Redwood National Park
Redwood National Park and Sate Parks | |
Fläche: 562,51 km² |
Redwood National Park | |
Bundesstaat | Kalifornien |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | |
Tourist-Info | https://www.nps.gov/redw/ |
Social Media | |
![]() ![]() Redwood National Park |
Der Redwood National Park ist ein 562,51 km² großer Nationalpark in den Vereinigten Staaten von Amerika im dortigen Bundesstaat Kalifornien.
Hintergrund
BearbeitenOffiziell heißt er Redwood National Park and Sate Parks, weil zu diesem Schutzgebiet außer dem Redwood-Nationalpark auch der Jedediah Smith Redwoods State Park, der Del Norte Coast Redwoods State Park und der Prairie Creek Redwoods State Park gehören.
Alle vier Schutzgebiete liegen konkret in Nordkalifornien an der Kalifornischen Nordküste nahe der Grenze zu Oregon. Sie beinhalten knapp 50 % des natürlichen Bestands Kaliforniens an Küstenmammutbäumen (englisch: Coast Redwood, California Redwood) mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Sequoia sempervirens[1], den höchsten Bäumen der Welt. Es handelt sich um immergrüne Nadelbäume. Das höchste bekannte, lebende Exemplar mit einer Stammlänge von 116,07 m ist der erst 2006 im Nationalpark entdeckte „Hyperion“ mit einem Durchmesser des Stammes von 4,62 Metern.[2] Sein Alter wird auf 700 bis 800 Jahre geschätzt.[3] Bei erwachsenen Exemplaren im Bestand sind die Stämme bis in rund 30 m Höhe astfrei.
Zu den Parks gehören der naturbelassene, vielgestaltige Küstenstreifen, der von der zerklüfteten Felsenküste über flache Felsstrukturen mit Gezeitentümpeln bis zum Sandstrand reicht, und die Hänge des Küstengebirges, an denen die Mammutbäume die Charakterpflanzen des Ökosystems „gemäßigter Regenwald“ sind. Heute existieren nur noch 5 % der einstmaligen Mammutbäume, wovon 45 % in Kalifornien geschützt werden.
Geschichte
BearbeitenIn der Gegend lebten ab etwa 6500 vor Christus die indigenen Stämme der Yurok, Wiyot, Karuk, Chilula und Tolowa, die ihre Häuser aus Redwood-Holz zimmerten.[4]
Es wird davon ausgegangen, dass der Spanier Juan Rodríguez Cabrillo die kalifornische Pazifikküste im Juni 1542 als erster Europäer erkundete und nördlich bis Point Reyes National Seashore vordrang.[5] Nach seinem Tod am 3. Januar 1543 auf San Miguel Island (westlich von Los Angeles) setzte seine Crew die Fahrt vermutlich fort bis zum Rogue River in Oregon. Während Cabrillo die Redwood-Wälder wohl nicht sah, hat der Franziskaner-Missionar Juan Crespi sie am 10. Oktober 1769 gesehen, er bezeichnete sie nach ihrem Aussehen (spanisch: palo colorado, „Rotholz“).[6]
Der den Baum zuerst beschreibende Biologe war 1847 Stephan Ladislaus Endlicher, der ihm den Namen Sequoia sempervirens zu Ehren des Erfinders des Cherokee-Alphabets gab. Am 25. September 1890 bestimmte ein Gesetz die Gegend als Sequoia National Forest.[7] Der Naturalist John Muir erkundete im September 1877 die Gegend und berichtete in einem Brief, dass neue Redwood-Bäume nicht nur aus ihren Samen entstehen, sondern auch aus ihren Wurzeln nach einem Waldbrand.[8]
Kalifornien erwarb 1923 die ersten 64,75 Hektar mit Mammutbäumen bewachsenem Land und benannte es den „Prairie Creek Redwoods State Park“. Der 1923 eröffnete Redwood Highway präsentierte die Bäume erstmals dem Publikum, so dass im Mai 1928 der San Francisco Chronicle schrieb: „Nirgendwo sonst in der Welt kann der Tourist Redwood-Bäume finden, nur in Kalifornien.“[9] Inzwischen konnte 1925 Landfläche für den Del Norte Coast Redwoods State Park bereitgestellt werden. Im April 1931 wurde der California Redwood zum Staatsbaum Kaliforniens erklärt. Die Baumart ist heute an den pazifischen Küstenstreifen zwischen dem nördlichen Monterey und der Grenze nach Oregon verbreitet.
Der Nationalpark wurde am 2. Oktober 1968 gegründet und 1994 mit den State Parks vereint. Seit 1980 ist das Gebiet Weltnaturerbe und seit 1983 als Biosphärenreservat der UNESCO ausgewiesen.
Am 25. August 2006 entdeckten Chris Atkins und Michael Taylor im Prairie Creek Redwoods State Park mit 116,07 Metern den höchsten Baum der Welt, der den Namen Hyperioon erhielt und den bisherigen Rekordhalter – ebenfalls ein Redwood-Baum – Stratosphere Giant (112,87 Meter) ablöste. Diese Höhen werden sich auch künftig verändern, da sich die Bäume noch in der Wachstumsphase befinden.
Reisevorbereitung
BearbeitenDie beste Reisezeit kann auf das ganze Jahr ausgedehnt werden, denn die Witterungsbedingungen lassen auch einen Besuch im Winter zu. Die drei Parks werden eher kein eigenständiges Reiseziel sein, sondern Teil einer Reise an der Westküste der USA. Diese kann vor allem durch zwei Fernstraßen erschlossen werden, dem Interstate Highway und vor allem aber dem U.S. Highway
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Klima, Flora und Fauna
BearbeitenDie Küstenregion ist durch ein maritimes Klima mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen geprägt. Die Höchsttemperaturen bewegen sich nur zwischen 12 und 17 °C, die Tiefsttemperaturen von 4 bis 11 °C. Der Niederschlag beträgt im langjährigen Mittel 2540 mm (Berlin: 589 mm), womit die Wälder die Definition eines Regenwalds der gemäßigten Breiten erfüllen. Die größten Niederschlagsmengen verteilen sich auf die Wintermonate, die Sommer von Juni bis September sind verhältnismäßig trocken, häufiger Nebel in den Wäldern sorgt aber für eine durchgehend hohe Luftfeuchtigkeit. Die hohe Niederschlagsmenge entsteht durch landeinwärts gerichtete, feuchtigkeitsgesättigte Seewinde, die am Küstengebirge zum Aufsteigen gezwungen werden und dabei abkühlen, was zu Steigungsregen führt.
Biologisch sind die Parks gemäßigter (borealer) Regenwald mit reichlich Luftfeuchtigkeit durch den nahen Pazifik, so dass Farne und Moose gedeihen.
In den Parks leben 66 Säugetierarten, darunter Schwarzbären, Berglöwen, Füchse, Kojoten oder Roosevelt-Elche.
Außer den Küstenmammutbäumen wachsen hier 816 Pflanzenarten, darunter Douglas-Fichten, Tanoak (Notholithocarpus densiflorus) oder Madrone (Amerikanischer Erdbeerbaum). Neben den beschriebenen Coastal Redwoods (Küstenmammutbaum; Sequioa sempervirens, über 110 Meter hoch) gibt es noch zwei weitere hoch wachsende Arten, der Giant Sequoia (Riesenmammutbaum; Sequoiahdendron giganteum, um 91 Meter) und der Dawn Redwood (Urweltmammutbaum; Metasequoia glyptostroboides, über 30 Meter). Typisch für boreale Regenwälder sind die auch in den Parks wachsenden Farne, Flechten und Moose. Von einem Samen nicht größer als der einer Tomate, wachsen die Redwoods zu einer Höhe von 112 Metern und mehr und erreichen einen Stammdurchmesser von bis zu 7 Metern. Dies ist vergleichbar mit einem 35-stöckigen Gebäude. Die Flora im Park macht 20 % aller Pflanzenarten im Bundesstaat aus.
Anreise
BearbeitenZum Redwood-Nationalpark und den zwei State Parks führt der U.S. Highway , der hier auch den Beinamen „Redwood-Highway“ trägt. Von Kalifornien kommend kann der Highway 101 ab San Francisco Richtung Norden über die Golden Gate Bridge bis Orick befahren werden (507 km). Der Highway 101 führt entweder mitten durch die Parks oder seitlich an ihnen vorbei.
Streckenverlauf
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Fährt man von Süden nach Norden von San Francisco aus, so liegen am U.S. Highway zunächst die 1 Redwood National and State Parks mit einer Größe von 314,63 km² in der Nähe von 1 Orick , weiter nördlich gefolgt vom 2 Prairie Creek Redwoods State Park mit einer Größe von 52,7 km² in der Nähe von 2 Arcata , der 3 Del Norte Coast Redwoods State Park mit einer Größe von 68,35 km² nördlich von 3 Klamath und am nördlichsten der 4 Jedediah Smith Redwoods State Park mit 42,55 km² Größe in der Höhe von 4 Crescent City . Hier gibt es das
Übersicht
BearbeitenAm nächsten von San Francisco liegt der Redwood National Park. Westlich von Orick befindet sich das
Von hier zweigt die durch den Nationalpark in südöstlicher Richtung führende Bald Hills Road ab, die an der Ostgrenze des Parks entlangführt und etwa bis Childs Hill asphaltiert ist (33 km). Die kurvenreiche Strecke ist nicht für Campingfahrzeuge oder Wohnwagen zulässig und endet in Martins Ferry (57 km).
geografischer Ort | Entfernung in km |
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vor Berry Glenn: Abzweig vom U.S. Highway ![]() | 0 |
Childs Hill | 33 |
Martins Ferry | 14 |
Gesamtstrecke | 57 |
Kurz vor Martins Ferry gibt es eine serpentinenreiche Strecke.
Einzelheiten
Bearbeiten- Redwood National Park
- 1 Bald Hills Road. eine 57 km lange kurvenreiche Parkstraße, von der aus mehrere Wanderwege in den Wald führen.
- 1 Lady Bird Johnson Grove ein 2,5 km langer Wanderweg entlang des in den Pazifik mündenden Redwood Creek. Er ist der populärste der 19 Wanderwege in den Parks.
- 1 Berry Glenn Trail ein 9,2 km langer Wanderweg in den Tiefwald.
- 2 Lost Man Creek ein 4,8 km langer Wanderweg.
- 3 Lyons Ranches Historic District ein 27 km langer Wanderweg führt zu einer alten Ranch aus 1868, die bis 1959 bewirtschaftet wurde; ihr Erbauer war Jonathan Lyons.
- 2 Bald Hills die bis zu 538 m hohen Hügel gaben der Parkstraße ihren Namen.
- 5 Schoolhouse Peak 944 m hoher Hügel mit einer Aussichtsstation.
- Prairie Creek Redwoods State Park
- 3 Prairie Creek Visitor Center, Newton B. Drury Scenic Parkway (hinter dem Abzweig des US Highways 101). Tel.: +1-707-488-2171 Information, Ausstellung, Buchhandlung, Park-Video, Picknickplatz und Toiletten, im Sommer: naturkundliche Wanderungen, Lagerfeuer-Abende, sowie Junior Ranger-Programme. Am Besucherzentrum des State Parks führt die vom Highway 101 abzweigende Parkstraße vorbei: Geöffnet: täglich 9:00-17:00 Uhr, außerhalb der Saison nur Do-Mo bis 16:00 Uhr, geschlossen an Weihnachten, Neujahr und Thanksgiving.
- 2 Newton B. Drury Scenic Parkway eine 16 km lange Parkstraße mitten durch den State Park. Von dieser Straße ist zu erreichen der.
- 4 Prairie Creek Visitor Center Trailhead ein 12 km langer Wanderweg vom Besucherzentrum aus.
- 3 Elk Prairie guter Ausblick von einer Waldwiese auf die Redwood-Bäume. Weiter nördlich kommt der.
- 3 Big Tree. an der 9 km langen Schotterpiste Tall Trees Acces Road liegt der Big Tree mit den Ausmaßen Höhe: 92,60 Meter, Durchmesser: 6,60 Meter, Umfang 20,70 Meter. Er ist seit August 2006 lediglich der dritthöchste Baum der Welt.
- 4 Stratosphere Giant mit 112,87 Meter der zweithöchste Baum der Welt.
- 6 Fern Canyon eine Schotterpiste führt zu den 15 Meter hohen Felswänden, die von fünf Farn-Arten dicht bewachsen sind.
- Del Norte Coast Redwoods State Park
- 5 Childs Hill eine gute Gegend für Vogelbeobachtungen.
- 6 Endert's Beach Archeological Sites Rekonstruktion der Wohnstätten früherer Kulturen.
- Jedediah Smith Redwoods State Park
- Crescent City Information Center das Hauptquartier aller Parks der Redwood National and State Parks liegt in Crescent City, wo der Jedediah Smith Redwoods State Park beginnt.
- 4 Hiouchi Information Center, Hiouchi, US Highway 199. Tel.: +1-707-458-3294 Information, Ausstellung (Küstenmammutbaum, Tierwelt, Geschichte und Erhaltung), Buchhandlung, 12 Minuten Video "Trees of the Coast Redwood Forest", Picknickplatz und Toiletten, im Sommer: naturkundliche Veranstaltungen und Programme (z. B. Wanderungen, abendliches Lagerfeuer) sowie Junior Ranger-Programme, Wanderweg mit Exponaten zum selber erkunden. Es liegt an der U.S. Route
. Geöffnet: täglich 9:00-17:00 Uhr, im Winter nur bis 16:00 Uhr, geschlossen an Weihnachten, Neujahr und Thanksgiving.
- 5 Jedediah Smith Visitor Center, Hiouchi, US Highway 199 (gegenüber vom Hiouchi Information Center). Tel.: +1-707-458-3496. Information, Ausstellung (Küstenmammutbaum, Tierwelt und Geschichte), Buchhandlung, Picknickplatz und Toiletten, naturkundliche Wanderungen sowie Junior Ranger-Programme. Geöffnet: täglich im Sommer 9:00-17:00 Uhr, im Winter geschlossen.
- 6 Elk Valley Road eine vom Highway 101 abzweigende Parkstraße, von der wiederum abzweigt die.
- 7 Howland Hill Road eine Parkstraße, die zu dem nach ihr benannten Hügel führt.
Die nördliche Begrenzung des Jedediah Smith Redwoods State Park wird durch die U.S. Route gebildet. Insgesamt gibt es fünf Besucherzentren in den Parks.
Ausflüge
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Durch eine bis August 1960 vorgenommene Begradigung des Highway 101 blieb ein 50,8 km langer Teilabschnitt übrig, der zur California State Route deklariert wurde und im Volksmund als 8 Avenue of the Giants bezeichnet wird. Es handelt sich um eine empfehlenswerte Panoramastraße zwischen den Exits 645 und 674 des U.S. Highway 101, umsäumt von Küstenmammutbäumen. In ihrem Mittelpunkt liegt die Ortschaft Miranda. Attraktion ist in Myers Flat der Drivethru Tree, einer von drei kalifornischen Küstenmammutbäumen mit Durchfahrt im Stamm des Baumes. Sein Durchmesser von 6,40 Metern erlaubt allerdings nur Fahrrädern, Motorrädern oder Kleinstwagen die Durchfahrt.
Weitere Schutzgebiete mit Küstenmammutbäumen sind das Muir Woods National Monument 28 km nördlich von San Francisco und der Sequoia National Park 85 km östlich von Fresno.
Bilder
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenAlle vier Parks liegen an der touristisch stark frequentierten kalifornischen Nordküste, so dass Unterkünfte im Überfluss vorhanden sind. In den vier Parks befinden sich lediglich Campingplätze. Die Webseite Booking.com registriert für Arcata 54, Crescent City 36, Eureka 65 und Orick 16 Hotels/Lodges/Motels aller Kategorien.
Gebühren/Permits
BearbeitenBeim Besuch der Parks sind keine Eintrittspreise zu bezahlen, nur für die Benutzung der Campgrounds sind US-$ 35 fällig.
Mobilität
BearbeitenIn jedem Park kann man mit dem Auto fast überall hin gelangen. Außerdem gibt es in allen vier Parks fast 320 Kilometer an Wander- und Spazierwegen. Ebenso gibt es ausgeschilderte Reit- und Fahrradwege. Allerdings darf man zu Pferd oder Fahrrad nur die speziellen Wege benutzen.
Sicherheit
BearbeitenSiehe auch: Kalifornien#Sicherheit
In den vier Parks besteht vor allem im Sommer und Herbst höchste Waldbrandgefahr. Darauf wird in den Besucherzentren eindrücklich hingewiesen und Verhaltensweisen für die Besucher vorgeschrieben, wie Waldbrände vermieden werden können. Es werden im Rahmen der „Fire Restrictions“ eindeutige Verbote ausgesprochen. Lagerfeuer (englisch: camp fires) sind nur an besonders präparierten Stellen erlaubt.
Literatur
Bearbeiten- Fhilcar Faunillan/John Davidson, Travel Guide for Northern California's Redwood Forests, Mendon Cottage Books, 2016; ISBN 978-1311796660.
Weblinks
Bearbeiten- nps.gov (en) – Offizielle Webseite von Redwood National Park
Siehe auch
Bearbeiten- Siehe auch: Nationalparks in den Vereinigten Staaten
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Sequoyah war der berühmt gewordene Sohn eines Europäers und einer Cherokee-Indianerin, lat. semper virens steht für „ewig lebend“ wegen des hohen Alters, das diese Bäume erreichen können.
- ↑ Mario D. Vaden, Hyperion Coast Redwood, 2022
- ↑ Glen Martin, World's tallest tree, a redwood, confirmed, in: SFGate vom 29. September 2006
- ↑ Gail Jenner, Historic Redwood National and State Parks, Lyons Press, 2016, S. 22
- ↑ Gail Jenner, Historic Redwood National and State Parks, Lyons Press, 2016, S. 36
- ↑ Douglass F. Roy, Silvical Characteristics of Redwood, University of Minnesota, 1966, S. 1
- ↑ April R. Summitt, Sequoyah and the Invention of the Cherokee Alphabet, Bloomsbury Publishing, 2012, S. 85
- ↑ Deborah Osterberg, Historic Tales of Henry Cowell Redwoods State Park: Big Trees Grove, The History Press, 2020, S. 74
- ↑ San Francisco Chronicle, Mai 1928