. Joseph, dort wurde auch die Inselverwaltung angesiedelt. In der Indianersprache hieß der Ort Caroni. Er wurde 1595 durch den britischen Seefahrer Sir Walter Raleigh zerstört, Berrio y Oruna wurde gefangen genommen. Die älteste Kirche der Insel, die St. Joseph Catholic Church aus dem Jahre 1593, blieb aber erhalten. Die ist zugleich der älteste Kirchenbau auf Trinidad.

1699 rebellierten die Indianer gegen die spanischen Missionierungsversuche. Missionare und der Gouverneur wurden dabei getötet. Soldaten wurden gegen die Indianer eingesetzt. Die Armee trieb die Indianer bis zur Nordostspitze der Insel. Bei dem Ort Toco stürzten sich viele Indianer ins Meer. Zehn Jahre später wurden die Missionsstationen abgeschafft.

1739 gab es auf der Insel eine Pockenepedemie, an der ein großer Teil der Bevölkerung starb. Nach wiederholten Angriffen von Piraten auf den Ort San José de Oruna, heute Saint Joseph, verlegte der Gouverneur Pedro de la Moneda den Regierungssitz im Jahre 1757 nach Puerto de Espana, dem heutigen Port of Spain. Da die Insel nur sehr schwach besiedelt war und Spanien fürchtete, die Insel könne dadurch leicht von England eingenommen werden, lockte der spanische Gouverneur Manuel Falques 1776 katholische Siedler mit Steuererleichterungen ins Land. Er brachte der Insel etwas wirtschaftlichen Aufschwung und veranlasste die Gründung des Ortes San Fernando. Mit Hilfe von Sklavenarbeit entstanden Zuckerrohr- und Baumwollplantagen. 1784 schickte Spanien seinen fähigsten Gouverneur, Don José Maria Chacon, auf die Insel. Unter seiner Führung wuchs die Bevölkerung auf fast 18.000 Menschen an. Davon waren nur 2.000 Weiße, über 10.000 waren afrikanische Sklaven und knapp 1.000 waren Indianer, der Rest bestand aus freien Mischlingen.

Im Jahre 1795 kam es zum Krieg zwischen Spanien und England. Im Mai 1796 lief das britische Schiff „H. M. S. Lebra“ unter der Führung von Sir Ralph Abercromby bei Chaguaramas die Insel an. Der spanische Admiral Don Sebastian Ruiz de Apodaca ließ alle spanischen Schiffe im Hafen in Brand setzen und Gouverneur Chacon übergab Trinidad kampflos an die Engländer. Sir Abercromby ernannte einen seiner Offiziere, Thomas Picton, zum ersten Gouverneur. Die Ernennung entwickelte sich zu einem absoluten Missgriff. Picton betrachtete Sklaven und Mischlinge als Aufwiegler. Farbige Plantagenbesitzer und Sklaven wurden ständigen Repressalien ausgesetzt. 1802 musste er von Thomas Hislop abgelöst werden.

Im gleichen Jahr gab es auf der Insel 150 Plantagen, alle waren im Besitz von Franzosen. Bis zum Jahre 1808 stieg die Zahl der Sklaven auf 20.000. Die Fachleute der damaligen Zeit kamen zu dem Ergebnis, um aus der Insel eine gewinnbringende Zuckerrohrbesitzung zu machen, wären mindestens 250.000 Sklaven nötig gewesen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Insel trotzdem Kronkolonie. Die Zusammensetzung der Inselbevölkerung ließ in den Augen der britischen Regierung keine Wahlen zu. Die Zahl der freien Farbigen war doppelt so groß wie die der Weißen, und von der weißen Bevölkerung waren nicht einmal die Hälfte Engländer. So wurde die Insel direkt von London aus regiert, und der Gouverneur war das ausführende Organ. Als der Sklavenhandel 1807 offiziell eingestellt wurde, kam es noch jahrelang zu illegalen Sklaveneinfuhren.

Die Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1834 führte auf der Insel zu einer lang anhaltenden Ratlosigkeit, wie die Zukunft ohne Sklaven aussehen sollte. Selbst das Parlament in London beschäftigte sich immer wieder mit dieser Frage. Verschiedene Pläne wurden entwickelt und wieder verworfen. Menschen verschiedenster Nationalitäten wurden als Arbeitskräfte auf die Insel geholt: Iren, Schotten, Chinesen, Portugiesen von Madeira, europäische Emigranten, Arbeitskräfte von anderen karibischen Inseln, befreite Sklaven aus Sierra Leone und St. Helena, die meisten kehrten bald wieder in ihre Heimat zurück. Schließlich waren es Inder, die die Inselbevölkerung verändern sollten. Zwischen 1845 und 1917 kamen 144.000 Inder als billige Arbeitskräfte ins Land. Sie hatten Verträge für fünf oder zehn Jahre und waren danach berechtigt zurückzukehren. Aber viele von ihnen blieben in Trinidad, kauften ein Stück Land für ihre Reispflanzen oder Kakaobäume und eröffneten kleine Geschäfte. 1871 betrug der indische Bevölkerungsanteil schon 25 % der Gesamtbevölkerung. Bis in die heutige Zeit haben sich die Familienclans erhalten und die indische Gesellschaft in Trinidad ist noch immer eine fast „geschlossene Gesellschaft“.

1847 richtete ein Wirbelsturm große Schäden an. 1857 bohrte die Merrimac Oil Company bei La Brea die erste Ölquelle an, aber erst 50 Jahre später wusste man diesen Reichtum richtig zu nutzen.

Zur Jahrhundertwende führte die weitergehende Verarmung der Massen zur Gründung von mehreren politisch-gesellschaftlichen Interessengemeinschaften. 1897 wurde die Arbeiterbewegung Trinidad Workmen´s Association gegründet. Im gleichen Jahr entstand die East Indian National Association, und vier Jahre später folgten die Pan African Association und die Rate Payers Association, ein Zusammenschluss der Wassergebührenzahler.

1889 wurden Trinidad und Tobago zu einer Union zusammengeschlossen.

1914 entstand bei Pointe-A-Pierre die erste Ölraffinerie.

Als Folge der Weltwirtschaftskrise kam es in den 1930-er Jahren auch in Trinidad zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die vermehrt zu Aufständen führten und zur Gründung von Arbeiterbewegungen. 1937 kam es in dem Dorf Fyzabad unter der Führung von Uriah Butler zu einem Aufstand der Erdölarbeiter. 1938 lag der durchschnittliche Tagesverdienst bei 35 Cents. Diese niedrigen Löhne führten schon 1935 zu einem Hungermarsch und 1937 zu wiederholten Streiks auf den Ölfeldern.

1941 verpachtete die Regierung das Gebiet um Chaguaramas und Waller Field an das US-Militär. Die Amerikaner bauten einen großen Marine- und Luftwaffenstützpunkt. Dies brachte dem Land für einige Jahre gut bezahlte Arbeitsplätze. Erst 1960 zogen die Amerikaner nach großen Protesten aus der Bevölkerung wieder ab.

Nach dem Krieg und der Einführung des allgemeinen Wahlrechtes entstanden unzählige Parteien und in deren Folge Gründungen von Gewerkschaften. Den hohen Erlösen aus der Erdölindustrie standen nur wenige Arbeitsplätze gegenüber.

1956 gründete Dr. Eric Williams die Partei People´s National Movement.

Am 31. August 1962 wurden Trinidad und Tobago rund drei Wochen nach Jamaika von den Engländern in die Unabhängigkeit entlassen. Eric Williams wurde erster Premierminister. Er behielt diesen Posten bis zu seinem Tode im Jahre 1981. Mit der Unabhängigkeit fielen die großzügigen finanziellen Unterstützungen von England fort. Internationale Konzerne wurden stattdessen von der Regierung „eingeladen”, sich auf der Insel niederzulassen. Bis 1966 konnten so 169 Industriefirmen angesiedelt werden. Die Ölförderung teileten sich Amoco, Shell und Texaco, die Zuckerindustrie wurde von Tate & Lyle kontrolliert.

Während der 1970-er Jahre konnte Trinidad aufgrund seiner Erdöl- und Erdgasvorkommen noch ein deutliches Wirtschaftswachstum verzeichnen. Zum großen Teil ist dies den Preisbeschlüssen der OPEC von 1973 zu verdanken. Diese Preissteigerungen verdreifachten die Deviseneinnahmen des Landes schlagartig. Nach der zweiten deutlichen Ölpreiserhöhung in den Jahren 1979 und 1980 verzehnfachten sich diese Einnahmen sogar. Mit diesen Geldern kaufte Premierminister Williams die Kapitalmehrheit der nationalen Shell und BP, verstaatlichte die Zuckerindustrie, die Fluglinie BWIA und die Telefon- und Fernsehgesellschaften. Für 460 Millionen US-Dollar ließ er zudem ein Stahlwerk bauen.

Anfang der 1980-er Jahre kam es dann mit Ende des Ölbooms und anderer politischer Fehler zu einer tiefen Strukturkrise, die sich besonders aus der Person des seit 25 Jahren regierenden Eric Williams ergab. Hatte er die weiße Mittelschicht vor der Unabhängigkeit noch als Nutznießer der Kolonialherrschaft bekämpft, so sicherte er seine Macht nun genau durch diese Gruppe. Korruption und schwere Mängel in der Gesundheits-, Verkehrs- und Baupolitik wurden ihm angelastet. Im März 1981 konnte der plötzliche Tod von Williams nicht eindeutig geklärt werden. Bei den Parlamentswahlen im November des gleichen Jahres konnte sein Nachfolger George Chambers noch die Mehrheit erzielen, bei den Kommunalwahlen 1983 gab es dann aber eine herbe Niederlage. Seit 1974 waren mit der Ölindustrie 50 Milliarden Petrodollar erwirtschaftet worden. Als der Einbruch der Ölpreise zu einer Rezession führte, musste man feststellen, dass der größte Teil des Geldes durch Misswirtschaft und Fehlplanungen verschwendet worden war. Der TT-Dollar musste mehrfach abgewertet werden, im Staatsdienst gab es Entlassungen, unrentable Staatsbetriebe wurden privatisiert. Bis 1990 stieg die Arbeitslosigkeit im Lande daraufhin bis auf 27 %.

Am 27. Juli 1990 besetzte die kleine, radikale Moslemgruppe Jamaat al Muslimeen unter der Führung von Yasin Abu Bakr das Parlamentsgebäude. 45 Parlamentsmitglieder, einschließlich des Premierministers A. N. R. Robinson, wurden als Geiseln genommen. Robinson wurde aufgefordert zurückzutreten und innerhalb von 90 Tagen Neuwahlen auszuschreiben. Nachdem er dies verweigerte, kam es zu einem Schusswechsel, bei dem der Premierminister eine Schusswunde im Bein erlitt. Erst nach fünf Tagen gaben die Rebellen auf. Bei diesen Unruhen kamen insgesamt 30 Personen zu Tode, weitere 500 wurden verletzt. 114 Rebellen erhielten nach langen Gerichtsverhandlungen, zu denen auch der Kronrat in London gehört wurde, eine Amnestie. Dieser Putschversuch verschreckte verständlicherweise ausländische Investoren. Erst 1994 verzeichnete das Land sinkende Arbeitslosenzahlen und eine steigende Bruttoinlandsproduktivität.

In den folgenden Jahren legte die Regierung ein Programm zur Modernisierung des Erdölsektors auf. Zugleich schaffte sie sich ein zweites wirtschaftliches Standbein, indem die Erschließung von Off-shore-Erdgasvorkommen gefördert wurde.

Erdöl und Erdgas

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Im Jahre 1906 kam der Geologe Arthur Beeby Thompson nach Point Fortin. Er erhielt von der Regierung die Genehmigung, Land zu erwerben und nach Öl zu bohren. Er kaufte die Adventure und La Fortunée Plantagen um Werkanlagen zu errichten. Im Mai 1907 fand man in 210 m Tiefe Öl. Zwei Jahre später wurde die Trinidad Oil Company gegründet. 1913 übernahm die United British Oilfields of Trinidad die Anlagen. 1957 wechselte der Besitz an Shell. Nach langen Protesten der Bevölkerung in den 1960-er und 1970-er Jahren übernahm der inzwischen von England losgelöste, selbstständige Staat Trinidad and Tobago die Shell und seit 1974 nennt sich das Unternehmen Trinidad & Tobago Oil Company (TRINTOC).

Im Jahre 1993 gründte der Staat dann die Petroleum Company of Trinidad & Tobago (PETROTRIN) mit der Zentrale in Pointe-a-Pierre, und mit dem Zweck, alle Ölförderungen, die Weiterverarbeitung und den Verkauf von Erdölprodukten zu zentralisieren. Im Jahre 2000 übernahm die PETROTRIN dann in Zusammenarbeit mit TRINMAR alle Vermögenswerte von TEXACO. PETROTRIN hat seine größten Operationsbasen in Fyzabad, Guayaguayare, Marabella, Penal und Point Fortin.

Von der Südostspitze der Insel (Guayaguayare) nach Point Fortin wurde eine neue Hochdruck-Pipeline verlegt, unterwegs gibt es mehrere Pumpstationen.

In Pointe-a-Pierre steht die einzige Ölraffinerie des Landes. Die Anlage umfasst 809 Ha Grundfläche. Die Tagesproduktion liegt bei 160.000 Barrel von denen 70.000 für den lokalen Markt bestimmt sind, der größere Rest wird nach Brasilien, Equador, Kolumbien, Venezuela und West Afrika exportiert. Dort wird Flugbenzin, bleifreies Benzin, Diesel, Schmierstoffe und Bitumen hergestellt.

TRINMAR, Trinidad Marine, betreibt im Seegebiet von Trinidad und Tobago 23 Ölbohrplattformen und 238 freistehende Bohrtürme.

Der Beitrag von PETROTRIN am Sozialwesen von Trinidad besteht im Straßen- und Brückenbau, man beteiligt sich an der Reparatur von Schulen, baut Spielplätze und stellt Computer zur Verfügung.

Geister, Geisterglaube

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Wie auf allen anderen karibischen Inseln haben auch die Bewohner von Trinidad und Tobago eine lebhafte Vorstellungskraft, kennen vielerlei Gruselgeschichten, glauben an gute und böse Geister. Viele dieser Geister und Geistergeschichten haben ihren Ursprung in Afrika.

Der Dupp (auf der Insel Jamaika: Duppy) ist auf allen Inseln bekannt. Zusammen mit den Jumbies zählt er zu den harmlosen Geistern. Es sind die Geister von Toten, die nachts aus den Gräbern steigen, sich an dunklen Orten herumtreiben und die Lebenden gerne erschrecken.

Belarivoist der Geist des Joachim Belarivo. Ein wenig begabter Zauberer wollte diesen Geist auferstehen und für sich arbeiten lassen. Für die Auferstehung reichte das Wissen, für weiteres nicht. Stattdessen erschien der Geist auf unzähligen Hochzeitsfeiern und erschreckte die Gäste. Er musste schließlich in einen Bleisarg eingeschlossen werden und unter einem großen Steinhaufen begraben werden.

Der bedeutendste Geist auf Trinidad und Tobago ist Papa Bois, der Beschützer des Waldes. Er hat Hörner, Fell und eine Harfe, seine Mutter war ein Reh, sein Vater ein Jäger, meistens erscheint er in Gestalt eines alten Mannes mit Bart und langen Haaren. Er kann sich auch in ein Tier verwandeln und Wilderer tief in den Wald locken, so dass sie sich verlaufen. Er hat auch eine Geliebte, Mama Dlo oder Mama d l‘eau, halb Frau, halb Schlange. Sie ist die Beschützerin der Flüsse.

Von La Diablesse erzählt man, sie sei eine schöne Frau mit Kuhfuß, die man häufig auf großen Festen antrifft. Dort soll sie die Männer verführen. Wer sich mit ihr einlässt, wird nie mehr sein wie vorher oder nach kurzer Zeit sterben. Begegnet man ihr, soll man seine Kleidung ausziehen und mit der linken Seite nach außen wieder anziehen, dann kann sie einem nichts mehr anhaben.

Douens und Douennes sind die Geister von kleinen Kindern, die ungetauft sterben. Sie tragen große Strohhüte, haben keine Gesichter, und ihre Füße stehen rückwärts.

Es gibt auch Meerjungfrauen, Feen und Vampire. Man sagt, dass sich einsame und ungeliebte Menschen in Vampire, sogenannte Sousouyants, verwandeln konnen. Sie ziehen ihre Haut aus und lassen diese auf der Türschwelle liegen, dann verwandeln sie sich in Feuerbälle, die durch die Luft fliegen. Dann kommen sie zu den Menschen und saugen ihnen das Blut aus. Man kann sich vor ihnen schützen, indem man Reis oder Salz um sein Bett streut. Der Vampir muss jedes Korn zählen, bevor er Blut saugen kann, bis er damit fertig ist, wird schon wieder Morgen und er muss unverrichteter Dinge abziehen.

Karneval

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Französische Einwanderer brachten im 18. Jahrhundert den Karneval mit in die Karibik. In Frankreich war der Karneval damals ein riesiges Schlemmer- und Kostümfest vor dem Beginn der Fastenzeit. Die französischen Großgrundbesitzer in der Karibik feierten dieses Fest unter sich und ohne die Sklaven, nur freie Mulatten wurden zur Teilnahme eingeladen.

Nach der Sklavenbefreiung 1834 wollten auch die Farbigen ihr Fest feiern. Das traditionelle Erntedankfest Canboulay wurde auf den Karnevalsonntag vorverlegt. Sie veranstalteten Straßenumzüge mit Trommelmusik, Stockkämpfen und Spottliedern auf die Weißen, dazu kleideten sie sich in elegante Kleider wie ihre weißen Herren. Diese fühlten sich schnell beleidigt und feierten in der Folgezeit nur noch in ihren Häusern. 1883 wurde den Farbigen das Mitführen von Trommeln verboten, ein Jahr später fanden die Umzüge nur noch am Karnevalmontag und unter Polizeibegleitung statt. So entstanden in den Vororten von Port of Spain die ersten Mas Camps - Kostümgruppen. Statt der Trommeln benutzte man Bambusstücke um den Takt zu schlagen, zur Zeit des II. Weltkrieges erfand man neue Musikinstrumente: Keksdosen und leere Ölfässer.

1894 kam dem Kaufmann Ingnatius Bodu die Idee, aus dem Karneval einen Wettbewerb zu machen. 1921 richtete Chieftain Douglas als erster ein Calypso Tent ein, in dem während der Karnevalsaison Nonstop gesungen wurde.

Heute gibt es das National Carneval Commitee (NCC), es entstand aus der 1957 gegründeten Carneval Development Commission. Diese Behörde betreut den gesamten Karneval, schreibt die Wettbewerbe aus, bestimmt die Veranstaltungsorte, organisiert die Showveranstaltungen, stellt die Preisrichter und wirbt Spenden ein, mit denen Gewinner zu hohen Geldpreisen kommen.

Eine Jury wählt die Gewinner. Sie besteht aus Mitarbeitern von Ministerien, des NCC und Mitgliedern von Tanz-, Steelband- und Gesangsgruppen. Gewählt werden die besten Königs- und Königinkostüme, der beste Kostümdesigner, das Karnevallied des Jahres und die Musikband des Jahres. Eine Musikband kann zwischen 3.000 und 9.000 Mitglieder zählen.

Für die Offiziellen beginnt die Karnevalsaison am Tag nach Aschermittwoch. Die Calypso-tents öffnen im Laufe des Januar. Danach beginnen die Vorentscheidungen für den Calypso- und Soca Monarchen, für Karnevalskönig und -königin. Die heiße Phase der Feierlichkeiten beginnt kurz vor Beginn der Fastenzeit mit dem Kinderkarneval. Am Karnevalmontag starten die Umzüge am frühen Morgen Richtung Stadtzentrum. Um die Mittagszeit finden die Maskenumzüge statt. Karnevaldienstag strömen die Massen zur Hauptveranstaltung im Queen´s Park, die bis in die späte Nacht dauert. Am Mittwoch ist alles vorbei und die Insulaner gehen wieder ihrem Gewerbe nach.

  • Calypso: Der Calypso hat seinen Ursprung an den Küsten von Westafrika und wurde von den Sklaven mit ins Land gebracht. Das „Urwort“ ist Kaiso und kommt aus Nigeria, Kaisos sind dort Spottlieder. Von den Sklaven wurden diese Lieder bei der Feldarbeit gesungen um die qualvolle Arbeit etwas zu erleichtern. Zugleich war es die einzige Möglichkeit, sich verschlüsselt über die Herrschaft zu beschweren oder lustig zu machen.
Seit der Abschaffung der Sklaverei wird dies von deren Nachfahren gefeiert. Seitdem wurden die Liedertexte immer bissiger. Im Jahre 1881 wurde bei so einer Veranstaltung von den Farbigen so auf die Regierung geschimpft und die politischen Mißstände wurden derart in ihren Gesängen verspottet, dass die Umzüge und Gesänge verboten wurden. In der Folgezeit texteten die Sänger, die Calypsonians, im Untergrund weiter. Aktuelle private und besonders politische Ereignisse werden seitdem besungen und ersetzen für den Teil der Bevölkerung, die nicht lesen können, die Tageszeitung. Man sagt auch: der Calypso bietet die Gelegenheit, etwas in Liedform zu sagen, was man in der besseren Gesellschaft nicht aussprechen kann.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Calypso wieder erlaubt, die Begleitung der Lieder mit Trommeln und Bambusstöcken blieb aber verboten.
Zwischen den beiden Weltkriegen wurde der Calypso international durch das Lied „Rum and Coca Cola“ bekannt. Es wurde von Lord Invader geschrieben und von den Andrew Sisters in den USA auf den Markt gebracht, sie verkauften die Platte fünf Millionen Mal.
1978 wurde Calypso Rose als erste Frau zum alljährlichen Calypso King gekrönt.
Fast alle Sänger haben ausgenommen auffallende Namen: Atilla the Hun, Growling Tiger, Mighty Chalkdust, Roaring Lion, Valentino oder Black Stalin. Zu den weltweit bekanntesten gehören Lord Kitchener (*1922, †2000) und Mighty Sparrow.
In jüngster Zeit ist auch der Calypso extrem kommerzialisiert worden.
  • Indische Musik: Mit einem Bevölkerungsanteil von etwa 40 % beherrschen die Inder auch einen großen Teil der Musikszene. Im Laufe der Jahrzehnte hat die ursprünglich religiöse Musik sich teilweise an die Ansprüche der Jugendlichen Zuhörer angepaßt. Chutney ist eine dieser neuen Musikrichtungen, heute mit schnellerem Rhythmus und tanzbar, hat sie sich aus hinduistischen Folkloreliedern entwickelt. Chutney ist auch ein Teil des Trinidad-Karnevals geworden und für die Musikgruppen werden Preise vergeben. Pantar ist die Fusion von Pan-Musik und Sitar, eines der schönsten und ältesten indischen Musikinstrumente. Mit dieser Kombination lassen sich alle Arten von Calypsomusik bis zu indischer Ragmusik spielen. Einer der bekanntesten Pantar Interpreten ist Sitarist Mungal Patasar und seine Gruppe.
  • Panmusik und Steelbands: Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Calypso wieder erlaubt, die Begleitung der Lieder mit Trommeln und Bambusstöcken blieb aber verboten. Ab 1935 begannen die Musiker deshalb, auf Dosen, Fässern und Benzinkanistern zu trommeln. Ein Jahr später gelang es dem Musiker Ellie Mannette ein Ölfaß so zu manipulieren, dass man ihm verschiedene Töne entlocken konnte. 1939 spielte die John John Band zum ersten Mal des amerikanische Kinderlied „Mary had a little lamb“ auf gestimmten Ölfässern. Seit 1945 erschienen abgeschnittene und gestimmte Ölfässer, die Pans, in der Öffentlichkeit. Heute ist der Beruf des Ölfaßstimmers sehr geachtet. Man unterscheidet die Pans nach Größe und Klangfarbe. Bass Pans verfügen über 5-7 Töne, sie werden auf etwa 7,5 cm Höhe zusammengeschnitten. Cello Pans haben 10 Töne und werden bei 35 cm abgeschnitten. Die Tenor Pans verfügen über 26-32 Töne und werden auf eine Länge von 15-18 cm geschnitten.
Die Pans werden blank geschliffen, verchromt, poliert und auf Gerüste montiert, damit der Musiker Bewegungsfreiheit hat. Die Tonfelder werden mit unterschiedlich großen Klöppeln geschlagen. Die Pans können von einem Solomusiker bearbeitet werden oder als Band können bis zu 100 Personen zusammen musizieren. Auf Trinidad soll es über 100.000 Ölfaß-Spieler geben.
  • Parang: Besonders in der Weihnachtszeit beherrscht Parang die Musikszene. Diese Musikrichtung leitet sich aus venezuelanischen Weihnachtsliedern ab und den damit verbundenen Haus-zu-Haus besuchen und -feiern. Zu spanischen Texten mit religiösem Inhalt kommen südamerikanische Rhythmen mit Violine, Gitarre, Baß, Cuatro und Maracas. Einige Gruppen spielen die traditionellen Weisen, andere mixen es mit Soca, so dass Soca Parang entsteht.
  • Rapso: Eine weitere Fortsetzung von der afrikanischen Tradition des Geschichtenerzählens führte zur Entwicklung des Rapso, einer Mischung von amerikanischem Rap mit Calypso. Hier wird Sprechgesang in Versen vom Rhythmus großer, schwerer Trommeln untermalt. Zwei der bedeutendsten Künstlergruppen sind Brother Resistance und Network Rapso Riddum.
  • Soca: Diese flottere Art des Calypso wurde 1970 geboren, als die Elektronik Einzug in die Musikszene hielt. Diese neue Form wird dem Musiker zugesprochen, der sich damals Lord Shorty nannte und heute unter dem Namen Ras Shorty I Musik produziert. Der Soca-Rhythmus läßt sich leicht mit anderen Musikformen verbinden. So findet man auf Trinidad den Soca heute als Bestandteil von Reggae, Jazz, Rythem & Blues als auch mit indischer Musik. Auch die im Lande lebenden Inder fanden an diesem Musikstil gefallen, verbanden den Rhythmus mit Hinditexten und so wurde der Chutney-Soca geboren.

Pflanzen- und Tierwelt

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Trinidad und Tobago zählen zu den zehn führenden Ländern bei der Anzahl von Vogelarten pro Qaudratmeile. Auf beiden Inseln findet man auf Grund der Nähe zu Südamerika eine größere Anzahl von Pflanzen und Tieren als auf den anderen Karibischen Inseln. Man kennt 2.300 verschiedene, blühende Pflanzen, davon sind alleine 700 Orchideen.

Die Nationalblume von Trinidad ist die Chaconia, englisch: Wild Poinsettia. Ein Strauchgewächs von 2-3 m Höhe, es ähnelt dem Weihnachtsstern.

Den „Buffalypso“ gibt es nur auf der Insel Trinidad. Er ist das Ergebnis intensiver Zuchtversuche aus den 1960-er Jahren. Fünf auf Trinidad heimische Wasserbüffel Rassen wurden gekreuzt. Das Ergebnis ist ein friedfertiges Tier, dass tropische Hitze gut verträgt, mit schmackhaftem Fleisch.

Es gibt 620 verschiedene Arten von Schmetterlingen. Von den 433 verschiedene Vogelarten brüten 250 auf der Insel, es gibt 41 verschiedene Kolibriarten. Den blinden Ölvogel findet man nur in Trinidad, es ist der größte Vogel, der sich von Früchten ernährt, aber nur nachts auf Futtersuche geht und selbst ein Amazonas-Papagei ist auf Trinidad zu finden.

108 verschiedene Säugetiere sind vertreten, dazu zählen 57 Fledermausarten und es gibt 70 verschiedene Arten von Kriechtieren. Die einzigen giftigen Schlangen sind die Far de Lance und der Buschmeister.

Die Morocoy ist eine kleine Landschildkröte, die früher als Delikatesse gejagt wurde und fast ausgerottet war, heute wurd sie vielerorts als Haustier und Spielgefährte der Kinder gehalten.

Verschiedene Strände von Trinidad und Tobago werden in den Monaten März bis Juli von Meeresschildkröten zur Eiablage aufgesucht. Der Besuch von Strandabschnitten, die von Schildkröten zur Eiablage aufgesucht werden, unterliegt einer Genehmigung durch die Forstverwaltung. The Forest Division, Long Circular Road, Port of Spain, Tel. 622-7476. The Forest Division, San Fernando, Tel. 657-8391, 657-7256.

Den Schmetterling „89“, er hat eine schwarz-beigene Markierung auf der Flügelunterseite, die wie eine 89 aussieht, findet man nur auf Trinidad.

Der Pauis ist ein großer truthahnartiger Vogel, der früher viel gejagt wurde und dadurch sehr selten geworden ist. Es gibt ihn nur auf Trinidad, nirgendwo sonst auf der Welt, er steht unter Schutz.

Einzigartig auf der Welt ist auch der Fisch Cascadura. Diese Welsart ist ein Urtier aus dem Silur-Zeitalter. Sein Lebensraum sind zahlreiche schlammige Gewässer an der Südküste Trinidads. Ebenso selten sind die Reiherarten Agami, Blongios und Crabier Bec, die es nur auf Trinidad gibt. Weitere Vogelarten, die es in der Karibik nur auf Trinidad gibt sind Eisvögel, Pirol und Tukane.

Das größte wilde Tier auf Trinidad ist der Braune Waldmazama, eine Hirschart. Das Halsband-Pekari wird von den Einheimischen Quenk genannt, es ist eine Wildschweinart. Auf der Insel gibt es verschiedene Opossumarten, die auch Manicou genannt werden, Waschbären, das hasengroße Agouti und den größeren Gefleckten Paka. Das gepanzerte Gürteltier, Armadillo oder Tatu genannt, und die seltenen Ozelote bekommt man kaum zu sehen. In einigen Flüssen und Sümpfen lebt der bis zu 2 m lange Kaiman.

Plantagenwirtschaft

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Die Landfläche von Trinidad und Tobago umfasst 513.000 Ha, weniger als ein Drittel davon ist Ackerfläche, 45 % sind als Waldflächen ausgewiesen. Nur 13 % des pflügbaren Landes ist bewässert. Es gibt aber eine Vielzahl von kleinen und großen Flüssen, Überflutungen in der Regenzeit sind normal. Die letzte umfassende Erhebung aus den 1970-er Jahren zählt 35.000 Farmen mit einer Gesamtfläche von etwa 130.000 Ha. Die Durchschnittsgröße einer Farm wurde mit 6 Ha angegeben, aber die 40 größten Plantagen hatten alle eine Größe über 400 Ha.

Die landwirtschaftlichen Ernteerträge der 1970-er und 1980-er Jahre in Trinidad stehen in einem engen Zusammenhang mit der Ölindustrie. Dieser Trend begann Anfang der 1970-er mit dem starken Anstieg des Ölpreises. Löhne in der Landwirtschaft waren erheblich niedriger als in der Ölindustrie, der Geldreichtum führte zu größeren Importen von landwirtschaftlichen Produkten. Die Zahl der Landarbeiter sank um 50 %. Die Ernteerträge bei Zitrusfrüchten sanken um 75 %, bei Kakao waren es 61 %, bei Kokosprodukten 56 % und bei Kaffee immer noch 15 %. Der Zuwachs von landwirtschaftlichen Produkten in den 1980-er Jahren wurde von Kleinstfarmern erwirtschaftet, die ihre Produkte oft in gartenähnlichen Familienbetrieben anbauten.

Die Viehzucht im Land hat keine große Bedeutung. Es gibt nur rund 30.000 Rinder. Rindfleisch wird überwiegend aus Australien un Neuseeland importiert. Milch und Milchprodukte werden zu 90 % von der Firma Nestlé eingeführt. Seit den späten 1980-er Jahren gibt es Zuchtversuche von Kühen und Indischen Wasserbüffeln, die man im Lande „Buffalyso” nennt. Bedeutender ist die Aufzucht von Hühnern und Schweinen.

Kaffee wird in Trinidad verstärkt seit 1930 angepflanzt. Die Produktion sank von den späten 1960-er Jahren bis Mitte der 1980-er Jahre aber um rund 50 %. 1984 konnte zum ersten Mal kein Kaffee exportiert werden. Ein Jahr später betrug die Ernte wieder 2,1 Millionen KG, von denen 35 % exportiert wurden.

Zitrusfrüchte hatten in den 1950-er Jahren einen Boom. Man erntete zu der Zeit über 90.000 Tonnen pro Jahr, 1982 waren es nur noch 4.700 Tonnen.

Kakaoplantagen: Kakao war von den späten 1880-er Jahren bis in die 1930-er Jahre die wichtigste Anbaufrucht auf Trinidad und Tobago. Auf Tobago war sie dies sogar bis in die späten 1980-er Jahre. Kakao war schon im 18. Jahrhundert durch die Spanier nach Trinidad gekommen. Zeitweise war die Insel der zweitgrößte Kakaolieferant auf der Erde. Verschiedene Krankheiten haben der Fucht aber sehr zugesetzt. So sank die Jahresernte von 2.600 Tonnen im Jahre 1981 auf unter 1.300 Tonnen in 1985. Seit den 1970-er Jahren ist das Land nicht mehr in der Lage den Bedarf von Kokosöl und Seife mit den Ernten aus dem eigenen Land zu befriedigen.

  • Lopinot Estate. In Arouca führt die Lopinot Road nach Norden in die Northern Range. Um 1800 legte der Franzose Charles Joseph Comte de Lopinot dort eine 193 Ha große Kakaoplantage an. Der Graf war ein Offizier der französischen Armee in Haiti. Nach der Ausrufung der Unabhängigkeit und der damit verbundenen Freilassung der Sklaven in Haiti verließ er das Land und brachte seine 100 Sklaven mit nach Trinidad. Er nannte die Plantage „La Reconnaissance“. Das Herrenhaus, die Stallgebäude, die Sklavenunterkünfte und das Gefängnis wurden restauriert und können heute besichtigt werden. Im Herrenhaus wurde ein kleines Museum eingerichtet. Öffnungszeiten: täglich von 8-18 Uhr, Eintritt frei, Führungen finden zwischen 10 und 18 Uhr statt.

Zuckerplantagen: Im 19. Jahrhundert war Zucker trotz der überwältigenden Probleme noch immer die bedeutendste Einnahmequelle der Insel Trinidad. In den 1880-er Jahren gab es noch über 300 selbstständige Zuckerrohrplantagen. Ein Jahrhundert hatte die staatliche Carioni Gesellschaft hier das Monopol, nachdem man im Jahre 1971 51 % der Aktien von Tate and Lyle zurückgekauft hatte.

In den 1980-er Jahren wurde Zuckerrohr auf knapp 20.000 Ha angepflanzt, 20.000 Arbeitskräfte wurden in der Industrie gezählt. Die Jahresproduktion von Zucker lag zwischen 70.000 und 80.000 Tonnen.

  • Caroni Estate and Sugar Factory, Couva, Tel. 636-2371. Die Zuckerfabrik und die Distillerie liegen fast 40 Km voneinander entfernt. Seit 1918 wird dort Rum destilliert. 1957 übernahm Caroni die Esperanza Estate. Deren Destillieranlagen wurden nach Caroni gebracht. 1980 wurde die Produktion ausgebaut. Neben eigenen Anbauflächen erhält Caroni Zuckerrohr von 6.000 unabhängigen Kleinfarmern. Seit 2003 wir die Caroni Gesellschaft umstrukturiert. Die Zuckerfabrik von Caroni wird geschlossen, die Fabrik von Sainte Madeleine bleibt bestehen. Der Landbesitz von Caroni, etwa 30.000 Ha geht in Staatsbesitz über und wird von einer neugegründeten Agentur verwaltet, der Estate Management and Business Development Company. Das Ziel ist, statt Rohzucker Zitrusfrüchte und Reis anzupflanzen und Milchviehzucht zu betreiben.
Der Rum wird unter den Markennamen Caroni Puncheon Rum mit 75 % Alkohol, als Stallion Puncheon Rum mit 78 % Alkohol, als Felicite Gold, White Magic Light und Special Old Cask Rum mit jeweils 43 % Alkohol abgefüllt. Nur die leichten Rumsorten werden nach Kanada und Europa exportiert.
  • Champs Elysée Estate, Maraval Tal, Port of Spain. Um 1785 führte die Einwanderungspolitik des Franzosen Roumé de St. Laurent unter dem Gouverneur Don José Chacon viele französische Siedler mitsamt ihren Sklaven auf die Insel. Im fruchtbaren Maraval Tal bauten sie Baumwolle, Kaffee und Zuckerrohr an. Die Mehrheit der dort lebenden Menschen konnte kein englisch, fast alle gehörten der römisch-katholischen Kirche an. Im Jahre 1881 lebten dort 1.480 Menschen, davon waren 88 Plantagenbesitzer oder -verwalter.
Roumé de St. Laurent erwarb selbst ein großes Stück Land am Taleingang, aus dem die Champs Elysée Plantage entstand. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten musste seine Familie die Plantage schon bald verpfänden, später ging sie in den Besitz eines Pflanzers mit Namen Boissiere über. 1849 fasste man das ganze Tal zum Stadtbezirk Maraval zusammen. Gegen Ende des Jahrhunderts waren viele der kleinen Plantagen verschwunden. Auf den verbliebenen größeren Ländereien Champs Elysée, Moka, Haleland Park und Val de Oro wurde weiter Landwirtschaft betrieben. Heute werden nur noch auf der Paramin Plantage, westlich von Maraval, Gemüse und Gewürze angepflanzt.
  • Diego Martin River Estate, am Diego Martin Fluß. Direkt neben der Hauptstraße steht noch das 150 Jahre alte und 12 m hohe Wasserrad der Zuckerplantage. Die Plantage fiel im Jahre 1897 in den Besitz der Regierung. Weitere historische Gebäude sind nicht erhalten, das einfache Plantagenhaus wurde aber wieder hergestellt. Es gibt aber noch einen Park mit Picknickplätzen und ein Mini-Museum. Das Museum ist täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
  • Spring Hill Estate. Um 1900 gründetet der in Frankfurt geborene Friedrich Wilhelm Mayer im fruchtbaren Arimatal in einer Höhe von etwa 400 Metern diese Plantage, um Kaffee, Kakao und Zitrusfrüchte anzupflanzen. 1908 wurde das Haupthaus fertig gestellt. Sohn Charles Mayer bewirtschaftete das Anwesen bis 1925, dann gab er auf, weil ihm der Gewinn zu gering war. 1932 kaufte der amerikanische Geologe Joseph Holmes das Land auf. Er brachte einen Stromgenerator dorthin und ließ einen Pool bauen. 1947 kauften Dr. Newcome Wright und seine Frau Asa Wright die 74 Ha große Plantage. Drei Jahre später richtete Dr. William Bebe von der New Yorker Zoologischen Gesellschaft dort eine Forschungsstation zum Studium tropischer Pflanzen und Tiere ein. 1955 verstarb Asa Wright. 1967 verkaufte ihr Mann das Gelände an die Forschungsstation. Im gleichen Jahr wurde das Herrenhaus in ein Gästehaus umgewandelt. Unter finanzieller Mithilfe der Bank of Nova Scotia wurde das Asa Wright Naturschutzgebiet eingerichtet.
  • Woodbrook Estate, Port of Spain. Nachdem die Siegert Familie 1875 (siehe unten) Venezuela verlassen hatte entstand in Port of Spain am Marina Square Ecke Charlotte Street die neue Angostura Fabrik. Die gleichbleibende Qualität und der weltweite Erfolg der Firma erlaubte es der Familie 1899 die 140 Ha große Woodbrook Estate zu kaufen. Die drei Brüder Alfredo, Carlos und Luis Siegert kultivierten ein Teil des Landes, zugleich planten sie eine Wohnsiedlung. Der Bau von 11 Straßen wurde in Angriff genommen, jede wurde nach einem Familienmitglied und nach Mitarbeitern des Projektes benannt. Nach dem Tod der Brüder Carlos und Luis verkaufte Alleinerbe Alfredo das Land 1911 an die Stadt Port of Spain.
  • Angostura Bitters Limited, Rumdistillerie, Eastern Main Road, Tel. 623-1845, Fax 623-1847. Im Jahre 1820 wanderte der preussische Chirurg Dr. Johann Gottlieb Benjamin Siegert nach Venezuela aus. Er wollte mit Simon Bolivar gegen die Spanier kämpfen. Vier Jahre später, als Leiter des Militärhospitals im Ort Angostura, am Ufer des Orinoco Flusses, entwickelte er eine Mischung aus tropischen Heilpflanzen, Gewürzen und Alkohol. Dieses Mittel „Siegert´s Aromatic Bitters“ sollte den von Tropenkrankheiten geschwächten Soldaten zu neuer Kraft verhelfen. Soldaten und Schiffsbesatzungen machten die Tinktur auf der ganzen Welt bekannt. 1850 verließ Dr. Siegert die Armee um sich vollständig der Produktion seines gefragten Elixiers zu widmen. 1875 verließ die Siegert Familie das krisengeschüttelte Venezuela wo ein politischer Diktator auf den anderen folgte und ließ sich in Trinidad nieder.
Im Jahre 1903 starb Carlos Siegert, zwei Jahre später sein Bruder Luis. Alfredo Siegert war nun einziger Kenner der geheimen Formel für Angostura. In der Folgezeit spekulierte er mit großen Geldmengen in verschiedenen Sektoren, verlor das Geld und auch die Firma. Amerikanische und kanadische Geschäftsleute versuchten erfolglos, die Fabrik im Ausland anzusiedeln.
1936 begann die Firma Angostura Bitters unter der Leitung von Robert W. Siegert, einem Enkel des Gründers, Alkohol zu brennen, dazu wurde eine Tochtergesellschaft, die Trinidad Distillers Ltd. gegründet und die Fernandes Rumbrennerei aufgekauft. Das Rezept für Angostura Bitters ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Karibik. 1960 wurden die Produkte von Angostura bereits in 140 Länder exportiert. Die Jahresproduktion von 1.3 Millionen Liter wurde bis 1998 auf 20 Millionen Liter gesteigert.
Das Besucherzentrum, Tel. 623-1841 im Ortsteil Laventille in Port of Spain ist geöffnet. Führungen finden dort montags bis freitags um 9.30, 13.30 und 14 Uhr statt, Führungen kosten 8 US $.
Die Distillerie kauft ihre Melasse von verschiedenen Zuckermühlen im Lande und vergärt und destilliert den Rohstoff in einer eigenen Brennerei. Der Rum wird unter dem Markennamen Royal Oak als 43 %-iger Rum verkauft. Weitere Markennamen sind Old Oak White und Old Oak Gold. 1973 erwarb man die auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindliche Distillerie Fernandes. Der Rum von dieser Destille wird unter den Markennamen Forres Park Puncheon Rum mit 75 % Alkohol, Fernandes Vat 19, Fernandes Black Label, Ferdi´s Premium Rum und Crystal White Rum mit jeweils 43 % Alkohol vertrieben. Daneben werden leichtere Mischgetränke hergestellt: Caribbean Club Rum Punch, Limbo Drummer, Lemon Lime & Bitters, Blu Vodka und Correla´s.
Das Grundprodukt Angostura Bitters ist eine aromatische Lösung mit 44,7 % Akoholanteil. Man verwendet es hauptsächlich zur Verfeinerung von Mixgetränken, aber auch in Fisch- und Fleischgerichten, für Gemüse, Kuchen, Marmelade, Pudding, in Salaten und Suppen.
  • Fernandes Distillers, Fernandes Industrial Centre, Eastern Main Road, Laventille, Tel. 623-2101, 623-2501, Fax 623-1847. Als das Trinidad & Tobago Rum Bond Lager im Jahre 1932 abbrannte, nutzte der Besitzer der Fernandes Distillery, Joseph Bento Fernandes, die Gunst der Stunde. Er kaufte die angesengten Rumfässer günstig auf stellte fest, dass der Rum darin von besonderer Güte war. Dieser Rum wurde unter dem Namen „1919 Super Premium Rum“ verkauft. 1919 war das Jahr, in welchem die Fässer gefüllt worden waren.

Trinidad´s Eisenbahn

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Schon kurz nach 1800 waren es die Großhändler, Kaufleute und Plantagenbesitzer, die bei der Kolonialverwaltung nach besseren Verkehrsverbindungen fragten. Doch wenig oder nichts geschah. Ebenso oder ähnlich verhielt es sich mit der Eisenbahn. Um 1846 wurde die Trinidad Railway Company gegründet. Man begann mit der Vermessung von möglichen Fahrlinien, kam aber zu der Überzeugung die Finanzierung sei nicht möglich.

Im Jahre 1859 entstand dann die erste privat finanzierte Linie von Princes Town zum Hafen von San Fernando. Man nannte sie die Pflanzerlinie, da zunächst nur landwirtschaftliche Produkte an zur Kings Wharf gebracht wurden, zum weitertransport auf Schiffen rund um die Insel. Die Wagen wurden von Pferden oder Mulis gezogen. Auf Grund des öffentlichen Drucks wurde das Angebot auf den Personentransport ausgedehnt, auch die Post wurde nun mit der Eisenbahn transportiert. Diese Linie wurde unter dem Namen Cipero Tramroad bekannt. Sie existierte bis 1920, dann ging sie an die Trinidad Government Railway über.

1873 begann man mit dem Bau einer Bahnverbindung von Port of Spain nach Arima. Der Ausgangspunkt war der South Quay in Port of Spain, über San Juan und St. Joseph verlief die Linie bis nach Arima. Am 31. August 1876 wurde die Linie in Betrieb genommen. Die Eisenbahngesellschaft, offiziel Trinidad Government Railway, wurde gegründet. Ursprünglich sollte sie nur das reiche Landwirtschaftsgebiet um den Ort Arima herum mit dem Hafen von Port of Spain verbinden. Nun gab es aber eine kleine Eisenbahn Manie. Jeder einflußreichere Plantagenbesitzer verlangte die Anbindung seiner Farm an das Eisenbahnnetz. Schon im Januar 1880 gab es eine Verbindung nach Couva im Süden, bis 1882 wurde die Linie nach San Fernando fertig gestellt.

Der Erfolg der Eisenbahnlinie nach Arima war überwältigend. Bis 1896 wurde sie nach Gunapo erweitert und 1897 wurde Sangre Grande erreicht. Im Jahre 1897 entstand an der Südlinie bei Cunupia ein Abzweig durch das Tal des Caparo Flusses nach Tabaquite.

Nachdem man im Südwesten von Trinidad große Ölvorkommen gefunden hatte wurde die Eisenbahnlinie von San Fernando aus im Jahre 1913 bis nach Siparia verlängert. Im Jahre 1914 hatte das Netz dann seine größte Ausdehnung mit dem Ausbau bis nach Rio Claro. Die Länge des Schinennetzes betrug nun 173 Km.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden diese Eisenbahnwagen von Pferden gezogen. 1910 gab es die erste Motor-Bus-Verbindung in Trinidad. Die beiden Geschäftsleute Newallo und Asgarelli Syne betrieben Syne´s Bus Service. Mit der Zentrale in Icacos fuhren ihre Busse von dort über San Fernando bis nach Siparia und St. James in Port of Spain. Bis zum Beginn des I. Weltkrieges war dies das einzige Busunternehmen des Landes. Bis zum Jahre 1920 stieg die Zahl von angemeldeten Motorautos von etwa 100 auf 1.176. Im gleichen Jahr eröffnete Charles Ross eine Buslinie zwischen Four Roads und Macqueripe. Ab 1923 verzeichnete die Eisenbahn einen deutlichen Einbruch bei ihren Fahrgastzahlen. Trotzdem blieb die Eisenbahn ein Erfolg. Erst nach der Unabhängigkeit führte ein Missmanagement der Regierung zum Zusammenbruch des Eisenbahnverkehrs. Die Trasse der Linie von Port of Spain nach Arima, die mehr oder weniger parallel zur Eastern Main Road verläuft, wurde zur Fahrbahn nur für Express-Busse und Maxi-Taxi umgebaut.

An das Zeitalter der Eisenbahn erinnert die Lokomotive Nr. 11, sie steht als Denkmal in der Harris Promenade von San Fernando. Ein zweites Exemplar befindet sich im Busdepot von Port of Spain.

Amtssprache ist englisch. Besonders auf Trinidad wird aber auch verbreitet Französisch, Spanisch, Hindi und Chinesisch gesprochen. Daneben gibt es ein überwiegend englisches Patois.

  • 1 Piarco International Airport (IATA: POS), Golden Grove Road, Piarco. Tel.: 669-4101, Fax: 669-2319 . Landebahn 10/28, 10.440 × 151 Feet (3.182 × 46 m). Airport Authority of Trinidad & Tobago, Piarco Airport, Tel. 669-4101. Einreisebehörde, Immigration, Piarco Airport, Tel. 669-5859, Zollbehörde, Customs, Piarco Airport, Tel. 669-4361.
  • Schiffsverbindungen: Zwischen Trinidad und Tobago gibt es einen regeläßigen Fährverkehr. Der Hafen von Port of Spain wird von Kreuzfahrtschiffen angelaufen.

Mobilität

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Achtung: Linksverkehr!

Für das Fahren von Mietwagen wird für 90 Tage ein in Deutschland ausgestellter gültiger Internationaler Führerschein anerkannt. Wer länger im Lande ist muss eine nationale Fahrerlaubnis beantragen. Licening Department, Wrightson Road, Port of Spain.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h, nur auf einigen Schnellstraßen darf man 80 km/h fahren.

Von der Hauptstadt Port of Spain gibt es eine autobahnähnliche Schnellstraße in Richtung Osten bis nach Arima und etwas darüber hinaus. Etwa 9 km hinter Port of Spain zweigt davon eine Schnellstraße nach Süden ab, über die Stadt Chaguanas führt sie bis nach San Fernando.

Die Eisenbahnlinie von Port of Spain nach Arima wurde eingestellt. Die ehemalige Bahntrasse wurde aus- und umgebaut, dies ist heute der Fahrweg für Expressbusse und Maxi Taxi.

Aktivitäten

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  • Naturbeobachtungen, hauptsächlich die Vogelwelt.
  • Strandleben, in Trinidad ist es nicht so ausgeprägt wie im Rest der Karibik. An der Nordküste findet man nur einzelne kleine Sandbuchten. Das Wasser an den kilometerlangen Stränden der Ostküste ist trüb, bedingt durch die Einschwämmungen des nahen Orinoco in Venezuela. Die Westküste ist verschmutzt durch intensive Bohrarbeiten der Erdölindustrie.
  • Wanderungen, hauptsächlich im Bereich der Northern Range.
 
Caroni Swamp
  • Caroni Swamp: Sumpfgebiet im Mündungsbereich des Caroni River, durch das geführte Touren angeboten werden. Hauptattraktion ist eine riesige Kolonie Scharlachsichler, die am späten Nachmittag von ihren Fressrevieren zu ihrem Ruhegebiet zurückkehren. Ganz selten können Wasserschlangen oder Kaimane beobachtet werden.

Die Küche von Trinidad spiegelt die Zusammensetzung der Bevölkerung wieder. Neben der traditionallen karibischen Küche findet man heute viele chinesische, libanesische und syrische Einflüsse. Einen sehr großen Anteil an den Restaurants und Essgewohnheiten hat der indische Bevölkerungsanteil. Dadurch gibt es große Unterschiede zu den Restaurants auf der Insel Tobago.

  • Callaloo soup ist eine Suppe aus den spinatähnlichen Dasheenblättern mit allerlei Gewürzen und Krebsfleisch, stellenweise wird sie auch sehr scharf gewürzt. Dhal ist eine indische Suppe aus roten Linsen.
  • Buljol nennt man Saltfish, der zusammen mit Avocados, Paprika, Tomaten und Zwiebeln in Olivenöl gedünstet wird.
  • Ham´n Hops oder einfach nur Hops ist eine knusprige Brötchenart mit Schinkenfüllung.
  • Pastelles sind gefüllte Maismehltaschen die in Sohareeblättern gegart werden, ein klassisches Street Food. Die Füllung besteht aus angebratenes Rinderhack, Tomaten, Worcestershiresauce, diversen Gemüsen und Kräutern Besonders zu Weihnachten werden auch Oliven, Kapern und Rosinen dazugemischt.
  • Reis, der mit Kokosnußmilch gekocht wird erhält eine bräunliche Farbe. Auf vielen Karibikinseln wird er mit roten Bohnen vermischt zu jedem Essen angeboten. Auf Trinidad heißt er nicht „rice and peas“ sondern Pelau, dazu gibt es im allgemeinen Hühnerfleisch, Paprikagemüse und alles ist scharf gewürzt.
  • Zu vielen Gerichten gehört Dumplin. Dumplins sind fingerdicke, längliche Klöße aus Wasser und Mehl, die in die Suppe oder Sauce gegeben werden.
  • Souse ist keine Soße sondern gekochtes Schweinefleisch, das mit Gurken, Paprika und Zwiebeln serviert wird, wir kennen es besser als Sülze.
  • Cascadura ist Fisch, den es nur in Trinidad gibt, der mit viel Curry gekocht wurde.
  • Saltfish kommt überwiegend aus Norwegen und ist in der Karibik inzwischen ein teures Lebensmittel geworden. Der frisch gefangene Fisch wird dort ausgenommen, gewaschen, gesalzen und auf langen, dünnen Stangen aufgereiht und luftgetrocknet.
  • Black Pudding ist eine Blutwurst die viele Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze enthält, sie gilt warm oder auf Brot als absolute Delikatesse.
  • Black cake ist ein sehr schwerer Kuchen aus dunklem Teig, der Teig wird mit Trockenfrüchten vermischt, die zuvor in Cherrybrandy und Rum eingeweicht wurden.
  • Das einheimische Bier trägt die Namen Carib, Heiroun und Stag Lager Beer. Auf der Insel wird aber auch Guinness, Mackeson und Stout in Lizenz abgefüllt. Die bekanntesten Rumsorten der Insel sind Old Oak und VAT 19.
  • Daneben gibt es unzählige alkoholfreie, soganannte Soft Drinks, die meistens nur extrem süß und nach Chemie schmecken.

Feiertage

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Zusätzlich zu den gesetzlichen Feiertagen die für die beiden Inseln Trinidad und Tobago gelten, gibt es auf der Insel Trinidad eine Vielzahl von religiösen Veranstaltungen und Feierlichkeiten, die teilweise auch zu nationalen Feiertagen geworden sind.

religiöse (regionale) Feiertage

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  • Divali oder Diwali, dieses hinduistische Fest ist dem Licht gewidmet, es wird in verschiedenen Orten Trinidads auch als Ramleela Festival gefeiert. Mit dem Fest wird in Indien die Rückkehr von Lord Rama in sein Königreich Ayodha nach 14-jährigem Exil gefeiert. Zu Ehren seiner Ankunft erleuchteten seine Untertanen die Straßen mit tausenden von Öllampen. Dieses Fest wird im November auf ganz Trinidad gefeiert. Diviali bedeutet der Triumph des Guten über das Böse. Es wird zu Ehren der Göttin Lakshmis gefeiert, die Liebe, Schönheit, Reichtum und Licht verkörpert. In der Divalinacht werden auf der ganzen Insel mit Kokosöl gefüllte Tonschalen aufgestellt und angezündet.
  • Eid-ul-Fitr, das moslemisches Neujahrsfest. Dies ist kein festes Datum, das Fest wird am Neumondtag des Fastenmonats Ramadan gefeiert.
  • Ganga Dashara. Am Fluß Marianne River im Ort Blanchisseuse feiern die Hindus ihr Reinigungsritual.
  • Das Hosey Festival wird in Trinidad seit 1884 gefeiert, es erinnert an den Krieg von Kerbala im Jahre 640. Die ursprüngliche, drei Nächte dauernde Trauerprozession wurde bis vor 40 Jahren nach strengen Regeln durchgeführt. Seitdem hat man sich an die Mentalität der Inselbewohner angepaßt. Heute finden die Prozessionen in den Monaten Februar und März in St. James, Cedros, Couva und Tunapuna statt.
  • La Divina Pastora Festival, katholische Kirche, Siparia. Bei dieser Prozession am zweiten Sonntag nach Ostern wird die Schwarze Madonna durch die Straßen getragen. Diese Feier ist bei den Hindus auch als Soparee Mai bekannt.
  • Phagwa, das Neujahrsfest der Hindus findet im März statt. In Trinidad ist es seit der Landung der ersten Inder im Jahre 1845 bekannt.
  • Ramleela, ein Hindufest, das in über 20 Gemeinden gefeiert wird.
  • Santa Rosa Festival. Dieses Fest der kleinen Cariben Gemeinde wird im Juli gefeiert. Am 28. August findet eine gleichnamige Feier in Arima statt. Dort wurde 1775 eine Kapelle zum Gedenken an die Schutzheilige Santa Rosa de Arima gebaut.

Sicherheit

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Auf Trinidad werden Drogen, insbesondere Marihuana angeboten. Der Besitz kleinster Mengen ist verboten und wird schwer bestraft. Wertgegenstände sollten im Hotelsafe hinterlegt werden. Zimmertüren und Mietwagen immer verschließen. Nachts sollte man nicht allein unterwegs sein und dunkle Orte generell meiden. Die hohe Zahl von arbeitslosen Jugendlichen führt zu wachsender Kriminalität gegen Touristen.

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez    
Mittlere höchste Lufttemperatur in °C 31 31 32 32 32 32 31 31 32 32 32 31 Ø 31.6
Mittlere tiefste Lufttemperatur in °C 21 20 20 21 22 22 22 22 22 22 22 21 Ø 21.4
Niederschläge in mm 70 45 50 55 100 190 225 250 200 175.0 185 125 Σ 1670

Literatur

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Landkarten

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  • Mapping & Control, Lands & Surveys Division, Ministry of Planning & Mobilization, Government of the Republic of Trinidad & Tobago (Hrsg.): Trinidad. Maßstab: 1 : 150.000.
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